Hohe Werte durch fast leere Ampulle?

Hallo,

gestern Abend waren in der Ampulle noch 11 Einheiten, dass hätte locker gereicht bis heute.. Allerdingd sind Mila`s Wert um 22 Uhr plötzlich auf 257 angestiegen. Nach Korrektur und einer Stunde später lag der Wert bei 251. Nach erneuter Korrektur und wiederum einer Stunde späer bei 308!

Ich habe dann überlegt, ob das wieder son Ding mit Druck.. sein kann.
Hab eine neue Apulle eingelegt und nochmal korriegiert. Um halb 2 ist der Wert endlich gesunken auf 210. Um 4 Uhr waren es dann nur noch 53.

Lag das daran, dass die Ampulle so leer war? Hat da jemand Erfahrungen gemacht? Hab gestern Nacht sogar den Rechner angeschmissen, aber nichts in dieser Richtung gefunden..

Liebe Grüße, Amelie

Hallo Amelie,

wir lassen die Ampulle, wenn es von der Menge her geht, auch häufig über Nacht noch drin. Da es oft funktioniert und nur in Ausnahmefällen zu hohen Werten führt, glaube ich, dass die hohen Werte bei uns andere Ursachen hatten.

Vielleicht bekommst Du ja noch weitere Erfahrungsberichte.

Gruß Steffi.

Hallo,
auch bei uns gehen die Werte hoch, sobald die Ampulle weniger als 20 IE hat (Medtronic Paradigm 522). Wir wechseln mittlerweile grundsätzlich bei ca 20 IE die Ampulle.
In seltenen Fällen geht der Inhalt auf 15 IE oder weniger. DAn steigen auch die Werte entsprechend an.
Ampullenwechsel, Korrektur und alles ist wieder i. O.

MfG Jürgen Lünser

Hi,
Das kann schon sein. Wobei 11 Einheiten noch recht ok ist, aber ab einem bestimmten Füllwert kann die Pumpe nicht mehr sicher genug dosieren und es kommt zu hohen Werten. Genauer erklären kann das sicher Joa oder Egon. Wir hatten das anfangs aber auch häufig. Leya brauchte am Tag 2-3 Einheiten Insulin, was soll man da das Reservoir mit fast zwei Tagen Füllung wegwerfen? Ging schief, seither wechseln wir früher. Warnung gibt es ab 20 Einheiten. Wir wechseln nach der Warnung innerhalb von 12 Stunden. (inzwischen meist so bei 15-18 Einheiten)

bei der combo kann man die "alarmgrenze" einstellen...
kann es sein das das reservoir schon zu lange drin war und damit das insulin darin nicht mehr gut? kann im sommer ja auch mal schneller gehen. wir wechseln ampulle nur jedes 2te mal und füllen nur 150 i.e. ein, weggeschmissen werden bei und somit meißt ca. 50 i.e. alarm hab ich auf 15 stehen, kam aber noch nie dazu...
lg

Hallo,

also erst mal gehe ich davon aus, dass die Spirit bei 11 Einheiten Restfüllung schon noch sauber dosieren sollte.

Es gibt aber noch andere "Hakeleien" die bei Reservoiren eine Rolle spielen (können). Diese könnten am Endbereich der Ampulle ggf. sogar verstärkt eine Rolle spielen.

Der Kolben des Reservoirs berührt die Ampullenwand über die Kontaktflächen zweier O-Ringe (Dichtungsringe). Damit beim Vorschub kein Klemmen und Hakeln entsteht, ist auf den Seitenwände eine Silikonschicht als Gleitmittel verteilt.
Bei längerer Lagerung kann dieser Gleitfilm Lücken bekommen, sich zusammenziehen, Risse zeigen etc.. Das mag besonders an den Kontaktstellen passieren können, wo die O-Ringe bei der Lagerung den Gleitfilm mit einer gewissen Spannung belasten. Dieses ist beim neuen Reservoir im Bereich der Spitze am Ende der Ampulle.

Wenn das Reservoir hakt/klemmt, kann es durchaus mehrere Einheiten große Unterbrechnungen des Vorschubes geben, bis der Drucksensor am Pumpenantrieb einen Verstopfungsarlarm meldet. Es kann auch eine Vorschubpause eintreten und noch vor dem Alarmdruck das Insulin durch ein ruckartiges Vorspringen des Kolbens mit einem Schlag nachgeliefert werden.

