Dexcom G4: Suche Erfahrungen und Tips

Hallo,

lange haben wir um ein CGM-System gekämpft und haben nun endlich den Dexcom G4 für 6 Monate von der KK genehmigt bekommen. Die Freude war sehr groß. Jetzt trägt Lennard den Sensor 5 Tage und wir sind noch nicht so richtig begeistert. Mal sind die Werte super genau, dann weichen diese aber extrem von den Werten des BZ-Messgerätes ab, also ca um 40 bis 180mg/dl.

Kalibrierung ist zwar nur alle 12 Std. erforderlich, wir machen es aber im Moment ca. 3-4 Mal und haben immer wieder das gleiche Problem, dass es manchmal passt und manchmal gar nicht.
Ebenso ist es mit der Reichweite. Die ersten 3 Nächte gingen gut, die letzte Nacht gar nicht. Ich habe den Empfänger bei mir im Schlafzimmer.

Ich habe im Internet was von Schockkalibrierung (alle 15-20 min) gelesen oder soll man das System lieber neu starten? traue mich aber nicht so richtig es anzuwenden, da es von den Anbietern natürlich nicht empfohlen wird, ich will es nicht noch schlimmer machen. Oder soll ich doch lieber die erste Zeit alle 2 Std. kalibrieren? Wäre jetzt am WE ja machbar. Also im Moment macht das System einfach ganz schön viel Arbeit.
Der Producktberater hatte schon darauf hingewiesen, dass es 1-2 Wochen dauern kann bis es gut funktioniert, wollte aber mal Eure Erfahrungen hören, denn verlassen kann ich mich auf das CGM im Moment gar nicht.

Z.B. war Lennard bei seiner Oma. Sie hat gesehen, dass das Gerät eine UZ von 62 mg/dl angezeigt hat. Daraufhin gab sie ihm Traubenzucker, dann hat der Empfänger alle 15 min Alarm gegeben, dass immer noch eine UZ besteht. Als ich dann nun endlich da war und den BZ mit dem Accu-Check Aviva gemessen habe, hatte Lennard eigentlich einen Wert von 283 mg/dl.
Genauso hatten wir es auch schon oft in die andere Richtung. Bin ein wenig enttäuscht und ratlos

Wo haben eure Kids den Sensor liegen? Lennard hat diesen im Moment am Po, am Bauch würde er es nicht akzeptieren.

LG Irina

Hallo Irina,
die Probleme mit dem CGM sind bei allen Modellen gleich, egal ob Dexcom oder Medtronic. Lies Dir mal die bisherigen Forenbeiträge hierzu durch, denn da wirst Du schon ein paar Antworten finden - neben den Antworten, die Du über Deine Frage bekommen wirst.
Viele Grüße,
Maja

Len2009 schrieb: hatte schon darauf hingewiesen, dass es 1-2 Wochen dauern kann bis es gut funktioniert, wollte aber mal Eure Erfahrungen hören, denn verlassen kann ich mich auf das CGM im Moment gar nicht.

Hallo Irina,

darf ich fragen, ob der Mitarbeiter das irgendwie begründet hat? Ich finde die Aussage schon interessant. Sollte er gemeint haben, dass man ein bisschen Übung braucht, dann hat er sicher recht. Aber sonst wüsste ich nicht, warum irgend ein Sensor besser messen sollte, nur weil er der 3. oder 4. und nicht mehr der 1. oder 2. ist, den man benutzt. Denn lernfähig an sich ist das System ja leider nicht.

LG Heike

Hallo Maja,
naja, so ganz gleich sind diese Modelle eben nicht. Auch die Anzahl der Kalibrierungen sind ja angeblich unterschiedlich, die Reichweite und Tragedauer u.s.w. ebenfalls. Aber grundsätzlich hast Du wahrscheinlich recht...

