Hallo!
Obwohl ich schon seit einigen Monaten klammheimlich mitlese, wollte ich uns jetzt doch noch mal kurz vorstellen...
Mein Sohn Lars erhielt die Diagnose mit 14 Jahren im Januar 2012. Obwohl sein Vater Arzt ist (wir sind geschieden, er wohnt nicht mehr bei uns) und ich Medizintechnik studiere, haben wir die Symptome nicht erkannt - der erste Verdacht kam bei mir erst auf, als er begann, mir ständig meinen Tee wegzutrinken, den er eigentlich gar nicht mag.
Irgendwann gings dann ganz schnell: Krankenhaus, Diagnose, Schulung und ab in die freie Wildbahn mit all den Unsicherheiten, Fragen und Problemen, die sich im Alltag so ergeben. Da Lars von Anfang an keinerlei Lust auf Selbsthilfegruppen oder Diabetikertreffen hatte, haben wir wahrscheinlich in vielen Dingen das Rad neu erfunden...
Die Diabetes-Kids habe ich im letzten Jahr noch nicht gekannt, das hätte vielleicht manches leichter gemacht.
Wenn ich hier durch die Beiträge lese, stelle ich immer wieder fest, dass ich manches noch nie gehört habe. Viele von euch sind da sicherlich weiter, denn immerhin sind wir ja erst seit letztem Jahr dabei. Zudem ist Lars schon in einem Alter (er ist inzwischen 16), in dem man vieles alleine regeln möchte, und er sieht es nicht so gern, wenn mich ich in seine Therapie einmische. Trotzdem versuche ich natürlich, die Sache im Blick zu behalten.
Seit kurzem befasse ich mich nun mit meiner Abschlussarbeit (Bachelor) und habe Kritik und mögliche Verbesserungen an den Hilfsmitteln, die bei der Diabetesbehandlung genutzt werden, in den Mittelpunkt gestellt (falls jemand sich dafür interessiert:
www.diabetestyp1projekt.de
, ich bin dankbar für jeden Beitrag). Seit ein paar Wochen führe ich dafür Patientenbefragungen im Wartebereich der Diabetesambulanz im örtlichen Kinderkrankenhaus durch und habe eine Menge dazugelernt. Trotzdem habe ich immer noch das Gefühl, mich kaum auszukennen - es gibt wie gesagt so vieles, was ich noch nie gehört habe...

Hat man eigentlich jemals das Gefühl, sich wirklich auszukennen?
Viele Grüße
Bettina