Das gehört zu dem vielfältigen Bereich möglicher technischer Fehler.

Um diese Fehlermöglichkeit zu minimieren gibt es den alten Tipp, die Verteilung des Silikonfilms auf der Kolbenwand vor dem Befüllen des Reservoirs neu sicherzustellen.

Dazu wird der Kolben mit einer langsamen, drehenden Bewegung 2-3x im Reservoir ganz vor und zurück geschoben. In aller Regel flutscht der Kolben dann auch merklich besser das Reserovir rauf und runter.

(Siehe auch Julia Roberts/John Walsh (irgendwo) in "Pumping Insulin" )

Gruß
Joa

Vielen Dank für eure Erfahrungen.

Dann ist es wohl so, gut dass ich den Katether nicht gewechselt habe! Vor ein paar Wochen hätte ich das gemacht. Auch nur wegen der anderen Geschichte, mit dem Abkoppeln und dem erneuten Druckaufbau, kam ich überhaupt drauf..

Das mit der Silikonschicht hatte ich letztlich Nachts, auf der Suche nach einer Erklärung schon gelesen, auch ganz interessant.
Im Krankenhaus hatte man mir gesagt, ich soll den Kolben einmal hoch und runter schieben um die "Gängigkeit" zu überprüfen!

Ab jetzt werde ich das nun 2-3 mal in einer drehenden Bewegung tun mit neuem Hintergrundwissen - schön!!!

Das Forum hilft mir ganz enorm bei der Therapie. Viele Fehler werden ausgemerzt und ich habe schon sehr viele Erklärungen bekommen, die für mich das Bild vervollständigen und rund machen, und je mehr ich weiß & verstehe, desto besser fühle ich mich - DANKE!

hallo:)
wenn ich ehrlich bin,habe ich da noch nicht draufgeachtet wenn ich so wenig insulin habe,hohe werte hab,muss ich mal machen.ich lasse manchmal wenn ich keine zeit habe bis 15ie rest.aber bei mir muss ich schon mit 20 wechseln


lg evelin

Hey Amelie,
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Amelie schrieb: Das Forum hilft mir ganz enorm bei der Therapie. Viele Fehler werden ausgemerzt und ich habe schon sehr viele Erklärungen bekommen, die für mich das Bild vervollständigen und rund machen, und je mehr ich weiß & verstehe, desto besser fühle ich mich - DANKE!

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Ein sehr schönes Round-Up! Nochmals einen Dank dafür.
Ich bin auch immer wieder ganz hin&weg von der gegenseitigen Hilfestellung im Forum und der Effektivität der Beiträge.

Dein letzter Satz beschreibt sehr schön, dass die Information und das dadurch vermittelte Gefühl, vor allem die Erfahrung der eigenen Handlungsfähigkeit, das A&O darstellen mit der "Situation Diabetes" klar zu kommen, so dass ER einem nicht die Schuhe auszieht.

Die Erfahrung, der Diabetes macht was er will, lähmt und ängstigt.
Die Erfahrung, dass die Kiste auch lenkbar ist macht Mut und steigert das Lebensgefühl ungemein, auch wenn es immer wieder mal Klippen gibt.

Gruß
Joa

Mein Beitrag hat Null mit dem Thema zu tun, aber dieses

Joa schrieb: Die Erfahrung, der Diabetes macht was er will, lähmt und ängstigt.
Die Erfahrung, dass die Kiste auch lenkbar ist macht Mut und steigert das Lebensgefühl ungemein, auch wenn es immer wieder mal Klippen gibt.

müsste man jeder Neumanifestation bzw. deren/dessen Eltern/Erziehungs/Sorgeberechtigten an möglichst vielen Stellen immer wieder zeigen und lesbar bzw. erfahrbar machen.

Ich habe hier mehr gelernt als im dicken, uns allen bekannten Buch, als in der Ambulanz, als Grundwissen durch das Krankenhaus vermittelt wurde, obwohl ich mich damals ganz gut informiert gefühlt habe, die Jahre mit dem DM in Verbindung mit diesem Forum hier aber das eigentlich wichtige Wissen brachten - und ich stehe sicher noch am Anfang des Verstehens.

Der Austausch mit anderen Eltern oder auch nur das pure Lesen hier ist durch nichts zu ersetzen, da nützt auch die beste Ambulanz wenig.