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Diabetes im integrativen Kindergarten

crispa
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19 Aug. 2010 06:38 #40404 von crispa
Diabetes im integrativen Kindergarten wurde erstellt von crispa
Hallo!
Vielleicht kann mir jemand helfen oder hat selbst das gleiche Problem. Meine kleine Tochter geht seit Mitte März in einen integrativen Kindergarten aufgrund ihrer DM und bekommt dafür auch Eingliederungshilfe.

Bisher lief es sehr gut, wobei ich sagen muss, ich mache es für alle so leicht wie möglich, z. B. ich gebe Joghurts mit aufgeschriebener BE´s mit, beschtifte die Banane, habe Flaschenschilder entwickelt wo die ml und die dazugehörenden BE´s draufstehen, so das die Erzieher nur abfüllen müssen und aufschreiben, schreibe für den Pflegedienst Zettel fürs Essen mit Ausgangs- und Korrekturwerten, so das sie genau wissen wie sie sich bei welchen Wert verhalten müssen. Ich habe organisiert das die Erzieher und der Pflegedienst geschult weurden.

Doch gestern wurde ich seitens des Kindergartens zum Gespräch gebeten und mir wurde gesagt das der Messaufwand viel zu hoch sei und sie wollen das der Pflegdienst mehr kommt um nur zu messen und es gab Beschwerden das immer soviel mitgenommen werden muss wenn sie mal rausgehen, das wäre zu viel Zeit. Ich habe der Leuterin und der Erzieherin bereits mittgeteilt das sich DM nicht an einer Zeit fest machen lässt. Meine Tochter neigt nun mal zur Unterzuvckerung. Sie ist ein sehr aktives Kind und Bewegung macht bei ihr nun mal viel aus. Ich hole sogar mein Kind mittags ab wenn mal wieder die Betreuung nicht am Nachmittag gewährleistet ist.

Können die das von mir verlangen, ich mein dafür geht sie ja in diesen integrativen Kindergarten. Dafür bekommen sie ja ne Menge Eingliederungshilfe und ich bezahle noch für einen Ganztagsplatz.


Nicole

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Gottwalt
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19 Aug. 2010 08:20 #40406 von Gottwalt
Hallo Nicole,

die Frage ist nicht leicht zu beantworten, da benötigt man ein paar zusätzliche Details:

1. Der Pflegedienst kommt zum Mittagessen? Bei sonstigen Mahlzeiten messen die Erzieher und agieren entsprechend?

2. Denise ist weiterhin mit ICT eingestellt? Das heißt, Du spritzt beim Frühstück zuhause Normalinsulin, sodaß die Vormittagsmahlzeit mit abgedeckt ist, aber auch auf jeden Fall gegessen werden muß?

3. In welcher Form wird Eingliederungshilfe geleistet und von wem? Hat sie "einfach" den Integrationsstatus und ist die Gruppe entsprechend kleiner, oder wird zusätzlich noch irgendwas gezahlt? Und wenn ja von welcher Behörde?

Grundsätzlich: Messen und spritzen müssen die Erzieherinnen NICHT, es sei denn, sie hätten sich freiwillig dazu verpflichtet. Deshalb ist der erhöhte Betreuungsbedarf bei Diabetes auch in der Regel nicht durch den "normalen" Integrationsstatus gedeckt. Der Integrationsstatus des Kindes deckt allerdings den Mehraufwand, den sie braucht beim Rausgehen (Meßzeug packen, Kind im Auge behalten etc.) und z. B. beim Essen (Kontrolle, daß auch wirklich alles aufgegessen wird, und ebenso wichtig, daß nichts anderes gegessen wird). Auch Schwierigkeiten, die das Kind ggf. mit sich selbst und anderen durch das mehr und mehr wahrgenommene "Anderssein" hat werden durch den "normalen" Integrationsstatus ausgeglichen. Aber die eigentliche Diabetesbetreuung, also die Blutzuckerüberwachung im engeren Sinne, ist damit nicht abgedeckt! Allerdings wäre es utopisch, dies vom Pflegedienst leisten zu lassen. Der kann ja nicht jederzeit abrufbereit zum spontanen Ausflug oder zu jeder Draußenspielzeit dazukommen. Wenn aber gerade da intensiver Überwachungsbedarf besteht (so wie Du es beschreibst hat sie je nach Spielintensität einfach große Blutzuckerschwankungen, das ist in dem Alter ja nicht ungewöhnlich), dann müßte man eben über eine Begleitperson nachdenken. Ob diese dann von der Krankenkasse bezahlt wird wie bei unserem S... (Indikation ist Blutzuckerkontrolle und angemessene Intervention nach Bedarf anlaßbezogen) oder nach § 53 SGB 12 vom Sozialamt ist eigentlich egal. Beantragt wird es erstmal beim Sozialamt, das wiederum reicht ggf. nach Überprüfung durch den Amtsarzt die Unterlagen an die Krankenkasse weiter, die dann eine Verordnung für häusliche Krankenkpflege benötigt.

