Teflonkatheter

Hallo,
da wir andauernd Probleme mit Verstopfungsalarmen haben bei der AccuChek Combo, sollen wir nun von Stahl- auf Teflonkatheter wechseln. Nun wissen wir nicht genau, wie man das mit der einen Einheit Insulin am Besten handhabt, die man ja abgeben muss, um den Katheter zu füllen. Ich gebe ja dann eine Einheit Insulin als Standardbolus ab - d.h. das Messgerät hat diese eine Einheit als aktives Insulin gespeichert. Wenn ich nun kurz danach etwas essen möchte, gibt das Messgerät ja eine "falsche" Insulinmenge an zum Abgeben, da es diese eine Einheit noch als aktives Insulin gespeichert hat! Entweder sind wir zu doof, aber wir checken gerade echt nicht, wie man das machen soll. Unsere Diabetesschwester meinte, man solle die Einheit direkt an der Pumpe abgeben, -dann hätte das Messgerät die nicht im Speicher ! Stimmt aber nicht!
Wie macht ihr das? Wir wechseln meistens abends vor dem Abendessen die Katheter, das ist irgendwie echt ein bisschen doof.
Wir sind über jeden Tipp super dankbar!

Ich nutze seit 14 Jahren Teflon Katheter, allerdings bei 6mm Nadellänge 0,3 i.E und bei 9mm 0,5 ie. Habe das immer wieder so gesagt bekommen und auch schon ausgetestet, wann denn tatsächlich vorne insulin rauskommt

Ich hab ne Medtronic pumpe und da ist das mit dem "Kanüle füllen" automatisch im Kat. wechsel Menü mit drin. Dann wird das auch nicht auf das aktive Insulin angerechnet... hat die Combo sowas nicht vllt auch?

Lg!

Bei der neuen AccuChek Insight gibt es diese Funktion wohl auch. Wir haben aber noch die Combo. Da muss ich den Katheter mit einer Einheit über Standardbolus befüllen. Danach hat das Messgerät das als aktives Insulin gespeichert. Ich weiß nicht, wie wir das handhaben sollen, Die Diabetesberaterin heute war auch keine wirkliche Hilfe.

Hallo schnecke2004,

wenn ihr sicher seit, dass diese 1 Einheit nur zum befüllen der Kanüle ist (was bei den Roche-Teflonkanülen wohl hin kommt) rechnet doch auf den Bolusrechnervorschlag einfach 1 Einheit drauf und ruft die entsprechend mehr ab. Meist wird doch bis zum nächsten Bolus die Wirkung dieses Bolus vorbei sein.

Gruß, Egon

Unser erster Versuch mit Teflonkathetern ist gescheitert! Wir haben vor dem Abendessen den Teflonkatheter, den unsere Diabetesberaterin mittags in der Sprechstunde gesetzt hatte, mit einer Einheit Insulin befüllt (mittels Standardbolus direkt an der Pumpe). Vorher haben wir natürlich noch den Schlauch getauscht! Laut unserer Diabetesberaterin sollte diese eine Einheit, da wir sie direkt an der Pumpe abgegeben haben, nicht als aktives Insulin im Messgerät erscheinen. Pustekuchen!!! Wir haben also zum Abendessen gemessen, Wert etwas zu hoch, Insulinvorschlag um eine Einheit erhöht , um das Insulin fürs Befüllen auszugleichen. Da war ich echt schon stinkig, weil das, was unsere Diabetesberaterin erzählt hatte, definitiv nicht richtig war! Wir haben so gegen 18.15Uhr gegessen. Um 20Uhr geht Sarah in der Regel ins Bett, da kontrollieren wir nochmal. So gestern auch! Der Wert war immer noch zu hoch!! Ich bin mir jetzt nicht mehr sicher, ob wir da gleich noch was korrigiert haben oder nicht. Auf jeden Fall tauchte da jetzt die Frage auf, wie ist das nun mit dieser einen Einheit? Ist die jetzt schon ausgeglichen oder bringt uns das gerade alles durcheinander? Sarah hatte dann um 21Uhr immer noch einen zu hohen Wert, um 22Uhr immer noch! Da war ich dann so stinkig, dass wir wieder auf Stahl gewechselt haben! Der Katheter saß dann prompt nicht richtig, wie wir um 2Uhr nachts dann gemerkt haben - 270!!! Also nochmal gewechselt und dann gingen die Werte endlich runter!!!!
Waren wir zu blöd? Haben wir mit den Teflonkathetern etwas falsch gemacht? Ich bin gerade echt völlig durch den Wind! Braucht man mit Teflon mehr Insulin? Wir hatten die Hoffnung, mit den Teflonkathetern unsere ständigen Verstopfungsalarme (2-3mal pro Woche, Werte in 90% der Fälle trotz Alarm gut) in den Griff zu bekommen. Jetzt bin ich mir überhaupt nicht mehr sicher, was wir machen sollen!
Sorry fürs Zutexten! Aber ich bin gerade so was von gefrustet und fühle mich total verars.... von unserer Diabetesberaterin!
Kerstin

