Lehrerin sperrt Kind im Klassenzimmer ein

Liebe Ulrike,
das haut mich um. Ohne wenn und aber, die Lehrerin hat sich absolut falsch verhalten. Einzige Erklärung wäre vielleicht, dass sie noch nicht über die Erkrankung deiner Tochter informiert ist ( erst seit Sep. Schule, neue Klasse).
Ich bin selbst Lehrerin und musste mich leider auch mit Diabetes "anfreunden", mein 8 jähriger Sohn ist daran erkrankt. Ich hatte noch nie ein Kind mit DM in einer meiner Klassen, hätte von daher nicht gewußt wie wichtig das BZ messen ist.
Ich kenne es nur zu gut, wie schnell man in die kurze Pause möchte und zuvor die Klasse abgeschlossen haben will.
Vor 3 Wochen hat mein Tim nun diese Krankheit erwischt.
Ich habe ein ausführliches Gespräch mit der Klassenlehrerin geführt und auch das (kleine) Kollegium hat eine Info erhalten.
Ich glaube ein deutliches Gespräch mit der Lehrerin (Fachlehrer und Klassenlehrer) wäre angebracht. Sage ihr, wie sehr sie deine Tochter verletzt und verunsichert hat!Ziel ist doch das sie Verständnis erlangt, warum deine Tochter so handeln musste und ich denke sie sollte die Möglichkeit erhalten sich bei deiner Tochter zu entschuldigen. Ich hoffe ihr findet ein faires Miteinander, schließlich werdet ihr ja sicherlich noch eine längere Zeit miteinander auskommen müssen!
Lg Tanja
Tanja

Hallo noch mal an alle,
war jetzt in der Schule und hab mit der Klassenleitung gesprochen (die Lehrerin die Julia eingeschlossen hat war nicht da ). Die Klassenlehrerin hat mir versichert,daß alle Lehrer die Julia in diesem Schuljahr hat über die DM-Erkrankung informiert seien. Sie könne sich auch nicht erklären was da passiert ist und wird mit der Kollegin reden. Da wir erst seit zwei Wochen an dieser Schule sind habe ich (aus Rücksicht auf Julia) vorerst nicht mit Direktor,Schulamt oder ähnlichem gedroht. Habe aber angeboten, zusätzlich zu dem Infomaterial das wir schon mitgegeben haben, zusammen mit unserer Diabetesschwester einen Infoabend für interessierte Lehrer und auch Eltern aus der Klasse zu organisieren. Hierfür scheint es allerdings kein all zu großes Interesse zu geben. Mich macht nur ein wenig traurig, daß ich vor Schulbeginn in der Schule schon um einen Gesprächstermin gebeten habe und mir am Telefon gesagt wurde, daß in der Schule mehrere Kinder mit Diabetes sind (einer sogar in der Ganztagsklasse)und dann gleich so ein gr0ber Schnitzer passiert.Julia wurde von der Klassenlehrerin gelobt, weil sie souveren geblieben ist und alles richtig gemacht hat und ich habe ihr gesagt wie stolz ich auf sie bin und das es immer wieder mal Probleme geben kann ich aber überzeugt bin das sie das richtige tut. Und sie darin bestärkt sich nicht einschüchtern zu lassen. Sie weiß das wir immer hinter ihr stehen und in der Klassenlehrerin scheint sie jetzt noch jemanden gefunden zu haben der ihr hilft.
Vielen Dank für die vielen antworten.

Super, ich denke das war der richige Weg! Ich bin mir sicher: die Fachlehrerin wird ihr Päckchen bekommen! Das wird der sicherlich nicht noch mal passieren!!
LG Tanja

Hab gerade meiner Tochter von dem Vorkommnis erzählt.
Sie sagte nur, sie hätte auch schon ein paar Anschnauzer erhalten, weil sie nicht schnell genug war.
Nur das die Lehrer sich bei ihr entschuldigt haben,als Lisa erklärt hatte, warum sie die Letzte in der Klasse war.Hat sich also von allein geklärt.
Ulrike, ich denke auch, dass es der Lehrerin nicht wieder passiert so unprofessionell zu handeln.
LG Birgit

Hallo zusammen,

gut, dass du dich beschwert hast. Jetzt muss nur noch die Lehrkraft einsichtig sein.

Das es auch anders geht, hat unser Sohn letztens erlebt:
Seit September besucht er die 11. Klasse mit vielen neuen Lehrern.
Er hat Durst während der Englischstunde und trinkt, dann geht er zur Toilette, schließlich misst er BZ, weil ihm komisch ist. Das muss er auch noch wiederholen, weil er nicht genug Blut auf den Teststreifen bekommt. Es piept also wiederholt. Die Lehrerin: "Sag mal, findest du dich nicht ziemlich unverschämt? Erst zur Toilette rennen, dann mit dem Handy rumspielen."
Sohnemann: "Sorry, das ist kein Handy, das ist mein Blutzuckermessgerät."
Die Lehrerin: "Oh, entschuldige, das habe ich nicht gewusst. Entschuldigung."
Die ganze Klasse (sie ist das ja gewohnt) wieherte vor Lachen.

Ihr war es offensichtlich peinlich. Aber unser Sohn - finde ich - sollte den Lehren Bescheid sagen. Er sieht das etwas lockerer und lässt es lieber darauf ankommen.

