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Tipps zur BZ-Einstellung mit CGM-Systemen

stef1
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02 Jan. 2013 22:04 - 02 Jan. 2013 22:05 #76936 von stef1
Hallo,

wir bekommen - wie ich an anderer Stelle schon erwähnt habe - Mitte Januar für 1 bis 2 (?) Wochen ein CGM-System. Wir möchten es hauptsächlich dafür nutzen die BZ-Verläufe nach dem Abendessen (in der ersten Nachthälfte) besser zu verstehen und dann vielleicht (Hoffnung!) mit weniger Nachtmessungen auszukommen.

Benutzt jemand so ein System und mir hierzu Tipps geben(1-2 Wochen sind ja nicht so lang)? Wir hatten uns gedacht, dass wir diverse Abendessen durchprobieren (Fettiges, fettarmes, ...).

Ich weiss allerdings im Moment nicht, welches System wir bekommen. Wir haben die Accu chek combo und brauchen daher sowieso ein zweites Gerät.

Danke schon mal für Eure Antworten Steffi.

S., geb. 08/2005, D. seit 03/2012, Pumpe Accu chek combo seit 06/2012
Letzte Änderung: 02 Jan. 2013 22:05 von stef1.

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Joa
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02 Jan. 2013 23:49 #76937 von Joa
Nu denn. ;)

Ein oder auch zwei Wochen sind ja eh ziemlich für die Katz'.
Erst mal sich ein Bisschen in das neue System reindenken und reinfummel, Wertverläufe sind nicht bei einmaliger Beobachtung als repräsentativ zu werten, diverse andere Faktoren führen auch zu verschiedenen Abweichungen ...

Wenn Ihr dann noch jeden Abend das Futter anders gestaltet ist zu befürchten, dass hinten gar nix sinnvoll wertbares rauskommt.

Wenn schiene es mir sinnvoll, möglichst ein gleichbleibendes Standardprogramm zu fahren, dass Eurem normalen Durchschnitt nahe kommt. Wenn du dazu eine Basis an Daten bekommst, die Du für repräsentativ hältst, kannst Du die Futterexperimente hinterher jederzeit mit punktuellen Messungen machen.

Ich würde mir vorstellen, dass es Sinn machen mag, erst mal zu versuchen, den EI-Bedarf (Einschlafinsulin) möglichst klar auszudefinieren.
Das wäre dann die erste Experimentierstufe. Möglichst wenig Boluswirkung vom Abendessen in der Einschlafphase und dann sehen ob das EI einigermaßen passt.

Die zweite Nachthälfte scheint eh paletti, wenn ihr morgens gut ankommt, wenn die Geisterstunden gute Werte bringt.

Also gar nicht sooo viel vornehmen, sondern das was, besser gründlicher.
Es ist eh spannend zu beobachten. :)
Und einfach das Nachdenken bekommt Impulse und wird sicherlich auch zu Ideen führen, wie die Prüfungen auch mit normalen Mitteln gezielter erfolgen könnten.

Na ja, vielleicht bietet sich ja auch die Möglichkeit, dass Gerät für ein oder zwei Sensoren länger zu erhalten, sofern ihr diese selbst finanzieren könntet?

Ich bin aber erst mal gespannt, mit welchem System ihr an den Start geschickt werdet. Und ich bin sicher, dass hier noch einige andere Tipps und Gedanken kommen werden. *thumb_up*