Hallo Heike,
das ist eine gute Frage. Zunächst hat er gesagt, dass ein CGM Daten braucht, also die BZ-Werte, ist wie bei einer Uhr, die man auch erstmal einstellen muss. Und je mehr Werte das Gerät hat, desto genauer wird es wohl anzeigen, so hat er es zumindest versucht zu erklären. Das mit der Übung hat er erstmal außen vor gelassen Er hielt sich mehr oder weniger an die Standard-Aussagen des Herstellers. Also das, was ich vorher auch schon wusste. Erfahrungsberichte darf er auch bestimmt nicht herausgeben. hmm, also ich bin mir sicher, dass bald alles besser klappen wird, nur alles was neu ist, ist erstmal anstrengend und die Erfahrungen Anderer helfen einem natürlich besser als die Standardaussagen der Vertreter.
GLG Irina

Hallo Irina,

aller Anfang ist schwer ... oder so.

Vielleicht solltest Du für die erste Zeit den Sensor mehr als Beobachtungs- und Studienobjekt betrachten?

Erst mal Glückwunsch zum erfolgreichen Ergebnis Deiner langwierigen Mühen um den Sensor!
Auch wenn ich den G4 selbst nicht im Betrieb hatte, auch ein paar Gedanken zu Deinen Schilderungen:

Recht allgemeingültige Hinweise und Tipps zum Thema Sensorkalibrierung findest Du auf der Webseite "myparadigm.eu".

Schockkalibrierung:
Wie auch auf der erwähnten Seite beschrieben, merkt sich das System den alten Kalibrierungsfaktor und passt diesen anhand einer neuen Kalibrierung nur zum Teil an.

Das hat den Vorteil, dass schlechte Kalibrierungen die Berechnungsalgorithmik nicht völlig aus dem Gleis werfen, sondern nur eine Teilentgleisung bewirken.

Um eine, oder mehrere schlechte Kalibrierungen wieder zu egalisiern ist es somit ein sinnvolles Vorgehen, mehrere Kalibrierungen recht schnell nacheinander zu machen, um das System dazu zu bringen den interstitiellen Sensorstromwert (ISIG=Interstitial SIGnal) wieder richtig auf einen aktuellen IG (interstitielle Glucose)-Wert umzurechnen.

Kalibrierungsfaktor = BZ geteilt durch ISIG

Entsprechend ergibt sich die Anzeige des Systems für die IG aus Sensorstrom x CalF (Kalibrierungsfaktor).

Mehrfache Kalibrierungen, oder auch viele Kalibrierungen am Tag sind ok, wenn es sich um gute Kalibrierungen handelt. Leider ergeben viele schlechte Kalibrierungen aber nicht zwingend einen guten CalF am Ende.
Bei mehrfachen Kalibrierungen in zeitlich naher Reihe muss das System eine erste Eingabe bereits verarbeitet haben, also einen neuen CalF berechnet haben. Das dauert so etwa bis 20 Minuten. Näheres bitte beim Hersteller (Distributor) erfragen.

Neustart des Sensors ...
ist jederzeit problemlos möglich. Wenn nach dem Neusetzen die Werte schwanken oder nicht plausibel sind, liegt das meist daran, dass der Sensor erst "warm wird". Die Enzyme (GOD) müssen erst mal durchfeuchten und aktiviert werden, bis der Sensor quasi auf "Arbeitstemperatur" gekommen ist.

In der Aufwärmphase des Sensors, insbesondere an Tag 1 und 2 empfehlen sich mehrfache (gute) Zusatzkalibrierungen, oder an Tag 2 ein Neustart, um die alten Faktoren aus der Einberechnungskette zu entsorgen.


Anhaltend fehlerhafte Messungen ...
sprechen dafür, dass der Sensor ein Problem hat. Z.B. kann er bereits beim Setzen einen kleinen Schaden bekommen haben, oder während er liegt. Das ist ein ganz dünnes Teil, dass durch Druck, Stoß oder sonstwelche mechanischen Einwirkungen knicken oder sonstwie beschädigt werden kann. Dann ist mit den Werten nicht mehr viel oder gar nix anzufangen.

Auch sind beim G4 durchaus Problemchargen bekannt, also Sensoren, die sehr schlechte Ergebnisse liefern.

DexCom garantiert, soviel ich weiß, dass ein Sensor 7 Tage läuft. Tut er das nicht, dann anrufen und Probleme schildern. Es gibt Ersatz für zickige Sensoren.

Also Ruhe bewahren, Rom nicht an einem Tag aufbauen wollen (nur Niederbrennen klappt an einem Tag) und Erfahrungen sammeln.

