Insulinpumpe-Antrag abgelehnt

Hallo Silvia,
du machst uns Hoffnung.
Wir haben vor 14 Tagen Widerspruch eingelegt, mit Gutachten der behandelnden Kinderpsychiater/ -psychologen und der Diabetologin.
Einen Kassenwechsel haben wir auch schon überlegt, jetzt warten wir aber erst mal auf die Antwort.
In welche KK habt ihr denn gewechselt?
Mal sehen wie es weitergeht...
Ich halte euch auf dem Laufenden.
Viele Grüße, Anka

Hallo Anka,
Wir haben in die SBK (Siemens Betriebskrankenkasse) gewechselt. War ohne Probleme möglich, hab vorab auch gecheckt, ob sie uns auch nehmen und wie zu einer Pumpenversorgung stehen.... Und dann ist alles schnell und unkompliziert gegangen .... War echt froh darüber.
Wir hatten ja auch eine lange Geschichte mit der alten Krankenkasse hinter uns und so waren wir sehr positiv überrascht, dass es Krankenkassen gibt, die den Menschen in den Mittelpunkt ihrer Aktivitäten sehen und nicht das Geld, das eine solche Behandlung kostet.
Ich hoffe, ich konnte euch etwas Mut machen, dass es immernoch einen anderen Weg gibt.

Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft.
Viele Grüße
Silvia

cociw schrieb: Daher wäre ich mir nicht sicher, dass der "Trick" mit einem Kuraufenthalt klappt.

Das hängt auch sehr vom Engagement der dortigen Ärzte bzw. deren Zusammenarbeit mit dem Diabetologen zu Hause ab.

Als wir letztes Jahr zur Reha auf Sylt waren, hat es bei einem 7-jährigen Mädchen problemlos geklappt.

Bei einem 13-jährigen Jungen wäre es vermutlich auch gegangen, aber da mangelte es ganz offensichtlich an den oben genannten Kriterien. So wie ich das da verstanden habe, hatte kein Arzt recht Lust sich um die Beantragung zu kümmern. Dem Jungen und seiner Mutter wurde am Anfang der Reha Hoffnung gemacht und dann die Sache vor sich hergeschoben. Angeblich hatte der Arzt in der Reha versucht, den zu Hause zu erreichen und wartete auf einen Rückruf, der nicht erfolgte... Er hat es anscheinend aber auch kein zweites mal versucht.

Wie so oft, steht und fällt auch hier vieles mit dem Engagement des Arztes.

Der o.g. Junge hat seine Pumpe dann etwas später doch zu Hause bekommen.

LG Heike


Nachtrag: gestern Abend erfuhr ich, dass o.g. Jungen die Pumpe, nachdem er sie schon weit über ein Jahr hat (die KK hat geprüft und geprüft und geprüft...), nun von der KK abgelehnt wurde. Begründung: alle 3 Tage Katheterwechsel sei zu oft!

Hallo,
ich wollte nur nochmal erklären, wie wir unseren Antrag gestellt haben. Und ich denke, es war eigentlich alles richtig.
Unser Diabetologe hat einen Antrag gestellt, gleichzeitig , haben wir einen Antrag(der auch von unseren Diabetologen gegengelesen wurde) gestellt, mit den dazugehörigen Informationen wie HbA1c Wertes, 3 Monate BZ- Werte, diese haben wir an die Krankenkasse geschickt. Aber hier kommt die Krankenkasse und auch der MDK ins Spiel: die Frage der KK an den MDK war: Ist die beantragte Versorgung mit einer Insulinpumpe medizinisch indiziert? Oder gibt es Alternativen? Wenn ja welche? ( Ich denke, hier wird nicht nach dem Wohl des Kindes gefragt, sondern es sind nur die Kosten im Vordergrund zu sehen.)
Diese Fragestellung wurde bei jedem Antrag, jedem Widerspruch und auch beim Widerspruchsverfahren so beschrieben. Wir hatten nur noch die Wahl zum Sozialgericht zu gehen. Was wir auch getan hätten, dies kostet aber ca. 1-2 Jahre Zeit bis zur Entscheidung. So haben wir in der Zwischenzeit nach einer Alternative gesucht und haben durch KK- Wechsel, doch noch die richtige Entscheidung getroffen. Dass bei der neuen Krankenkasse alles relativ schnell ging, darüber können wir nur froh und dankbar sein.
Ich wünsche alles Gute bei der Beantragung einer Insulinpumpe
Silvia

Hallo,
auch wir haben monatelang mit der Krankenkasse gekämpft, um die Pumpe nach der 3-monatigen Probephase genehmigt zu bekommen. Die Begründung des MDK war, dass die BZ-Tagebücher (die wir immer wieder manuell erstellen und einreichen mussten) zu viele Hyperglykämien aufwiesen.
Das stimmte auch, weil (vermutlich) die ersten Monate mit Pumpe zeitgleich mit dem Ende der Remi-Phase fielen... schlechtes Timing, und die Hypos wurden ignoriert
Allerdings bin ich fest überzeugt, dass nicht die Krankenkasse, sondern der Sachbearbeiter des MDK das Problem war. Der Widerspruch ging an einen anderen MDK-Bearbeiter, und dann wurde die Pumpe ohne Befristung genehmigt.
Die Sachbearbeiter der Hilfsmittelversorgung bei der Krankenkasse waren nur machtlos gegen die Entscheidung des MDK... Aber bei Telefonaten wurden mir (ein bisschen durch die Blume) doch Tipps gegeben, was man noch tun könne.

