Probleme in Schule ab 5 te Klasse

Hallo, unsere Tochter (10) hat seit Oktober 2011 Diabetes.Sie geht in die 5 te Klasse einer Gemeinschaftschule (In Schleswig-Holstein).Sie hatte eine Gymnasialempfelung und wir waren begeistert von dieser Schule , da sie so sozial und angaschiert ist.
Bei unsere Tochter klappt es in der Schule aber alles nicht so gut.

Sie kann alles sehr gut. Sie merkt ihren Wert schon so ab 70 . Wenn sie noch nachmittags Schule hat spritzt sie sich alleine .
Jetzt ist es der einen Lehrein zu viel Messen, die Andere sagt sie darf nicht essen bei eine Unterzuckerung (sie soll raus gehen,die Lehrerin sieht sie ja durch das Fenster). Und nun soll sie sich auch nicht mehr in der Mensa spritzen. Da könnten sich andere ekeln und ob es da nicht Hygienebestimmungen gibt.

Sind eure Lehrer auch so ???

Vielen Dank
Alina

Hallo,

mein erste spontane Reaktion auf deine Frage war: Nein so sind unsere Lehrer nicht.

Bei näherem Nachdenken muss ich einräumen, dass ich es gar nicht so genau weiß, weil die beschriebenen Situationen so bei uns gar nicht auftreten.

Mein Sohn hat sein knapp einem Jahr DM. Er geht jetzt in die 2. Klasse, also noch in die Grundschule. Als er erkrankte, gab es in seiner Klasse bereits ein DM-Kind. Die Lehrerin war bereits eingearbeitet und hatte bei diesem Kind auch ein Jahr die Kontrolle mit Messen und bolen übernommen, bis endlich die Integrationshilfe bewilligt war. Als mein Sohn erkrankte, war die Integrationshelferin bereits da, und wurde auch für uns bewilligt. Diese misst regelmäßig in den Pausen. In der Stunde hat unser Sohn eigentlich noch nie selbst eine Unterzuckerung bemerkt, so dass er auch noch nie in die Situation kam in der Stunde zu essen.
Ich kann mir zwar beim besten Willen nicht vorstellen, dass er rausgeschickt würde, aber bezeugen kann ich es also nicht.

Mittags isst er im angschlossenen Hort. Bei uns gibt es zwei Hortgebäude. Ein kleines selbständiges und eines ist in die Kita intergriert. Die Kinder aus dem Extrahort und damit eigentlich auch mein Sohn essen in der Schule Sodexoessen. Die Essenausgabe wird über Sodesxo über Subunternehmer organisiert. Diese waren nicht bereit abzuwiegen.
In der Hortkita wird das Essen auch angeliefert. Die Küchenfrauen, die das Essen ausgeben sind aber bei der Stadt, die Träger von Hort und Kita ist angestellt. Sowohl Schule, Hort und Stadt sind aufgeschlossen und hilfsbereit. Die Küchenfrauen sind bereit das Essen abzuwiegen. Mein Sohn geht also zum Essen in die Hortkita. Die Küchenfrauen sind aber auch ängstlich. Sie wiegen seine Portion schon in Ruhe eine Stunde vorher ab und wärmen sie dann in der Mikrowelle auf. Er kann also keinen Nachschlag bekommen. Wenn alle Kinder essen wollen, ist es ihnen zu hektisch. Kann ich verstehen.
Der Pflegedienst kommt zum Spritzen. Meins Sohn isst aber nicht mit den anderen Kindern, sondern in einem extra Raum, damit der Pflegedienst Ruhe hat. Das war schon bei dem anderen DM-Kind so organisiert. Ich finde das eigentlich doof. Im letzten Jahr war ich aber heilfroh, dass alles schon organisiert war, dass ich nicht rummeckern wollte. Außerdem waren sie ja zu zweit.

Mein Sohn geht in ein Flex-Klasse (1. und 2. Klasse gemeinsam). Das andere DM-Kind ist jezt in der 3. und isst eine Stunde später. Sie essen jetzt beide allein.
Meins Sohn ist tapfer und genügsam. Er will nicht, dass ich mich darum kümmere, dass er mit den anderen essen kann, es wären aber auch nicht sein Klassenkameraden, die essen ja in der Schule.
Na ja nun isst er also allein und beklagt sich nicht.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeiner wegen Hygiene oder Ekel etwas gegen das Spritzen in der Mensa hätte, aber auch das kann ich nicht bezeugen.

