Glyx
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danke vorab.
Bei der Beurteilung des Ess-Stils ist es allerdings wirklich hilfreich mal genau aufzuschreiben was gegessen wird und zu berechnen wieviel FPE bzw. kcal aus Fett-Eiweiß gegessen werden.
Das wird der nächste Schritt, bevor wir die Einstellung wieder ändern. Wir fühlen uns zwar wieder ein bisschen wie ganz am Anfang, aber die bisherigen Mühen haben sich i.d.R. auch immer zum Positiven gewendet.
Vermutlich sind die pp Werte nicht so schrecklich: vor dem Essen 99, ca. 2 h später 196, nach ca. 3,5 Stunden 92. Nur mal als Beispiel. Das deckt sich ja mit der Aussage von Egon. Ich will da auch kein "Fass aufmachen", aber wenn es eine evtl. Verbesserung gibt, würden wir das nutzen.
Vielleicht sind wir auch zu genau, aber es geht uns um mehr Lebensqualität, vor allem, daß wir den Diabetes im Griff haben und nicht umgekehrt.
Gruß
Lars
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onovum schrieb: aber die Berücksichtigung des GI wurde bisher nie Thema, schade eigentlich. Ich verstehe natürlich schon, daß es im Alltag einer hektischen Ambulanz schwierig ist, diese Thematik zu besprechen, ein Hinweis darauf, sich evtl. auch mit diesem Thema zu befassen, wäre aber schon hilfreich.
Weder bei der Erstschulung noch in der Ambulanz ist so etwas wie GI ein Thema bei uns gewesen, nicht mal FPE. Dass beides einen Einfluss auf den Blutzucker hat, habe ich erst hier erfahren.
Daraufhin habe ich das in der Amublanz angesprochen und gesagt, dass wir bezüglich FPE einen gesonderten Schulungstermin wollen. Da haben sie uns angeschaut wie ein Auto. Aber wir haben einen Termin bekommen. Die Schulung für FPE war dann naja. Ich finde es hilfreicher, mich selbst schlau zu lesen.
Übrigens sind wir in der sehr großen Amublanz eines sehr großen Kinderkrankenhauses.
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Weder bei der Erstschulung noch in der Ambulanz ist so etwas wie GI ein Thema bei uns gewesen, nicht mal FPE. Dass beides einen Einfluss auf den Blutzucker hat, habe ich erst hier erfahren.
Das geht doch eigentlich nicht, oder ist das wissenschaftlich gar nicht anerkannt ? Natürlich wird das sehr komplex, und daß der Einfluß vom GI vielleicht nicht gerade in der Erstschulung ausführlich behandelt wird, leuchtet mir ebenso ein. Aber wenn schon jemand mit mehr als 2 Jahren Erfahrung nachfragt, sollte ich doch eine adäquate Antwort bekommen. Uns würde es schon reichen, wenn hier klare Kante gezeigt wird: "das ist zu komplex, wir können das hier in der Ambulanz nicht leisten, bitte wenden Sie sich die Adresse:.., besorgen Sie sich diese Bücher..."
Auch wir werden in einer diabetischen Ambulanz einer Großstadt betreut. Die sind alle sehr nett und auch hilfsbereit und dafür sind wir auch dankbar. Vielleicht werden wir das bei nächsten Termin doch mal ansprechen, daß manchen Eltern mit dieser Thematik besser geholfen werden kann.
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Die seltsamen Anstiege decken sich vielmehr mit dem Katheterwechsel. Wir haben den nicht mehr in die Beine gesetzt, danach hat sich das Problem erledigt.
Vermutlich deckt die relativ hohe BR auch evtl. Spitzen vom GI mit ab, aber wir haben die Vermutung, daß der GI bei unserer Tochter keinen so großen Einfluß hat wie bei kleineren Kindern, da sie mit 146 cm recht groß ist, sie überragt ihren mehr als zwei Jahren älteren Bruder um etwa 4 cm. Zudem ist ja, wie du Lena beschrieben hast, die TDD mit fast 37 IE recht hoch. Zudem verstehe ich die Problematik mit dem schnelleren Analoginsulin bei kleinen Kindern besser, dies hat bei uns anscheinend weniger Einfluß.
Wir sind wieder einen Schritt weiter.
Gruß
Lars
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Ja, eine funktionierende Basalrate hält mittels Insulinwirkung die Schaltung der Enzyme in den Zellen dicht an der Grenze zwischen Glucosenutzung und Fettsäurenverwertung. Ein Abgleiten unter den Normblutzucker verhindert dann eine funktionierende Gegenregulation, insbesondere wenn die Glucagonproduktion der Alpha-Zellen, bzw. die Alpha-Zellen selbst (noch) ausreichend funktionieren.onovum schrieb: Vermutlich deckt die relativ hohe BR auch evtl. Spitzen vom GI mit ab ...
Das ist halt der Regelkreis des Nichtdiabtikers, den eine funktionierende BR zu immitieren sucht.
