Klassenfahrt - so kann es klappen

Nachdem diese Thema ja für alle Kids früher oder später aktuell wird, habe ich gedacht, ich schreibe mal unsere Erfahrungen auf.

Laura hat seit sie 2 Jahre ist DM Typ 1, inzwischen ist sie 14 und hat seit 5 Jahren eine Insulinpumpe.
Im Frühjahr stand nun ihre erste Klassenfahrt an. Leider ist sie recht vergesslich, was den DM betrifft, d.h. es kommt immer wieder vor, dass sie nicht getestet oder nichts abgedrückt hat, oder beides nicht. Mitunter ist sie sogar sicher, es getan zu haben und selbst geschockt, wenn auf der Pumpe nichts angegeben ist (oder statt 15 I.E. nur 2 oder so :woohoo: ). Alles also beste Voraussetzungen, um mit der Klasse für 5 Tage nach Südtirol zu fahren :blink: .

Wir versuchten es mit Bestechung, mit Druck, mit Geduld, mit Strenge - nichts hat gefruchtet, mal geht es ein paar Tage gut, dann wieder nicht. Ihr die Klassenfahrt verbieten konnte es aber auch nicht sein, wenn die Lehrer es schon erlauben (damit hatten wir echt noch nie Probleme, unsere Lehrer sind echt klasse!!!!). Einen Zivi mitnehmen oder selbst mitfahren schied ebenso aus - ich glaube, da wäre sie doch lieber abgehauen :blush: . Klar, mit damals noch 13, das hätte ich auch nicht gewollt.

Irgendwann kam uns die rettende Idee: Wir brauchen Verbündete vor Ort.Mit den Lehrern sollte sowieso noch ein Gespräch stattfinden, also haben wir die ganze Klasse dazu genommen. Die Klasse war zu Beginn des Schuljahres neu zusammengestellt worden und es hatte kein Gespräch über den DM gegeben - irgendwann ist das einfach nur noch uncool. Alle waren recht interessiert und haben sicher viel gelernt.
Anschließend gab es noch ein wichtiges Gespräch mit der Lehrerin, die für Lauras Betreuung zuständig war, und den Mädels, die mit ihr aufs Zimmer gehen wollten. Dort haben wir also die Verbündetenm gefunden. Sie alle sorgten dafür, dass Laura sich regelmäßig getestet hat und auch das Abdrücken nicht vergaß. Die Lehrerin nahm extra das Zimmer direkt neben den Mädels (die eine Suite bekamen ), sie hatte Hypokit (eingewiesen!) und Ersatzpumpe bei sich und jede Menge Traubenzucker.
So gesichert konnte Laura mit ihrer Klasse starten und hat die Woche echt genossen.

Klar, ein paar Missgeschicke gab es: So hatte die Lehrerin beim Hochseilklettern statt des Hypokit die Ersatzpumpe dabei - war nicht weiter schlimm.
Beim Rafting war es doller, Laura hatte 40 und der Traubenzucker war aus Versehen in der Wasserdichten Tonne geblieben - aber eine andere Teilnehmerin hatte was dabei, also auch nochmal gut gegangen. Ein bissle Glück braucht man ja auch im Leben .
Aber alles in Allem ging es echt gut. Wir haben jeden Abend telefoniert und die Werte durchgesprochen und daraufhin das Vorgehen für die Nacht und für den nächsten Tag abgestimmt.
Nach 5 Tagen war sie stolz wie Oskar und gut gelaunt wieder hier.

Hallo Bine,

es freut mich zu lesen das es auch anders geht.

Leider ist es oft so, dass die Kinder sich schon zutrauen eine Klassenfahrt mit etwas Hilfe der Lehrer durchzustehen.

Doch leider sind es meist die Lehrer und die Schule die nicht die Verantwortung tragen wollen.

Wenn ich daran denke das in 1,5 Jahren bei meiner kleinen dieses Thema auch aktuell sein wird, graust es mich jetzt schon. Das wird ein Kampf.

Aber ich finde es wichtig das Sie teilnimmt. Ich möchte nicht das Sie das Gefühl bekommt durch den Diabetes benachteiligt zu sein.

Gruss Nadja

Hallo!
Ich lese gerade interessiert den Bericht von der Klassenfahrt. Das mit dem Vergessen- habe ich getetestet und wieviel, auch wenn es grad erst 5 Minuten her ist, kenne ich von meinem Sohn ebenfalls. Der wird im Juni 12. Er ist recht selbstständig aber manchmal vergisst er einfach alles um sich rum. Vor allem denkt er dann nicht an Testen, Spritzen, Traubenzucker liegt morgens manchmal noch auf dem Tisch und er ist schon zur Schule weg....
Oder sein Testgerät find ich auf seinem Schreibtisch.
Jedenfalls haben sie bald 3 Tage Klassenfahrt und ich weiß noch gar nicht was ich machen soll. mitfahren ist auch irgendwie peinlich für ihn.
Gruß Heike

Hallo Heike,
Lisa hat vor 2 Jahren Diabetes bekommen, da war sie 11 Jahre. Im darauffolgendem Jahr bin ich auf die 3 tägige Klassenfahrt mitgefahren.Im nächsten Jahr fahren die Kinder für 5 Tage weg und ich werde sie allein fahren lassen. Lisa wird nächste Woche 13 und es kommt jetzt öfter vor, dass sie weniger misst, oder das Bolen vergisst(weil sie vorher unterzuckert war und erst nach dem Essen abgeben wollte).Mir graut es am Meissten vor den Nächten,weil sie dort auf der letzten Fahrt ständig unterzuckert war.Zum Glück hat sie jetzt die Pumpe.Ich denke wir müssen lernen loszulassen.Und die Kinder lernen aus eigenen Erfahrungen dazu.Frag doch Deinen Sohn was er möchte.Handy hat er doch auch dabei.LG Birgit

Hallo Birgit!
Das mit dem Loslassen stimmt.Aber du hast Recht, wenn ich an die Nächte denke... Das finde ich immer am schwierigsten.Obwohl bei Kai noch nie was passiert ist.Aber ich denke immer, irgendwann hat er mal nachts Unterzucker und dann bin ich nicht da. Wir werden es wahrscheinlich so machen, dass er mich öfter anrufen muss und vor allem abends nochmal. Ich hoffe, es klappt dann mit der Fahrt.
Liebe Grüße Heike

Hallo Heike,
wünsche Euch dann alles Gute für die Fahrt.Kannst ja dann mal berichten.Noch schieb ich die Gedanken an Lisas Fahrt weg, ist ja noch Zeit.Kann mir aber gt vorstellen, wie es Dir geht.Toi,toi,toi.LG Birgit