Muster gefunden! Und nun?

Hallo Leute,
jetzt brauch ich doch noch mal eure Hilfe. Unsere Tage sehen ja immer chaotisch aus, aber momentan ist da ein Muster drin, ich weiß jetzt nur nicht, wo ich ansetzen soll. Muster zu finden und darauf zu reagieren bi ich ja gar nicht gewöhnt... Ich schreib mal die Zahlen von gestern auf und die von vorgestern. Die Tage davor waren ähnlich niedrig. Vielleicht hat jemand eine Idee, wie wir die ständigen drohenden Unterzuckerungen ändern können. Gestern rutschte mir doch das Herz etwas in die Hose, als ich die 533 nach den dauernden drohenden UZ gelesen hab....Ich vermute natürlich eine Gegenreaktion, aber vielleicht habt ihr andere Ideen (Katheterverschluss nach abkoppeln? So lange war sie nicht abgekoppelt)? Das Problem ist: Wenn wir das Basal rausnehmen, geht sie statt runter rauf, also korrekt einzustellen ist es nicht. Jetzt gibt es ja verschiedene Möglichkeiten: Ich kann die Korrekturfaktoren erhöhen, ich kann den Bolus verringern, den Bolus zu anderen Zeiten verabreichen oder ich kann Basal in einzelnen Stunden verringern (wobei wir auch gerade einen Basaltest gemacht haben und der war mit üblichen Schwankungen ok, also das müsste passen):

14.3. rein in die Nacht mit 321mg/dl, normal Korrektur
15.2. 10 Uhr im Kindergarten 232mg/dl, 2. Frühstück 1 KE normal gebolt plus Korrektur
12:20 75 mg/dl Mittagessen 3KE von PD vor dem Essen abgedeckt, gegessen vermutlich nur 1-1.5KE
14 Uhr 143mg/dl Joghurt normal gebolt.
14:20: 97 mg/dl wegen unterzuckergefühl gemessen. erstmal keine weitere Aktion, Joghurt kommt vielleicht erst.
15:50 Uhr: 74 mg/dl, TZ und Joghurt, Gastkind kommt.
19 Uhr 56mg/dl, TZ und Abendbrot
23 Uhr: 186mg/dl (nach der Aufregung mit unserem Gastkind, s.Tagebuch)

morgens 8:30: 203, üppiges Frühstück mit Brötchen
10 Uhr 83, start der Chorprobe und noch wirksames Insulin, daher 1,5 KE
12:30 Uhr: 84, Mittagessen: 3KE Nudeln, aufgegessen, normal mit Bolus Expert nach dem Essen gebolt.
14:30: 89 mg/dl, Umziehen für die Voltigierprüfung, Pumpe abgekoppelt plus 2TZ.
15:30: 186 mg/dl, Start der Voltigierprüfung, normalerweise rauscht sie beim Volti runter, also vorsichtshalber 1TZ gegeben. Sie wollte eine Banane, aber das erschien mir zu viel. Sie war dann sehr unkonzentriert bei der Prüfung.
16:30: 278 mg/dl, Luftblasen entfernt, ankoppeln und etwas mehr als den vorgeschlagenen Korrekturbolus abgegeben.
Anschließend: Kuchen und Würstchen normal gebolt.
17:16: 118 mg/dl: Banane zur Korrektur
19:00: 253 mg/dl, normal korrigiert (lag ja vermutlich an der Banane)
21:10 161 mg/dl, schlafen
2:30 533 mg/dl, normal korrigiert, da Gegenreaktion vermutet.
3:45 331 mg/dl,Wecker anschließend verschlafen.
8 Uhr: 232 mg/dl, Katheterwechsel+ normale Korrektur. Abwarten.

Oh man, das geht ja rauf und runter wie ne Achterbahnfahrt. Wir hatten das auch mal und ich habe dann auch einen Basaltest gemacht und die Werte mit der Ärztin besprochen. An der Basalrate haben wir nix geändert (da war alles iO). Wir haben nur die BE-Faktoren geändert. Wobei meine Tochter Frühs viel Insulin fürs Essen braucht, was dann zum Abend hin abnimmt. Bei euch würde ich eher tippen, dass fürs Frühstück weniger benötigt wird.
Ich würd die Zahlen mal nem Arzt vorlegen... nur zur Sicherheit.