Das wird schon! Viel Erfolg und

Gruß
Joa

p.s. Eine Anzeige des ISIG liefert nur das Medtronic-System

Hallo Joa,
vielen Dank. Ab gestern Mittag lieferte das Gerät fast perfeckte Werte und die Nacht war ebenfalls traumhaft. Keine Meldungen in der Nacht. So eine ruhige Nacht hatte ich schon ewig nicht. Es war mir schon etwas unheimlich. Habe den BZ aber trotzdem nicht gemessen und heute Morgen war der BZ bei 118 mg/dl. Ich habe aber gestern gleich am Morgen vor dem Kindergarten die Basalraten angepasst. Es hat wohl etwas geholfen. Lennard hatte kaum Schwankungen (außer nach dem Essen). Die größte Abweichung war um 18 mg/dl und manchmal waren die Werte sogar identisch. Naja, mal sehen wie lange es jetzt so anhält Wenn es überwiegend solche Erbegnisse liefern würde, dann wäre es wirklich ein Traum und dann möchte ich den Dexcom nie mehr missen.

Ich vermute mal, dass das Gerät keine optimalen Ergebnisse liefern wird, solange die BZ Werte extrem Schwanken. Also ohne regelmäßige Basalratenanpassung, keine genauen Messungen? War jetzt nur so ein Gedanke...

LG Irina

hallo
wir haben den Decxom seit Oktober ( seit januar nun Dauerhaft) Am Anfang hatten wir auch probleme..bis man mal das Gerät genau kennt und sich einabeitet das dauert eben etwas.Mittlerweile ist es für uns easy mit dem gerät und pascal kommt damit auch sehr gut klar.Ich messe dan auch mal nach wenn der dauernt piept...und es dauert zb bei einer hypo bis der wert wieder hoch geht,da er ja die gEWEBSFLÜSSIGKEIT misst.Misst du mal mit dem messgerät 20 min nach der Hypo wo man schnelee ke gegeben hat..ist der bz schon wieder im grünen berreich..bei dem sensor dauert das ben einwenig.Dann lieber messen so mach ich es auch LG MANU

Hallo,
wir hatten den Dexcom G4 nur zum Testen und waren begeistert. Leider ist das der KK egal
Was ich in der kurzen Zeit aber feststellen konnte ist, dass der Sensor am Bauch ungenauer war. Am Oberarm hat es sehr gut funktioniert.
Und bei Druck auf den Sensor liefert der Sensor falsche niedrige Werte.
LG, Helene

Len2009 schrieb: Ich vermute mal, dass das Gerät keine optimalen Ergebnisse liefern wird, solange die BZ Werte extrem Schwanken. Also ohne regelmäßige Basalratenanpassung, keine genauen Messungen? War jetzt nur so ein Gedanke...

Insbesondere sind die Ergebnisse murksig, wenn während extremer Schwankungsverläufe kalibriert wird.
Wenn Schwankungen nur von der BR ausgehen, sind sie meistens relativ gleichförmig und recht langsam laufend. In solchen veränderlichen Verläufen klappt auch eine Kalibrierung in aller Regel gut, weil die Berechnungsformel des Systems die Differenzen dann analysieren und in den neuen CalF einrechnen kann.

Natürlich ist es ratsam, die Basalrate entsprechend anzupassen, wenn der CGM-Verlauf Haken und Ösen sichtbar macht.

Ansonsten halte ich es nach dem Setzen eines neuen Sensors für eine gute Idee, sind die Werte nicht so dolle, am 2. Tag nochmal einen Neustart zu machen, um einen sauberen Anfangswert zu setzen. Z.B. war es schon früher eine häufige Aussage, dass auch der alte 7+ Sensor nach dem ersten Neustart nach 7 Tagen besser lief, als zuvor. Das sehe ich in diesem Zusammenhang stehend.

Gruß
Joa

Wie habt Ihr es angestellt, daß die Krankenkasse die Kosten übernimmt, wenn auch teilweise??Haben heute eine Absage von unserer privaten KK bekommen mit rechtlichen Auszügen etc. Nützt es etwas Einspruch zu erheben oder gibt es Tricks oder Tipps, wie wir den Einspruch geltend machen könnten? Hat jemand Rat für uns?