Schulung für Kindergartenteam

Hallo!

Als erstes möchte ich mich ganz kurz vorstellen:
Ich bin Leiterin einer Kita und ab September nehmen wir ein Kind mit Diabetes in eine unserer Gruppen auf.
Da wir aber in unserem Kiga noch nie ein Kind mit Diabetes hatten, ist die Verunsicherung da, evtl. etwas falsch zu machen.
Wir hatten auch schon eine kleine,gute Einführung durch die Mama, aber es sind noch Unsicherheiten da.
Wir müssen das Kind messen und die Pumpe entsprechend einstellen.
Ich denke, daß wir das auch schaffen (schon dem kleinen Kerl-3 Jahre, zuliebe! ), aber eine Schulung durch Fachpersonal wäre für uns nochmal beruhigender.
Weiß jemand ob es Schulungen für das gesamte Kigateam gibt und wer solche durchführt (außer den Eltern) und wer das bezahlt bzw. wer und wo muß man solche Schulungen beantragen?
Oder könnte evtl. in der ersten Zeit eine Fachkraft kommen?

Ich freue mich auf Ihre Antworten - Danke!

Liebe Grüße
Sybil

Hallo Sybil,

es ist schön, wenn es so engagierte Erzieherinnen gibt!

Aber zu Deiner Frage:

Meistens bieten die Diabetes-Docs in den KH, wo die Kinder betreut werden, auch Schulungen für KiTa-Personal an. Die Eltern sollen das doch vermitteln. Das klappt bestimmt.

Und keine Angst, meine Tochter geht seit fast 2 Jahren in den KiGa und die Erzieherinnen hatten nie Probleme mit ihr.

LG Lili

hallo sybil,
muss mich jetzt einfach lili anschliessen....
ich finde es auch super toll wie sehr du und dein team euch einsetzt, damit bei
eurem neuling an wirklich alles gedacht wird!
ich habe auch schon oefters von fachpersonal gehoert, die spezielle schulungen fuers
kita-personal durchfuehren. wie lili schon sagte, die eltern sollten sich einfach nochmal mit ihrem dia-arzt in verbindung setzen.
vlg, barbara mit anna

hallo sybil

meine kleine wird jetzt im september 3 und geht dann auch schon ein jahr in den kiga. auch sie hat eine pumpe.

also bei uns war es so das es in der kinderklinik karlsruhe, wo wir in der diabetes ambulanz betreut werden, schulungspersonal gibt. dort werden die eltern ja auf station bei der erstmanifestation auch geschult. ich habe dann einfach im krankenhaus bei der frau angerufen die uns geschult hat und habe sie gefragt ob sie bereit wäre das auch im kindergarten zu tun. fand sie gut und hat sie auch gemacht. hat auch eine tabelle dagelassen wo halt schon lebensmittel und ihre umrechnung draufstehen. also z.b. 50 g apfel ohne schale ist e 0,5 BE.

ich selber habe dann eine liste gemacht mit den sachen die halt für die kiga-zeit in frage kommen. auch mal nascherei wenns da was gibt (von den erzieherinnen oder wegen geburtstagsfeiern oder so)

die pumpenbedienung hab ich in einer schritt-für-schritt anleitung aufgeschrieben und auch die liegt im büro des kindergartens. (ich glaub lena hat dort schon ein eigenes fach wenn ich das grad so überlege. :laugh: )

es ist mittlerweile schon so, dass auch die erzieherinnen aus der anderen gruppe ohne probleme bei vertretung diese sachen machen können.

ich denke eine gewisse angst ist immer da und die ist auch ganz gut so. wäre man "zu sicher" würden sich schneller fehler einschleichen. lenas erzieherinnen sagen auch immer "ooohhh heute hat sie den wert X gehabt, da waren wir schon bissl unsicher. aber wir haben dann dies und jenes gemacht und dann wars wieder ok" Sie sind in dem einen jahr schon fast richtig "mutig" geworden und entscheiden auch mal von sich aus aus dem bauch raus ob lena jetzt z.b. ein ganzes plättchen traubenzucker benötigt oder ob vielleicht ein halbes reicht. anfangs wurde natürlich "sturr" nach plan gehandhabt.

also ich kann aus meiner erfahrung und auch den gesprächen mit der leiterin und den erzieherinnen sagen das es sich alle schlimmer vorgestellt haben als es nun wirklich zu handhaben ist. es klappt super und da sie wissen das sie jederzeit auf dem handy anrufen können oder in einem notfall unser hausarzt im ort sofort bereit ist alles stehen und liegen zu lassen und zu kommen,sind sie halt auch beruhigter und sicherer.

so, roman ende erstmal. aber ich erzähle dir natürlich auch gern mehr.

gruß yvonne

hallo Sybi,
hallo auch an alle anderen!

unsere Tochter (3 Jahre) kommt jetzt auch wieder in den kiga. auf grund ihres DM hatten wir sie 6 monate rausgenommen.
jetzt ist sie gut eingestellt und los gehts erneut mit dem kiga.

unsere erzieherinnen wurde in unsere Dia-Ambulanz im KKH geschult und ich habe jetzt kurz vorm start nochmal nachgeschult.
Ebenso werde ich 1 woche unsere Ella bei den mahlzeiten im kiga betreuen. vor allem natürlich um die erzieher noch weiter einzuweisen.

