Gymnasium in Essen

Hallo zusammen,

ich bin mal wieder auf Netzwerksuche 😉. Unsere DiaMaus wechselt nächstes Jahr zum Gymnasium.  Bislang ist sie mit einer I-Kraft unterwegs,  das soll sich dann aber ändern.  Aus anderen Städten habe ich sowohl positive Beispiele, als auch "Horrorgeschichten" gehört, wie es mit der Kommunikation mit der Schule und "Sonderregelungen" (Essen, Trinken, Handy, Sportpausen...) läuft. Da ich ein Mensch bin, der gern im Voraus plant (um dann wieder umplanen zu müssen), und ein gutes Bauchgefühl bei solchen Entscheidungen braucht,  suche ich nun nach Eltern, deren DiabetesKids ein Essener Gymnasium besuchen, vornehmlich das GEÜ,  das Carl-Humann-Gymnasium und die Goetheschule.  Aber auch Erfahrungen an anderen Gymnasien würden mich interessieren. 

Wenn ihr mir also mit Euren persönlichen Erfahrungen bei der Entscheidungsfindung helfen möchtet, dann schreibt mir bitte eine PN. 📬

🌻🌻🌻Vielen lieben Dank! 🌻🌻🌻

 

nicht Essen aber würde mich wundern wenn es da anders ist.
Im Gymnasium / Weiterführende Schulen interessiert Diabetes keinen, da gibts auch keine Hilfe, deswegen keine Kommunikation, wo rüber auch .
Das Einzige was vielleicht schauen kannst, das Nachteilsausgleich in grün übernommen wird, so hat Kind die wenigsten Probleme zwecks Handy, Sport & Co, damit ist ja alles abgedeckt, Sonderregelungen und irgendwelche Absprachen gibts da natürlich normal nicht, dafür ist der NA ja da.

Cheffchen

Ja und nein....
es gibt sicher Schulen, die es Kindern mit DM und deren Eltern leichter machen, als andere und umgekehrt. Und darum geht es mir. Wer hat welche Erfahrungen konkret in Essen. Mir ist auch klar, dass es viel am einzelnen Lehrer hängen kann. Aber es gibt ja vielfältige Möglichkeiten in der zwischenmenschlichen Tonlage😉


Und dann gerne noch eine Zusatfrage z zum Thema Nachteilsausgleich.  Ist irgendwo geregelt, was unseren Kindern grundsätzlich zusteht? Oder ist es doch eeher eine individuelle Regelung auf die einzelnen Bedürfnisse bezogen?

Und es macht aus meiner Sicht auch einen Unterschied, ob das Kollegium bereit ist, sich schulen zu lassen oder nicht. Wie gesagt, mir geht es ums Bauchgefühl.

@NinasMama, fragst doch wegen Gymnasium oder? da lässt sich keiner Schulen, wäre mir zumindest neu, da für gab es ja iKraft vorher, damit Kind Fit gemacht wird.

Nachteilsausgleich, Grundsätzlich ist das im Schulgesetz geregelt, was in jedem Bundesland natürlich anders ist, der Inhalt ist aber doch überall gleich. Normal sollte dein DiaDoc da auch ein Standardschreiben haben, was in der Klassenkonferenz dann nur ab genickt wird.

Cheffchen

Hallo, der Nachteilsausgleich ist sehr individuell, weil die Kinder auch ganz individuelle Unterstützung brauchen. 

Wichtig ist, dass er zum Beginn des Schuljahres gestellt wird.
Am besten noch nach erfolgreicher Schulanmeldung oder kurz vor den Sommerferien darüber informieren.

Dann kommt normal die Nachfrage, um welche Maßnahmen es sich handelt.

Das muss nun formuliert werden. Eventuell mit Attest vom Arzt belegen oder wenn man etwas in einer Reha bekommen hat.

Bei Diabetes dreht sich viel um die Klausuren. Welche Werte okay sind, wo eine Arbeit nicht geschrieben werden und nachgeholt werden muss und wann es mehr Zeit gibt, weil eine Hypo behandelt werden muss.
Für meinen Sohn habe ich einen extra Raum aufgeführt, in dem er Katheter wechseln kann. Wurde ihm schon in der ersten Woche gezeigt.

Symptome beschreiben, die bei einer Unterzuckerung auftreten, finde ich sehr wichtig und ist auch wichtig für alle Lehrkräfte zu wissen. 

