Nie wieder ein Forenthema verpassen. Der tägliche Forenupdate
Abonniert den täglichen Diabetes-Kids Forenupdate.
Dies ist ein Newsletter, der Euch täglich um ca. 17:00 Uhr über alle neuen Forenbeiträge hier im Forum informiert.
Wenn Ihr diesen Newsletter empfangen möchtet, dann könnt ihr Euch ganz einfach
unter diesem Link
dafür anmelden.
Unverhofft kommt oft
Mitglied

Beiträge: 3
Daten zum Kind:
Geschlecht: Mädchen
Geburtsjahr: 2020
Therapieform: CSII + CGM (Zugelassenes Closed Loop Insulinpumpensystem mit Glukosesensor)
Private Nachricht
Unverhofft kommt oft
14 Juli 2024 19:51auch uns hat die Diagnose Diabetes Typ 1 erwischt und uns vor 8 Tagen den Boden unter den Füßen weggezogen. So langsam sackt der Gedanke etwas und ich habe zwischendurch das Gefühl, dass der Berg zu schaffen sein könnte. Wie werden noch bis Ende der Woche im Krankenhaus sein, zu Hause wird es vermutlich erstmal sehr schwer werden. Unsere Tochter ist 3,5 Jahre und macht bisher so einiges tapfer mit. Sie hat eine ypsopump und eine Dexcom 6 Sensor bekommen. Jetzt wird noch an der Einstellung „gearbeitet“. Ein wirklich sehr großes Problem sind bisher die Kathederwechsel, heute 1 Stunde völlige Eskalation und viele Tränen auf meiner Seite und auf der meiner Tochter. Wie das zu Hause überhaupt klappen soll ist mir wirklich ein Rätsel. Und morgen muss zum ersten Mal der Sensor gewechselt werden. Davor habe ich wirklich Angst. Und es tun sich halt so kleinere Alltagsfragen auf. Zum Beispiel durften wir heute mit ihr zum Spielplatz und der BZ sank natürlich total schnell, weil sie sich ja (endlich) mal wieder wie ein Kind in dem Alter bewegen konnte. Da war ich dann echt etwas überfordert und habe mich fast nicht „getraut“ ihr „einfach“ Zucker zu geben. Klingt für viele von euch wahrscheinlich bescheuert, aber so war es. Und dann frage ich mich einfach, was ich jetzt immer so dabei haben muss. Klar, sobald wir das Haus verlassen natürlich BZ-Messgerät und was man dafür braucht und Traubenzucker und diesen Notfall-Pen bzw. ab 4 das Nasenspray. Aber muss ich zum Beispiel immer Ersatz-Insulin mitnehmen? Das müsste ich ja dann immer kühlen. Und Ende September fahren wir in den Wanderurlaub. Wenn jemand da Tipps für mich hätte, wäre ich sehr dankbar. Und wir fahren im nächsten Jahr mit Mein Schiff. Hat jemand Erfahrungen, ob dort im KidsClub Kinder mit Diabetes betreut werden können? Also natürlich nicht den ganzen Tag, aber so 1-2 Stunden mal? Vielleicht denken jetzt auch alle, dass ich mir um Dinge Gedanken mache, die unwichtig sind und ich lieber wichtigere Dinge fragen sollte, aber das treibt mich grad um.
Ich freue mich, wenn ich vielleicht ein, zwei Rückmeldungen oder Ermutigungen bekomme und ich mich auch „trauen“ darf, dass das alles schon klappen wird.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Mitglied

