Er möchte keine Pumpe :(

Hallo Maja!

Wenn mit Kochsalz probegetragen wird, dann muss zusätzlich zum Katheter ja erst recht wieder mit dem Pen gespritzt werden. Da ist für kleinere Kinder der naheliegenste Vorteil der Pumpe (=weniger Pieksen und Eis essen zwischendurch ) vielleicht nicht so gut zu erkennen, oder?

LG
Andrea

Ich glaube ja nicht, dass eine Pumpe immer die Lösung aller Probleme ist und glaube, dass mit einigen Einschränkungen (die für manche Menschen bzw. Familien gar keine sind), auch mit Pen oder Spritze eine gute Einstellung erreicht werden kann.
Aber es gibt klare medizinische Gründe, die für eine Pumpe sprechen, gerade bei kleinen Kindern, z.B. der geringe Insulinbedarf oder auch die Entwicklung von Esstörungen, weil nicht so gegessen werden kann, wie man möchte.
Wenn der Arzt der Meinung ist, dass die Behandlung mit einer Pumpe besser laufen würde und auch die Eltern bereit sind die Therapieentscheidung mit zu tragen, sollte m.E. ein Kind im Vorschulalter, vielleicht sogar noch 1-2 Jahre mehr nicht das letzte Wort haben bei der Pumpenentscheidung.
Meine Kinder konnten sich auch nicht aussuchen, ob sie eine Brille möchten und es war auch nicht leicht unseren Kleinen mit 1 Jahr davon zu überzeugen sie aufzubehalten, aber bei einem medizinisch notwendigem Hilfsmittel hat man keine Wahl.
Meine Erfahrung ist, dass Kinder Entscheidungen bei denen sie keine Wahl haben auch akzeptieren. Dass es keine Wahl gibt muss ihnen aber von den Eltern vermittelt werden, d.h. ihr müsst euch erstmal sicher sein, dass ihr das wollt.

lg
Tina

Hallo,
Wir haben in unserer Selbsthilfegruppe einige Kinder, die keine Pumpe haben und mit Pens auch super zurechtkommen. Ich denke, die Pumpe wird hier im Forum natürlich immer hoch gehandelt und ist sicher das fortschrittlichste und neueste Hilfsmittel, aber nicht unbedingt immer das Richtige und Beste.
Die Kinder in der SHG haben super Werte. Die Eltern empfinden zwar teilweise die regelmäßig notwendigen Mahlzeiten ohne großartige Ausnahmen manchmal als schwierig, aber umgekehrt hat man mit der Pumpentherapie seine Sorgen und Nöte.
Wir hatten seinerzeit keine Wahl und bekamen direkt die Pumpe verordnet. Ich bin ein großer Fan davon, meine Tochter in Entscheidungen mit einzubeziehen, aber die Tragweite einer Therapieentscheidung und insbesondere einer Insulinpumpe, die sie bitte die nächsten vier Jahre tragen soll, kann sie auch heute mit sieben nicht überblicken. Als wir jetzt neu entscheiden mussten, ob und wenn ja welche Pumpe sie bekommen solle, habe ich sie am Ende des Entscheidungsprozesses (als klar war, dass sie eine Pumpe bekommen wird und welches Modell) einbezogen und sie befragt, welche Farbe sie denn gern möchte. Aber selbst da habe ich regulierend eingegriffen und schweinchenrosa nicht in die Auswahl gebracht. Denn sie kann nicht überblicken, dass schweinchenrosa in vier Jahren total uncool sein wird.
Und selbst wenn dein Sohn nun unbedingt eine Pumpe haben wollte, wäre ja die Frage, ob ihr sie derart zeitnah genehmigt bekämt, dass er sich dann noch daran erinnert, dass er vor x Wochen seine Zustimmung gegeben hat. Selbst wenn meine Tochter mir zu Hause sagt, sie möchte unbedingt ein neues Messgerät, sobald wir beim Arzt zur Tür rein sind, will sie es nicht mehr. Neu ist immer schlecht. Wenn du die Pumpe für deinen Sohn willst, dann beantrage sie und erklär ihm immer wieder, wieso deine Entscheidung wirklich gut ist und er sich darüber freuen wird.
Wenn du nur darüber nachdenkst, ob eine Pumpe Sinn macht, dann informiere dich bei Pumpentagen und Diabetesevents über die Möglichkeiten udn die unterschiedlichen Modelle und werde dir darüber klar, ob du dieses Gerät für dein Kind auch gegen dessen Widerstand einsetzen würdest. Er wird auch mit Pumpe nicht überglücklich herumhüpfen und sagen "yeah, ich darf eine Pumpe haben und ihr nicht" Diabetes bleibt eine blöde Krankheit, die kein Mensch braucht. Wenn man mich fragen würde, ob ich eine Pumpe wollte, würde ich auch mit nein antworten. Mit Pumpe ist nur die Therapie anders. Manchmal einfacher zu handeln, aber manchmal auch komplizierter als mit Pens.

LG
Nadine

Also ich würde mal sagen,das es klar die Entscheidung des Kindes ist, weil man sich damit ja auch wohlfühlen soll, doch ich würde noch mal gucken weil ein Kind diesem Alter ja noch nicht ganz so entscheiden kann und die Pumpe echt zu entfehlen ist, weil dies einfach entspannter und einfacher ist

LG madeleine1