KIGA - Essen ?!

Hallo,

ich bin seit dieser Woche neu hier, meine 5jährige Tochter ist seit Dienstag im KH mit der Diagnose Diabetes und wird aktuell mit den Spritzen eingestellt (immer zu den Hauptmahlzeiten und eine am späten abend).
Meine größte Sorge ist nun der Kindergarten. Gut wir werden diesen Pflegedienst wegen der Spritze beantragen, soweit hab ich das verstanden von der Ärztin, da im KIGA noch niemand ausgebildet ist die sich das auch erst anschauen wollen, ob sich das jemand zutraut von den Erzieherinnen.
Doch wie macht ihr das mit dem Mittagessen ?
Bisher haben wir im KIGA einen Essensdienst von Suppenlöffel. Aber ich glaube nicht das die extra für Diabetiker auch Mahlzeiten machen.
Kann man zu diesem Pflegedienst auch das Essen "dazubuchen" ? Und müssen wir das extra bezahlen ? Was kostet sowas ?
ICh bin leider Vollzeit beschäftigt, mein Mann Teilzeit (wegen der Kinder, aber 2-3 Tage ist er voll arbeiten, den Rest frei) und unser Gehalt cht eben so zum über die Runden kommen.

Ich wäre für eure Erfahrungen und Tips schon mal dankbar.

gruß
Stella

Hallo,

bei uns in der Krippe wurde das Essen vom Lieferservice "Appetito" geliefert. Die hatten zum Bestellkatalog einen Katalog mit den Kohlenhydratangaben dabei. Somit wußte das Krippenpersonal immer, wieviel Kohlenhydrate in 100g Essen enthalten waren und konnten dann die entsprechende Menge ausrechnen. Frag doch einfach einmal bei eurem Lieferservice nach, ob sie auch so etwas haben.

Wir hatten Glück, unsere Betreuer haben das Berechnen und auch die Insulingabe vollständig übernommen. Aber wir haben eine Pumpe, da ist vielleicht die Hemmschwelle der Insulingabe etwas kleiner.

Jetzt im Kindergarten, gebe ich die Brotzeit selber mit und die Betreuer geben zum Glück wieder das dazugehörige Insulin selber.

Versuche mit den Kindergarten in Ruhe zu sprechen, sobald du selber ein wenig den Schock überwunden hast. Vielleicht könnten sie sich von einem Diabetesberater schulen lassen (so wurde das bei uns im Kindergarten gemacht), dann verlieren sie vielleicht die Scheu vor der Krankheit. Wobei spritzen natürlich deutlich schwieriger ist als eine Pumpe zu bedienen, so ist es doch wichtig dass sie auch ausserhalb der Mahlzeiten ein wenig über die Krankheit Bescheid wissen. Zum Beispiel ihre Angst vor Unterzuckerungen ein wenig verlieren und lernen damit umzugehen, d.h. vielleicht zumindest das messen lernen.

Liebe Grüße und viel Kraft

Astrid

Unsere Kita bekommt das Essen von einem lokalen Lieferanten. Nichts besonderes, aber den Kindern schmeckts. Die Kita bestellt Ende des Monats das Essen für den nächsten Monat. Dann bekomme ich einen Plan.
Ich schreibe dann wochenweise auf, welches Essen, bzw. welcher Teil vom Essen wieviel KE enthält. Eine hervorragende Seite ist fddb.info/ Dort finde ich fast jedes Essen. Vermutlich kocht unser Anbieter viele Fertiggerichte :whistle: Die KE-Angaben aus dem Internet haben sich nun schon viele Monate bewährt. Unser Anbieter ist momentan auch dabei eine Nährwertliste zu erstellen (ist wohl bald Vorschrift), wenn ihr einen größeren Anbieter habt, hat der das vielleicht schon, also nachfragen!
Die Erzieher in der Kita wiegen das Essen ab und berechnen die KEs.
Zuerst kam ein Pflegedienst und hat nach dem Essen die aus dem Essen resultierende Insulinmenge gespritzt (wobei sie sich oft verrechnet haben :woohoo: , ich weiß von anderen, dass der Pflegedienst auch schon vor dem Essen kommen kann, das Essen berechnet und dann nach dem Essen, wenn alles aufgegessen ist, wird gespritzt), seit Max eine Pumpe hat, bedienen die Erzieherinnen die Pumpe selbst.
Nachdem wir aus dem Krankenhaus entlassen wurden, habe ich mich eine Woche krankschreiben lassen und bin mit in die Kita gegangen, um die Erzieherinnen im Betrieb zu schulen. Am Anfang haben sie sich schwer getan, hatten natürlich Angst was falsch zu machen, aber inzwischen hat sich alles gut eingespielt. Zum Glück stand nie im Raum, dass Max in der Kita nicht mehr erwünscht ist. Vom ersten Moment wurde signalisiert, dass wir das gemeinsam schaffen, dass es selbstverständlich ist, auf die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes einzugehen, was uns sehr glücklich macht
Die Woche in der Kita, war mit die härteste Zeit in meinem Leben und so war es eine große Erleichterung wieder zur Arbeit zu können, ein Stück zur Normalität zurückzukehren. Ihr dürft nicht daran zweifeln, dass ihr das schafft. Ihr müsst den Diabetes klein kriegen, dass er in euer Leben passt und nicht euer Leben danach ausrichten.
In der ersten Zeit müsst ihr allerdings sehr viel Zeit darauf aufwenden. Unser Arzt meinte bei der Entlassung locker: Am Anfang wird Sie der Diabetes 2 Stunden am Tag kosten, bald nur noch eine halbe. Er hatte nicht Recht :woohoo: Am Anfang war es ein 12-14 Stunden Tag und auch jetzt bin ich schon fast jeden Tag eine halbe Stunde hier im Forum :whistle: , die Zeit für Dokumentation, Essensberechnung, Katheterwechsel usw kommt dann noch dazu...

Alles Gute
Tina

Bei unserem Kurzen hat damals ein Lieferservice das Essen geliefert, der auch extra für Diabetiker eine Speisekarte hat. Zusätzliche Kosten sind dabei nicht entstanden, wovon ich auch ausgegangen bin. Ich würde einfach mal nachfragen wenn es nicht der Fall sein soll, würde ich einen anderen Lieferservice ( www.lieferheld.de über diese Seite findet man genug, in die man die entsprechende Postleitzahl angibt) in Erwägung ziehen.