Prothaphane - Insulatard

Wir bestellen unser Insulin immer bei einer Versandapotheke. Heute morgen kam wieder ein Päckchen. Allerdings fand sich darin statt des bestellten Prothaphane von Novo Nordisk Insulatard, auch von Novo Nordisk :ohmy: . Auf dem Lieferschein steht, daß das Insulin ausgetauscht wurde. Sieht gleich aus und scheint auch das Gleiche zu sein.

Auf der Seite von Novo Nordisk finde ich überhaupt keine Infos über Insulatard. Würdet ihr das jetzt einfach nehmen? Oder Rücksprache mit dem Doc halten?

Es ist ja öfter so, daß man ein günstigeres Medikament mit dem gleichen Wirkstoff in der Apotheke bekommt, aber bei Insulin ist mir das noch nie passiert. Was mich auch irritiert ist, daß beide Insuline vom gleichen Hersteller sind. Warum heißen sie dann verschieden?

Hallo Sonnenblume!
Ich würde ohne Rücksprache mit dem Arzt kein anderes Insulin verwenden. Es geht mir nicht in den Kopf, daß eine Firma 2 identische Insuline unter verschiedenen Namen vertreibt. Irgendwo muß es da doch einen Unterschied geben, oder?
Außerdem würde ich mal Rücksprache mit der Online Apotheke halten, warum diese, ohne jeden Kommentar, was anderes liefert als bestellt ist. Vielleicht haben die sich einfach vertan?
Schönes Wochenende.
Marlene

Hallo Sonnenblume,

habe ein bisschen gegoogelt.

chg.novonordisk.ch/documents/article_pag...insulinimausland.asp

Wie es scheint, vertreibt Novo Nordisk Protaphane in der Schweiz, Österreich und Frankreich unter dem Namen Insulatard. Müsste also dasselbe sein. Sicherheitshalber bei der deutschen Vertretung von Novo nachfragen und/oder den Dia-Doc anrufen.

LG Lili

Hallo,

Insulin Insulatard HM 40 IE ist eine I)nsulin, dass pro 1 Ml 40 IE Insulin enthält.
Protaphan gibt es als U40er und U100er Insulin.

In Deutschland wird das Insulin Insulatard schon seit längerer Zeit nicht mehr vertrieben.
Deshalb findet am auf der deutschen Seite von NovoNordisk nichts mehr darüber. Auch nicht im Bereich für Fachkreise. Auch in der aktuellen Roten Liste und Gelben Liste ist es nicht mehr aufgeführt.

Die Wirkung der beiden Insuline ist bei gleicher Einheitenmenge praktisch gleich.
Auch bei den zusätzlichen Inhaltsstoffen gibt es keine Unterschiede.

Trotzdem denke ich, sollte der Händler es nicht einfach austauschen. Auch nicht, wenn es billiger eingekauft und abgegeben werden kann.
Um solch einen Austausch zu umgehen, kann man den verschreibenden Arzt bitten, auf dem Rezept das Kästen "aut idem" anzukreuzen. Dann muss der Apotheker exakt das verschriebene Medikament aushändigen und nicht nur ein gleich wirkendes.

Gruß, Egon M.

Lt. Novo Nordisk handelt es sich um einen Reimport und ich kann das Insulin bedenkenlos verwenden.

Unsere Ärztin hält nichts von Reimporten bei Insulin. Wenn ich das richtig verstanden habe, hatte sie u.a. Bedenken wegen der längeren Lieferwege für das Insulin und auch die Apothekerin hat mich darum gebeten immer darauf zu achten das Julian keine Reimporte verwendet. Ich muß beim nächsten Mal nochmal nachfragen.
Marlene

Hallo,

ich habe schon einmal meine (und die vieler anderer Fachleute) Meinung zu der Problematik der Reimporte geschrieben. Ich fasse es hier noch einmal zusammen:

+ ICH verweigere die Annahme von Reimporten immer dann, wenn die Lager- und Transportbedingungen für die Wirksamkeit/Exaktheit ausschlaggebend sind. Also z.B. grundsätzlich bei Insulin und Blutzuckerterteststreifen.

+ Begründung:
man sieht dem Insulin/den Teststreifen nicht an, ob sie korrekt gelagert/transportiert wurden. Also für den Weg von Deutschland nach z.B. Spanien und ein paar Wochen später wieder zurück, ein Kühltransporter benutzt wurde, des Kühlaggregat funktionierte und auch eingeschaltet war oder ob sie im Sommer in einem ungekühlten "Sprinter" und im Winter in einem unisolierten "Sprinter" transportiert wurden.
Dann habe ich auch schon beruflich die Erfahrung gemacht, dass diese Reimporte neue Etiketten erhalten hatten, mit neuem Datum für die Mindesthaltbarkeit!
Bei Fleisch sieht bzw. riecht man u.U. wenn es falsch gelagert/transportiert wurde oder zu alt ist. Bei Insulin / Teststreifen ist das erst sehr spät der Fall.
Die Reimporte MÜSSEN in deutscher Spreche beschriftet sein und einen deutschsprachigen Beipackzettel enthalten.

Gruß, Egon M.

Danke für die Gedankenanstösse bzgl. der Transportbedingungen. Ist ja wirklich eine heikle Sache...

Ich werde morgen nochmal bei der Versandapotheke anrufen.