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Fragen Vorgehensweise Kindergarten





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18 Dez. 2011 16:34 #62804 von
Hallo,
ich bin neu hier. Meine kleine Tochter, 3 Jahre alt, hat erst seit zwei Wochen die Diagnose Diabetes Typ-1. Wir sind gerade erst vor zwei Tagen aus dem Krankenhaus gekommen.
Sie geht seit Sommer 2011 in einen Kindergarten. Den Kiga haben wir direkt nach der Aufnahme in die Klinik über die Diagnose informiert. Heute (Sonntag!) rief mich die Kitaleitung an und wollte wissen, wie es uns geht und mit mir abklären, wie sie im Kindergarten mit meiner Tochter umgehen möchte. Sie habe sich schon mit dem Gesundheitsamt in Verbindung gesetzt und wolle jetzt zum Spritzen am Mittag einen ambulanten Pflegedienst kommen lassen. Dazu würde sie für Ida einen Integrationsplatz beantragen, weil die Betreuung ansonsten nicht leistbar wäre. In der Kita gibt es einen Koch. Laut der Kitaleitung kann er es nicht leisten, Idas Essen extra zu kochen bzw. abzuwiegen. Meine Diabetes-Beraterin ist bis 4.1.12 im Urlaub und kann erst danach mit der Kita in Kontakt treten. Jetzt sollen wir nächste Woche zu einem Gespräch in die Kita kommen, damit die Erzieherinnen aufgeklärt werden, was alles auf sie zukommen wird. Zudem wollen sie mit allen Kindern darüber sprechen, dass meine Tochter jetzt gespritzt werden muss. Alles zu viele Infos. Ich fühlte mich überrollt, zumal ich mich selbst erstmal an die Krankheit und den Therapieplan etc. gewöhnen muss. Könnt ihr mir Tipps geben, wie ich mich verhalten soll und welche Maßnahmen wirklich notwendig sind? Ich möchte nicht, dass mein Kind stigmatisiert wird.
Vielen Dank und noch einen schönen Sonntag, Nadine

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cociw
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18 Dez. 2011 16:44 #62805 von cociw
Hallo!

Willkommen im "Club" ;) ...

Mein Sohn ist zwar schon viiiiel größer als deine kleine Perle, aber ich würde es erstmal ruhig angehen lassen.
Nach Möglichkeit würde ich sie bis Weihnachten gar nicht in den KiGa schicken, damit ihr euch auch zuhause erstmal einleben könnt und euch mit dem Diabetes arrangiert. Es ist ja noch so viel Neues und zuhause läuft sowieso alles anders, als im Krankenhaus.

Solltet du berufstätig sein, kannst du dich vielleicht noch krankschreiben lassen.

Aber die Reaktion deines KiGA's finde ich erstmal durchaus positiv! Sie machen sich Gedanken, wollen Ida behalten und sind sogar selber schon tätig geworden. Da kann man hier im Forum durchaus ganz andere Sachen lesen...
Wenn Ida einen Integrationsplatz und einen Pflegedienst bekommt, dann muss es doch auch möglich sein, das Essen abzuwiegen.

Vielleicht kannst du mit deiner Tochter in der Woche bis Weihnachten den KiGa mal besuchen, so dass die anderen Kinder Ida sehen können und vielleicht auch schon Fragen stellen können.
Beim KiGa würde ich mich ganz herzlich für ihr Engagement bedanken, aber genauso sagen wie es ist: dass du mit der Situation im Moment noch überfordert bist und erstmal zum Nachdenken kommen musst.

Wünsche euch alles Gute! Cordula

Cordula mit Justus (*08/1999, DM seit 12/2009, CSII seit 05/2010)

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18 Dez. 2011 18:05 #62810 von
Vielen Dank für deine Antwort. Das macht mir ein bisschen Mut. Meine Tochter geht glücklicherweise erst im Januar wieder in die Kita. Werde für nächste Woche mal einen Gesprächstermin vereinbaren und versuchen erste Fragen zu klären.
Lieben Dank nochmal und einen schönen Sonntag

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18 Dez. 2011 18:53 #62814 von
Hallo

ich habe für meinen Sohn (2,5) einen I-Platz beantragt und da er noch andere Defizite hat und auch noch einige Therapien bekommt, ist es auch genehmigt worden. Bei Jamie kommt auch der Pflegedienst wenn es soweit ist zum BZmessen, Essen abwiegen und spritzen bzw. jetzt ist es so das er bis dahin eine Pumpe hat und sie dann die Pumpeneinstellung macht. Dafür brauchst du nur eine Verordnung von der Diabärztin damit der Pflegedienst von der KK genehmigt und bezahlt wird.

