Mal wieder die Lehrerin

Neulich war Elternsprechtag und da hat die Lehrerin meines Sohnes mir gesagt, dass Lars zwar jetzt in der Schule prima (wenn auch etwas langsam) seinen BZ messen würde. Nur hätte er anscheinend keine wirklich Ahnung, was die Zahlen denn bedeuten (stimmt er kennt zwar alle dreistelligen Zahlen beim Namen, aber was zu hoch oder zu niedrig ist, weiß er nur so ungefähr).
Sie selbst hätte auch keine rechte Ahnung, ab wann sie sich Sorgen machen und mich vielleicht anrufen müsse und ich sollte ihr doch mal eine Liste schreiben. (Bisher gab’s die Liste nicht, weil er bis April ja eh nicht in der Schule gemessen hat.)

Dem Wunsche wurde umgehend entsprochen und wir haben uns darauf geeinigt, dass sie ab 250 mg/dl anruft, wenn Lars sich nicht ganz fit fühlt und ab 300 immer (also egal ob fit oder nicht).
Bisher dachte ich „Es ruft keiner an, also ist alles okay“.

Aber nix da: vorgestern kam Lars aus der Schule und ein Blick ins Messgerät zeigt um 9.30 Uhr eine 336. Ich war leicht geschockt. Wenn sie bei 336 nicht anruft, dann hat sie vermutlich gar nicht draufgeguckt, dachte ich und das heißt, dass sie bei 450 auch nicht anruft...

Heute war in der Schule „Gesundes Frühstück“. Eine gute Sache an sich, aber für uns nur nervig. Ich wollte Lars ja nicht zumuten, dass er als einziger das „Brot von zu Hause“ essen muss, während die anderen sich am Buffet bedienen dürfen. Als bin ich mit den zwei (Arne hatte heute blöderweise auch noch „kindergartenfrei“) kleinen Geschwistern in die Schule.

Heute wurde eine „saubere“ 126 gemessen. Die Lehrerin erkundigte sich nach dem Ergebnis und kommentierte es mit: „Das ist doch gut, nicht wahr? So rum hat er doch eigentlich immer, oder?“
Da konnte ich nicht anders, als sie dezent und höflich (ohne Kritik daran, dass sie nicht angerufen hat) darauf hinzuweisen: „Na ja, leider nicht immer. Vorgestern hatten wir eine 336.“
Sie: „Das wusste ich nicht. Lars sagt mir ja auch nicht bescheid.“

Ja, hallo?? Sie weiß doch, dass er mit den Zahlen noch nicht so viel anfangen kann. Deshalb wollte sich doch gerade, dass ich ihr sage, wann sie mich anrufen soll!!

Also ich weiß da jetzt echt nicht weiter. Werde jetzt versuchen, Lars einzubläuen, dass er ihr immer das Messergebnis zeigt und zwar unaufgefordert! Hoffe, das fruchtet.

Fühle mich ziemlich hilflos. Das schlimmste ist, dass man bei dieser Lehrerin nie wirklich weiß, woran man ist.
Sie schwankt extrem zwischen: „Ich bin total engagiert und will alles lernen, damit ich weiß was zu tun ist,“ und „ich hab’ von nix ’ne Ahnung und ich will auch keine haben. In der Klasse sind 26 Schüler, da kann ich mich nicht nur immer um einen kümmern!“.

LG Heike

Hallo Heike,
ich kann deine Gefühle sehr gut verstehen!!!

Warum sind es immer die Kinder die "funktionieren" müssen?
Warum kann sie nicht kurz bei Lars nachfragen wie der Wert ist?
In der Schule müssen die Kids soviel Leisten, ist es da zuviel
erwartet, das die Lehrerin in der Frühstückspause kurz fragt,
wie war der Wert?

Viele Erwachsene verlangen von unseren Kindern Dinge,
die sie selber nicht leisten können.

Wenn ich sowas lese bin ich echt froh das meine Tochter schon 14 Jahre alt ist,
und ihren DM alleine managen will.
Sie ist sogar meist genervt wenn ich Mittags die Werte von ihm wissen möchte.
Aber es alles ganz alleine ihn ihre Hände zu legen, möchte ich nicht.
Schon alleine das ich auch im Thema bleibe, finde ich es wichtig,
das wir über das alles regelmäßig sprechen.
Wenn ich dann mal einen bolus abgeben soll, muss ich oft überlegen,
wie es noch ging, weil ich es einfach viel zu selten mache.
Sie bedient ihre Pumpe im Schlaf, das geht mir leider nicht so.
Da fehlt mir die Routine.

Grüßchen
Petra

Hallo Heike,

ist wirklich schade, dass Du Dich nicht auf Lars´Lehrerin verlassen kannst und das obwohl Du Ihr schon eine Liste gegeben hast, bei welchen Werten Du gerne informiert würdest. Wenn das noch nicht einmal klappt, kannst Du Lars nur soweit instruieren, dass er wirklich nach dem Messen zur Lehrerin geht und Ihr den gemessenen Wert zeigt. Was hälst Du denn von einem Handy für ihn? Dann könnte er Dich sofort anrufen und Dir die Zahlen durchgeben.