Beiträge: 1481
Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 2005
Therapieform: CSII + CGM (DIY Closed Loop Insulinpumpentherapie mit Glukosesensor)
Private Nachricht
Re: Unverhofft kommt oft
14 Juli 2024 21:22 - 14 Juli 2024 21:25Die ganzen kreisenden Gedanken machen die Ausgangslage nicht besser, gehören aber mit dazu.
Ab jetzt ist alles im Fluss und je mehr du mit der Strömung schwimmst, um so leichter wirds.
Will heißen: nimm erst einmal jeden Tag wie er kommt. Diabetes ist ein Marathonlauf. Du hast unendlich viel Zeit zu lernen, wie man den Blutzucker im Gleichgewicht hält.
Katheter wechseln ist doof, aber mit ein paar Tricks bauen sich keine Ängste auf.
Mein Kind war ein Jahr alt. Ich habe ganz viel mit Ritualen gemacht. Als Spiel oder mit Rückenmassage. Hab ihn mit eingebunden und mitbestimmen lassen. Wo hin, wie oft pusten und was man halt in dem Alter so macht, damit sie sich nicht übergangen und ausgeliefert fühlen.
Wanderurlaub? Na, ich bin eher der Typ, lieber haben wie brauchen. Ich habe auch heute noch alles dabei, wenn wir in der Pampa unterwegs sind. Gemäß der natürlichen Zeitrechnung habe ich in den Jahren schon zig Situationen durch, in der ich in Gewinnerpose den 2. Ersatzkatheter aus der Tasche zückte. Wir nehmen immer mindestens die doppelte Menge mit. Da wir Camper sind ist bei uns alles so ausgerichtet, dass die Kühlkette zu jeder Zeit gewährleistet ist. Wir haben sogar einen kleinen Kühlschrank im Auto.
Deine Überschrift passt perfekt zum Diabetesalltag. "Unverhofft kommt oft." Ich sage immer: "Der Teufel ist ein Eichhörnchen und der Diabetes ist ganz nah mit dem Eichhörnchen verwandt."
Es ist überhaupt gar nichts bescheuert, so zu denken oder empfinden. Du bist einfach unsicher und brauchst Routine. Die kommt in den nächsten Wochen.
Es wäre falsch, wenn ich behaupten würde, es wird alles ganz schnell wieder gut. Es wird nicht wie vorher gut, sondern anders gut. Es wird immer wieder Momente geben, wo du nicht aus deiner Erfahrung schöpfen kannst, wie du mit den Emotionen des Kindes umgehen sollst. Mein Tipp dazu ist, höre suf dein Bauchgefühl. Es ist wie mit dem Mutter oder Vater sein. Man ist das nicht einfach, sondern man wächst hinein.
Es gibt keinen wirklich Grund Angst haben zu müssen, was du mir jetzt sicher nicht glauben wirst.
Konnte ich früher auch nicht und dann passiert einfach das Leben und die Kinder werden groß.
Echt traurig. Meiner ist heute verabredet. Waren das noch Zeiten als man wußte wo sie um die Zeit steckten. Im Tiefschlaf. Im eigenen Bett.
Wenn sie das erste Mal bei Freunden übernachten, dann feiert man das wie eine Olympiamedalie, aber aus Kindern werden Teenager aus Teenager geistig verwirrte Wesen und dann liegst du nachts mit weitaufgerissen Augen im Bett und die nächtlichen Unterzuckerungsalarme kommen dir seltsam nichtig vor.
Das Leben bleibt im Fluss.
LG Michaela
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Mitglied

Beiträge: 29
Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 2017
Therapieform: CSII + CGM (Zugelassenes Closed Loop Insulinpumpensystem mit Glukosesensor)
Private Nachricht
Re: Unverhofft kommt oft
15 Juli 2024 00:29Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Mitglied

Beiträge: 3975
Daten zum Kind:
Geschlecht: Mädchen
Geburtsjahr: 2009
Therapieform: CSII + CGM (Zugelassenes Closed Loop Insulinpumpensystem mit Glukosesensor)
Private Nachricht
Re: Unverhofft kommt oft
15 Juli 2024 00:39erst mal, ja es wird leichter.
Kathederwechsel, habt ihr kein Emla creme oder so genutzt, denn alles andere wäre ja unnötige Quälerei, dann zb Tablet mit Sandmann oder einer Folge Tom&Erdbermaleadebrot, wo neben bei Katheter oder Sensor gesetzt wird.
Wegen Raus gehen, das haben wir in 3 Stufen geteilt.
1. raus Einkaufen/Spielplatz, wo in 2-3h unterwegs und bei Notfall einfach nach Hause kannst. Traubenzucker.
2. ab ca 4h unterwegs bzw. wo mal nicht schnell nach hause kannst oder möchtest, weil zu weit oder wichtiger Geburtstag (ausser Schwiegermutter) oder Sport/Schwimmen, Traubenzucker, Ersatzkatheter und BZ-Messgerät. Notfallspritze/Nasenspray.
3. ab 24h, lang unterwegs wie Urlaub, wie 2, zusätzlich Ketonmessgerät, Insulin, Ersatzpen/Pumpe
Das aus 2 und 3 in je ein Zippbeutel, das immer greifbar fertig ist, so braucht man nicht immer neu überlegen.
Ansonsten, erstmal zuhause ankommen und nach 2 Monaten, sieht vieles schon ganz anders aus.
Wegen Ypso, da ist ja aktuell auch viel bewegung, Handy ist offiziell aus der Dexcom-Liste und ist das immer noch so, das aktuell Neukunden leider nur die Stahl bekommen, wenn dann vielleicht mal mit Arzt noch mal reden, ob das echt sein muss.
Cheffchen
---
Suche aus/in/um Berlin Kids bzw. Eltern für vielleicht mal auf eine Diät Cola ;O).
tslim x2 CIQ / Dexcom BYODA / xDrip / Nightscout
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Mitglied

