...auch neu

Hallo Cordula,
nein, zur Kinderdorfmutter muss man sicher nicht geboren sein. Man sollte sich aber vorher richtig, richtig, richtig sicher sein, dass man das auch wirklich will. Dabei helfen übrigens Praktika in Kinderdorffamilien, wo man alles life miterleben kann und sich auch ausprobieren darf. Auch eine große persönliche Ehrlichkeit ist vonnöten. Besser ist, sich einzugestehen: Nein, so habe ich mir das doch nicht vorgestellt, als aus irgendwelchen anderen Gründen zu sagen: Ich zieh das jetzt durch!
Außerdem mach ich das jetzt schon 14 Jahre lang und man wächst an seinen Aufgaben. :laugh:
Es ist nicht alles so gekommen, wie ich es mir vorgestellt habe und sicher gab es auch Probleme, von denen ich vorher nicht mal geträumt hatte. Doch es gab auch die vielen, vielen Kleinigkeiten, die verdeutlichten >>> hier hab ich gut gehandelt, hier konnte ich helfen, gemeinsam haben wir wieder eine Hürde genommen....
In meinem "früheren" Leben war ich mal Kinderkrankenschwester. Vielleicht hilft mir auch das, gelassen zu bleiben (wenigstens äußerlich...). André jedenfalls findet das toll, obwohl meine Praktikantin in den ersten 2 Wochen mehr Ahnung hatte als ich, da sie einfach gut geschult war und mein Wissen nur aus dem Theorieunterricht von vor vielen, viele Jahren stammte. (Ich konnte es aber relativ schnell wieder aktivieren!)André wendet sich bei Fragen erst mal an mich ("Du musst das doch wissen.Du hast doch mal im KH gearbeitet...." :blink: ). Das ist ganz schön viel für diesen kleinen Menschen, der eigentlich nur um sich selber kreiselt und immer in jeder Situation versucht eigene Wege zu finden, da er keinem traut und nur ganz schwer mit anderen klarkommt.
Übrigens scheint er ein Körpergefühl zu entwickeln....Ihm ist bei beginnender Unterzuckerung "komisch". :S Das ist ja schon mal ein Anfang!
Die Lehrer scheinen mit dem Diabetes überfordert zu sein (...vielleicht liegt es auch an der Art, wie André mitunter mit ihnen diskutiert...?)
Mal sehn, was passiert, wenn der Pflegedienst anfang 2011 wegfällt...

Vielen Dank übrigens -Gottwalt- für den Tipp zu meinen BZ-Kurven. Ich seh es inzwischen schon etwas entspannter. Und seit 2 Tagen sind die Abstürze auch nicht mehr so groß. (...bis zum nächsten Einbruch...)
LG
Nele

Hallo Nele!

Musste gerade ein bisschen kichern - bin auch von Haus aus Kinderkrankenschwester (meine Jungs schwören drauf!). Bin jetzt aber auch seit 11 Jahren nicht mehr in der Klinik.
Ansonsten aber "von damals" schon sturmerprobt, da ich auf der Intensivstation gearbeitet habe.
Und es gab mal eine Zeit in meinem Leben, in der ich davon ausging, es ohne Familie und Kinder bestreiten zu müssen. Hätte ich mir aber ohne Kinder auch nicht vorstellen können und hatte damals schon im Hinterkopf, als Kinderdorfmutter weiterzumachen.
Es kam dann ja doch noch anders...

Dass André ein Körpergefühl entwickelt, ist doch super! Bei Justus hat es eine Weile gedauert, aber bei hohem BZ bekommt er Kopf- und Bauchweh, bei Unterzucker wird es ihm auch einfach nur komisch, ohne dass er es genauer definieren kann. Beruhigt war ich aber, dass er bei einem BZ von 37 mg/dl noch senkrecht stand :huh:

Der Unterschied zwischen Theorie (haben wir ja alles mal gelernt) und Praxis ist aber schon krass. Ich bin froh, dass ich dieses Forum gefunden habe, welches ich nach wie vor oft besuche und mir Tipps anlese oder Fragen stelle.
Jetzt, nach 8 Monaten bin ich schon gelassener. Habe jetzt aber schon Bammel vor dem Ende der Remission, welches Justus noch nicht erreicht hat.

Wünsche dir weiterhin viel Gelassenheit! Cordula