Pflegedienst

Hallo,

meine Tochter hat mit drei Jahren Diabetes bekommen.
Inzwischen ist sie fast fuenf und wir haben uns nach anfaenglicher Verzweiflung, Angst und Umstellung inzwischen schon fast an das Leben mit Diabetes gewoehnt.
Im Moment leben wir noch in Italien bei Pisa, planen aber im naechsten Sommer nach Norddeutschland zu ziehen. Uns macht dieser Schritt auch wegen des Diabetes etwas unsicher. Gerade haben wir ein optimales Zentrum hier in der Toskana gefunden - das Kinderkrankenhaus "Meyer" bei Florenz, und schon geht alles wieder von vorne los.
Vielleicht kann uns jemand einige gute Zentren in Schleswig- Holstein nennen?
Ausserdem wuerden wir gerne wissen, ob sich der Beitrag fuer die private Krankenkasse erhoeht, wenn eines der Familienmitglieder an einer chronischen Krankheit wie Diabetes erkrankt ist.
Uebernimmt die private oder die gesetzliche Krankenkasse in Deutschland die Kosten fuer einen
Pflegedienst, der mittags das Blutzuckermessen und das Insulinspritzen im Kindergarten uebernehmen koennte? Das ist in Italien naemlich nicht der Fall, und deshalb habe ich aufhoeren muessen zu arbeiten.
Und da faellt mir noch eine Frage ein. In Italien wird meiner Tochter, aufgrund ihres Diabetes eine finanz. Hilfe von ca. 270 Euro im Monat zugestanden. Gibt es in Deutschland etwas vergleichbares?

Zugegebenermassen sind es viele Frage und sie betreffen auch nicht alle das Thema Schule/Kindergarten - trotzdem vielen Dank, wenn Ihr uns weiterhelfen koennt!

Hallo Matilde,

wollt ihr euch neu privat versichern, wenn ihr nach Deutschland zurück kommt?

Ich kenne jetzt eigentlich keine Private Krankenversicherung, die Kunden mit Diabetes annimmt. Leider wird man da schon mit viel weniger kostenintensiven Krankheiten abgelehnt. Eine Private Krankenversicherung kann sich ihre Kunden ja aussuchen und möchte natürlich solche, bei denen sie zumindest vorerst mehr einnimmt als ausgibt.

Für Beamte, die zu krank sind, um in die "normale" PKV aufnommen zu werden, gibt es seit einigen Jahren den Standardtarif. Der sollte wohl auch für alle anderen geöffnet werden, jedenfalls war in der Politik davon die Rede. Ich muss aber zu meiner Schande zugeben, dass ich nicht weiß, ob das jetzt wirklich beschlossen wurde oder nicht. (Ja, ja, die Elternezeit, muss dringend meine Bildungslücken aufbessern.)
Ist aber auch relativ egal, denn das ist ein Tarif, in den eigentlich keiner rein möchte, jedenfalls nicht, solange er noch irgend welche Altenativen hat. Denn er bedeutet vor allem wenig Leistung für viel Geld.

LG Heike

Hallo Mathilde,

auch private Krankenversicherungen sind verpflichtet, wenn der Kunde woanders nicht angenommen wird, Diabetiker aufzunehmen. Allerdings verlangen sie dafür einen Risikoaufschlag.

Eine Rente oder ähnliches wird in Deutschland für Diabetiker-Kinder nicht gezahlt. Man hat aber die Möglichkeit, Steuererleichterungen zu bekommen, wenn man einen Schwerbehindertenausweis mit Merkmalen (insbesondere "H" für hilflos) erhält.

Die Pflegeversicherung bezahlt eine solche Pflegekraft nur, wenn der Medizinische Dienst einen entsprechenden Pflegebedarf feststellt. Es gibt aber auch die Möglichkeite der Eingliederungshilfe, die denjenigen zusteht, die eine anerkannte Schwerbehinderung (mind. 50%) haben.

Such mal im Forum hier nach Integrationsfachkraft oder Pflegedienst, es gibt einige Artikel zu dieser Problematik.

Zu Kliniken kann ich dir leider nicht schreiben, da ich aus NRW bin.

Herzliche Grüße
Steffi

iffi27 schrieb: Hallo Mathilde,

auch private Krankenversicherungen sind verpflichtet, wenn der Kunde woanders nicht angenommen wird, Diabetiker aufzunehmen. Allerdings verlangen sie dafür einen Risikoaufschlag.

Steffi

Aber doch nur in den besagten Tarif, in den man nur im Notfall geht, oder?

Die privaten Krankenkassen sind verpflichtet diesen Basistarif anzubieten. Der Basistarif enthält ein Leistungsangebot, das dem der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) vergleichbar ist. Die Höhe der Beiträge des Basistarifs richtet sich nur nach dem Eintrittsalter und dem Geschlecht des Versicherungsnehmers, nicht nach seinem Gesundheitsstatus. Es besteht wie bei der GKV ein so genannter Kontrahierungszwang, das heißt eine gesetzliche Verpflichtung der privaten Versicherungsunternehmen, Versicherte aufzunehmen. Risikoausschlüsse oder -zuschläge gibt es beim Basistarif nicht.

Das ist das, was ich zur aktuellen Gesetzeslage gefunden habe. Das heißt jetzt also Basistarif und man wird angenommen und zwar ohne Zuschlag. Toll ist so ein Basistarif nicht. Aber 1000 mal besser als gar nicht versichert.
Bei Rückkehr aus dem Ausland hat man übrigens auch ein Anrecht auf Aufnahme in die GKV. Ich weiß aber nicht, wie es aussieht, wenn man vor dem Wegzug nicht in der GKV war (also falls das bei euch der Fall ist).

hallo,
in lübeck gibt es eine sehr gute klinik, die kenne ich persönlich nicht habe aber schon sehr viel Gutes drüber gehört! In Hamburg gibt es das Kinderkrankenhaus Wilhelmstift, da sind wir auch in Behandlung und sind sehr zufrieden! Mehr weiß ich leider nicht!

Herzliche Grüße,
Beate

Danke, Heike, für die Klarstellung - meine Informationen sind auch schon etwa fünf Jahre alt.

Hm, vielleicht ist es dann aber wirklich günstiger, in die GKV zurückzukehren und bestimmte Leistungen über Zusatzversicherungen abzudecken (wenn man denn den Chefarzt immer sehen möchte ...).

Liebe Grüße
Steffi

Hallo,
wir wohnen in Laboe an der Ostsee und sind mit der Uniklinik in Kiel sehr zufrieden! Von Lübeck und dem Wilhelmsstift in HH habe ich aber auch viel Gutes gehört...
LG
Anni

Hallo,
wenn Ihr schon privat versichert seid, wird die Versicherung nicht teurer, wenn DM auftritt, nur bei Neu-Verträgen gibt es einen Zuschlag.
Wir sind privat versichert und hatten in der Kiga-Zeit einen Pflegedienst der zum Spritzen in den Kiga kam. Seit unsere Tochter eine Pumpe hatte, war das dann nicht mehr nötig.
Solange es nötig war, wurde der Pflegedienst einfach vom Kinderarzt verordnet.

Viele Grüße
Petra