Gruß
Joa

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delphyine
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03 Jan. 2013 14:29 #76950 von delphyine
Wir bekommen nächste Woche auch für eine Woche das CGMS (das von Medtronic). Ich bin schon sehr gespannt und berichte dann gern. Allerdings haben wir vor einfach das Standardprogramm zu fahren und zu schauen, was genau während des Sports passiert, weil Leya nach dem Sport entweder um 120 absinkt oder um 340 steigt und wir jetzt nicht sicher sind, ob wir Sport-KE oder Adrenalin-IE geben müssen.
Außerdem bemerkt sie keinerlei Unterzucker, weder tags- noch nachts, weshalb wir auf aufschlussreiche Nach-Sport-Messungen hoffen. Wenn wir dann ungefähr wissen, dass sie x-Stunden nach dem Sport zu Unterzucker neigt (oder zu absinkendem BZ), kann man im weiteren Verlauf gezielter nachmessen.
Außerdem hoffen wir auch zwei, drei represäntative Nachtwerte. Da vermuten wir momentan einen massiven Anstieg bis 3 Uhr, der dann bis 6 Uhr wieder abflacht, aber da wir Basaltests in dem Bereich meist abbrechen müssen wegen Ü-250er Werte, sind wir da noch nicht weiter gekommen. (und wir trauen usn wegen dem vermuteten Abfall in den frühen Morgenstunden nicht wirklich an die Basalrate dran)

Unterschiedliche Mahlzeiten sind bei uns immer ein Lottospiel, das wird sicher auch so bleiben. Je nachdem, ob zuvor Sport war, ob ein Wachstumsschub ansteht, ob mit der Mahlzeit Aufregung verbunden ist (Hochzeiten, Geburtstage), etc.

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Joa
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03 Jan. 2013 15:40 - 03 Jan. 2013 15:47 #76952 von Joa

delphyine schrieb: .
... haben wir vor einfach das Standardprogramm zu fahren und zu schauen, was genau während des Sports passiert, weil Leya nach dem Sport entweder um 120 absinkt oder um 340 steigt und wir jetzt nicht sicher sind, ob wir Sport-KE oder Adrenalin-IE geben müssen.

Da könnte es einen Zusammenhang mit der Frage geben, wie anstregend der Sport ausfällt.
Wenn es sich um Ausdauerleistung handelt, die nicht den Atem nimmt, dann werden wohl eher die KE angesagt sein.

Bei anstrengenden Leistungen, bei denen die Muskulatur in den anaeroben Verbrennungsmodus schaltet, wird vermutlich eher die zusätzliche Gabe von IE hilfreich sein.

Anaerob bedeutet, dass die Zellen die geforderterte Verbrennungsleistung zur Energiebereitstellung nicht mehr mit der Hilfe von Sauerstoff erbringen und andere Wege nutzen, bei denen es zur Erhöhung der Laktatkonzentration kommt. Laktat seinerseits triggert das Wachstumshormon (WH). Ich gehe mal einfach davon aus, dass bei Kindern die Bereitschaft zur WH-Expression sensibler reagiert als bei Erwachsenen? WH seinerseits triggert im gesunden Stoffwechsel Insulin, das triggert IGF-1 usw. usf..

Auf einfach gesagt steht zu vermuten, dass sich das Kind bei anaeroben Sportleistungen eine WH-Resistenz einfängt.
Das ist genauso wie die Sache mit dem Einschlafinsulin. ;)
Womit wir beim zweiten Punkt sind:
.

Außerdem hoffen wir auch zwei, drei represäntative Nachtwerte. Da vermuten wir momentan einen massiven Anstieg bis 3 Uhr, der dann bis 6 Uhr wieder abflacht, aber da wir Basaltests in dem Bereich meist abbrechen müssen wegen Ü-250er Werte, sind wir da noch nicht weiter gekommen.

Da werdet ihr auch mit CGM nicht viel weiter kommen fürchte ich. Denn es gilt den Anstieg zu vermeiden.
Die Frage, der mit dem CGM zweckmäßigerweise zuerst auf die Spur zu kommen wär dürfte sein, wo bitte der Anstieg bis 3 Uhr herkommt.
Ist das Gleiche, wie bei Steffi. Woher kommen Anstiege (Resistenzen).
WH oder FPE?

Und da ist es halt wieder so, dass zuerst mal sinnvollerweise FPE-arm die Dosierung des Einschlafinsulins überprüft wird, bis kein Anstieg mehr auftritt.
Danach kannst Du den weiteren Nachtverlauf, die FPE-Insulinierung etc. nach Herzenslust überprüfen.

Was ich aber ziemlich bedenklich finde ist, dass ihr so ein CGM vorgesetzt bekommt, ohne dass dazu eine sinnvolle Vorgehensweise besprochen wird?