Beiträge: 16
Daten zum Kind:
Geschlecht: Mädchen
Geburtsjahr: 2016
Therapieform: CSII + CGM (Zugelassenes Closed Loop Insulinpumpensystem mit Glukosesensor)
Private Nachricht
Re: Unverhofft kommt oft
15 Juli 2024 19:22Wir sind mittlerweile fast 4 Jahre dabei und unsere Tochter ist mittlerweile 8 Jahre alt.
Der Anfang ist schwer aber das spielt sich alles ein.
Notfall spray und Notfall Insulinpen haben wir bis jetzt nur gebraucht zum üben wenn sie abgelaufen waren.
Wir haben mittlerweile meist eine kleine Tupperbox mit dem nötigsten (Kohlenhydrate, Insulin, EinmalSpritze [muss nicht gekühlt sein], Notfallspray) und Blutzucker messgerät dabei.
Für Tagesausflüge oder ähnliches ( auch bei Schwiegermutter) wo ein Abbruch ärgerlich wäre . Haben wir einen kleinen Rucksack mit 2 Sensoren und 2 Kathetern und jede Mengen Kohlenhydrate zusätzlich dabei. Selbst wenn im Dorf eine Veranstaltung ist kommt der mit.
Dann sucht man sich ein stilles Plätzchen und wechselt schnell.
Ist am einfachsten für alle.
Bei Urlaub oder ähnlichen rechne ich immer die Tage mal 3 + 1 damit der unmöglichsten Fall keine Probleme macht.
Aber das wichtigste jetzt zum Schluss!
Habt viel Spaß im Wanderurlaub.
Genießt die Zeit.
Und der Diabetes ist nur dabei.
Er bestimmt nicht den Ablauf.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Mitglied

Beiträge: 483
Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 2014
Therapieform: CSII + CGM (Zugelassenes Closed Loop Insulinpumpensystem mit Glukosesensor)
Private Nachricht
Re: Unverhofft kommt oft
16 Juli 2024 17:59Gebt euch mindestens ein Jahr zum Gewöhnen und immer daran denken: es gibt keine Fehler, nur Erfahrungen! Heute in einem Jahr schaut ihr zurück und denkt: wow, wenn wir damals nur schon so entspannt und geübt gewesen wären!
Das spielt sich alles ein und ihr werdet selbst bald am besten wissen, was ihr dabei haben müsst und was nicht. Was ihr einmal vergesst, das vergesst ihr danach nie wieder
Unser erster Gang mit unserem damals 2jährigen war ein kurzer Spaziergang mit dem Laufrad in den Ort! Was waren wir damals stolz auf uns! Heute ist er 10 und übernachtet bei Freunden, geht auf Kindergeburtstage oder auf mehrtägige Klassenfahrten! Es geht alles! Und ihr werdet eure eigenen Profis werden! Für Wanderurlaube empfehle ich unbedingt flüssige KHs, da der Traubenzucker bei Anstrengung und trockenem Hals irgendwann nicht mehr die Kehle runter will. Capri-Sonne oä.
Mein Sohn hat nur sein Handy und TZ dabei, wenn er bei Freunden ist. Wenn wir auf einer Familienfeier sind, dann ist auch mal ein Ersatzkatheter / Sensor und das BZ-Messgerät dabei. Letzteres nutzen wir allerdings kaum noch, da wir uns meistens voll und ganz auf den Sensor verlassen (können). Und ja, auf Wanderungen ist dann ein Katheter mehr dabei, aber auch hier haben wir das Notfallspray oft vergessen und dank Sensor nie gebraucht. Dieses Jahr versuche ich daran zu denken und stecke es ein Ach ja, ein aufgeladenes Handy ist natürlich essentiell, daher haben wir beim Wandern auch immer eine Powerbank mit im Gepäck!
Zum Katheterwechsel: der muss halt sein.... Macht ein Ritual mit der Lieblingssendung daraus. Und lasst sie mithelfen. Ohne Katheter kein Essen - ganz "einfach". Und ruhig bleiben. Druck erzeugt nur Gegendruck. Emla kann da durchaus helfen, ist für uns aber immer nur zeitaufwändig und unpraktisch gewesen. Unterwegs ganz doof, da ist es gut, wenn es auch ohne klappt.
Meistert Tag für Tag und ihr werdet sehen, dass jede neue gemeisterte Situation ein Stück Normalität in den Alltag zurückbringt. Versucht die Dinge positiv zu sehen - mit dreieinhalb verbringt ihr ohnehin noch viel Zeit in der Nähe eures Kindes und könnt daher gemeinsam mit ihr an der neuen Aufgabe wachsen!
Alles Gute euch!
Viele Grüße, Kirsten
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Mitglied

