Kleinkind darf nicht in den Kindergarten

Hallo, ich bin Mutter einer fast 3 jährigen Tochter und fix und fertig. Sie hat seid September 2019 Diabetes und wir mussten sie damals aus der Krippe nehmen, nun haben wir eigentlich ab September einen Kitaplatz.
Allerdings wollen weder Stadt noch Krankenkasse die Kosten übernehen, beide lehnen die Anträge ab und schieben sich ,,den Schuh" gegenseitig zu. Meine Tochter, die sonst fit ist braucht aber dringend endlich wieder gleichaltrige und ältere um sich herum und ich muss auch wieder arbeiten gehen. Elternzeit bekommt man ja auch nicht unendlich lang. Und wir hatten gehofft dass sie bald wieder in einen Kindergarten gehen kann. Wer kennt sich da aus? Was muss man da schreiben wenn man Wiederspruch einlegt? Wo bekommt man rechtlich Hilfe? Ich bin echt am verzweifeln

Hallo @Minnie123,

die erste und wichtigste frage, hast eine Einstufung nach §53/54 SGB XII, wenn nicht, was hast denn für eine rechtsgrundlage gegenüber Stadt?
Bekommst keine Hilfe von dein DiaDoc bzw vom SPZ, die haben doch immer ein Sozialarbeiter der sich mit den Anträgen & Co auskennt.
Das betrifft ja auch dem Widerspruch, der macht ja nur Sinn wenn man Sagen, "das stimmt nicht, das steht mir zu weil".

Die Frage ist ja auch was beantragt habt oder was wollt, das kann ja auch unrealistisch sein, da kann man ja leider auch viele fehler, deswegen sollte man dies nie alleine selber machen.

Wenn nichts geht, gibts in Deutschland ja ne Handvoll Rechtsanwälte die sich mit Diabtes besser auskennen und in BW ist es zufällig RA Oliver Ebert, also vielleicht mal kontakt aufnehmen.

Cheffchen

danke für den Berg Informationen! Wo bekomm ich denn die Einstufung nach §53/54 SBG II? HAt das was mit dem Schwerbehindertenausweis zu tun? Rechtsanwalt wäre wohl ein sehr nervenaufreibender letzter Weg, der wahscheinlich nötig sein wird. Nur einer aus Stuttgart wird mir da wenig nützen:-) Aber ich stöber mal auf seiner Seite, vlt. find ich was brauchbares

Hallo @Minnie123,
die Einstufung das zu dem Personenkreis gehört, bekommst eigentlich von dein DiaDoc bzw. SPZ oder Amtsarzt glaube. Das Schreiben gibt hier Standard zu jeder Entlassung weil man das ja immer braucht für Kita/Schule/Uni/Arbeit,
Diese selber hat nichts mit SBA zu tun.
Wegen Rechtsanwalt, das es da nur eine Handvoll gibt, ist ja auch nicht weite schlimm, da dies ja in der Regel alles per Briefe/Anträge geklärt wird.
Hier sind 2 gute Seiten mit vielen Infos rund um Dia von 2 RA, da findest bestimmt was.
Jan Twachtmann rechtsfragenblog.de/ NRW
Oliver Ebert www.diabetes-und-recht.de BW

Cheffchen

danke für die Infos. Ich bin leider noch ein wenig ,,diabetesblind" und habe öfters mal Fragezeichen im Gesicht. Soviel Zeit mich in alles ständig rein zulesen bleibt mir mit nem diabetes erkrankten Kleinkind, dem daheim die Decke auf den Kopf fällt, leider auch nicht! Daher bin ich auch nur sporadisch hier im Forum unterwegs! Aber ich bin immer dankbar über interessante Themen hier oder Infos auf unsere Fragen... Durch die 2 Rechtsseiten arbeite ich mich dann in den nächsten Wochen

Was wollt ihr, wollt ihr eine Eingliederung mit einem Integrations Platz oder wollt ihr Das euer Kind normal als inklusionskind in den Kindergarten geht und die Erzieherin das übernimmt dazu müsste die Erzieherin gefragt werden, bereit sein sich schulen zu lassen das wäre möglich über die Diaklinik oder die Stiftung Dianino wenn es bei euch in der Nähe jemanden gibt.
In der Kita in der jetzt zehn Jahre tätig war habe ich in der Vergangenheit fünf mal Diabetes Kinder gut betreut und versorgt mit allem was dazu gehört. Wie gesagt es gehört Bereitschaft der Erzieherin dazu

Liebe Minnie, du kannst dich gerne mal per PN bei mir melden! Wir hatten dasselbe Problem.

Kurz: die beiden Stellen dürfen sich den Schuh nicht immer weiter zuschieben und somit Zeit und Kosten schinden! Die Stelle bei der du den Antrag zuerst gestellt hat ist zunächst zuständig und muss sich selbst darum kümmern, herauszufinden, ob das so richtig ist und sich das Geld ggf. bei der wirklich zuständigen Stelle zurückholen. Bei uns musste somit die Stadt/Sozialamt übernehmen, auch wenn später die Krankenkasse als "wirklicher" Kostenträger identifiziert wurde. Es gibt einen Passus im Sozialgesetzbuch der Antragsteller*Innen genau davor schützen soll, dass sie keine Hilfe bekommen, weil die Stellen sich die Zuständigkeiten hin- und herschieben. Ich müsste den genauen Paragraphen erst nochmal raussuchen, aber darauf kann man sich beziehen. Bei uns hat außerdem geholfen, dass ich gesagt habe, dass ich einen Eilantrag beim Sozialgericht stellen werde, wenn wir jetzt nicht endlich einen Bescheid bekommen.

Ich kann deine Lage gut nachempfinden und bin immer wieder wütend, wenn ich höre, dass die Stellen, die eigentlich helfen sollen, sich so dumm anstellen. Ich wollte damals auch, dass Karl weiter in die Krippe gehen kann und nicht direkt wegen seiner Diagnose Nachteile hat.

Liebe Grüße
Luzie (
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)

P.S.: Wir haben eine Integrationskraft für 5 Stunden am Tag bewilligt bekommen, so konnte Karl weiterhin in seine Krippe gehen, die keine Intergationseinrichtung war.