So sieht das eher nach Nebelstochern, als nach planvoll rationalem Vorgehen aus? :unsure:

Gruß
Joa

Nachtrag:
Muskelwachstum erfolgt nur, wenn die Muskulatur anaerob belastet wird, weil nur dann die Kaskade Laktat > WH > Insulin > IGF-1 abgespult wird.
Sportler machen dazu Kraft-/ und oder Schwellentraining. Wobei Schwellentrainig die aerobe/anaerobe Schwelle meint.
Letzte Änderung: 03 Jan. 2013 15:47 von Joa. Begründung: siehe Nachtrag

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delphyine
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03 Jan. 2013 16:11 #76953 von delphyine
Nein, da habe ich mich ungenau ausgedrückt.
Also zum Sport: Keine Ahnung, welche Art Sport das bei sechsjährigen auf der "nach Seepferdchen"-Bahn bzw. bei den Handball-Minis in der Brennballliga ist. Sie hüpft ins Wasser und kommt mit unberechenbaren Werten raus. Wir haben aber Sorge, dass es sich um eine Gegenreaktion handeln könnte. Deshalb werden wir nicht mit Sport-IE experimentieren, obwohl es natürlich möglich ist, dass Insulin notwendig ist, zumal in der Zeit die Pumpe abgekoppelt ist.

Bei den Nachtwerten ist es so, dass WENN wir nachts (zwischen 22 und 3 Uhr) messen, erhalten wir fast immer einen 300er Wert. Wenn wir den korrigieren landet sie morgens (7-10 Uhr, je nachdem wann sie aufsteht) im Unterzucker. Wenn wir nachts nicht messen oder einen hochgemessenen Wert nicht korrigieren, kommt sie mit dem Wert raus, mit dem sie abends ins Bett gegangen ist, was die Vermutung nahelegt, dass am Anfang der Nacht Basal fehlt und in der zweiten Nachthälfte Basal zu viel ist. Problem: Wir können keinen Basaltest machen, denn wenn wir einen Ü250er messen, ist der Basaltest abzubrechen und die Korrektur reinzugeben. Wir könnten dann höchstens wach bleiben, um die Korrektur zu überwachen. Am Folgetag muss dann alles genau passen ohne vorherige UZ, damit der Basaltest bis zur weiterhin fehlerhaften zweiten Nachthälfte durchgehalten werden kann, um dort zu schauen in welchem Bereich das Basal raus muss. Wenn dieser Basaltest dann aber nicht durchgehalten werden kann (irgendwann ist der Akku leer und wir arbeiten beide vollzeit), ist die Gefahr für UZ in der zweiten Nachthälfte zu hoch. Da solch ideale Basaltesttage nur alle zehn Jahre mal vorkommen, hoffen wir hier auf die Unterstützung des CGM, dass hofentlich die beiden fehlerhaften Bereiche im Basal aufdeckt und am Folgetag bestätigt, dass wir korrekt korrigiert haben.

Hinzu kommt bei uns, dass die Basalschritte von 0,05 zu grob sind. Wenn wir also Basal auf gut Glück ändern, um den Anstieg zu verhindern und einen Basaltest zu erreichen, kriegen wir IMMER einen Abfall des BZ von mindestens 100mg/dl zustande. (nachts! tagsüber können wir uns das eher mal trauen, da ist der Unterschied nicht so groß und die nächste Mahlzeit nicht weit) Also wenn wir in einer Nacht 22 Uhr 120 und 23 Uhr 270 gemessen haben und dann das Basal um 22 Uhr erhöhen um 0,05 dann haben wir in der folgenden Nacht schon um 22:40 nen 40er.

Mit Einschlafinsulin arbeiten wir nicht. Sie ist sowieso häufig (nicht immer!) niedrig wenn sie eingeschlafen ist. Wobei niedrig jetzt bei 60-70 liegt, also noch im Rahmen, aber da wecken wir sie natürlich. Und ja, es liegt am Faktor, der eigentlich 0,58 sein müsste, im Expert aber mit 0,6 eingegeben ist und wo ich dann lieber ein paar Bissen Brot gratis gebe, was nicht immer hinhaut.