Ich wünsche Euch am Ende viel Erfolg und die richtige Entscheidung von Leuten, die aus der Ferne über unsere Kinder entscheiden dürfen

Birgit

Hallo zusammen!
Emma hat ihre Pumpe jetzt seit 3 Wochen. Grundsätzlich haben wir sehr wenig mit dem Antrag zu tun, den hat bei uns die Diabetologin gestellt, allerdings wollte die KK nicht nur die Bz-Werte sondern auch die verzehrten Be, die verabreichten Insulinmengen mit Uhrzeiten, auch wann wir korrigiert hatten, also ein perfekt geführtes Tagebuch! Außerdem die BE- und Korrekturfaktoren, das Verhalten rund um Sport, also wie wir Emma hoch korrigieren, wie sie reagiert und den Diabetiker-Ausweis. Den hatten wir allerdings nicht geführt, ich habe keinen Sinn darin gesehen mir freiwillig noch mehr Dokumentationsarbeit zu machen.Achja, und die Termine vom Augenarzt - aber eigentlich haben sie ja die Rechnungen. Dafür haben wir dann die Dokumentationsbögen, die wir nach jedem Ambulanzbesuch erhalten, beigelegt. Auch hatten wir für den Urlaub außer den Bz-Werten keine Werte und haben das mit Dokumentationsfrei beschrieben. Im Anschluss haben wir noch einen persönlichen Brief beigelegt, indem wir unseren Familienalltag beschrieben haben und auch von Emma berichtet, wie sie eben keinen Joghurt mehr zum Frühstück essen wollte, weil sie sonst über 10 I.E. kommt und ihr dann die Injektion weh tat. Was auch immer es war, sie hat sie sofort genehmigt bekommen, aber es waren immer sehr enge Zeitfenster zur Erfüllung der Wünsche der KK, welche Unterlagen sie jetzt noch wollen und einmal hat unsere Ärztin angerufen, da sie das nicht erfüllen konnten.
Jetzt haben wir die Probezeit bis 3.März, aber lt. dem Sachbearbeiter sei die endgültige Zusage in der Regel eine Formsache, wenn wir alle Dokumentationsauflagen erfüllen und alle Möglichkeiten der Pumpe wie Verzögerung, Basalraten reduzieren, ...
Ich hoffe das stimmt dann auch .

Liebe Grüße

Babs

Hallo,

Tagebuch / Pumpe:
Pumpe und zweit Pumpe waren kein problem, bei Genehmigung wurde aber auch klar gesagt das wir Tagebuch lückenlos zu führen haben, wenn nicht wird das wiederrufen. DiaDoc meint auch das währe normal und wir haben eigentlich nach fast 2 jahren kein Problem damit.
Für die kohle von der KK rund um Pumpe finde ich das voll ok.

Cheffchen

Ich war dann mal so frei und habe die doppelten, dreifachen, vierfachen... Beiträge gelöscht.

LG Heike

Hallo zusammen,
nach wie vor bin ich der Meinung, dass es entscheidend ist, wie der Sachbearbeiter der Hilfsmittelabteilung dazu steht, zumal alle Unterlagen ihm bekannt waren und diese auch vollständig waren. Ich habe dort auch angerufen, und gemailt, und ich hatte immer den Eindruck, dass unsere Interessen dort nicht wirklich wahrgenommen werden. Leider habe ich versäumt, mit dem MDK per Telefon persönlich zu reden. Vielleicht hätte das mehr gebracht. Denn es ist für mich immer noch nicht nachvollziehbar, dass über unsere Kinder Leute entscheiden, die alles nur nach Aktenlage beurteilen. Ein persönliches Gespräch würde sicher hier mehr erreichen.
Da wir ja ein "elektronisches" BZ- Gerät haben, ist auch für alle die Daten sehr gut nachvollziehbar. Dort sind, Datum und Uhrzeit sowieso, dann nach dem BZ-Messung einzugeben: ob nüchtern - Wert, vor oder nach dem Essen; die BE bzw. der KH Wert, dann das zu spritzende Insulin (Langzeit-, Misch- und Kurzzeitinsulin ... (hier haben wir unser Insulin im Brief genau dagelegt, was welches bedeutet) und welche Bewegung durch gefürhrt wurde, mit +, ++, oder +++ . Für alles andere wird ein Protokoll geführt, wie z.B. Erkrankung. Es ist auch so sehr schön, da wir dann die Werte auch per Mail immer direkt an unseren Diabetologen schicken... das hat insgesamt viele Vorteile.
Für den jetzt bewillitgten Omni-Pod gilt hier das gleiche, die Daten der Messung mit den dazugehörigen KH - Einträge etc. können problemlos direkt an den Diabetologen geschickt werden....
Viele Grüße
Silvia