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10 Dez. 2010 19:14vor einem Monat wurde meine Tochter (14 Jahre alt) in die Klinik eingeliefert und eine Woche später mit der Diagnose Diabetes Typ 1 wieder entlassen.
Für uns unbegreiflich, diese Krankheit hat (oder besser hatte bis dahin) niemand in unserer Familie!
Woher? Warum? Wie geht es weiter?
Fragen über Fragen, für die wir nun versuchen, Lösungen zusammenzupuzzlen.
Ich habe hier schon ein wenig quergelesen und glaube, hier kann ich mich wohl fühlen. Mit all meinen Sorgen, Nöten, Bedenken und vielleicht irgendwann auch mal als Hilfe für andere, die genauso konfus der Diagnose gegenüberstehen wie wir.
Also, wir hören voneinander,
Steffi
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Re: Aw: Wir gehören jetzt auch dazu
10 Dez. 2010 20:01ja es ist ein blöde Situation. Wir haben in 5 Tagen unseren ersten Jahrestag und ich weiß noch genau wie es bei uns damals war. Die Sorgen und Ängste kann dir keiner abnehmen aber es hilft wenn man immer wieder merkt man ist nicht damit nicht alleine und hier bist du nicht alleine.
Hattet ihr denn keine Schulung die euch die warum`s, wieso`s und das wie weiter erklärt hat?
Wir wurden damals eine Woche lange geschult und sind eigentlich gut ausgebildet ins Rennen geschickt worden. Trotzdem waren auch bei uns die ersten Tage, wie damals, als man mit seinem neugeborenen Baby aus dem KH entlassen wurde. Alles war so neu und wir so unsicher. Wir saßen immer zusammen am Tisch und haben die BEs gemeinsam ausgerechnet und jeder hat die Spritze des anderen kontrolliert, weil wir so eine Angst hatten, was falsch zu machen. :side:
Ich kann dir aber versichern, es wird schnell besser. Wenn du dich damit befasst, versuchst alles zu verarbeiten und dich mit der Krankheit "anfreundest" dann wird sie schnell zum Leben einfach mit dazu gehören. Du darfst natürlich nicht jeden Tag drauf warten aber eines Tages, vielleicht in 5-6 Monaten wirst du plötzlich feststellen das es gar nicht mehr das Hauptthema ist, sondern dass das normale Leben wieder normal ist, eben nur mit DM.
Und frag nicht nach dem Warum, es gibt keine Antwort, leider.
Der erste Satz in unserer Schulung war: "Sie können nichts dafür, Sie haben nichts falsch gemacht".
liebe Grüße und starke Nerven für die erste Zeit sagt,
Katrin
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Re: Aw: Wir gehören jetzt auch dazu
10 Dez. 2010 20:23Wir sind seit Mai diesen Jahres dabei und auch bei uns hatte es niemand in der Familie.Dieses "warum" werden wir nie erfahren, aber alle sind erstmal geschockt.
Du wirst hier viel Hilfe finden und auch hilfreiche Ratschläge.
Liebe Grüße und viel Kraft
Bianka
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Re: Aw: Wir gehören jetzt auch dazu
10 Dez. 2010 20:41die Frage warum habe ich seit dem 31.8. diesen Jahres auch pausenlos gestellt. Ich war damals komplett am Boden. Die vielen lieb gemeinten Aufmunterungen hier im Forum konnte ich damals gar nicht so recht glauben. Aber heute nach fast 4 Monaten mit einem 8-jährigen Jungen muss ich zugeben: man kann sich damit arangieren. Solange die Werte in dem abgesprochenen Rahmen bleiben, kann ich zunehmend entspannt bleiben. Ich hoffe, ihr findet euch ganz schnell rein. Wirklich: es normalisiert sich vieles und macht den Alltag dann viel leichter, als es am Anfang scheint.
Liebe Grüße
Tanja
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Re: Aw: Wir gehören jetzt auch dazu
10 Dez. 2010 20:42wir hatten ein Schulung, und wir denken auch eine recht gute. Allerdings ist die Unsicherheit im nicht mehr normalen Alltag permanent da.
Als meine Tochter entlassen wurde, dachten wir, wir wüssten Bescheid.
Jetzt weiß ich, dass das nicht reicht, weil jeder Tag Überraschungen für uns bereit hält. Das ist schon ohne DM manchmal schwierig.
Und glücklicherweise ist unsere Tochter ganz pragmatisch mit ihrem "neuen Leben", sie hält sich (noch) sehr brav an die Vorgaben und ist nur in wenigen Situationen benachteiligt.
Heute übernachtet sie das erste Mal seit der Diagnose wieder bei einer guten Freundin, ich bin gespannt, ob alles klappt.
LG
Steffi
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Re: Aw: Wir gehören jetzt auch dazu
10 Dez. 2010 21:22deine Traurigkeit, dein Schock, deine Wut, ich denke das können wir alle gut nachvollziehen. Wir haben das auch bereits durchlebt. Also ich war total aus der Bahn geworfen, konnte nichts mehr essen, nicht mehr schlafen und habe fast dauernd geheult. Und immer die Frage warum, warum, warum. Mein Mann war nur noch im Internet, um herauszufinden, wie man das ganze heilen kann. Aber da gibt's leider noch nichts. Diese Krankheit - als Autoimmunerkrankung - gab es bei uns bislang auch nicht. Und das ist bei den meisten so.
Mein Sohn ist 10 Jahre und hat DM nun schon wieder seit fast neun Monaten. Wir lachen wieder, wir schlafen (meist) wieder ruhig und leben unser Leben einfach weiter. Er macht jeden Sport weiter, nach außen hat sich nicht viel verändert. Ist wohl auch der Grund, warum alle Leute - die damit nichts zu tun haben - Diabetes gar nicht schlimm finden.
