Probleme mit KiGa/ suche Integrations-Hilfe

Guten Morgen Ihr Lieben,

Paula ist im November Drei geworden und geht seit ca. 2 Monaten in den städtischen Kindergarten. Wir haben einen Ganztagesplatz, ich hole sie mittags um halb vier ab.

Der Diabetes war vorher bekannt und wurde auch akzeptiert, sie ist in einer Gruppe mit 20 Kindern.

Jetzt wurde ich überraschend letzte Woche zum Gespräch gebeten, man hätte bemerkt, dass man die Nachmittagsbetreuung in ihrer Gruppe ab 13 Uhr nicht sicherstellen könnte (die Gründe seien mal dahingestellt). Von allen anderen Erzieherinnen, auf die die Kinder nachmittags auch mal aufgeteilt werden, traut sich keiner an Paula ran.

Wir haben jetzt folgenden Weg besprochen: Der KiGa versucht über Aufklärung, freundliches Fragen, Mut machen und Schulung (alles mit uns zusammen) die Angst zu nehmen. Unsere Klinik hat auch Schulungen schon vorgenommen und erneut angeboten.

Parallel dazu habe ich mit dem Sozialhilfeträger, dem Amtsarzt/ Gesundheitsamt und der Krankenkasse Gespräche über eine dauerhafte Nachmittagsbetreuung im KiGa gesprochen, sog. Eingliederungshilfe. Bisher habe ich nur Absagen erhalten, nächste Woche geht es in Runde zwei.

Jetzt (danke fürs lange Durchhalten beim Lesen!) die Frage. Ich überlege, ob ich privat jemanden bezahlen soll für 2,5 Stunden jeden Nachmittag. Wenn ja, wie finde ich so jemanden, gibt es da Websites? Aushänge und eine Anzeige im Blättchen hatte ich auch schon überlegt. Ist eine Bezahlung vergleichbar mit einem Babysitter, oder muss ich mehr rechnen? Ich kann das schwer einschätzen. Aufwand wären nur einmal messen und einmal bolen, sollte sie einen Nachmittagssnack essen. Meist isst sie aber noch nichtmal was in der Zeit.

Hat jemand von Euch eine private Integrationshilfe, die er selber bezahlt?

Wie sind Eure Erfahrungen mit den Ämtern, und wer hat letztendlich die Betreuung und von welcher Stelle bewilligt bekommen??

Ich wäre auch dankbar über Links, wenn das Thema schon besprochen wurden. Über die Suche habe ich zwar allerlei gelesen, aber so richtig die zündende Idee war noch nicht dabei.

Oberstes Ziel ist für mich, dass Paula in ihrer Gruppe bleiben darf, sie fühlt sich sehr wohl und bis inkl. Mittagessen klappt es perfekt mit der Betreuung und Pumpenbedienung.

Ganz liebe Grüße und danke,
Olivia

Hallo Olivia,
geht es um eine Rundumbetreuung inkl. Aufsicht oder nur um eine Betreuung zum Essen?
Wenn sich die Erzieher die Aufsicht zutrauen, kannst du für die Nachmittagsmahlzeit einen Pflegedienst kommen lassen. Mit entsprechender Verordnung vom Arzt bezahlt das die KK.
Der Haken an der Sache: Es ist echt schwer einen Pflegedienst zu finden, der willig ist ein Kind mit Insulinpumpe anzunehmen und die Sache dann noch zuverlässig erledigt.

Ansonsten würde ich davon ausgehen, dass die Betreuung deutlich mehr kostet als ein normaler Babysitter, eben weil medizinische Tätigkeiten dazugehören und sich an die Verantwortung nur wenige rantrauen. Aber vielleicht hast du Glück und findest jemanden, vielleicht eine ältere Dame aus der Nachbarschaft, die sich langweilt und was mit Kindern machen möchte... Bei uns in der Kita helfen solche "Omis" regelmäßig aus und lesen z.B. den Kindern vor.
Denk unbedingt auch dran, dass alle deine Ideen auch vom Kindergarten akzeptiert werden müssen. Fremde Personen sind dort nicht unbedingt willkommen.


