unser Sohn kann Diabetes nicht akzeptieren

Hallo Ihr Lieben, auch ich habe mich angemeldet um vielleicht Rat und Hilfe zu bekommen. Vor gut zwei Jahremn wurde bei unserem Sohn (15) Diabetes Typ 1 diadiagnostiziert. Anfangs lief alles soweit recht gut. Doch seit der Pubertät kommt er immer schlechter mit der Krankheit zurecht. Er misst nicht regelmäßig und vernachlässigt Korrekturen. Sprich - er will die Krankheit einfach nicht mehr wahr haben. Wir sind beide voll berufstätig und können nicht den ganzen tag auf ihn aufpassen. Wenn wir zu Hause sind müssen wir ihn ständig an das Messen erinnern. Er sagt dann meist: ihr wisst gar nicht wie das ist so was in meinem alter zu haben. Wir haben Angst dass er an Depressionen leidet oder Spätfolgen bekommt. Demnächst haben wir einen termin bei einem Psychologen.

Hallo Wilhelmine,

ich kann mir gut vorstellen, wie es euch geht. Man will ihnen ja nur helfen und das ist leider in diesem alter sehr schwierig.
Unser Sohn fast 16, hat uns auch nur ständig was vorgelogen. Hab schon gespritzt, mach ich schon, ihr braucht euch nicht kümmern, hab ich nicht gegessen....
Schlimm war es, wenn er nachmittag schule hatte. Da hat er morgens gemessen und dann erst wieder zum abend essen. Dementsprechend waren auch seine Werte. Über 1 Jahr haben wir einen langzeitwert von über 10. Spätfolgen waren meine Gedanken. Aber was ich auch zu ihm sagte, nichts half lange. Jetzt ist er im Internat. Ich habe mich lange gewehrt, aber es geht ja um seine Gesundheit, er muß damit zurecht kommen, sein leben lang. Seit Januar geht er jetzt dort ins Internat, 300 km weit weg. Das tut schon auch weh, aber es mußte halt sein.
Da muß man hart sein.

Liebe Grüße und viel Kraft

Ella

Vielen Dank Ella, schön jemanden kennen zu lernen der ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Aber Internat kann ich ihm nicht antun. dafür ist er zu anhänglich, obwohl er immer "cool sein will". Aber vielleicht könntest du mir trotzdem mal die Kontaktdaten von dem Internat schicken. Was kostet das eigentlich? Informieren können wir uns ja mal. LG Wilhelmine

Hallo Wilhelmine,

du kannst dir nicht vorstellen wie schwer es für mich war. Unser großer hängt sehr an mir, ein richtiges Muttersöhnchen. Er hat keine Freunde und hat deswegen alles mit mir gemacht. Es ist nicht leicht diesen Schritt zu gehen. Deswegen habe ich mich auch hier angemeldet, in der Hoffnung, jemanden zu finden der eine solche erfahrung schon gemacht hat. Aber wie ich schon gesagt habe, es geht ja um seine Gesundheit und um sein Leben.
Er geht in Berchtesgaden "Buchenhöhe" CJD. Steht auch was im Internet drin.
Am Wochenende kommt er nach Hause, Ferien, freu mich schon sehr drauf. Und wie gewissenhaft er sich ums messen und spritzen hält, toll! Er muß Tagebuch schreiben, das hat er daheim nie gemacht, und wenn er das nicht richtig macht und sich nicht daran hält, darf er nicht mehr so oft heim. Das zieht.

Gruß Ella

Hallo Ella, das muss verdammt schwer sein für euch. Ich kann zumindest ansatzweise nachvollziehen was ihr durchmacht. Ich hab mich ja auch schon mit dem Gedanken getragen unseren sohn in ein Internat zu schicken, nachdem du mir geschrieben hast. Aber ich weiß, dass er dort abhauen würde. Mir ist noch was eingefallen: Unsere Söhne haben ja in etwa das selbe Alter (unser wird im Oktober 16). Was meinst du könnten unsere beiden Söhne nicht mal per Mail Kontakt aufnehmen? So zum Erfahrungsaustausch? Ich weiß ja nicht ob dein Sohn das machen würde. Aber vielleicht so unter dem Thema: Hallo Willi, ich hab auch Diabetes,... Liebe Grüße Silke

Hallo

Mein Sohn (13) hat seit Dezember erst Diabetes. Die Pubertät ist im Anmarsch. Ich hab auch Panik davor.
Aber lies Dich mal durch Diabetes Teens.

Da sind Jugendliche und junge Erwachsene. Es steht viel über die Null Bock Phase dort.

Gruß
Yvonne

Vielen dank Yvonne, aber mach dich nicht verrückt. vielleicht zählt dein kind zu denen die es trotz Pubertät ernst nehmen. ich drück euch die Daumen. LG

Hallo Wilhelmine,
ich hoffe Euer Sohn leidet nur an Pupertätsschusselei und hat keine ernsthaften psychischen Probleme. Unsere Süsse ist 13 und auch voll in der Pupertät. Alles andere ist wichtiger. Sie hat ihren DM jetzt 3 Jahre und ist schusseliger als je zuvor. Gestern sind wir mit unserer Karnevaltruppe zu einem Auftritt gefahren und sie hat erst beim Essen einer Waffel gemerkt, das sie ihre Pumpe nicht an hat (nach dem Baden vergessen). Letzte Woche hat sie sich jeden Tag mit einem vergessenen Bolus in die Höhe geschossen. Aber Madam will in den Osterferien mit einer Schülergruppe für 1 Woche nach Frankreich (Unterbringung bei einer Gastfamilie). Aber im Moment zieht selbst das nicht. Wir haben jetzt 4 Wochen mit dem Tagebuch aufgehört, weil unsere WErte gut waren. Aber ab heute fangen wir wieder an! Dann darf sich ihre schlechten WErte wieder mit einem Roten Stift notieren. Das hilft dann meist ein bischen.
Wie du siehst geht es bei uns momentan auch nicht anders.
Liebe Grüße
Andrea

Hallo Wilhelmine, meine Tochter ist seit Oktober 2008 daran erkrankt und ich habe selber Phasen wo es mir auch schwer fällt, diese Erkrankung zu akzeptieren. Ich kann also deinen Sohn verstehen, nur es gibt keinen Zurück. Was hilft ist es darüber zu reden, er muss nicht direkt zu Psy gehen er kann auch mit gleichjährigen über Chat oder Forum darüber reden und austauschen wie es ihm geht. Und er wird sehen dass er nicht allein ist, wir sind alle in einem Boot. Ich wünsche Euch viel Kraft und deinem Sohn viele Freunde die ihm begleiten werden.

Vielen, vielen Dank. Aber Freunde die das verstehen, sind hier wo wir wohnen nicht leicht zu finden. er will sich halt nicht blamieren. Ich hab ehrlich gesagt aber auch kein gutes Gefühl zur Psych. zu gehen, weil ich nicht glaube dass er Depressionen hat. Wir wollen ihn jetzt erst mal zur Kur schicken. Ich musste viele Monate mit Engelszungen reden - jetzt hat er es akzeptiert. Wir versprechen uns von der Kur sehr viel. LG