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Kindergarten





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09 Mai 2012 10:21 #68582 von
Kindergarten wurde erstellt von
Hallo ihr Lieben,

ich bin noch relativ neu hier im Forum. Bei unserer kleinen 3-jährigen Tochter Ida ist seit dem 7.12.11 DM Typ 1 diagnostiziert worden. Wir waren in der Uniklinik Frankfurt, wo wir sehr nett aufgefangen und unterstützt wurden/werden.

Ida geht seit Januar wieder in den Kindergarten. Dort arbeiten sie nach einem offenen System, sodass es keine festen Gruppen gibt, sondern Räume nach Themen geordnet und die Erzieherinnen in einem wechselnden Rhythmus die Themenräume betreuen. Wir handhaben das derzeit so, dass wir Ida das Frühstück abwiegen und sie es ihr geben müssen. Dazu sprechen wir jeden Morgen mit derjenigen Erzieherin, die an dem Tag das Frühstück betreut. Mittags gehen wir zum Spritzen und Messen in die Kita und errechnen das Mittagessen. Dann wiegen wir ihr den Nachmittagsimbiss ab, den sie dann um 14.45h isst. Das klappt soweit alles auch ganz gut, weil wir das gesamte Diabetesmanagement übernehmen. Wir haben diverse knappe Listen erstellt, die den Erzieherinnen eine Orientierung geben können. Diese werden aus mangenden zeitlichen Ressourcen nicht gelesen-ich weiß, das müssen sie auch nicht.
Dennoch bin ich derzeit wirklich traurig und verzweifelt, weil die Absprachen einfach nicht klappen. Mal wird ihr das Frühstück nicht gegeben, sodass sie total unterzuckert. Oft wurde ich schon angerufen, weil Ida müde sei und dann war sie bspw. bei 37. Sehr regelmäßig ist es so, dass Ida ihr Mittagessen nicht aufisst und die Erzieherinnen das nicht im Blick haben. Auch in diesem Falle war sie schon sehr sehr oft total unterzuckert. Ich versuche alles immer zu begleiten, war schon mehrfach im Team, spreche jeden Tag mit einzelnen Erzieherinnen und bin mit der Leitung im Gespräch. Aber gerade gestern war eine Situation, dass Ida gegen 14h den Erzieherinnen aufgrund von Müdigkeit unterzuckert schien und sie haben ihr einfach ein Glas Apfelsaft, Traubenzucker und Trauben gegeben. Das Resultat war ein BZ von 450! Ich bin einfach derzeit verzweifelt und frage mich auch, warum ich dann nicht angerufen werde-mein Mann und ich sind immer erreichbar und einer von uns kann auch jederzeit kommen. Ich weiß gerade nicht mehr so richtig, was ich noch machen soll, damit sie sich verantwortlich fühlen, mittags und morgens das Essen zu geben oder zu ersetzen, wenn sie es nicht aufisst. Wir managen ja schon alles, was wir nur können und nehmen ihnen alles ab. Sie müssten doch einfach nur darauf achten, dass sie die Kohlenhydrate als Ersatz bekommt. Habt ihr Tipps für mich?

Ich weiß, dass und lese hier im Forum immer wieder, dass es diese Art von Problemen in den Einrichtungen gibt. Mir fällt es manchmal einfach schwer zu sehen, dass man als Kind und Familie ja eh schon in einer belastenden Situation steckt und dazu noch so viel Kraft aufwenden muss, damit das Kind irgendwie in der Einrichtung normal teilhaben kann und einem so wenig Entgegenkommen gezeigt wird.
Es tut mir leid, dass ich ähnliche Probleme wie in vielen anderen Beiträgen wieder an Euch richte, aber ich habe heute so einen Tiefpunkt und wollte mich einfach mal „ausweinen“.

Vielen Dank und liebe Grüße, Nadine

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TinaSchnecke
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09 Mai 2012 11:10 #68588 von TinaSchnecke
TinaSchnecke antwortete auf Aw: Kindergarten
Eine Kita nach einem offenen Konzept (wie unsere) hat den großen Vorteil, dass mehrere Erzieher übergreifend in das Thema eingearbeitet werden und so die Vertretung recht einfach zu regeln ist.
Voraussetzung ist aber, dass die Erzieher sich als Team der besonderen Verantwortung bewusst sind, die es bedeutet ein DM-Kind in der Kita zu haben.

Als erstes muss die Leitung ganz klare Signale geben, dass die Einrichtung bereit ist die Aufgabe zu übernehmen.
Dann müssen sich einige Erzieher finden, die die Hauptverantwortung übernehmen und es muss sichergestellt sein, dass immer einer von ihnen da ist und das Kind beim Essen und besonderen sportlichen Aktivitäten begleitet.
Diese Erzieher müssen sich dann auch mit dem Thema auseinander setzen und die von euch aufgestellten "Behandlungsregeln" befolgen.