Ich kann Dich voll und ganz verstehen. Du kannst mir glauben, dass ich unheimlich froh darüber bin, dass Luis noch im Kiga ist und dort auch wirklich, gerade was Diabetes betrifft, sehr fürsorglich betreut und versorgt wird. Er kann sich ja noch nicht einmal alleine den BZ messen. Wir versuchen es zwar hin und wieder, aber an irgendwas scheitert es immer. Er ist dafür noch viel zu hektisch und übereifrig, da fallen glatt sämtliche Teststreifen aus der Dose. :whistle:

Mache mir aber auch schon Gedanken, wie das mal sein wird, wenn Luis in die Schule geht.

Über das Handy würde ich mal nachdenken.

LG Silke

Hallo ich nochmal,
weil Silke das gerade mit dem Handy schreibt,
fällt mir ein, es gibt doch Sytem wo ein BZ-Messgerätdie Werte
automaisch an ein Handy überträgt, und dieses Handy dann
so eingestellt ist, die Werte dann sofort per sms
an das Handy der Mutter überträgt.
Bei uns in der SHG haben das 2 Kinder.
Ich glaube es heißt Glucotel oder so ähnlich.
Die beiden Mamis bekommen nach jeder Messung automatisch
eine sms mit dem Ergebnis.
So wärest du immer auf dem laufenden und weißt auch ob und wann Lars gemessen hat.

Grüßchen
Petra

Hallo Heike,

ich würde mir das auch mit dem Glucotel überlegen, dann weißt du immer Bescheid und brauchst deine Energie nicht weiter an die Lehrerin verschwenden.

www.bodytel.com/de/patient/products/glucotel.html

Man kann sogar kostenlos am Glucotel Einsteigerprogramm teilnehmen. Steht aber alles auf der Seite.

Gruß Vera

Hallo,

das hört sich ja prima an. Das wusste ich auch noch nicht, das es so was Tolles gibt.

Klasse Forum - ich lerne immer wieder was dazu.

LG

Silke

monday schrieb: Hallo Heike,

ich würde mir das auch mit dem Glucotel überlegen, dann weißt du immer Bescheid und brauchst deine Energie nicht weiter an die Lehrerin verschwenden.

www.bodytel.com/de/patient/products/glucotel.html

Man kann sogar kostenlos am Glucotel Einsteigerprogramm teilnehmen. Steht aber alles auf der Seite.

Gruß Vera

Habe ich mir gerade mal angeguckt. Hatte schon davon gehört, aber bisher nur flüchtig. Gar nicht so schlecht.
Ein Handy wird er auf jeden Fall in Kürze bekommen. Muss mal mit meinem Mann darüber reden, was er so von Glucotel hält. Er ist ja Informatiker und kennt sich vermutlich mit sowas aus.

Ansonsten gibt es in Kürze ein "normales" Handy und Lars ruft halt immer mal kurz an. Das ist zwar eigentlich verboten in der Schule (wie das mitbringen von Handys an sich), aber ich nehme mal an, man wird eine Ausnahme machen. Wäre ja eine Entlastung für die Lehrerin...

Frage mich manchmal echt, ob sie denkt, mein Sohn wäre aus lauter Jux und Dollerei Diabetiker geworden, nur um ihr damit auf die Nerven zu fallen. Klar, er hatte wohl sonst nichts zu tun. :huh:

Hallo Heike,

Markus war ja schon 12 als er letztes Jahr den DM bekam aber gerade am Anfang, als wir uns auch noch nicht so auskannten war es wichtig für ihn und mich, dass wir uns bei gewissen Werten ausgetauscht haben. Am ersten Schultag habe ich mit dem Klassenleiter ein Gespräch geführt und die Sachlage geschildert, der hat dann einen Vermerk ins Klassenbuch (Markus geht aufs Gymnasium, jede Stunde ein anderer Lehrer) gemacht und so hat dann ab und an mal einer dieser Lehrer gefragt ob er gemessen hat und wie der Wert war und wenn es ihm schlecht ging, weil der Wert zu hoch war, hat der Lehrer ihm auch erlaubt vom Handy aus vor dem Klassenzimmer (zusammen mit einem Mitschüler) anzurufen, damit er sich absprechen konnte wegen der Korrektur. Wenn er allerdings noch in den ersten Klassen wäre, würde ich mir das mit dem Glucotel auch überlegen...

Die Lehrerin deines Sohnes will auf der einen Seite alles machen, auf der anderen Seite kennt sie sich nicht aus Bekommt sie denn nicht mit, wenn er misst? Dann könnte sie ihn ja fragen.... oder ihr vereinbart, dass vor der kleinen Pause, vor der großen Pause und wenn er sich schlecht fühlt misst, so eine Art Ritual quasi, dann müsste sie es doch auch mitbekommen....

lg Tanja

tjaymam schrieb: Die Lehrerin deines Sohnes will auf der einen Seite alles machen, auf der anderen Seite kennt sie sich nicht aus Bekommt sie denn nicht mit, wenn er misst? Dann könnte sie ihn ja fragen.... oder ihr vereinbart, dass vor der kleinen Pause, vor der großen Pause und wenn er sich schlecht fühlt misst, so eine Art Ritual quasi, dann müsste sie es doch auch mitbekommen....

lg Tanja

Ja, sie sagt ihm bescheid, dass er messen soll, kurz bevor es Zeit für die Frühstückspause ist. Und ich bin eigentlich bisher davon ausgegangen, dass sie sich auch das Ergebnis ansieht bzw. ihn danach fragt. Aber dem ist wohl nicht so.