YpsoPump und extrem hoher BZ morgens nach dem Frühstück

Hallo, ich verstehe die Insulinversorgung nicht.
Cam Aps sollte doch selbsttätig die Korrekturen vornehmen?

.... ich vermisse bei der YPSO einen Hinweis, zu der Einlernzeit. 
Wie lange sollte ich nicht Eingreifen, um die Pumpe nicht zu verwirren?
Wie soll ich bei Hyper und Hypo vorgehen?

hallo, ein interessanter Beitrag, dazu habe ich zwei Fragen. Du schreibst:
"die Ypso ist nur so schlau, wie die Daten mit dem man es füttert. "
Die Ypso wird doch auch ständig gefüttert, auch extremen Werte erkennt sie.
Wieso erfolg da keine selbständige Korrektur? Über viele Stunden unzulässige Werte. Wie erklärt sich das?
Der Pumpe soll Zeit gegeben werden, zum lernen, deshalb kein Eingreifen
Frage hierzu: Die Pumpe erkennt doch meine manuelle Korrektur, wieso verwirrt sie das?
Was übersehe ich hier?

Hallo @Kismart,
natürlich Korrigiert camAPS, aber halt nur in seinen Zugelassenen grenzen, die sich auch etwas anpassen können, wo natürlich ein Korrektur nicht Plötzlich 20% vom Tagesbedarf sein kann.
Dann geht sie von gespeicherten Daten aus wie die Normverteilung der Basal und und Korrekturfaktoren (isf). Der Bolus wird fest eingetragen und der kann, wenn falsch, natürlich die andern Parameter ganz schon durcheinander bringen.
Da diese Parameter immer etwas angepasst werden, die erste Woche etwas mehr, benötigt die Pumpe erwartbare Verläufe um daran zu erkennen, was wo geändert werden muss, was nun mal nicht geht, wenn manuelle Korrekturen machst oder laufend fake Bolus abgibst.

Bei solchen System, muss man, wenn die einstellung passt, auch mal echt schlechte werte aushalten, damit die Pumpe diese auch sieht.
(Deswegen bin ich mehr der tslim typ, da gibst alle Werte ein und läuft, da gibts kein lernen, selber rum machen durch die Pumpe aber jeder ist anders)

Ansonsten sind deine Fragen ja eher sehr sehr allgemein gehalten, wichtig ist, Statistik anschauen, denn nur so siehst, wo greift die Pumpe ein und kannst da nicht was anpassen.

Cheffchen

nett für die schnelle Antwort,
leider erkenne ich zu meinen konkreten Fragen keine hilfreiche Antwort. Abwarten und Teetrinken?
Nach meinem Verständnis, und nach Berücksichtigung der erheblichen, unerträglichen "Folgekrankheiten", besonders bei schlecht eingestellen Diabetikerin, ist eine Antwort, "dass muss man halt mal aushalten" völlig falsch und nicht akzeptabel. Genau das nicht!
Besonders nicht für Kinder, deren Organe noch in der Entwicklung sind, schaden Hohe Werte immer, auch kurzfristige.
Deshalb sollte ein Loop Programm sehr viel feinfühliger und besser reagieren als es der Betroffene kann. Ich bin auch überzeugt, dass das technisch machbar ist.
Was genau macht der Loop? Er erkennt auf Grund seiner Datenlage sehr genau die Hyper, aber macht nichts??
Meine Frage, wie lange ich ungesunde Toleranz üben soll, bis die Software etwas lernt, und wie sie3 lernt, und was sie verändert, und woran ich das erkennen kann, steht in den Sternen.
 

Hallo Kismart,

ich denke da bist du mit deinen Fragen am besten direkt bei den Herstellern aufgehoben.
Die aktuell zugelassenen Systeme sind natürlich alle sehr konservativ aufgesetzt und geben im Zweifel eher etwas zu wenig Insulin etwas später ab, als zuviel und zu früh.
Ansonsten bekämen sie keine Zulassung.

Wenn du es agressiver möchtest und auch bereit dazu bist das Risiko für dein Kind einzugehen, dann wäre eine DIY Loop Lösung eventuell für Euch das Beste.

Die Eltern hier im Forum machen sich zu Deinen Fragen Gedanken und versuchen euch nach besten Wissen und Gewissen zu helfen. 
Wenn Du sie als nicht hilfreich empfindest, dann bist du vielleicht hier im falschen Forum.