Bei uns klappt das zum Glück sehr gut. Nach dem anfänglichen Schock haben sich 5 Erzieherinnen in das Thema eingearbeitet und können Essen berechnen, Bolus abgeben, BZ messen, Sport- und Hypo-KEs zuteilen. Alle anderen wissen natürlich auch dass Max DM hat, dass sie auf ihn ein bisschen mehr achten müssen und an wen sie sich im Zweifel wenden müssen. Natürlich gibt es trotzdem mal sehr hohe Werte und auch mal sehr tiefe. Einfach weil die Bewegung im Kindergartenalter schwer berechenbar ist. Inzwischen fällt aber deswegen niemand mehr in Ohnmacht.

Falls du das Gefühl hast in einer Sackgasse zu sein, dann solltest du das natürlich besorgte, aber freundliche Gespräch mit der Kita-Leitung suchen und/oder mit dem ganzen Team (bei uns gibt es regelmäßig Teambesprechungen).
Nimm dir ein paar Tage frei und biete ihnen an, dass du deine Tochter ein paar Tage komplett begleiten würdest, so dass du den (interessierten) Erzieherinnen die notwendigen Dinge "on-the-job" zeigen kannst.
Dass ein DM-Kind das vorgesehene Essen vollständig aufisst, ist ja eine der esssentiellen Bedingungen für einen reibungslosen Kita- und auch Schulbesuch. Das scheint ja in eurer Kita noch nicht klar zu sein oder es scheint sich niemand verantwortlich zu fühlen das auch zu prüfen. Ob die Bereitschaft besteht das zu ändern, lässt sich m.E. halt am besten miteinander klären.
Wenn du danach nicht das Gefühl hast, dass es besser wird, dann solltest du die Notleine ziehen und eine andere Kita suchen.

Viel Erfolg

Tina

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09 Mai 2012 19:16 #68602 von
antwortete auf Aw: Kindergarten
Liebe Tina,

vielen Dank für deine differenzierte und ausführliche Antwort.
Unsere Diabetesberaterin meinte auch, dass es am Besten sei, wenn einige Erzieherinnen geschult werden und für Ida zuständig sind, genau wie es bei Euch der Fall ist. Denn wenn alle verantwortlich sind, fühlt sich wieder keiner verantwortlich.
Wir haben das Thema dort gerade wieder gestern angesprochen, aber die Leutung möchte dieses nicht. Es sollen alle verantwortlich sein, weil ja der Fall eintreten könnte, dass gerade die drei Erzieherinnen dann mal nicht da sind und sich dann keiner mehr zuständig fühlt.
Ich werde Deinem Rat nachgehen und weiterhin freundlich, aber auch bestimmt immer wieder das Gespräch suchen und alle Hilfe anbieten. Vermutlich muss man einfach einen "langen Atem" haben.

Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend und viele Grüße,
Nadine

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MarieR
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10 Mai 2012 20:24 #68656 von MarieR
MarieR antwortete auf Aw: Kindergarten
Hallo Nadine,
Marie geht auch in einen Kiga mit offenem Konzept. Bei uns wurden alle ErzieherInnen geschult und das war auch gut so. Somit kennen sich alle ein bischen aus und es gibt eh die ein oder andere Erzieherin, die das Thema stärker interessiert und die wird dann automatisch die Diabetes-Expertin im Team :-)
LG, Maja

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verenamario
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12 Mai 2012 16:37 #68703 von verenamario
verenamario antwortete auf Aw: Kindergarten
Hallo Nadine,

Schade, dass es bei Euch nicht so gut klappt.
Elias Kindergärtnerinnen wurden auch alle geschult und zum Glück gehen sie auch sehr verantwortungsvoll mit dem Dabetes um. Unser Diabetologe hat die Schulung mit den Erzieherinnen gemacht, vielleicht gibt es diese Möglichkeit auch für Euch.
Drücke Euch die Daumen.

LG Verena
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Jaegerin1
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14 Mai 2012 08:01 #68745 von Jaegerin1
Jaegerin1 antwortete auf Aw: Kindergarten
Hallo Nadine,

mein Sohn wird Ende Mai 4 und geht auch in den Kita. Er trägt eine Pumpe.
Ich kann Dich gut verstehen, denn bei uns läuft es auch überhaupt nicht im Kita.
Heute wurde ich mit Maxi wieder nach Hause geschickt, weil keiner Maxis BZ messen wollte/konnte ( obwohl es eine Schulung für alle Mitarbeiter des Kitas gab), da Maxis Betreuungspersonen nicht da waren.
Maxi kann sich schon selber messen,es müsste nur jemand den Wert ablesen.
Ich finde es schlimm was wir in Deutschland für System haben.
Ich bin sehr traurig und enttäuscht,wie ein diabeteskrankes Kind ausgeschlossen wird und nicht am normalen Leben teilhaben kann.

