Offene Ganztagsschule

Mein Sohnemann möchte ab dem 2. Schuljahr in die Offene Ganztagsschule gehen. Ich möchte das auch. Habe mir heute mal ein Antragsformular geholt.

Beim Ausfüllen sind mir aber fast die Tränen gekommen. Ich befürchte doch sehr, dass das nichts wird.

Bis zum nächsten Schuljahr sind es ja noch 9 Monate... aber ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass Lars bis dahin alles selbst auf die Reihe kriegt mit dem Essen in der Schule. Er kann ja bisher nicht mal die Uhr (ich versuche seit 1,5 Jahren ihm das beizubringen, aber er hat kein wirkliches Interesse).

Ich traue mich kaum, den Antrag abzugeben. Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass da irgendwer dafür zuständig sein möchte, wie viele KEs mein Sohn zu Mittag isst (vom Spritzen will ich ja gar nicht reden, bisher spritzen wir mittags nicht, aber das ist im September ja vielleicht schon anders)

Okay, wenn ich was wirklich will, kriege ich das meistens auch hin. Letztes Jahr, habe ich 3 Stunden lang mit dem ganzen Landkreis telefoniert, weil ich unbedingt gegen Schweinegrippe geimpft werden wollte und am Ende hatte ich, was ich wollte. Aber ob hier Entschlossenheit allein ausreicht...?

Bin gerade ein bisschen geknickt. Ich finde uns eigentlich alle immer noch ziemlich normal, aber muss mal wieder merken, dass wir wohl doch nicht mehr zu den Normalos gehören.

Hallo Wenke,

mein Sohn ist zwar schon 12 aber als er im August Diabetes bekommen hat habe ich auch nicht gewusst wie ich das mit dem Mittagessen machen soll, wenn er nachmittags Schule hat, weil er ja noch nicht selbständig berechnen konnte und es auch am Anfang nicht wollte. Unsere Schule hat eine Mensa und die stellt am Freitag schon mal den Essensplan für die komplette Woche auf die Homepage der Schule, die habe ich mir angesehen und wir haben ausgerechnet, was er essen könnte und am Anfang habe ich ihm aufgeschrieben was eine Breze hat, eine belegte Semmel, mal ne Currywurst usw. Vielleicht gibt es ja bei euch in der Schule auch eine Schulschwester, die die Kinder betreut wenn ihnen schlecht ist oder so, die helfen kann? Informier dich doch mal was möglich wäre und stecke euer Ziel nicht gleich auf. Bis September ist noch so lange hin und vielleicht ist dein Sohn dann schon viel sicherer mit allem.

lg Tanja

Hallo Tanja,

eine Schulschwester gibt bei uns es definitiv nicht. Ich werde mal mit der Schule reden und auch mit der Krankenkasse.
Vermutlich werden mich aber beide fragen, ob ich einen Schaden habe, wenn sie hören, dass ich in Elternzeit bin und auch noch bis Dezember 2012 sein werde.

Sogar mein Mann deutete an (wenn auch hoffentlich nicht ganz im Ernst, er weiß ja wie anstrengend unsere dreiköpfige Rasselbande ist), dass ich ja auch jeden Mittag in die Schule latschen und mich selber um Essen und Co. kümmern könnte. Das werde ich aber nicht tun. Es ist jetzt schon anstrengend genug.

Es ginge höchstens, wenn unser Zweitgeborener dann auch länger im Kindergarten bliebe. Aber ich glaube nicht, dass er das möchte (er geht gern in den Kindergarten, aber mittags ist er auch froh, wenn dieser wieder zu Ende ist) und er soll auch nicht schon wieder darunter leiden müssen, dass seinem großen Bruder überall ein Extrawürstchen gebraten werden muss. Dummerweise müssen wir uns im Kindergarten jetzt (bis 07.01.2011) auch schon wieder fest für die Betreuungszeiten im nächsten Kindergartenjahr (also 8/2011 bis 7/2012) entscheiden.

Ja, mal schau'n, was geht...

LG
Heike

Hallo,
unsere Tochter geht auch auf eine Ganztagsschule,bei ihr ist der Diabetes vor 2 Wochen diagnostiziert worden und ich musste danach auch mit der Schule reden wegen dem Mitaagessen dem Frühstüch BZ messen etc.da sie erst 6 Jahre alt ist wird sie das nicht selbstständig erledigen können...ja begeistert waren sie nicht, und jetzt geht erstmal einer von uns mit und zu dem Mahlzeiten müssen wir auch hingehen (die ersrte Zeit aber ohne die Ganztagsbetreuung,das war der schule noch nicht geheuer)daswird eine logistische meisterleistung wir haben noch ein Kind und arbeit....ja mal schauen wie es wird mir graut ein bischen vor der Anfangszeit wenn sie wieder zur Schule muss, heute ist sie aus dem Krankenhaus entlassen worden und ab übermorgen fängt dann die schule wieder an, kann ja nochmal schreiben wenn wir die ersten Tage rum haben.Aber ich bin der Meinung das das zu schaffen ist auch in einer Ganztagsschule.Geht auch gar nicht anders...!
Bis bald viele Grüsse sandra

Hallo Anisha,

ja, schreib noch mal, wenn die ersten Tage überstanden sind.

Ich bin zwar gerade nicht erwerbstätig (Elternzeit mit Kind Nr. 3), aber mit drei Kindern echt am Rande der Belastbarkeit. Das Mittags in die Schule rennen sollte ja gerade aufhören. Also, das ist nicht der Grund für die OGS. Lars möchte dahin und es ist eben ein "gesellschaftliches Ereignis" und daran soll er teilnehmen können.

