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Schulnoten

marielaurin
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Diamant Schreiber
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02 Juni 2012 08:48 #69489 von marielaurin
marielaurin antwortete auf Aw: Schulnoten
Da stimme ich vollstens mit Cordula überein.

Wir haben das wie folgt mit den Lehrern abgesprochen:

Sina kennt diesen Nachteilsausgleich nicht, weil wir nicht möchten, dass sie meint, sich Vorteile zu verschaffen (was sie bisher noch nie nie nie versucht hat, dennoch ist mein Kind 12 und in ihrem Kopf manchmal ein wenig karussellig, wer weiß, auf welche Gedanken meine eh schon extremst bequeme Maus noch käme...).

Die Lehrer kennen aber Sina sehr gut. Sie hat Anweisung, vor jeder Klassenarbeit zu messen, danach misst sie sowieso, weil Pause ist und vermutlich wieder was gegessen wird.
Ich führe das Tagebuch und weiß ja auch, wann Arbeiten geschrieben wurden.

Wenn nun eine Note so voll aus der Linie fällt, nimmt der Lehrer mit uns Kontakt auf und fragt nach.
Bisher hatten wir das ein einziges Mal in Englisch, vor zwei Wochen. Sie ist in Englisch eine Einserkandidatin, hat in diesem Halbjahr zwei Mal 1 geschrieben und haut die dritte Klassenarbeit mit einer 4 hin.

Grund war aber hier nicht der hohe BZ (bei Beginn lag er auch ü250mg/dl, da in der ersten Stunde und das Frühstück natürlich dann kam), ziemlich sicher bin ich mir, weil Madame die 4 kommentierte mit: "Ich hatte echt keine Lust, Vokabeln oder sonstwas zu lernen." Sie ist im Moment in einer Phase, in der sie erst lernen muss zu lernen. Bisher flog ihr immer alles zu, was so ganz langsam aufhört und sie tut sich extrem schwer, nun, nach 6 Jahren Schule, Schulstoff zu Hause oder im Bus zu wiederholen. Mit diesem Wissen über meine "faule" Tochter käm ich nicht auf die Idee, dass es am BZ liegen könnte. Wenn ich aber wüsste, sie konnte das alles zu Hause und und schreibt trotzdem eine 4 oder 5 in einem sonst viel besseren Fach, der Bz auch hoch war zu diesem Zeitpunkt, dann würde ich wohl auch gerne die Möglichkeit haben, dass die Arbeit wiederholt wird, sofern mein Kind das möchte.

Klassenarbeiten in der ersten Stunde sind eh sehr blutzuckerunfreundlich. Unsere Lehrer achten meist drauf, dass in der 4. Stunde geschrieben wird, da liegt sie immer im Zielbereich.

Pauschal sollte man hier nichts ausgleichen, Einzelfallentscheidungen find ich auch sehr toll dem Kind gegenüber, vor allem muss es fair bleiben. Das haben wir ja beim Schwimmen auch, muss sie messen, wird die Messzeit bei der Schwimmzeit nicht mitgezählt, muss sie nicht messen, schwimmt sie halt wie alle anderen durch. Die Lehrer vertrauen ihr, weil sie wissen, dass sie möglichst keine Sonderstellung haben möchte.

Ich hoffe, dass das so bleibt und sie nicht irgendwann man anfängt, den DM bewusst einzusetzen, um irgendwas zu erreichen (Beispiel ihre Freundin: Hat Sportsachen vergessen, aber anstatt ehrlich zu sein und dies zuzugeben, sagt sie eine Stunde vorher, sie hätte schreckliche Kopfschmerzen und müsste nun dringend nach Hause. Tja, Sportzeug vergessen kommt natürlich nicht so gut wie wegen Kopfaua nach Hause gehen ...)

So kann ich mir durchaus vorstellen, dass es Kinder gibt (meine vermutlich nicht ausgeschlossen), die nicht gelernt haben udn wissen, dass sie nachschreiben dürften, wenn sie fehlen oder der BZ hoch ist und sich dann vor der Klassenarbeit mal schnell ein paar Kinderriegel reinschieben, nur um mehr Zeit zu gewinnen und die Arbeit nachholen zu dürfen. @Mssn69: dafür kann man dann sehr wohl was! Ich glaube, hier muss man auch als Eltern in der Lage sein, fein zu unterscheiden. Ich denke und hoffe einfach mal, dass wir das alle sind und unsere Kinder ehrlich sich selbst gegenüber bleiben.