Habe heute gerade erfahren, dass ein weiteres Kind aus der Schule gerade im KH ist wegen DM. Das ist traurig, aber vielleicht hat er ja bald wieder Gesellschaft beim Essen.

Ich vermute mal, es wird ein Unterschied zwischen Grundschule und weiterführender Schule sein.
Da wir in Brandenburg 6 Jahre Grundschule haben, muss ich mir über Probleme beim Wechsel also nicht so schnell Gedanken machen. Außerdem wird unser Sohn dann schon älter sein.

LG
Tonja

hallo alina,

an unserer schule ( auch gym, mit ehemals hervorragendem ruf - hat sich jetzt mit einem rektorwechsel ins genaue gegenteil gewandelt ) gibt es auch so überschlaue lehrer, die meiner tochter das trinken um unterricht verboten haben bei ner unterzuckerung.
zu unserem glück kam an die schule dann ein lehrer mit typ 1, den hab ich mir gleich mal auf die seite gepackt, obowhl er gar keinen unterricht bei meiner tochter hat.
der hat dann mal seine kollegen ins gebet genommen und scheinbar in den schillernsten farben geschildert, was so alles passieren kann...es wäre ja nicht so, das wir das nicht zigmal vorgebetet hätten, aber bei nem kollegen hats scheinbar besser gezogen. jedenfalls kann sie jetzt bei ner unterzuckerung im unterricht was trinken.
nur bei einer lehrerin darf sie immer noch nicht vor der pause messen, da geht sie jetzt einfach ein paar minuten eher vor die tür - und zwar zwischenzeitlich ohne zu fragen - aber meine tochter ist auch schon größer ( 8.klasse ) und die lehrerin beratungsresistent.
wäre bei uns der lehrer nicht erfolgreich gewesen, hätte ich ggf. beim diabetologen mal nachgefragt, ob "man" da nicht mal ne blitzschulung in sachen diabetes machen könnte.

viele grüße

Hallo,bei uns ist auch eine Lehrerin mit D 1 hat mir die Unterstufenleiterin erzählt. Nachdem ich gefragt habe ob ich mit der mal sprechen könnte (auch in der Hoffnung sie könnte ihren Kollegen alles besser erklären)wurde sie ganz böse und sagte das sie mir das gar nicht hätte erzählen dürfen und das sie den Kontakt nicht herstellen würde.
Alle Schulungsangebote lehnen sie ab. Auch wenn die Diabetesberaterin in die Schule kommen würde.

Viele Grüße
Alina

Hallo Tonja,
du schreibst hier immer so viel ! Vielen Dank dafür.
Was ich hier alles so gelesen habe,betrifft meißt die Grundschüler (habe aber auch noch nicht alles gelesen ...)
Unsere Ärztin meinte auch das die Lehrer sich mal warm anziehen sollen,es werden immer mehr Kinder.

Alleine Essen ist aber nicht schön!!Eigentlich sollen sie das ja auch nicht.

Viele Grüße
Alina

Alina, da hilft jetzt erst mal nur "druff und dewedder" würde man bei uns sagen! Nicht einfach hinnehmen.
Dein Kind MUSS sich messen und MUSS essen und trinken dürfen ... das kann für sie lebenswichtig sein und das darf ihr niemand verweigern. Du kannst die Lehrer nicht zu einer Schulung zwingen. Wenn sie nicht wollen, dann ist das so. Aber wenn deine Süße das alleine managen kann, dann darf sie daran keiner hindern ... das wäre u. U. schon fast unterlassene Hilfeleistung. So geht das nicht. Sprich mit dem Rektor der Schule. Mach ihm ganz ruhig und sachlich klar, dass dein Kind während des Unterrichts nur dann isst oder trikt, wenn es NOTWENDIG ist. Dass es nicht um Extrawürste, sondern um zu vermeidende Hypos geht. Sollte das nicht helfen, dann wäre der nächste Schritt die Schulbehörde einzuschalten. Und - soweit möglich - die Emotionen daheim lassen ... die helfen leider nicht. Viel Erfolg!