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Joa
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03 Jan. 2013 17:30 #76957 von Joa
Hi,

wenn eine Erhöhung der Basis um 0,05 reproduzierbar zu hypoglykämischen Werten führt, stellt sich mir die Frage, wie die Basalraten mengenmäßig sind.

Vermutlich auch von der feingestrickten Art? Was dann die Ab- und Ankoppelmanöver zu einem höchst schwierigen Geschehen machen kann, weil es jedesmal schwerlich berechenbaren Schwankungen, Unterbrechungen, Neustabilisierungsphasen in der Insulinversorgung gibt. Da stellt sich vlt. die Frage (Pseudo-)Komfort oder Stabilität?

Ansonsten meinte ich mit Einschlafinsulin nicht nur die Bolusform, sondern auch das, was die Erhöhung der BR in der Einschlafphase ausmacht, wenn da eine Erhöhung in der BR zu sehen ist?

Grundsätzlich sollte vielleicht die Therapie erst mal auf eine bessere Steuerbarkeit hin optimiert werden?
Dabei allerdings könnte ein CGMS sicherlich gut oder sogar allerbestens seine Dienste leisten. Das ist ja grade die Stärke der CGMSe. Therapieoptimierung.

Ich bin gespannt, was Ihr für Erkenntnisse gewinnen werdet. :)

Gruß
Joa

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Joa
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03 Jan. 2013 19:14 #76960 von Joa
Zufällig habe ich jetzt grade wieder an eine durchaus hilfreiche Seite gedacht, wo Funktion und Fallstricke der kontinuierlichen Messung ausführlich und gut verständlich beschrieben sind:

myparadigm.eu/DE/Layout.htm

Ich denke es ist sehr hilfreich, sich vor einer Anwendung der CGM mal ein Bisschen mit den dortigen Ausführungen vertraut zu machen. Dort geht es zwar um das CGM der Paradigm (x22), jedoch lässt sich das Generelle dabei auf die anderen Systeme genauso gut anwenden.

Gruß
Joa

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fiene
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03 Jan. 2013 19:43 #76964 von fiene
Hallo Steffi,

zunächst einmal finde ich gut, das ihr das CGM zur Verfügung gestellt bekommt, wobei man hier wirklich sagen muss, das ein oder zwei Wochen leider zu wenig Aussagekraft bringen, da man am Anfang mit dem Sensor doch leicht überfordert ist.

Wir haben nun seit Oktober letzten Jahres das CGM und mittlerweile schon einige Sensoren durch und konnten, was den nächtlichen BZ-Verlauf von Luis betrifft, doch entsprechend agieren, da wir in der 2. Nachthälfte immer mit Hypos zu tun hatten. Wir hatten zu Beginn eine kleine Schulung von Medtronic, man zeigte uns das Setzen des Sensors, was wirklich simpel und auch komfortabel für das Kind ist, zumindest findet es mein Sohn (5 Jahre) nicht schlimm. Zusätzlich klärte man uns über die Einstellung des Sensors auf. Ich muss allerdings erwähnen, dass wir doch ein paar Sensoren benötigten, um auch ein gewisses Vertrauen zu dem Teil auf zu bauen und wir haben doch noch recht häufig gegen gemessen, um auch ein feeling für den Umgang mit dem CGM zu bekommen.
Ausgelesen haben wir dann zunächst alleine mit dem Care-Link, allerdings waren die Darstellung für mich anfänglich "böhmische Dörfer" und ich benötigte die Hilfe unseres Docs. Mittlerweile sind wir da aber ganz fit und kommen weitesgehend alleine klar.

Ich kann Euch nur den Tipp geben, mit diesen 2 Sensoren das Wichtigste ausfindig zu machen, sprich mich auf den nächtlichen BZ-Verlauf im Normalfall zu konzentrieren. Hättet ihr den Luxus von mehrern Sensoren würde ich natürlich an Eurer Stelle auch mal fettreicheres Essen testen.

Viel Erfolg mit dem CGM. Es wird in jedem Fall spannend!

LG Silke

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