Als wir die Anmeldung abgegeben haben, sagte eine Erzieherin, in der Schule, wo sie vorher gearbeitet habe, habe es auch ein Kind mit Diabetes gegeben. Aber sie hängte gleich dran: "Aber da war die Gruppe auch kleiner."

Also mal sehen, wie das alles wird. Er muss erstmal einen Platz kriegen. Es stehen wohl schon 20 Kinder auf der Warteliste...

LG Heike

Hallo Heike und Sandra
Habt ihr schon mal über einen Schulhelfer nachgedacht?
Wir haben für Tobias noch vor der Einschulung einen beantragt (das müsste bei euch auch jetzt noch gehen, denn die Diagnose kam ja im Schuljahr).
Unsere Schulhelferin kümmert sich um alles was den Diabetes angeht. Sie achtet auf regelmäßige BZ-Kontrollen und rechnet zusammen mit meinem Sohn die KE´s und evtl. noch einen Korrekturbolus aus. Außerdem ist sie von unserer Dia-Ambulanz geschult worden und weiß das auch vor dem Sport ein BZ-Wert bestimmt werden muss und gibt ihm die ein oder andere Sport-KE. Auch Hypo- und Hypersymptome sind ihr bekannt.
So weit ich weiß, kann jedes Kind eine Schulhelferin in Anspruch nehmen, dem eine Eingliederungshilfe zusteht. Und darunter fallen unsere Süßen nun mal.
Gottwalt kann euch sicher mehr dazu schreiben. Der ist in diesem Bereich eine echter Fachmann.
Ich hoffe er schreibt euch noch mal etwas dazu.
Ich hatte erst Bedenken das Tobi durch die Schulhelferin auffällig anders ist aber das ist bei uns nicht der Fall. In den Augen der anderen Kinder ist sie eher eine Erzieherin die allen Kindern hilft wenn sie mal nicht weiter kommen.
Liebe Grüße,
Alexa
Achso, ich bin übrigens nicht berufstätig und habe dennoch einen Anspruch darauf, da Kinder ja möglichst unauffällig betreut werden sollen und ein ständiges Kommen und Gehen der irgendwann uncoolen Mutter passt da wohl nicht so gut.

Hallo Alexa,

wo beantragt man den (blöd frag)? Krankenkasse? Oder anderswo?
Ich habe vor ein paar Tagen mal die Homepage meiner Krankenkasse durchwühlt und nichts in der Richtung gefunden. Angerufen habe ich bisher nicht und zwar deshalb nicht, weil ich aus Erfahrung weiß, dass da am Telefon nur Leute sitzen, die von nichts eine Ahnung haben und deshalb sicherheitshalber immer erstmal zu allem "nein, zahlen wir nicht" bzw. "sind wir nicht zuständig" sagen.

Falls ich da richtig bin, mache ich das schriftlich. Dann gerät man vielleicht (mit etwas Glück) an Leute, die ein bisschen kompetenter sind.

LG Heike

Hallo Heike,
ich habe mal über die Suchfunktion ein Thema rausgesucht in dem Gottwalt schon mal geantwortet hat. Ich hoffe das mit dem Link denn ich hier reinstelle klappt, da es ein Beitrag im geschlossenen Mitgliedsbereich ist.

www.diabetes-kids.de/forum/geschlossene-...en/schulhelfer#36143

Ansonsten oben rechts bei "suchen" einfach den Begriff Schulhelfer eingeben. Da kommen dann Beiträge bei denen das Thema besprochen wurde.

Ich weiß gar nicht mehr so genau wie es bei uns war. Wir hatten schon im Kiga einen i-Status beantragt, beim Jugendamt glaube ich. Dort wurde er auch dem entsprechend wichtigen Paragraphen/Personenekreis zu geordnet. Die Beantragung des Schulhelfers wurde dann, so weit ich noch weiß, über die Schule gemacht.
Dazu ist noch zu sagen das wir schon kurz nach der Diagnose einen Behindertenausweis beantragt und bekommen haben. Ich glaube, das ist aber nicht Bedingung. Allerdings kommen wir aus Berlin und es kann überall sonst gaaanz anders laufen. :dry:
Bin nicht so die große Hilfe. :blush:
Gottwalt wo bist du?????
Lieben Gruß,
Alexa

Hallo Heike,
meine Tochter hatte während der Kindergartenzeit eine Krankenschwester, die immer mittags vor dem Essen kam und ihr den Pen verabreicht hat. Wir sind privat versichert, aber uns hatte das der Kinderarzt verordnet. Frag den doch mal. Ihr braucht ja auch eigentlich keine Schulbegleitung, die den ganzen Tag neben deinem Kind sitzt sondern nur jemanden, der beim Essen BEs mit rechnet und dann das Insulin dosiert.
Da müsste man doch argumentieren können, wie wichtig es für dein Kind ist in die Gruppe integriert zu sein. Und vielleicht kannst du deine Belastung / Überlastung ja auch etwas hervorheben, dass es nicht nur für das Kind wichtig ist, sondern auch für dich.
Meine Strategie ist immer mir vorher genau zu überlegen, was ich von Betreuerinnen etc. möchte und Ihnen dann gleich Vorschläge mitzuliefern wie es denn gut ginge. Das klappt seit dem Sommer sowohl mit der Schule als auch mit der Betreuung super. Im Kiga gab es auch für alles (außer der Übernachtung, da habe ich leider auf Granit gebissen)eine Lösung.

Ein Problem ist vielleicht eher, wenn bei euch die Betreuungsplätze knapp sind, überhaupt einen Platz zu kriegen, wenn du gerade daheim bist. Bei uns gibt es nur Plätze, wenn beide Eltern berufstätig sind. Es wird halt ein Mangel verwaltet.
Ich halte euch die Daumen!
Herzliche Grüße
Petra