Hi Du,
wichtig ist erstmal ruhig bleiben, wenn sie ihre Wutanfälle bekommt. Wenn sie merkt, dass Du Dich aufregst macht sie weiter. Wenn sie aber merkt, dass Dich ihre Wutanfälle nicht tangieren, wird sie es über lang oder kurz sein lassen. Bei den hohen Zucker nicht zu viel korrigieren. In dem Moment, wo sie sich aufregt und wütend ist, schüttet sie Adrenalin aus, und dass lässt den Blutzucker hochschießen. Nach dem Anfall warten und dann später oder eine halbe Stunde vor den nächsten Mahlzeit messen und nachsehen.
Ole hat seit 2003 Diabetes, da war er so alt wie deine Kleine. Wir haben ein ganz festes Spritz- und Essschema. Du weißt ja der Mensch ist eine Gewohnheitstier und auch deine Kleine wird sich daran gewöhnen, wenn es eingehalten wird.
Wir haben das damals so gemacht:
morgens: 6.30 bis 7.00 messen und spritzen essen 2 BE (KE)
vormittags: zwischen 10 und 11 Uhr messen und noch 1 BE (KE)
mittags: 13 Uhr messen und spritzen 2 BE (KE) essen
nachmittags: 16 Uhr messen 1,5 BE bis 2 BE (KE) essen oder trinken
abends: 18 Uhr messen und spritzen 3 BE (KE) essen
nachts: 22 bis 23 messen 1 BE (KE)(evtl. Korrektur sollte der Zucker zu hoch gewesen sein.
Zwischen dem Spritzen und Essen haben wir zwischen 10 und 20 Minuten gewartet, damit das Insulin eine Vorlaufzeit hat. Nur bei UZ haben wir sofort was gegeben.
Also Ole hat damals so zwischen 9 und 11 BE am Tag bekommen.
Hilfreich ist es auch die Wert aufzuschreiben und vielleicht hilft es ja auch, wenn Du aufschreibst, was Du ihr zu essen gibts, um herauszufinden, was sie gut isst und was nicht und es ist egal, ob sie dann tagelang das Gleiche isst, wichtig ist allein, dass ihr den Zucker in den Griff bekommt.
Unser Arzt sagt immer, dass der Zucker von Kindern unberechenbar ist, besonders von kleinen. Wir habe auch heute noch Zuckerwerte, da fragen wir uns, wo die herkommen, obwohl alles so ist wie immer.
Du schriebst, Du würdest ihr Saft anbieten. Saft ist nicht gut, geht zu schnell ins Blut und wieder raus. Jagt den Zucker nur unnötig in die Höhe. Saft nur bei Unterzucker und dann auch nur 100 ml und danach eine langanhaltende BE, damit wieder ein Zuckerdepot gebildet werden kann.
Fragt doch mal den Arzt, ob es nicht sinnvoll wäre zu spritzen, statt die Pumpe zuverwenden. Wir kommen seit Jahren sehr gut damit klar. Auch jetzt will Ole noch keine Pumpe, obwohl er sie bekäme, wenn er es wollte.
Ole's HbAc1 liegt seit der Zeit bei 6,9 bis 7,2.
Ich hoffe ich konnte Dir helfen.
LG
Sabine

Nicht verzagen, Diabetes ist keine Zuckerschlecken, nur lästig und erfordert viel viel Geduld.