Hallo Kerstin,
auch auf die Gefahr hin, dass ich mich unbeliebt mache, ich bevorzuge definitiv Stahlkatheter (einfach aufgrund der Narbenbildung bei Teflonkanülen). Ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, dass die Verstopfungsalarme von der Kanüle kommen.
Hierfür gibt es auch andere Gründe. Gerade wenn die Werte nicht! hoch sind, spricht das aus meiner Sicht eher für ein anderes Problem. Die Ursache kann z.B. ein nicht richtig verteilter Gleitfilm im Reservoir sein, oder auch die Setzstelle selbst (wenig Unterhautfettgewebe oder aber auch Lipodystrophien). Wir hatten anfangs auch immer mal wieder Verstopfungsalarme, heute nur noch sehr selten. Woran das lag weiß ich nicht, die Stahlkatheter sind jedenfalls geblieben. Was hat sich geändert? Jari ist größer geworden, wir haben das Insulin gewechelt und ich ziehe den Stempel beim Befüllen nur noch einmal langsam vorsichtig schraubend zurück (ursprünglich wurde uns das anders beigebracht).
Jetzt nochmal zur Frage des Bolusrechners. Ich benutze diesen nicht, er ist mir einfach zu ungenau. Meines Wissens ist er aber so programmiert: du gibst einen Anstieg nach dem Essen ein der toleriert werden soll und einen Zeitfaktor, hiermit errechnet die Pumpe auf welchen Wert postprandial korrigiert werden soll. Wenn du dies also so beibehalten möchtest, dann gib zu dieser Befüll-Einheit einfach die entsprechende Essensmenge ein, dann wird sie unter Essensinsulin verbucht und nicht unter Korrekturinsulin, eine andere Möglichkeit müsste sein, dass du den Bolus an der Pumpe, aber als Quick Bolus eingibst.
LG Lena

Hallo,

eine Möglichkeit die Berechnung des Essensbolus unabhängig von der Kanülenfüll-Einheit zu berechnen, ist noch folgende:

Unmittelbar VOR dem Kanülenwechsel den BZ messen und den ggf. notwendigen Korrekturbolus abrufen.
Dann die Kanüle wechseln, mit 1 Einheit füllen und über den Bolusrechner die KH der Mahlzeit eingeben und ohne BZ-Wert die Insulinmenge dafür berechnen lassen und abrufen.

Vorausgesetzt die Programmierung des Bolusrechners ist vollständig und entspricht den tatsächlichen Bedarfen, müsste das gute BZ-Werte ergeben.