Viele Grüße, schönes Wochenende,
Tanja

Sina *1999, DM seit 12/2010, ICT mit Levemir und Novorapid
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monday
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02 Juni 2012 18:41 - 02 Juni 2012 18:53 #69495 von monday
monday antwortete auf Aw: Schulnoten
Hallo,

ich finde es okay, dass es gewisse Regelungen gibt, die Kinder mit Diabetes vor Nachteilen bewahrt.
Wenn meine Tochter unterzuckert, ist sie total zittrig und wäre keinesfalls in der Lage eine Klassenarbeit mitzuschreiben. Dem Gehirn fehlt in dem Moment der Zucker, und sie wäre nicht in der Lage sich zu konzentrieren.
Bei extrem hohen Werten vor allem mit Ketonentwicklung wäre es ähnlich.

Bei meiner Tochter habe ich damals abgesprochen, dass wenn sie während einer Arbeit unterzuckert, dass die dann nicht gewertet wird. Meine Tochter weiß das, sie hat das noch nie ausgenutzt. Sie hasst dieses Unterzuckerungsgefühl so sehr, dass sie nie auf die Idee kommen würde, sich da freiwillig hineinzuspritzen.

In der gesamten Zeit ist das nur bei einer Arbeit vorgekommen, die hat sie dann auch verhauen, aber sie hat nicht gemessen, sondern einfach weitergeschrieben (weiß nicht mehr, ob sie Traubenzucker gegessen hat oder erst nach der Arbeit). So konnte sie es nicht nachweisen und tja Pech gehabt....
Sie wollte aber auch nie diese Sonderstellung haben, sie hat laut Sportlehrer auch nie ihren Diabetes ausgenutzt, um beim Sport nicht mitzumachen, im Gegensatz zu anderen Mädels, die drei Mal im Monat ihre Periode hatten.

Man darf bei seinen Kindern auch nicht immer gleich vom schlechten ausgehen, dass die das ausnutzen würden, die Folgen kann man ihnen ja ganz einfach verdeutlichen.

Ich bin auch dagegen immer gleich zu den Lehrern zu rennen und "mein Kind hier und mein Kind hat da..." aber in bestimmten Situationen ist ein "NAchteilsausgleich" wohl angebracht.
Von einem Kind, dass seine Schreibhand gebrochen hat, erwartet ja auch niemand, dass es die Arbeiten mit der andern Hand schreibt. Und es könnten ja dann auch Kinder auf die Idee kommen, sich vor der Schule einen Verband anzulegen oder den Tag vorher mit Handschmerzen bei den Eltern aufzuwarten....

Gruß Vera

P.S.: das habe ich noch im Netz gefunden:

bildungsserver.berlin-brandenburg.de/.../Schule%20und%20Krankheit.pdf - Im Cache
da steht u.a.:
"Sonderregelungen und Nachteilsausgleich:
Den Beeinträchtigungen durch die Krankheit können Sie
mit einem angemessenen Nachteilsausgleich Rechnung
tragen, z. B. Zeitzugaben bei Klassenarbeiten, längere
Pausen wegen der Zeit, die fürs Blutzuckermessen und
Essen benötigt wird."
Es scheint also eine "Kann-Regelung zu geben und kein Gesetz.
Letzte Änderung: 02 Juni 2012 18:53 von monday.

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Juli
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03 Juni 2012 09:04 #69509 von Juli
Juli antwortete auf Aw: Schulnoten
Ich sehe das wie Corula! Eine Sonderstellung gegenüber gesunden Kindern fände ich nicht richtig. Auch gesunde Kinder sind nicht immer gerade in der Lage ihre Leistungen jetzt zu 100 % abzurufen - aus welchen Gründen auch immer. Auch gesunde Kinder verhauen mal eine Arbeit.

Ziel sollt eigentlich sein, die Kids dahin zu bringen, dass sie nach ihrem BZ schauen, wenn sie wissen, dass sie eine Arbeit schreiben. Dann müssen sie so zeitig vorher testen, dass noch Zeit für Korrekturen bleibt und der Zucker zum Zeitpunkt der Arbeit dann in etwa hinhaut.

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monday
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03 Juni 2012 15:29 #69526 von monday
monday antwortete auf Aw: Schulnoten
Und trotzdem kann mal etwas schiefgehen, auch wenn sie lange vorher nach ihrem BZ schauen.
Außerdem haben unsere Kinder mit Diabetes doch auch mal einen schlechten Tag und verhauen dann eine Arbeit.
Ich bin auch dagegen, dass sich Kinder oder Erwachsene auf ihrer chronischen Krankheit ausruhen und für alle möglichen Ausreden benutzen.
Aber ich bin auch dagegen, dass sie 200% geben müssen, um mit den nichtkranken mitzuhalten....
Es gibt viele Kinder mit einem schwer einstellbarem BZ, wo die Eltern und die Kinder sich wirklich auf den Kopf stellen und alles tun für einen guten BZ und trotzdem klappt es nicht.
Vor Arbeiten spielt natürlich auch das Adrenalin noch eine Rolle, ich glaube das lässt den BZ stressbedingt ansteigen?
Gruß Vera
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