Mein Kind kommt in die Schule

Hat hier schon jemand gute Erfahrungen zum Thema Schulanfang gesammelt?Unser Sohn Conrad ist seit einem Jahr "dabei".Die Grundfragen sind also geklärt. Jetzt stehen die Schule und ev.eine Pumpe an.... LG Fam. Fürschke

Hallo,
unser Sohn Lennart bekam im Januar 2OO9 eine Insulinpumpe & im Sommer in die Schule.
Es klappt ganz gut. Unser Glück ist, dass er an einer kleinen Grundschule & in einer kleinen Klasse ist. Seine Lehrerinnen sind klasse und ich werde i.d. Not angerufen bzw. komme vorbei.
Lennart hat ein Tel. & ruft mich an, wenn er gemessen hat (mittlerweile nur noch bei Unterzucker oder wenn der Wert ein wenig zu hoch ist, bei guten Werten nicht). Er hat 2 Pausen, zur 1. misst er nicht, zur 2. Pause schon & bolt die auf dem Essen vermerkten KH dann selbständig.
Er kann auch wirklich gut mit der Pumpe umgehen & kann seine Werte verstehen (ob HOCH / GUT / TIEF). Auf der Schachtel mit dem Traubenzucker habe ich drauf geschrieben, WIE VIELE er bei welchem Wert essen soll.
Mittlerweile bin ich nicht mehr so unsicher, ob etwas passieren könnte. Er hat nur 2x vergessen den BOLUS zu geben, aber das ist ja kein Beinbruch.
Wir sind froh, dass es so gut läuft. Und mächtig stolz auf Lennart, dass er das alles so eigenverantwortlich macht/kann, das gibt ihm auch Unabhängigkeit & Freiheit = auch wenn er nachmittags zu Schulfreunden geht.
Soweit unsere Erfahrungen.
Wird auch bei Euch "schief" gehen. Ich halte Euch die Daumen.
Sicher bekommt Ihr noch mehr Erfahrungsberichte hier. Jedes Kind ist anders & so muss man den RICHTIGEN WEG für SEIN KIND finden.
TOI TOI TOI
Daniela

Hallo,

die heutigen Pumpen haben ja einen riesigen Vorteil, den BolusExpert oder BolusAssistenten. Das heißt: Das Kind mißt seinen Blutzucker, gibt die auf der Frühstücksdose aufgeklebten BE ein, und dann berechnet die Pumpe selbständig, wieviel Insulin verabreicht werden soll. Und auch andersherum: Wenn der Wert zu niedrig ist, gibt das Meßgerät zumindest bei der AccuChek Combo an, wieviel BE gegessen werden müssen. Wenn das Kind ansonsten selbständig und verantwortungsvoll agieren kann und halbwegs stabile Werte hat, dann ist das durchaus zu schaffen - vorausgesetzt, die Lehrer helfen ein wenig mit.

In allen anderen Fällen (also bei instabilen Werten, zerstreutem oder unkooperativem Kind oder unkooperativen Lehrern) gibt es die Option, daß entweder zu den Mahlzeiten (und ggf. zum Sport) ein Pflegedienst kommt oder daß das Kind den ganzen Tag eine Begleitperson bei sich hat, bis es halbwegs zuverlässig das Blutzuckermanagement selbständig schafft.

Also: Entweder schafft Conrad das selbst mit der Pumpe (das kann ganz gut klappen), oder er erhält halt die Hilfen, die er benötigt. Entweder in Form einer Schulbegleitperson oder durch einen Pflegedienst.

Lieben Gruß

Gottwalt

Hallo,

meine Tochter hat DM seit beinahe 5 Jahren und geht seit vorigen Herbst in die Schule.

Sie misst sich einmal am Vormittag selbst, die Lehrerin wirft nur einen Blick auf den Wert. Ich habe ihr einen Zettel mit den wichtigsten Informationen gegeben, wann sie z.B. Traubenzucker geben muss (hat sie in ihrer Schublade), worauf sie achten oder mich anrufen soll. Meine Tochter geht in eine Fördergrundschule mit kleiner Klasse.

Gab bisher kein Problem.

Pumpe möchte meine Kleine noch nicht und ich zwinge sie da auch zu nichts. Auch wenn vieles leichter bezüglich des Essens wäre.


LG Lili

Danke für Eure Nachricht.Auch wir haben uns jetzt für die Pumpe entschieden.Ende Juni ist es soweit ,anschließend geht es in ein Diabetikerferienlage hier in der Nähe wo wir unter Anleitung üben können.Dort bekommen die Kids auch viel Wissenswertes über den Zusammenhang von Diabetes ,Ernährung und Sport beigebracht mit dem nötigen Spassfaktor natürlich.Toll ist auch , das die kids merken ,dass sie nicht allein sind .Mal sehen ob es für mich auch so lustig wird.Unser Grundschule ist auch sehr offen für dieses Problem...LG

Hallo, unser Sohn hat seit letztem August Diab. und ist am nächsten Tag eingeschult worden. Wir waren also die ersten 2 Wochen im KHS. In dieser Zeit haben die Lehrer eine Schulung gemacht, um zu wissen, wie sie bei Unterzuckerung reagieren müssen. Ansonsten läuft es wirklich relativ gut. Jacob misst vor der Schule, wir berechnen sein Essen in der Schule, und er isst das Essen auf 2 Pausen verteilt. Wenn er schlapp ist in der Schule, misst er und weiss inzwischen, wie er bei welchem Wert reagieren muss, die Lehrerin bestätigt ihm dann seine Idee und er isst seine Traubenzucker.Vorm Sportunterricht misst er immer und bringt seinen Wert entsprechend auf Sportniveau, hier kontrolliert der Sportlehrer dann nochmal.Jacob möchte derzeit keine Pumpe, weil er sagt, beim Spritzen muss er nur während der Spritzerei Diabetiker sein, danach legt er alles weg und keiner merkt, dass er "anders" ist...
Ich denke, Euer Sohn wird das gut machen, da Ihr schon viel mehr Erfahung habt bei Schulbeginn. Bei uns fiel es auf den gleichen Tag und wir wussten überhaupt nicht, was diese Diagnose für uns bedeutet...
Also, ich drücke Euch die Daumen.
Lieben Gruss
Julia

Hallo Julia,

ganz ehrlich: Das würden wir uns auch wünschen! Derzeit ist es so, daß S... am einen Morgen bei identischem Frühstück und identischem Frühstücksinsulin zweieinhalb Stunden später zur großen Pause bei 270mg/dl ankommt, am nächsten Morgen bei 62mg/dl. Da ist ein Vorgehen wie Ihr das handhabt -leider- undenkbar.

Wie gut und wirklich ermutigend zu lesen, daß es aber so relativ unproblematische Verläufe wie bei Euch auch gibt!

Lieben Gruß

Gottwalt