Wie Dein Kiga reagiert find ich super. Ist das direkt ein Integrativkindergarten weil sie so reagieren? Auch find ich klasse das die anderen Kinder schon damit konfrontiert werden und mach dir mal nicht allzu viele Gedanken, Kinder finden es super spannend ;) Meine zwei Großen stehen jetzt noch (wir haben seit September die Diagnose) spannend daneben und warten was Jamie für einen BZwert hat und auch beim Spritzen sind sie noch begeistert und wollen zusehen.... Jamie sitzt dann immer ganz stozl dabei so ala "ätsch ich hab was was ihr nicht habt" ;) und merkt auch das er dadurch (ungewollt) im Mittelpunkt steht und geniesst es B)

Mein Mittlerer hat auch ein Diabkind in seiner Klasse (4.Klasse) und er wird ganz normal behandelt. Nur manchmal sind alle neidisch da er 10minn eher den Unterricht verlassen kann weil er schon essen gehen muss (weil da der Pflegedienst kommt) oder im Sport manchmal Sachen nicht machen brauch weil er gerade einen blöden Zuckerwert hat....

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AstridK
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19 Dez. 2011 12:30 #62848 von AstridK
Hallo,

wir haben für unsere Tochter einen erhöhten Integrationsfaktor erhalten, d.h. der Kindergarten kann für Pia soviel Fördergeld erhalten wie sonst für 4,5 Kinder. Dadurch hat der Kindergarten bei Bedarf die Gruppe mit Pia kleiner zu halten und so die Erzieherinnen zu entlasten.

Wir haben 100% Unterstützung vom Team und die messen den BZ, berechnen die zu gebende Insulinmenge und geben das Insulin über die Pumpe ab. Wir brauchten also keinen Pflegedienst und das ist gut so, weil dadurch eine höhere Flexibilität entsteht.

Pia geht von 7:30 - 13:00 Uhr in den Kindergarten. Um 9:30 gibt es Frühstück (mit messen, berechnen und Insulingabe), um 11:30 wird gemessen und ggf. Sport Be für den Spielplatz gegeben (d.h. ohne Insulin) oder wenn sie viel Hunger hatte, dann wird etwas Insulin gegeben. Korrekturen von zu hohen BZ-Werten werden nach meiner Liste durchgeführt.

Es klappt eigentlich fast immer. Ab und zu machen die Erzieher oder ich einen Fehler, aber das ließ sich bis jetzt immer gut ausbügeln.

Bei deinem Gespräch mit dem Kindergarten ist es wichtig, dass den Erziehern die Angst vor möglichen Fehlern genommen wird. Ja, es kann zu Unterzuckerungen kommen, diese führen selten zur Ohnmacht (bei uns noch keinmal in 2 Jahren) und nie zum Tod (wegen Gegenregulation). Eine Bewußtlosigkeit ist nicht anders als bei einem Kind, das vielleicht irgendwo heruntergefallen ist und sich verletzt hat=> stabile Seitenlage und den Notarzt rufen. Kurzfristige Überzucker schaden dem Kind nicht, denn nur lange hohen Zuckerwerte haben einfluss auf Langzeitschädigungen.

Liebe Grüße und viel Erfolg

Astrid
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MarieR
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Diamant Schreiber
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19 Dez. 2011 19:59 #62860 von MarieR
Hallo Nadine,
Willkommen im Club!
Ich wohne in Eurer Nähe und könnte mit Euch und natürlich auch mit dem Kindergarten sprechen. Ich bin ehrenamtlich bei dianino.de als Diabetes-Nanny tätig, bisher hatte ich zwei "Einsätze".
Ich schließe mich den anderen Eltern an: die Reaktion des Kigas ist erstmal sehr positiv. Klär hast Du tausend Fragen und findest viele Fragen des Kigas "zuviel". Es ist aber toll, dass der Kiga so proaktiv ist, es gibt auch andere!
Glaube den alten Hasen hier: Du wirst jeden Tag/Monat fitter im Umgang mit Insulin, verschiedensten BZ-Werten und BEs.
Ich würde Deine Tochter in den ersten Tagen in Absprache mit den Erziehern begleiten und das Diabetes-Mgmt erstmal nebenbei erledigen. Wenn sie merken, dass Deine Tochter eigentlich weiterhin ganz normal ist, dann sinkt die Hemmschwelle. BZ-Messungen sind eine freiwillige Leistung der Erzieher, Du kannst sie nicht dazu zwingen.
Ich habe meine Tochter vier Wochen lang zum Mittagessen "besucht" und gemessen, gewogen und Insulin abgegeben. Nach ca. zwei Wochen kamen die ersten detaillierten Fragen der Erzieher und Versuche im BZ messen.
In einer Teamsitzung habe ich abends, in Ruhe und ohne Kindergewusel, den Erziehern alles beigebracht, was sie wissen mussten.
Es läuft idR sehr gut, aber sich auch, weil das Team sehr engagiert ist und ich immer erreichbar bin.
Melde Dich über ne private Nachricht, wenn ich etwas für Dich tun kann oder Du Dich mal austauschen willst. Unsere Mädels sind ja gleichaltrig und würden bestimmt gut zusammen spielen.
Maja
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19 Dez. 2011 21:06 #62867 von
Liebe Maja,
vielen Dank für deine nette Mail.Ich habe am Mittwoch ein erstes persönliches Gespräch mit der Kita. Ich bin schon sehr gespannt und werde dir gern davon berichten.
Vielleicht habt ihr ja Zeit und Lust, euch zu Beginn des nächsten Jahres einmal mit uns zu treffen? Ihr wohnt auch hier im Umkreis von Frankfurt?
Ich wünsche dir noch einen schönen Abend.
Viele Grüße, Nadine