VG
Nicole

Achterbahn? :blink: Das ist doch jetzt ausnahmsweise mal keine Achterbahn! :blink:
Sie ist doch relativ konstant niedrig.
Die Ärzte haben bei uns schon lange das Handtuch geworfen. Aber klar, ich werd die Werte mal hinschicken. Meist kommt dann zurück: Sie machen das schon. Haben sie Basaltest gemacht? :S Dann sieht er irgendwo EINEN Wert, den er ändern würde: Versuchen sie mal mittags den Faktor zu reduzieren... dann sieht er drei andere Werte, die dagegen sprechen. Ach ne lieber nicht... viel schlauer bin ich da meist nicht.

na ich kenn mich mit den mg/dl- Werten nicht so aus aber ich find schon das geht hoch und runter (von 203 vorm Frühstück auf 83, etc.). sieht für mich aber vielleicht auch nur so extrem aus weil ich nmol gewöhnt bin

Echt doof wenn ihr bei euern Ärzten keine vernünftige Auskunft bekommt. Aber wenn der Basaltest gepasst hat, würde ich versuchen in kleinen Schritten die BE-Faktoren runterzusetzen. Unsere Ärztin sagt immer, dass wir Änderungen in nur ganz kleinen Schritten vornehmen sollen, weil meist ein "Klick" schon ausreicht um es auszubalancieren.

Guten Gelingen!

Danke dir. Oben rechts ist ein Rechner, damit kannst du die Werte auch umrechnen
203 wäre 11,3mmol; 83 wäre 4,6mmol.
Aber stimmt, den Frühstücksbolus sollte ich wohl als erstes ändern.... Wobei heute ist sie mit 232mg/dl aufgeacht, Korrektur und normaler Bolus und bis zur Kirche war sie immer noch bei 204mg/dl...mir fehlt hier der Wert von vorgestern zum Frühstück, der muss im anderen Messgerät sein. Da ist sie um 10 ja auch bei 232 gelandet. Also Bolus runter und Korrektur rauf? Ich schau mal, ob ich da gleich noch ne Statistik aus dem SiDiary gezogen krieg, aber da sieht man immer die KE nicht dazu.

hmm, ich finde schon auch, das die werte ganz schön schwanken.
berücksichtigst du bei der messerei und dem korrekturspritzen denn auch, ob sie schnelle oder langsame KH zu sich genommen hat?
ißt sie weißmehl, vollkornmehl, nutella drauf, honig drauf....????
mir sind die zeitspannen, in denen du sie mißt, ziemlich knapp und unregelmässig.
kannst du nicht mal an nem wochenende, wo du sie unter kontrolle hast, versuchen, daa mehr regelmässigkeit rein zu bekommen?
also zu bestimmten ( vorher festgelegten ) uhrzeiten zu messen? damit du da mal einen besseren überblick bekommst, wie die werte sich verhalten???

vg

Hallo Nadine,

2:30 533 mg/dl, normal korrigiert, da Gegenreaktion vermutet.

Auf welchen Wert, denkst du, soll das eine folgende Gegenregulation sein?
So niedrig sind doch die "tiefen" BZ gar nicht.

Ein 80er BZ geht bei uns immer noch locker als "normal" durch.
Ich habe mir dann anfangs öfter mal klar gemacht, dass man als Nicht-Diabetiker auch einen Nüchtern-BZ von 80 mg/dl hat.
80 mg/dl finde ich super, vorausgesetzt, dass längere Zeit vorher keine Nahrungsaufnahme statt gefunden hat.

Ich bin jetzt mal bewusst provokativ (ich weiß ja, dass Leya blöd einzustellen ist), und finde die BZ bis auf die hohen Werte gar nicht so übel.
Vielleicht ist es manchmal auch eine Frage der Sichtweise - das, was ich als "gar nicht so übel" einschätze siehst du sicher ganz anders. Manchmal wird man ja auch recht betriebsblind (ich nehme mich da nicht aus!), weil man immer nur den gleiches Schrott sieht und einem der objektive Blick von außen fehlt.
Manchmal wären mir zwei Schritte Abstand auch lieber.

Ich würde also eher an den hohen BZ "arbeiten", die 80er finde ich , wie gesagt, in Ordnung.
Aus deiner Auflistung geht jetzt auch nicht hervor, ob du z.B. diesen Wert:

23 Uhr: 186mg/dl (nach der Aufregung mit unserem Gastkind, s.Tagebuch)

oder diesen hier:

3:45 331 mg/dl,Wecker anschließend verschlafen.

korrigiert hast.
Bei den Werten hätte ich volle Korrektur gegeben.
Die Ursache der anderen hohen Werte scheint dir ja plausibel zu sein.