Viele Grüße

 

Hi,
also die Angst ist verständlich und auch nachvollziehbar aber zumindest in Teilen nicht so wirklich begründet. Das Blödeste und  Schlimmste was man machen kann ist kopflos überzureagieren. Eine nicht unerhebliche Anzahl von Diabetikerinnen und Diabetikern hat später Probleme mit den zu starken Reaktionen (zu häufige Unterzuckerungen) oder sonstige psychische Probleme mit der Angst vor Spätfolgen oder Unterzuckerungen.
Allerdings hilft bei Ängsten wohl am ehesten Aufklärung: Ich kann Dir nach 38 Jahren Diabetes sagen, dass es noch nie so eine gute Behandlung gab. Die Spätfolgen kommen nach meiner Kenntnis am ehesten bei langjährig (auch unterkannten) Typ II Diabetikern oder eben von dauerhaft schlechten Einstellungen. Wenn mein Kind mal ein paar Stunden nach einem falsch geschätzten großen Essen  zu hohe Werte hat oder weil der Katheter verstopft war oder eine Krankheit hat, ist das nicht toll. Aber deshalb bekommt man nicht gleich 
Spätfolgen. Die Kinder können jetzt erstmal (fast) so leben wie andere Kinder und freier entscheiden, was und wie viel sie essen. Wenn die Psyche zu sehr leidet, bringt das auch nix.
 
Die AID Systeme sind Top. Du muss halt wissen wie sie funktionieren. 
Die Ypso "korrigiert" selbst über die Basalrate und nicht durch einzelne Insulinabgaben. Tslim über extra Korrekturen aber auch nur einmal die Stunde glaub. Kleinere Korrekturboli es auch beispielsweise bei AAPS schon länger und ich glaube Medtronic hat die Funktion jetzt auch integriert. - Ich hab sie bei mir (Ich nutze AAPS) ausgeschaltet, weil ich zu häufig unterzuckert bin. 

Die Ypso hat zwar den CGM-Wert als Eingangswert, warum der Zucker jetzt aber hoch steigt, weiß sie nicht. Es sei denn, Du hast über Mahlzeit /  Snack oder Langsam resorbierende Mahlzeit  eingegeben, dass "da was kommt".
Für alles Andere (Stress, Katheterverschluss, heimliches Essen etc.) hat ja die Pumpe keinen Fehler gemacht. Dann muss sie es auch nicht lernen bzw. es wäre falsch das in den Algorithmus zu integrieren. Zumindest das, was man als Eingabewerte geben kann (auch kleinere Mahlzeiten) sollte man ihr geben. Für Ausnahmesituationen (Sport/Krankheit) gibt es ja Boost und Ease off... dort lernt sie auch nicht. 

Wir haben das mit den zwei Wochen Einlernzeit bei der Einweisung durch die Mitarbeiterin von Ypsomed gesagt bekommen. Genauso dass CamAps in der Zeit auch mal "austestet" und der Wert sehr hoch steigen oder tief fallen kann. Das war in der Tat nicht einfach zu ertragen. Dort konnte man dann natürlich bei den tiefen Werten regieren und die Hypo-Mahlzeit eintragen.
Ansonsten schau doch mal hier  camdiab.com/de/support und insbesondere in der Bedienungsanleitung. 
Sonst ruf bei Ypsomed an oder Frag bei Eurer Klinik nach Unterstützung.  

Ich wünsch Euch viel Erfolg. 


 

Hallo zusammen, 
Wir haben nach der Diagnose direkt mit der Ypso angefangen. Ich war am Anfang auch ein bisschen verzweifelt, weil es schlechter lief als mit der manuellen Therapie zuvor im Krankenhaus. Unser Arzt hat uns Mut gemacht, dran zu bleiben und Geduld zu haben - also dem Ganzen Zeit zu geben. Ohne manuelle Korrekturen (und wenn dann als "fake-hoher-Wert", nicht als "fake-Kohlenhydrate"). Es hat sich gelohnt,  unsere Werte sind für das Alter unseres Kindes gut.  
Ich hoffe,  das macht euch ein bisschen Mut! Kontaktiert am besten Ypso oder die Vertretung eurer Ärztin!
Ich wünsche euch viel Erfolg und dass es bald besser wird!
Viele Grüße 
Christine 

Eine Frage zwischendurch:
wieso denn immer den Doc fragen?,
was macht der Doc, was ich nicht auch selber  machen kann?

Äh, wenn Probleme mit dem Auto hast, fragst ja auch nicht den Friseur oder doch.

Und ja irgendwann, wenn das System und Diabetes verstanden hast, fragst nicht mehr, sondern teilst nur noch mit, was gemacht hast.
Cheffchen