Lieben Gruß

Gottwalt

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crispa
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19 Aug. 2010 19:33 #40422 von crispa
Hallo Gottwald!

Denise wird gespritzt intensive Insulin Therapie.
Also, ich habe beim Sozialamt Eingliederungshilfe beantragt, dutch die amtsärztliche Untersuchung wurde gesagt das sie nach dem neunten Buch, Integration in die Gesellschaft/Teilhabe am Leben eingestuft wird. Dies wurde auch so bewilligt. Es wurde mir gesagt auf Anfragen das ich den höchsten Satz bekomme. Am Anfang gab es Schwierigkeiten indem sie meine Tochter in eine Frühfördergruppe geben wollten. Ich habe dann viele Gespräche mit der Einrichtung geführt und immer wieder betont das es sich um einen medizinischen Aufwand handelt. Jedenfalls sollten dann 4 Erzieher geschult werden durch meine Diabetesberaterin. Dies geschah auch und der Pflegedienst hat sich auch schulen lassen, da dort keinerlei Erfahrung mit Typ 1 besteht.
Früh lasse ich Denise zu Hause essen, gebe ihr aber eine Kleinigkeit mit (grüne Gurke und Würstchen) damit sie sich mit den anderen Kindern an den Tisch setzen kann. Ich bringe sie meist so zwischen 8 und halb 9 in den Kiga. Mittag gibt es so 11.15 Uhr. Der Kindergarten hat einen Vorteil, sie haben eine eigene Küche, so das ich immer den Speiseplan habe und mit dem Koch habe ich abgesprochen das das Essen abgewogen wird. Er hat eine Liste von den Dingen, damit er weiß wie viel wo ab zu wiegen ist. Für den Pflegedienst (er kommt zum Mittag und nachmittag so ca. 14.15 Uhr) Ich schreibe für beide Mahlzeiten eine großen Zettel, wo ich alle BE´s ausgerechnet habe, schreibe Ausgangswerte und Korrekturwerte auf und rechne gleich auf diese beiden Mahlzeiten bezogen die Einhaeiten an zu spritzenden Insulin aus. Die die Ausgangswertaufstellung, schaut der Pflegedienst nach welcher Wert vorm Essen gemessen wurde und kann somit das spritzen was für sie gerade benötigt wird. Saft gebe ich mit, sowie Joghurt, Banane für die Unterzuckerung. Alles ist beschriftet, so das nur abgelesen werden muss.

Ich habe auch eine List erstellt, die auch zeigt wie sich die Erzieherinnen bei verschiedenen gemessenen Werten verhalten sollen und auch drauf steht wie viel BE wann zu zu führen sind.

Bisher klappte das auch sehr gut. Ich nutze auch nicht den Fahrdienst, aufgrund der Auswertung der Werte und ggf. Fragen zu beantworten. Ich stehe also immer im Kontakt mit den Erzieherinnen. Das hat sich für mich auch sehr bewährt, weil dadurch Unklarheiten geklärt werden konnten oder ich den Erzieherinnen noch einige Dinge erklären konnte die sie nicht so verstanden haben. Ich bin sehr darum bemüht es für alle so einfach wie möglich zu gestalten.

Warum das aufeinmal anders sein soll weiß ich nicht.

Liebe Grüße
Nicole

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Gottwalt
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19 Aug. 2010 22:54 #40423 von Gottwalt
Hallo Nicole,

wenn Deine Tochter allgemeine Eingliederungshilfe nach § 55 SGB 9 erhält, dann sollte damit tatsächlich auch das Diabetes-Management mit abgedeckt sein. Denn genau das ist Ziel dieser Form der Eingliederungshilfe: Vermeidung von Pflegebedürftigkeit und Teilhabe am altersgemäßen Leben.

Es erscheint mir, das muß ich nochmal sagen, reichlich unrealistisch, den Pflegedienst noch mehr hinzuzuziehen. Nach meiner Einschätzung kannst Du dem Kindergarten nur anbieten, daß Denise Eingliederungshilfe nach § 53 Nr. 1 SGB 12 in Form einer persönlichen Assistenz (also einer Person, die sie permanent begleitet) bekommen könnte. Zumindest könnte man dies versuchen. Dann verlöre allerdings der Kindergarten die Eingliederungs-Zuwendungen nach § 55 SGB 9.

Lieben Gruß

Gottwalt

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