Beiträge: 4
Daten zum Kind:
Geschlecht:
Geburtsjahr: 2018
Therapieform: CSII + CGM (Insulinpumpentherapie mit Glukosesensor)
Private Nachricht
Re: Unverhofft kommt oft
28 Okt. 2024 11:52wir sind jetzt seit einem Jahr dabei und ich habe mich erst heute angemeldet


Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen, in einem Jahr schaust du zurück und denkst, "Ok, Wanhsinn geht ja doch alles". Auch wenn man es am Anfang nicht glauben mag. Es bedarf alles ein wenig mehr Planung aber es geht! Am Anfang hatten wir bei unserem Sohn (mittlerweile 6 Jahre) einen ständigen Unterzucker beim Fußballtraining. Mittlerweile schaffen wir das auch gut ohne, und das auch ohne "ZuEssen"
Katheterwechsel sind auch bei uns immer wieder eine Herausforderung. Wir haben als Ritual immer einen Großen Teddybären zum drücken und gleichzeitig läuft der Fernseher. Ja, da denk ich mir, gibt schlimmeres, wenn es so für ein wenig Ablenkung sorgt. Ich schau auch immer, dass die Situation gut passt, er nicht zu müde ist etc. Im Zweifel bleibt der Katheter noch nen halben Tag länger bis zum nächsten Morgen oder ich wechseln ihn auch mal in der Nacht. Das bekommt er so gut wie nie mit.
Was ihr mitnehmen müsst werdet ihr mit der Zeit merken. Die einen nehmen wenig mit, die anderen brauchen das Gefühl von Sicherheit. Ich hab zumindest in jeder Tasche irgendwo Traubenzucker oder Gummibärchen. Wenn wir das Haus etwas länger verlassen habe ich zwei klein gepackte Taschen die ich in meinen Rucksack stecke. In der einen ist ein Ersatzkatheter, Reservoire, ein angefangenes Insulin, PEN, Batterie für die Pumpe und das Glucagon Nasenspray. In der anderen steckt dann meist ein Müsliriegel, Quetschi und Traubenzucker. Diese beiden Taschen nimmt der Kleine auch so mit in die Schule. Je nach Aktivität nehme ich meist dann noch nen zweiten Ersatzkatheter mit, denn wir durften sogar schon im Kino wechseln

Man "gewöhnt" sich schneller dran, als man denkt. Schön ist es nicht immer, aber man lernt mit der Zeit!
Ihr schafft das!!!
LG Eve
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Mitglied

Beiträge: 107
Daten zum Kind:
Geschlecht: Mädchen
Geburtsjahr: 2007
Therapieform: ICT (Intensivierte konventionelle Therapie Mehr als 4 Spritzen am Tag)
Private Nachricht
Re: Unverhofft kommt oft
28 Okt. 2024 20:22Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.