Hallo,
vielen Dank für deine Mail.
Ich habe denen ja schon gesagt das sie es machen muß.der Klassenlehrer nimmt auch alles mit einem "ok" auf ,aber die Klassenlehrerin muß alles erst mal diskutieren.Die Schulleitung und den Sanitäter will sie noch befragen.Wenn sie heute das stört,stört sie morgen etwas anderes.

Meine Emotionen konnte ich gestern nicht mehr zurück halten.
Es war Tag der offenen Tür an der Schule und da habe ich mir einen Lehrerin gesucht, die meine Tochter bei einer Unterzuckerung raus stellen will.(Sie könnte sie dann ja durch das Fenster sehen).
Erst war ich nett und dann habe ich ihr sehr energisch erklärt das das nicht geht.(Meine Freundin war als Zeugin mit im Klassenraum).
Die sagte dann das sie vor mir Angst bekommen hätte....ups,das zum Thema Emotionen.

Wir reden jetzt seit fast 4 Monaten.Wir möchten nur das Merle alles so machen kann wie sie möchte und muß.

Hoffe wir haben bald ein Gespräch mit der Schulleitung.

Liebe Grüße
Alina

Hallo, ich kann garnicht glauben, was ich hier immer so lese. Daniel geht jetzt in die achte Klasse des Gymnasiums hier im Ort. Seit Ende der ersten Klasse hat er Diabetes, wir haben niemals in den vielen Jahren solche Dinge erlebt. Bei uns war und ist es eher so, dass alle Lehrer froh sind, dass er alles so gut managt und lassen ihn daher machen. Nun ist es so, dass Daniel so normal sein möchte wie alle anderen , ich würde sagen, die meisten Lehrer und Schüler vergessen eigentlich, dass daniel Diabetes hat. Er hat eine Insulinpumpe und bedient die Pumpe durch seine Hosentasche. Nur wenn er unterzuckert und extra BE`s während des Unterrichts braucht, fällt es auf, aber da fragen die Lehrer höchstens,ob alles klar ist. Wenn es ihm nicht gut geht, wird er von Lehrern oder der Sekretärin betreut und ich werde angerufen. Niemals würden sie Daniel verbieten, zu essen oder zu trinken. Wenn Lehrer Kuchen oder Süßes ausgeben, fragen sie ihn, ob er es darf, so haben sie es mit uns abgesprochen. Wenn Daniel aber mit der Schule Probleme hätte, hätten wir einen Diabetologen, der selber in der Schule anrufen würde, um die Lehrer aufzuklären.
Liebe Grüsse

Hallo, genau so würden wir es uns wünschen!!! Merle macht ja auch alles alleine. Ich möchte nur das die Lehrer im Notfall wissen was zu tun ist.Spritzen muß sie sich nur 2x in der Woche,dann hat sie lange Schule.Auch das hat sie von Anfang an alleine gemacht.
Die Lehrer sollten mal bedenken das sie doch "erst" 10 ist und den Diabetes erst seit (heute genau) 4 Monaten hat.
Zu Weihnachten wollte die Klasse Kekse backen und Merle hat um die Rezepte gebeten zum Ausrechnen.Da hat die Lehrerin gesagt man kann ja Kekse backen,man muß sie ja nicht essen.
Meine Gedanken kreisen nur noch um diese Schule.
Von wo kommt ihr denn ?

Viele Grüß
Alina

Bei euren Berichten bekommt man wirklich einen absoluten Agressionsschub!

Justus ist in der 4. Klasse krank geworden (jetzt Klasse 6) und er hat alle Freiheiten, die er braucht.
Messen (bei Hypo-Gefühl), essen oder trinken während des Unterrichts: kein Problem.
Eher kommt noch die Nachfrage der Lehrer, ob es ihm gut geht.
Essen in der Mensa: kein Problem. Er wiegt selber ab, stixt sich und bolt. Ich glaube, auch Spritzen wären kein Problem.

Justus braucht keine Hilfe mehr, aber Toleranz. Und die ist an unserer Schule bis jetzt absolut gewährleistet.

Kann man sich nicht ärztliche Bescheinigungen ausfüllen lassen, dass Messen & Essen im Unterricht bei Hypo Gefahr gestattet werden MUSS?

Mich machen eure Berichte wirklich sauer ob der gesammelten Intoleranz!

LG und alles Gute für euch! Cordula