Der Anfang zu Hause war schon schwer, vor allem für meine ältere Tochter (damals 13 Jahre). Sie wurde wirklich beinahe vergessen, da ich mich ja so sehr mit dem Diabetes beschäftigt habe und auch musste. Das war echt eine besch... Zeit. Nun haben wir uns aber alle wieder ganz gut eingekriegt, außer dass das Leben für unsere Kinder doch einiges komplizierter geworden ist.
Zumindest ist deine Tochter so alt, dass sie es bald schon alleine regelt. Sie hat alles in den Schulungen mitbekommen und kann doch schon gut auf sich selbst aufpassen. Im nachhinein bin ich froh - so blöd das klingt - dass mein Sohn auch schon fast 10 Jahre war und die Notwendigkeit der Insulintherapie sehr gut verstanden hatte. Ich war damals sehr überrascht, wie ernst und konzentriert er alles mitmacht. Das gab mir erst mal wieder etwas Kraft. Er selbst fand die Erkrankung gar nicht soooo schlimm, wobei er die Tragweite damals sicherlich noch nicht erkannte. Deine Tochter und ihr Eltern werdet bestimmt bald andere DM Kinder kennenlernen und euch mit deren Eltern austauschen, dann merkt ihr schnell, dass ihr nicht die einzigen seid. Wir waren im Herbst bei einem Kinder- und Jugenddiabetestag mit ca. 250 Teilnehmern und irgendwie war ich total verblüfft, wie viele es gibt (wenn man sie so vor sich sieht) und wie normal doch auch alle wirken. Die Frage nach dem warum verblasst dann schon ein wenig.
Meine Arbeitszeit habe ich von wöchentlich 30 Stunden auf 25 reduziert, damit ich rechtzeit was ordentliches kochen kann. Das hatten wir vorher eher sehr locker gehandhabt. Unsere Freizeitaktivitäten hatten wir auch deutlich zurückgenommen, um erst mal Sicherheit und wieder Vertrauen zu gewinnen. Seid nicht zu ehrgeizig mit euch, gebt euch die Zeit, das ganze zu verarbeiten und denk dran, wie meine Vorschreiberinnen schon gesagt haben, es wird besser. Jeden Tag ein klitzekleines bisschen.
Ich wünsche euch viel Kraft
Gruß
Anja
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Re: Aw: Wir gehören jetzt auch dazu
10 Dez. 2010 21:28Unser Sohn war vor einem Jahr auch 14, als er die Diagnose bekam, und auch wir waren total geschockt! Auch unser Sohn ist der erste in der Familie mit DM1.
Jetzt nach einem Jahr können mein Sohn und ich beide sagen, dass wir seinen Diabetes und die meisten Situationen recht gut kennen und wissen, wie sie zu hantieren sind. Zum Beispiel wissen wir, wie er reagiert, wenn er nervös wird, wenn er Sport hat, wenn er krank wird, wenn es Wochenende ist und er sich weniger bewegt, wie er auf verschiedene Lebensmittelsorten reagiert usw usw. Da ja Diabetes so eine persönliche Krankheit ist, muss ja leider jeder für sich die eigenen Erfahrungen machen. Hier im Forum bekommst du aber Unmengen an Tipps und Anregungen, die sehr nützlich sind. Ich würde für mich sagen, ich habe vielleicht die Hälfte von dem, was ich über Diabetes weiss in Schulungen gelernt, die andere Hälfte hier!
Mittlerweile ist der Diabetes ziemlich in den Hintergrund gerückt und ich frage meinen Sohn nicht mehr als Erstes, wenn er von der Schule kommt, wie die BZ-Werte waren, sondern wie es in der Schule war!

LG, Annika
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Re: Aw: Wir gehören jetzt auch dazu
10 Dez. 2010 21:31Und das mit dem Kochen bzw. der Lebensmittellogistik ist für mich auch ein echtes Problem, regelmäßiges Essen war vorher auch nicht wichtig für uns. Aber es ist ja für die ganze Familie gut, vernünftig zu essen, also freuen sich jetzt auch meine beiden Söhne über meine gerade erwachenden Kochkünste

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Re: Aw: Wir gehören jetzt auch dazu
12 Dez. 2010 09:12auch von mir herzlich willkommen.
Wie schon die anderen sagten, hier bist du richtig und wirst verstanden. Letzteres vermisst man bei anderen ja eher, was man ihnen nicht wirklich übel nehmen kann, denn sie verstehen eben nicht, wie so eine Krankheit den ganzen Tagesablauf auf den Kopf stellt.
Erzähle ich einer Freundin z.B., wie aufwendig das Kochen wieder war und dass mein Sohn dann ankam und gesagt hat: "Nö, ich nehm' lieber'n Brot!" und wie mich das fertig gemacht hat, antwortet sie: "Meine Jungs essen auch nicht alles. Ist doch nicht so schlimm. Ich koche gar nicht erst so kompliziert." :woohoo:
Ich bin echt froh, hier Leute gefunden zu haben, die wissen, wie man sich in so einer Situation fühlt.
Unser ältester Sohn (habe drei Kinder) ist auch der erste mit DM 1 in der Familie. Die Frage warum und woher habe ich mir zum Glück nie gestellt. Ich wusste, sowas passiert eben. Trotzdem war auch ich erstmal geschockt, habe eine Woche nicht geschlafen, kaum gegessen, drei Kilo abgenommen und wurde schließlich selbst zur Sicherheit in die Notaufnahme geschickt.
Inzwischen läuft hier alles wieder relativ normal (eine neue, andere Normalität eben), aber man merkt eben doch, dass man immer wieder an Grenzen stößt.
Ich wünsche dir alles Gute.
LG Heike
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