Liebe Grüsse,

Nadine
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TinaSchnecke
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14 Mai 2012 15:52 #68767 von TinaSchnecke
TinaSchnecke antwortete auf Aw: Kindergarten
Hallo Nadine, ich wollte dir noch ein paar Tips geben, komme aber erst heute dazu.
Ich denke bei uns war es auch so, dass sich die Interessierten mehr ins Thema eingearbeitet haben. Dafür gab es wohl auch folgende Beweggründe:
- Maxes Portfolio-Betreuerin
- Erzieherinnen, die mehr mit den älteren zu tun haben
- Erzieherinnen, die Angebote betreuen, die Max häufig wählt
- keine mathematische Abneigung
Gerade die Erzieherinnen, die häufig mit dem Kind zu tun haben, lassen dich bei ein paar Tagen Kita-Begleitung wunderbar anlernen und sensibilisieren, wie es in einer Schulung gar nicht möglich ist, weil man das Kind die ganze Zeit vor Augen hat.
Unsere Erzieherinnen haben jeden Morgen eine kurze Teambesprechung zur Betreuung der Angebote und Mahlzeiten und Ruhegruppen und Sicherstellung der vorgeschriebenen Pausen.
Unsere Kinder können wählen, in welcher von drei Essensgruppen sie essen, außer Max. Für ihn ist in der ersten und zweiten Gruppe eine Betreuung durch einen zweiten, geschulten Erzieher sichergestellt.
Vielleicht konnte ich noch ein bisschen helfen.
Alles Gute
Tina

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14 Mai 2012 17:37 #68772 von
antwortete auf Aw: Kindergarten
Liebe Nadine,

Ich finde es schlimm was wir in Deutschland für System haben.
Ich bin sehr traurig und enttäuscht,wie ein diabeteskrankes Kind ausgeschlossen wird und nicht am normalen Leben teilhaben kann.
:

genau das macht mich auch immer wieder traurig und auch wütend. Manchmal bekommt man das Gefühl, dass man für die Rechte und das Wohlbefinden seines Kindes mit DM im Kiga (wahrscheinlich auch später in der Schule) regelrecht kämpfen muss. Leider sieht das Kinderbereuungssystem in Deutschland oft so aus, dass es viele personelle Engpässe gibt. Dann wird ein Kind mit Diabetes als Belastung empfunden, so ist es zumindest bei uns. Und ich glaube tatsächlich, dass alles mit der Haltung der Leitung steht und fällt.
Ich finde es schade, dass man in einer belastenden Situation steckt und auch noch im Kiga kämpfen muss, dass das Kind teilhaben kann.
Aber viele andere machen ja auch bessere Erfahrungen im Kindergarten, von daher bin ich ganz optimistisch.

Liebe Grüße und vielen Dank für deine Antwort.
Nadine

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14 Mai 2012 17:46 #68773 von
antwortete auf Aw: Kindergarten
Liebe Tina,

danke für die Tipps. Ich habe nun noch einmal mit der stellvertretenden Leitung (die ab Sommer die Leitung übernimmt) angesprochen und ihr die Problematik noch einmal dargelegt. Dort habe ich noch einmal angesprochen, dass ich gern hätte, dass nur 5 Erzieherinnen BZ messen und man das ja eigentlich nicht pauschal allen (auch die, die sich nicht trauen) aufzwingen kann (vor allem nur durchs Zuschauen und nicht selbst üben). Mit ihr habe ich gemeinsam BZ messen geübt, was sehr positiv war. Ich war nach dem Gespräch ein wenig erleichterter. Des Weiteren haben wir Mittwoch einen Termin, um uns über eine Pumpe zu informieren. Die Spritzen-Therapie ist bei Ida ziemlich schwierig, weil man bei ihr einfach schlecht die BEs vorhersagen kann, die sie dann auch wirklich isst. Ich habe die Hoffnung, dass die Pumpentherapie vielleicht besser in den Kitaalltag integrierbar ist (danke nochmal an Maja).

Ganz liebe Grüße,
Nadine

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Vaia
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06 Aug. 2012 09:04 #71636 von Vaia
Vaia antwortete auf Kindergarten
Hallo Nadine. Wir sind aus Offenbach u unsere kleine hat seit Juni Diabetes. Kindergarten geht erst morgen los aber nachdem ich dem Leiter alles berichtet habe haben wir uns darauf geeinigt das ich in der Anfangszeit alles machen werde bis sie sich auch an die Leute gewöhnt u er wird die meisten Erzieher und sich selbst einer Schulung unterziehen. Was bei uns toll ist, über dem Kindergarten gibt es eine Diakoniestation u die können das auch übernehmen mit dem Messen u Spritzen. Schlag denen mal eine Schulung vor u Kopf hoch das wird schon wieder. Gruß Fo und Vaia

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