Je länger und stärker die Basaldosis (zu) niedrig läuft, um so weiter rutscht die Schaltung auf Fettsäurenfreisetzung (Lipolyse) in den Fettzellen und Fettsäurenverbrennung (Beta-Oxydation) in den Muskulaturzellen. Dann braucht es auch wieder längere Zeit und (noch) mehr Insulinwirkung, um die Enzyme wieder auf Glucoseverbrennung umzupolen (das läuft über elektrische Potenziale).
Eine funktionierende Baslversorgung (nahe 50:50) bietet von der Anlage her die Toleranz, eine gewisse Menge Glucose (je nach Insulinempfindlichkeit variabel), aber auch einen Überschuss an Fettsäuren und Eiweiß (so 150kcal mit Analog und 200 kcal mit Normalinsulin, da spielt dann bei FPE-Entsorgung auch die Dauer der Boluswirkung eine Rolle), glattzubügeln.
Je funktionierender die BR läuft, umso mehr muss dann allerdings auf Bewegungverbrauch von Glucose angemessen reagiert werden. Also Zusatz-KH / Sport-BE.
Gruß
Joa
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Je länger und stärker die Basaldosis (zu) niedrig läuft, um so weiter rutscht die Schaltung auf Fettsäurenfreisetzung (Lipolyse) in den Fettzellen und Fettsäurenverbrennung (Beta-Oxydation) in den Muskulaturzellen. Dann braucht es auch wieder längere Zeit und (noch) mehr Insulinwirkung, um die Enzyme wieder auf Glucoseverbrennung umzupolen (das läuft über elektrische Potenziale).
Bedeutet das im Umkehrschluß, daß bei einer zu niedrigen BR evtl. auch Ketone entstehen können, auch wenn der BZ normal erscheint ? Durch die dann wohl hohen bis sehr hohen Bolusfaktoren und Korrekturen würde der BZ oberflächlich normal erscheinen.
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Ein Abgleiten unter den Normblutzucker verhindert dann eine funktionierende Gegenregulation, insbesondere wenn die Glucagonproduktion der Alpha-Zellen, bzw. die Alpha-Zellen selbst (noch) ausreichend funktionieren.
Ist es eigentlich möglich zu testen, ob oder in welchem Ausmaß die Alpha Zellen bei T1D noch funktionieren ? Wie funktioniert die Gegenregulation der Leber auf niedrige BZ Werte ? Wann legt da die Leber eigentlich los und in welchem Umfang ? Hat jetzt nix mehr mit GI zu tun, ich frag nur interessehalber.
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Ist das jetzt eine hypothetische Frage oder beziehst Du Dich auf konkrete Erfahrungen?onovum schrieb: Bedeutet das im Umkehrschluß, daß bei einer zu niedrigen BR evtl. auch Ketone entstehen können, auch wenn der BZ normal erscheint ? Durch die dann wohl hohen bis sehr hohen Bolusfaktoren und Korrekturen würde der BZ oberflächlich normal erscheinen.
Grundsätzlich deuten hohe bis sehr hohe Bolusfaktoren und Korrekturen ja auf einen grundsätzlichen Insulinmangel mit begleitender Resistenzsituation hin.
Treten dann auch noch noch Keton auf, sollten die BZ-Werte schon deutlich hoch liegen. Die Ursache der Resistenz sind jedoch nicht die Ketone, sondern anhaltend hohe Fettsäurenspiegel, die sich nur kurzfristig und schwerfällig durchkorregieren lassen. Für uns als Diabetiker, oder Euch als Eltern solcher, sind dann allerdings Ketone schon ein klareres Alarmsignal.
Bei kleinen Kindern oder Säuglingen kann die Entgleisung in eine Ketoazidose sehr dynamisch und schnell sein, so dass Ketone immer als höchstes Alarmsignal bewertet werden sollten.
Gruß
Joa
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Ist das jetzt eine hypothetische Frage oder beziehst Du Dich auf konkrete Erfahrungen?
Nur hypothetisch. Zum Glück waren Ketone bisher nur bei der Erstmanifestation nachweisbar.
Die Ursache der Resistenz sind jedoch nicht die Ketone, sondern anhaltend hohe Fettsäurenspiegel, die sich nur kurzfristig und schwerfällig durchkorregieren lassen.
Das erklärt ganz gut, warum wir manchmal "punktgenau" korrigieren können, ein anderes mal müssen wir mehrmals korrigieren, bis wieder normale Werte erscheinen. Das macht besonders nachts viel Spaß, weshalb wir inzwischen recht genau das Abendbrot durchrechnen.
Nochmal kurz zur BR: da diese bei unserer Tochter inzwischen "wohlgenährt" ist, verzeiht sie auch evtl. Fehler beim Schätzen, wir merken das immer, wenn unsere Tochter alleine irgendwo zu Besuch ist. Da macht sie ja alles selber und kommt eigentlich inzwischen so einigermaßen zurecht. Wir merken aber auch Bewegung / Sport deutlicher. Selbst simples Wandern führt zu deutlichem Absinken vom BZ.
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