Dann geht das Ganze weiter. In der Schule wird der Nachteilsausgleich erst im kleinen Kreis besprochen. (Ich weiß jetzt nur wie es in der Grundschule läuft.) Da sitzt dann der Direktor oder Direktorin, zusammen mit den Lehrern, die die Kinder unterrichten. Hier wird der Rahmen unter Berücksichtigung des Bedarf festgelegt. Also ganz konkrete Maßnahmen, wie der Schüler unterstützt wird. 

Diese Woche gibt es eine GLK in der alle Lehrer über Schüler xyz unterrichtet werden. Über die absolut relevanten Hilfsmaßnahmen. Was ist zu tun, wenn ...

Irgendwo nachlesen, wie was geht macht man nicht. Ist gar keine Zeit dazu. 

Sobald der Nachteilsausgleich feststeht, ist er für alles Niedergeschriebene bindend. Die Lehrkraft hat dennoch einen Spielraum.
Es gibt ja sehr unterschiedliche Leistungsnachweise. Bei einer Buchpräsentation oder habe ich auch schon erlebt, während ein Gedicht vorgetragen wurde. 
Dann muss die Lehrkraft individuell entscheiden, wie sie den Nachteil in der Situation ausgleicht. 

So sind meine Erfahrungen.



 

Hallo, mein Sohn mittlerweile 10te Klasse Gymnasium in Gelsenkirchen hat seinen Diabetes in der 7ten Klasse bekommen. Wir haben nach der Diagnose den Klassenlehrer, Sportlehrer und im allgemeinen die Mitschüler informiert. Tim darf im Unterricht ohne fragen kurz auf's Handy schauen und auch zur Not Traubenzucker nehmen. Nachteilsausgleich braucht er nicht und will er vor allem nicht. Er ist froh wenn niemand auf seinen Diabetes achtet. 
Nach Schulungen und dergleichen hat niemand gefragt. Vor Klassenfahrten besprechen wir uns mit dem Klassenlehrer.
Grüße aus GE

Ich sollte noch erklären, damit es besser nachzuvollziehen ist, dass der Ausgleich gemacht werden kann, aber nicht muss und warum er für Menschen mit Behinderung eventuell wichtig sein könnte. 

Es gibt einen entscheidenden Unterschied über den man Bescheid wissen sollte.
Ob es um Prüfungen oder Klassenarbeiten geht. Bei Klassenarbeiten, egal in welcher Form hat eine Lehrkraft einen Spielraum. Das ist von Schule und Schulform ganz unterschiedlich.
 
Bei einer Prüfung nicht! Die sind einheitlich geregelt. Zeit, Inhalt, Materialien und Bewertung. Wo alle Handys sein müssen. Es gibt keine Ausnahmen. Alle werden gleich behandelt.
Ich sage aus Erfahrung, dass der Diabetes ein Eichhörnchen ist und Eichhörnchen sind ganz nah mit dem Teufel verwandt. 
Dann gibt es keine Zeit, falls der Blutzucker bei 50 war und der Prüfling gute 30 Minuten nicht denken konnte. Mit Nachteilsausgleich wird die Leistung deshalb nicht besser bewertet, sondern er bekommt die ausgemachte Zeit bei Unterzuckerungen und darf dann und nur in dieser Situation länger schreiben. Er darf dann und nur dann, wenn er in der Prüfung den Katheter wechseln musste, die festgelegte Zeit länger schreiben. Die Kommunikationsprüfung in Englisch geht übrigens 15 bis 20 Minuten und macht 20 Prozent der Note aus. Nur um die Tragweite zu verdeutlichen, falls das Eichhörnchen zuschlägt. Die festgelegte Zeit bedeutet also unter Umständen eine bessere Punktzahl und damit eine bessere Note.

Dafür ist ein Nachteilsausgleich im Prüfungsjahr gedacht. Er soll den Nachteil ausgleichen. Es ist keine Abwertung, kein Ungenügend, sondern eine Gleichstellung. Es wird auch nicht besser benotet und es steht auch nicht im Zeugnis. (Bei LRS ist es meines Wissens so, aber es geht hier ja um Diabetes) 
Ich muss daran denken, dass mein Sohn mir erzählte, dass der Klassenkamerad mit Tourette über die Sommerferien von "Vibration" auf  "Alarm" umgestellt hätte und er deswegen die Prüfung in einem separaten Raum schreiben durfte und der Andere durfte, falls eine Schlafphase kam, die Zeit dann weiterschreiben.
Es gibt einfach Situationen im Leben, da müssen die Jugendlichen auf dem Punkt da sein und werden voll bewertet. Ohne Abstriche. Ohne Ausnahmen, wenn es den Nachteilsausgleich nicht gibt. Es geht nicht darum sie in Watte zu packen, sondern um Gleichberechtigung.

LG Michaela