LG, Cordula

Hallo Cordula,
Danke dir. Du hast vermutlich recht. Wo du es sagst, die niedrigen Werte sind immer zu Zeiten, wo eh gegessen wird, ne? stimt schon.

Nein beide Werte wurden nicht korrigiert. 186mg/dl ist ein super Einschlafwert, manchmal rauscht sie ja auch 100 runter.
Und bei dem 355mg/dl war ja eine Stunde zuvor die Korrektur erfolgt, so dass rein rechnerisch es hinkommen hätte müssen, wenn noch etwa eine Stunde nachwirkt. (und sie von 533 auf 331 also minus 200 in einer Stunde gekommen war. Kann auch keiner verstehen, wieso das blöde Insulin dann auf halben Weg die Wirkung eingestellt hat...)

Ich find es grenzwertig, weil einige Werte nur dadurch auffielen, dass wir ja wirklich extrem häufig gemessen haben. Deshalb würd ich es schon gern verbessern. Sie futtert ja zu den Hauptmahlzeiten auch nicht wenig und dann zwischendurch ständig Süßkram, um den BZ wenigstens in der Norm zu halten...

Insbesondere der hier:

17:16: 118 mg/dl: Banane zur Korrektur

ärgert mich. Zumal wir diesen Anstieg schon nicht erklären können:

15:30: 186 mg/dl, Start der Voltigierprüfung, normalerweise rauscht sie beim Volti runter, also vorsichtshalber 1TZ gegeben. Sie war dann sehr unkonzentriert bei der Prüfung.
16:30: 278 mg/dl,

Aber auch die Serie am Tag zuvor. Da waren die niedrigen Werte zwar immer zu den Mahlzeiten, aber jedesmal ein TZ zusätzlich...
Aber du hast schon recht. Richtig niedrig ist anders. Vielleicht sehe ich deshalb endlich mal ein Muster, weil wir endlich mal annehmbare Werte lesen? :lol: Also bis auf den 500er ....

Hallo Nadine,

ich finde Eure niedrigen Werte jedenfalls noch nicht "ZU" niedrig; aber wie Cordula schon schrieb, so ist das wirklich immer eine unterschiedliche Sichtweise, je nachdem, was man so gewohnt ist...

Als wir im Jan zum Schulungsaufenthalt waren hatten wir fast tägl. BZ-Besprechung in großer Runde, dh mit Dia-Doc und den anderen Mamas. Die waren dann bei mir auch total verwundert, dass ich Mo abends vor dem Schlafengehen bei Werten unter 150 mg/dl noch eine halbe KE für die Nacht gegeben habe... Ich wusste aber, dass er während der Nacht total runter geht. (Habe dann einige nächtliche Basalraten reduziert, mit dem Ergebnis, dass wir bei Entlassen aus Klinik nachts viel zu hohe Werte hatten...).

Ich selbst war hingegen total erstaunt, dass unsere Zimmernachbar-Mama super ruhig und zu Recht überzeugt war, dass nächtliche Werte um die 80 bis 90 konstant bleiben; das stimmte wirklich.

Es ist also wirklich schwierig, etwas konkretes zu empfehlen. Mir fiel zB auf, dass Du bei einem Wert von 116 gegen 17h eine Banane zur Korrektur gegeben hast. Du wolltest weiters Abrutschen sicher auffangen, vielleicht könnte zu dieser Zeit die Basalrate auch etwas runter? Wir senken immer nur um 0,025er-Schritte...

LG Alex

Danke Alex, 17 Uhr schau ich mir noch mal an, aber die Banane war weil der 118er ja eine dreiviertelstunde nach einer Korrektur von 278 gemessen war. Daher hatte ich jetzt eher den Korrekturfaktor am Wickel. Der beträgt um 17 Uhr 1 senkt 200, bei einem Abfall von 160mg/dl in unter einer Stunde, müsste er ja eher 1 senkt 300 heißen, gut da kam Sport dazu, aber so anstrengend war das nicht...
Wir haben die Minimed und können nur um 0,05 ändern, aber klar, wir würden auch immer nur um einen Schritt verändern.
Ich hab keine Panikattacken, wenn da 50 auf dem Display steht, aber es ärgert mich, dass sie momentan so gut eingestellt ist (ENDLICH!) und wir gleichzeitig noch mehr Aufmerksamkeit auf die doofe Krankheit lenken müssen, weil wir sonst UZ übersehen. Sie selbst ist ja auch ganz genervt von der ständigen Messerei. Ich kann mich ja nicht darauf verlassen, dass wenn ich einen 200er messe und korrigiere, dass ich zwei Stunden lang Ruhe hab.