Liebe Grüße
Steffo

Iffi,
so ist es mir aber auch passiert. Als Referendarin in einer vierten Klasse war ich nicht informiert, dass da ein Diabetikerkind war (wurde wohl im Sommer allen Kollegen mitgeteilt worden, ich war erst im Februar dazugekommen), habe eine Schülerin wiederholt aufgefordert das trinken sein zu lassen. Sie hat das ignoriert, hat gegessen, getrunken. Fand ich unmöglich. Hab das auch notiert, dass sie nicht mitmachte. Erst bei der Abschlussfeier sagt eine Kollegin zu mir als die Schülerin aufgerufen wird: Ach die arme. Ich nachgefragt, was die so arm sei, mir war die nur nervig und unverschämt aufgefallen und das hat sich auch ganz klar in den Noten gezeigt, konnte sie ja auch nur selten aufrufen, meist musste ich sie rügen für Fehlverhalten. Da sagt die Lehrerin: Die hat so eine Krankheit, darf keinen Zucker oder so. Diabetes? Ja, genau, das Wort sei ihr entfallen, aber die macht alles selbst, die Eltern wären dagewesen und hätten das erklärt, man solle sie nur essen lassen. :ohmy: Zu dem Zeitpunkt waren wir noch nicht betroffen, aber das unverschämte Essen und Trinken war mir natürlich schlagartig klar und ich kann im Nachhinein nicht sagen, ob sie nicht vielleicht eine bessere Note verdient gehabt hätte, aber ihr war es offenbar lieber frech und "cool" zu wirken als sich mir zu erklären. Ich hatte die Klasse zweimal die Woche in der fünften Stunde und sie ist mit ICT eingestellt, muss um Punkt 12 essen, sprich, ich habe sie nur essend erlebt.

Aber einsperren geht gar nicht, bei keinem Kind. Gut, dass ihr das klären konntet. Diese Horrorgeschichten aus der Schule schocken mich immer wieder. Hoffentlich wird Diabetes Typ I bald bekannt genug, damit das nicht mehr so oft vorkommt.

Hallöchen,
mir schlägt jetzt beim lesen das Herz bis zum Hals.
Das darf doch wohl echt nicht war sein!!!
Im Klassenzimmer einsperren geht ja gar nicht!

Wir haben in der Schule im letzten Halbjahr
auch eine nicht so schöne Erfahrung mit einer Lehrerin gemacht.
Meine Tochter hat im Unterricht den BZ gemessen weil es ihr nicht gut ging.
Das Gerät hat beim messen kurz gepiept und die Lehrerin
meinte darauf hin zu meiner Tochter,
sie bekäme jetzt ein 6 eingetragen weil sie im Unterricht mit
dem Handy gespielt hat. Lara hat daraufhin prostestiert und gesagt
das es sich dabei nicht um ein Handy sondern ein BZ-Messgerät handelt,
die Lehrerin, hat ihr wohl nicht geglaubt und dann angeordnet,
das sie nach der 6 Stunde noch eine Stunde nachsitzen müsse.
Wenn sie nicht erschiene bekäme sie die nächste 6 verpasst.

Lara ist natürlich nicht zum nachsitzen erschienen.
Zuhause hat sie mir davon erzählt. Ich war sehr aufgebracht
und wollte sofort in die Schule um es klarzustellen.
Auf Laras Wunsch hin, habe ich es dann doch nicht gemacht.

Sie meinte sie könne das selber regeln, ausserdem ginge die Lehrerin
zu den Sommerferien in Rente und dann sei sie sowieso weg.
Da es sich um ein Nebenfach handelte und Lara ansonsten gut in der Schule
ist, haben wir damals nichts weiter unternommen.

Es ging um das Zeugniss der 7. Klasse und das interessiert ja
später niemanden mehr, das sie sich von der Lehrerin nicht hat einschüchtern lassen,
fand ich richtig stark, da war ich schon echt stolz auf sie.

Also in der Schule sollten wir auf einiges gefasst sein.

Grüßchen
Tigerflocke

WAS SOLL DAS DEN!!!!!!!!!!!!!!!!!! wie ist die den drauf.
Also wen meine Lehrerin sowas tun würde dan erfährt der Direktor davon. Egal aub mein Diabetes hat oder nicht mein schpert doch keine Kinder oder Erwachsene ein. Und wen man den Blutzucker messen muss dan ist es doch selbstverständlich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Hallo Ulrike,
ich bin fassungslos über so viel Rücksichtslosigkeit...Toll, wie Deine Tochter sich verhalten hat, Du kannst stolz auf sie sein. Als wären unsere Kinder nicht schon gestraft genug, mir fehlen echt die Worte. Zum Glück steht die Klassenlehrerin hinter Deiner Tochter. Ich wünsche Euch, dass sowas nicht mehr passiert.

Liebe Grüße

Auch mein Sohn geht in die 5. Klasse in eine neue Schule. Leider begreifen auch hier nicht alle Lehrer was Diabetes ist. b.z.w. sie interessieren sich nicht dafür. Mein Sohn hat 1 Stunde Mittagspause in der Ganztagsschule. Neulich hat er nach dem Spritzen in der Pause Hausaufgaben gemacht und vergessen zu essen. Ihm fiel das erst wieder ein, als schon die neue Stunde angefangen hatte. Da nahm er seine Stulle raus. Sofort verbot die Lehrerin ihm zu essen. Nur weil er Diabetiker sei, hätte er keine Extrastellung und außerdem hatte er genug Zeit vorher zu essen. Ich habe die Lehrerin nochmals mit Materialien über den Diabetis ermahnt, sich dieses durchzulesen und gesagt, dass mein Sohn immer essen trinken und einen Zuckerwert machen darf. Sowas stört nicht. Aber ich war auch sehr wütend über dieses Verhalten. Leider ist das nur Unwissenheit über den Diabetes. Erst wenn diese Leute selber eine Krankheit oder Einschränkung haben, werden sie schlau. Aber wir kämpen weiter für unsere Kinder. Sie sind ja das Beste, was wir haben. Gruß Gustel