Zu den Stahl- bzw. Teflonkanülen:
Manche Menschen reagieren auf die Stahlkanülen allergisch, andere vertragen die Teflonkanülen nicht.
Die Teflonkanülen sind zwar 0,1 - 0,2 mm dicker als die Stahlkanülen, führen aber nicht automatisch zu größerer Narbenbildung oder Schäden im subkutanen Gewebe. Da spielt m.E. die Liegedauer der Kanülen und die Art wie die Kanülen eingeführt werden eine größere Rolle.

Gruß, Egon

PS:
Auch ein unmittelbar über die Pumpe abgegebener Bolus erscheint in den Daten des Bolusrechners.
Ohne zusätzliche Eingabe wird er als Korrekturbolus in die Berechnungen einbezogen. Man kann ihn aber nachträglich im Bolusrechner als Essensbolus markieren und die entsprechende KH-Menge eingeben.

Hallo Schnecke!

Mich hat das damals bei der Combo auch immer geärgert! Ich habe mich dann halt nach dem Kathederwechsel nicht auf den Bolusrechner verlassen und lieber selbst gerechnet. Die Innsight hat jetzt zum Glück die Füllmenge abgespeichert.
Wir nutzen seit 5 Jahren die Teflonkatheder, mit Narbenbildung haben wir keine Probleme.
Ich habe mal den Tipp bekommen, die Katheder eine Zeit in den Kühlschrank zu legen, bevor man sie sticht, dann verknicken sie nicht so leicht beim setzen!
Viele Grüße

Ich würde mich auch nach einem Fehlversuch nicht sofort in Boxhorn jagen lassen! Gibt ja nun auch genug andere Gründe, weshalb der BZ mal hoch bleibt.
Ich nutze die Teflons seit 14 Jahren, habe damals mit 12 entschieden, dass ich um Himmels willen die Stahlnadeln nicht mehr will weil der Tragekomfort deutlich schlechter ist wie ich finde. Das mit den Gewebsschäden halte ich auch für vernachlässigbar. Mit einer Stechhilfe gesetzt ist die vermutlich geringer als bei einem mit Hand gesetztem Stahlkatheter.
Ich würde im Zweifel auch den Katheter einfach wann anders setzen bzw. einfach die eine Einheit dann eben beim nächsten Bolus mit dazu geben...

Vielen Dank für eure Antworten! Wir haben gestern auch nochmal mit unserer Diabetesberaterin und der Außendienstmitarbeiterin von AccuChek gesprochen. Unsere Diabetesberaterin erklärt sich die schlechten Werten mit dem Teflonkatheter mit hormonellen Einflüssen. Die Werte davor und danach waren gut, danach sogar super! Ist in meinen Augen also Quatsch. Sie möchte unbedingt, dass wir bei Teflon bleiben! Die AccuChek-Dame empfiehlt uns, weiter bei Stahl zu bleiben. Die ständigen Alarme ohne schlechte Werte kann sie sich allerdings auch nicht erklären. Sie hat uns angeboten, sollten wir weiterhin so massiv Probleme haben (im Moment ist natürlich Ruhe mit Alarmen), die Pumpe zu tauschen.
Ich selbst habe noch den Verdacht, dass es evtl. doch an den Reservoiren liegt. Ich habe immer gerne einen Vorrat an dem ganzen Zubehör daheim. Die Reservoire liegen also teilweise schon etwas länger bei uns rum. Abgelaufen sind sie natürlich nie, da achte ich schon drauf. Aber durch die lange Lagerung ist vielleicht der Gleitfilm nicht mehr so gut? Habe jetzt einen komplett neuen Satz Reservoire bestellt, vielleicht wird es dann besser. Die Dame von AccuChek meinte zwar, dass es daran wohl eher nicht liegen kann - aber sicher ist sicher.
Wir werden also erstmal weiterhin Stahlkatheter verwenden und dann mal abwarten! Die Teflonkatheter werden wir sicherlich nochmal testen, aber dann, wenn wir Zeit und Ruhe haben und nicht so schnell, schnell mal zwischendurch wie am Dienstag!
Vielen Dank nochmals für alle Tipps und Infos!