Alles Gute
Tina

Hallo Olivia,
ich habe den I-Helfer in Bad Soden durchgekämpft. Wir standen kurz vor der Klage gegen den MTK-Kreis. Ihr könnt entweder einen Integrationshelfer beantragen (also zB einen FSJler, der im Kiga unterstützt), oder alternativ ein sog. "persönliches Budget", aus dem ihr dann jemanden bezahlt.
Du kannst mir gerne eine pers. Nachricht schicken mit Deiner Email oder Telefonnummer, dann können wir mal ausführlich drüber sprechen.
Über die Suchfunktion im Forum schaust Du am besten unter "Integrationsplatz", da findest Du eine Menge!
LG, Maja

Hallo Tina,

es geht um eine 2,5 stündige, also dauerhaft nachmittägliche Betreuung. Vom Pflegedienst hat uns die KK abgeraten, und auch dem Kindergarten geht es nicht weit genug, wenn nur mal jemand 10min misst und bolt und dann verschwindet. Wie Du schon sagst meinte die KK auch, es wäre schwierig, da jemanden zu finden, und in der Regel käme dann ständig jemand anders und keiner kennt sich so gut aus...

LG und danke für die Preisvorstellung. Hast sicher Recht. Ich müsste denjenigen ja auch fest anstellen und anmelden, im Gegensatz zum Babysitter.
Olivia

Hallo Maja,
danke, ich suche gleich mal los.
Persönliche Daten habe ich Dir geschickt. Würde mich sehr freuen

Der "echte" Integrationshelfer wurde definitiv abgelehnt, aber das persönliche Budget habe ich im Krankenhaus schon gehört und das wär genau das Richtige, denke ich. Aber dadurch, dass es grundsätzlich mehrere Träger dafür gibt, lehnt jeder erstmal ab.

Wäre sehr interessiert, wie Ihr vorgegangen seid.

Dann bis bald!
Olivia

Liebe Olivia, es gibt - zumindest in RLP - die Möglichkeit für solche Dinge ein Budget beim Land zu beantragen. Dann musst du einen Integrationshelfer suchen und ihn bezahlen. Die KiTa hat diese Möglichkeit in diesem Verfahren nicht ... die kann aber z. B. einen FSJ-ler, einen BuFDi oder so etwas einstellen ...

Ich finde es dennoch traurig, dass der KiTa die ganze Nachmittagsbetreuung in Frage stellt. Dein Kind braucht keinen "Aufseher" den ganzen Tag, damit bekommt sie nur eine Sonderstellung und das macht sie irgendwann zum Außenseiter! Dein Kind soll doch ganz normal groß werden ... DAS ist doch das Ziel. Unterstützung ... okay, wenn´s denn gar nicht anders geht. Aber doch niemanden der speziell abgestellt ist für Paula ...!!!

Hallo Juli,

genauso empört haben wir reagiert. Wir möchten auf keinen Fall diese Sonderrolle! Aber wir haben keine Alternative denn a) wollen wir nicht wechseln und b) würde uns so schnell ja auch kein anderer KiGa nehmen.

Es geht ja auch nur um nachmittags einmal messen und ggf. bolen. Aber die Erzieherinnen haben wohl Angst, dass Paula wie eine tickende Zeitbombe ständig zu beobachten ist.. Na ja wie gesagt, Schulung und Gespräche laufen parallel.

Erschreckend ist, dass Unkenntnis - wie überall im Leben - Angst macht, und sich dies auf unser Kind direkt auswirkt. Wie gerne würde ich sie vor solchen Überreaktionen schützen und behüten, und schon erst recht vor jemanden, der ständig hinter ihr her schwarwenzelt.

Wir bleiben dran; ich habe jetzt auch schon einige alte Beiträge und links gefunden und arbeite mich gerade durch.

Liebe Grüße
Olivia

Hallo Olivia,

bei uns im Kindergarten ist es so, dass das Team geschult wurde. Eine der Erzieherinnen hatte sich schon vorab in die Materie eingearbeitet. Sie hat mittlerweile ihr Wissen im Schneeballverfahren an die anderen weitergegeben. Wir stehen, wenn notwendig telefonisch jederzeit telefonisch zur Verfügung, auch wenn das wirklich selten in Anspruch genommen wird.
Die meisten Fragen können ja auch ohne weiteres telefonisch geklärt werden.
Vielleicht wäre das ja auch für euch eine Möglichkeit. Im Team scheint ja zumindest die ein oder andere Erzieherin sein, die vormittags die Betreuung übernimmt. Vielleicht kann sie ihr Wissen an die anderen weitergeben.
Bei unserer Tagesmutter waren wir anfangs dabei, wenn sie die Pumpe bedient hat, bis sie selbst sicher genug war, dieses allein zu machen. Vielleicht lässt sich das ja auch für euch einige Zeit einrichten.

LG