P.S.: Irgendwie konnte ich dir keine private Nachricht senden. Es wurde immer "Sie dürfen keine Nachrichten an diese Gruppe senden" angezeigt. Weißt du, was es damit auf sich hat?

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MarieR
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19 Dez. 2011 21:23 #62872 von MarieR
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Maja

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mibi74
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21 Dez. 2011 08:13 - 21 Dez. 2011 08:43 #62937 von mibi74
Hallo.
Mit dem I-Platz habe ich keine Erfahrung, dass ging bei uns ohne. Aber ein paar Tipps habe ich für dich.
Blutzuckertagebücher für die Kita sind total umständlich. Benutze (also so habe ich das gemacht, steht dir natürlich frei) ein handelsübliches Hausaufgabenheft. Dort schrieb ich jeden Tag rein wann er was essen durfte und nur das für was er Insulin bedurfte.
Zu dem Thema kochen: An den Wochenenden habe ich für ihn immer eine Portion vom Mittagessen eingefroren und mir so nach und nach einen kleinen Vorrat angelegt. Das habe ich dann in den Kita mitgegeben So hatten die Erzieherinnen weniger Aufwand. Es ist für dich zwar umständlicher, weil ja ein Koch vorhanden ist aber für die Anfangszeit machbarer?!
Wichtig ist, Geduld, Geduld, Geduld! Wichtig ist ja, dass sich die Erzieherinnen sicher fühlen und somit auch dein Kind! Das Wissen über den ganzen Diabeteskram ist so umfassend, dass man ca. 1 Jahr braucht um in der Praxis(sprich im Leben) klarzukommen. Bei den einen geht es schneller, bei anderen dauert es länger. Mein Tipp wäre auf jeden Fall immer wieder das persönliche Gespräch mit den Erzieherinnen zu suchen. Wenn man signalisiert, dass man immer zur Stelle ist(z.B. telefonische Rückfragen), dann kann alles sehr schnell gehen. Bei uns hat es damals 3 Wochen gedauert, bis unser Sohn in der Kita bleiben konnte.
Was die Stigmatisierung betrifft... Ich weiß ihr seit erst seit kurzem dabei... Es ist so, dass euer Kind von nun an anders sein wird! Es wird viele Situationen geben, in dem dir vor Augen geführt wird, dass nicht mehr alles Selbstverständlich ist. Man braucht seine Zeit um das Ganze anzunehmen. 2 Wochen sind da keine Zeit. Du hast recht, wenn du sagst, du fühlst dich überrollt. Natürlich ist es wichtig, das dein Kind im Kindergarten keinen Sonderstatus bekommt, dennoch wird es von nun an so sein, dass es ständig auf Hilfe von Fremden angewiesen sein wird. Nicht für ein paar Wochen, nicht für ein paar Monate, sondern für die nächsten Jahre. Unser Sohn ist 6,5 Jahre und lebt seit 5,5 Jahren mit seinen Diabetes. Wir sind immer noch ein ganzes Stück vom Hauptziel" entfernt. Mit 4 Jahren konnte er sich selber Messen, mit der Schulreife kamen, was auch wichtig ist, dass er die meisten Hypos eigenständig bemerkt, wahrnimmt und sich Hilfe holt.
Letzte Änderung: 21 Dez. 2011 08:43 von mibi74.

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