wir haben die wichtigsten infos zusammengefasst in einer übersichtlichen mappe und als kleingedrucktes in Ellas Utensilienbox (da ist alles zur BZ messen und der ein oder andere traubenzucker drin), die haben die erzieher halt immer dabei.

weiterhin kommt in den ersten monaten ein pflegedienst, der Ella zum Mittagessen BZ messen wird und den Bolus abgibt. Der Pflegedient wird das immer mit einem erzieher tun....also auch wieder "schulung"

unsere tagesmutter, die ella in den letzten 6 monaten betreut hat, war zuletzt so gut wie wir. sie mußte das auch ganz neu lernen.
also wird unser kiga das auch schon bald meistern.....und nicht nur unser kiga

nur mut sybil!

Hallo!

Vielen herzlichen Dank für die mutmachenden Antworten!

Ich werde eine Schulung für das Kigateam organisieren und danach wird es bestimmt leichter sein, mit den Unsicherheiten umzugehen.

Einen schönen Sonntag und herzliche Grüße
Sybil

Hallo Sybil,

ich will noch eine mutmachende Antwort schreiben

Mareile hat jetzt seit 1 Jahr Diabetes und der Kiga-Alltag läuft super gut. Auch bei uns war es so, dass die Diab-Assistentin aus dem Kinderkrankenhaus in den Kiga gekommen ist und die Erzieherinnen geschult hat. Bei den Neuen habe ich das jetzt selbst übernommen.
Die Erzieherinnen haben sich unheimlich viel notiert und auch eine KE-Tabelle mit den Sachen, die Mareile im Kiga so isst. Mareile hat eine Paradigm 522 mit Real-Time-Sensor. Die Erzieherinnen lesen den BZ-Wert also auf dem Display ab und messen bei sehr hohem oder sehr niedrigem BZ richtig bzw. natürlich vor der Mittagsmahlzeit. Ansonsten richten sie sich komplett nach dem Bolus-Expert-Programm.

Es kommt immer mal wieder vor, dass ich zuhause angerufen werde, weil es eine Frage gibt (z.B. irgendeinen Alarm, den sie noch nie hatten) oder weil ein Kind etwas spendiert, was sie nicht zu bolen wissen. Aber das sind Kleinigkeiten. Inzwischen sind die Erzieherinnen so fit, dass sie die Pumpe sogar abkoppeln und Mareile bei warmem Wetter mit ins Planschbecken kann.

Es läuft also alles gut und wir sind sehr zufrieden. Ende August kommt sogar noch ein Junge mit der Paradigm Pumpe in die Kiga-Gruppe und dessen Eltern sind sehr begeistert, was für gute Vorarbeit wir schon geleistet haben

Liebe Grüße
Nina

Hallo

Toll, wie Sie die Sache angehen!

Bei uns kam eine Diabetes-Beraterin mit in den Kindergarten und die Erzieherinnen aus der Gruppe wurden geschult. Ich war als Mama mit dabei und das gesamte Team wurde dann weiter informiert. Wie das abgerechnet wurde weiß ich nicht.

Es wurde immer abgesprochen was wie laufen kann und soll. Ich war jederzeit erreichbar. Philipp hatte drei wunderschöne und unbeschwerte Kindergartenjahre und ist dann voller Selbstbewusstein eingeschult worden. Dafür kann bin ich dem Kiga-Team heute noch dankbar!

Es geht viel - wenn man will!

Alexandra

Hallo Sybil,
toll, dass es so engagierte Erzieherinnen wie Dich und Dein Team gibt! Meine Tochter geht in eine Kita und die Erzieherinnen haben sich von Anfang an "getraut" Blutzucker zu messen. Ich habe es dem ganzen Team gezeigt, jeder hat mal seinen einen BZ gemessen und dann haben wir über die Besonderheiten im Umgang mit Marie gesprochen. Aber wirklich nur das Wesentliche, denn alles andere ergibt sich dann von alleine. In den ersten Wochen habe ich Marie alle Lebesnmittel eingepackt und beschriftet mit "2. Frühstück, Mittagessen, usw.". Seit dieser Woche versuchen wir Marie beim normalen Essen zu integrieren. Die Erzieherinnen rufen mich jeden Tag vorm Mittagessen an und besprechen die Werte mit mir. So ein Engagement ist absolut toll, aber leider noch immer die Ausnahme.
Aber zurück zu Deiner Frage: die Eltern Eures Kiga-Kindes sollen Euren Schulungswunsch mit ihrem Diabetologenteam besprechen. eine Freundin von mir ist Grundschullehrerin und sie hatte diese Woche eine DM-Schulung, weil ein Erklässler mit DM eingeschult wurde. Ich bin allerdings der Meinung, dass die Schulung nur eine Einführung sein kann. Denn so, wie wir Eltern mit der Krankheit lernen umzugehen durch "learning by doing", werdet Ihr das auch schaffen. So schwer ist es ja auch eigentlich nicht, aber die Überwindung ist halt da. Und unbedingt notwendig ist die ständige Erreichbarkeit der Eltern bei Euren Fragen!
Ich wünsche Euch viel Erfolg bei den ersten Tagen. Berichte doch mal aus Deiner Sicht!
Viele Grüße, Maja