Pumpe ja oder nein?

Hallo Katrin,

sunshine7603 schrieb: Unser Arzt emfiehlt uns eine Insulinpumpe (von medtronic wegen der minimalen Einstellrate).

ich stimme eurem Arzt einfach mal zu.
Allerdings nicht hinsichtlich der Aussage, die Paradigm-Insulinpumpe wegen der minimalen Einstellrate zu empfehlen.
Für Diabetiker mit sehr geringem Insulinbedarf, ist die Spirit Combo wohl die mit Abstand am Feinsten und Kleinsten dosierende Insulinpumpe. Um hinsichtlich der stündlich geringsten Basalratendosis unter die Paradigm (Medtronic) zu kommen, muss man zwar ein Bisschen tricky vorgehen, aber dann kann man die Basalrate um das 5-fache geringer einstellen, als mit der Paradigm.

Und bei geringem Insulinbedarf und zeitweisen Basalratensenkungen (temporäre Basalrate) ist die Spirit im Bereich niedriger Basalbedarfe auch sehr deutlich überlegen. Die minimal mögliche Abgabemenge der Paradigm liegt bei 0,025IE je Motorschritt. Die Schrittweite der Spirit beträgt, so die Aussage von Roche, 0,0025IE.
Ok, das ist jetzt etwas viel Technik, ich wollte nur andeuten, dass die Aussage genau anders herum richtig gewesen wäre.

Hinzu kommt, dass manche Eltern für Kinder eine Fernbedienung, die die gesamte Pumpe steuert auch nicht schlecht finden. Die Fernbedienung der Paradigm Pumpen ist ein recht dürftiges Ding. Damit lässt sich nur ein Bolus abrufen, den Du dann entweder an der Pumpe optisch oder anhand der akustischen Signale der Pumpe überprüfen kannst. Und diese sind sehr zaghaft leise.

Ein gewisser Vorteil der Medtronic Pumpe ist die Möglichkeit der direkten Kopplung mit einem Glucosesensor zur kontinuierlichen Überwachung des Gewebezuckers. Aber da gibt es auch andere Möglichkeiten, die ohne Pumpe auskommen, dafür aber einen eigenen Empfänger brauchen.

Am Besten ist es immer, sich die verschiedenen Pumpen mal anzuschauen und praktisch zu erproben.

Viel Erfolg und

Gruß
Joa

Hallo,

ob Pumpe oder nicht, ist eine Frage, die euch keiner abnehmen kann, da es sehr persönlich auf die eigenen Bedürfnisse ankommt. Bei kleineren Kindern find ich es persönlich schon sehr praktisch, aber meine Tochter war bei Manifestation schon 12 und hat gleich gesagt, sie will keine, sie kann gut mit dem Pen spritzen. Da sie Nachts sehr unruhig schläft hatt sie einfach Angst sich den Schlauch abzureissen. Das andere Manko für uns war, dass sie sehr viel Sport macht, und die Pumpe da immer abstöpseln müsste.

Mein Mann wollte auch uuuuunbedingt, dass sie so eine Pumpe bekommt, aber schlußendlich muß das Kind damit klarkommen :blink:

Aber wie gesagt, meine Tochter ist 12...da ist ein gewisses Verständnis für die Sache schon da. Wäre sie jünger gewesen, hätten wir wahrscheinlich auch erstmal eine Pumpe genommen

hallo,

mein sohn ist auch 4. wir spritzen jetzt seit august mit dem pen - und der alltag an sich klappt sehr gut.

bei uns läuft gerade der pumpenantrag. ich habe mich für die accu check combo mit fernbedienung entschieden, damit ich nicht immer an ihm direkt rumwurschteln muss - vorallem nachts.. aber das war mein persönliches empfinden.

ich wünsche mir für phil einfach ein flexibleres leben... ich wünsche mir, dass er essen kann oder auch mal nicht essen muss... dass er seine portion auch mal selbst bestimmte kann und ich das nicht für ihn aussuche und dann manchmal dastehe und muss ke auffüllen, weil er das mittagessen nicht schafft (an anderen tagen schafft er es aber locker)... ich wünsche mir, dass er einfach auch mal mehr birne essen kann und nicht immer nur ein kleines stück... dass er im winter mal einen kaba trinken kann wenn er es gerne möchte und ich nicht schauen muss, hat er jetzt noch was offen, kann er oder kann er nicht oder ist das jetzt sinnvoll....

ich habe das gefühl, dass wenn phil eine pumpe hat ich nicht hohe werte aushalten muss, sondern diese korrigieren kann.... bisher ist es bei uns so, dass wir mit dem pen nicht korrigieren... ich bin auch ganz froh, denn noch mehr spritzen würden ihm sicherlich nicht gefallen...ich habe das gefühl, dass ich mit der pumpe viel besser auf werte eingehen kann - und das gibt mir einfach selbsat auch ein bisschen mehr das gefühl etwas dagegen tun zu können (weiß eigentlich jemand was ich meine??? *verwirrtgugg*)

natürlich hoffe ich, dass wir uns für das richtige entschieden haben.... eine freundin von mir(deren sohn hat auch eine pumpe) hat mir bilder geschickt vom katheter wechsel und ein filmchen dazu... jetzt schaut sich phil das immer an und weiß, dass bei den teflon-kathetern die nadel wieder rauskommt - er hat keine angst mehr (die vorstellung, dass die nadel im körper bleibt war für ihn der reinste horror).... das "klack"geräusch beim setzen haben wir auch schon ein paar mal per video gehört und er findet es prima (soweit die theorie) mal schauen wie die praxis wird....

du wirst sicherlich genau das richtige für deinen sohn entscheiden. vielleicht brauchst du auch noch ein bisschen... vielleicht findest du heraus, dass die pens für euch super sind... bei mir in der selbsthilfegruppe spritzen die meisten mischinsuline seit 10 jahren und können sich nichts anderes vorstellen und für die ist das genau das richtige!

Ich gehe sogar noch ein bisschen weiter und behaupte, dass die Pumpentherapie die derzeit beste Therapie für ein Kind mit Diabetes ist. Du kannst einfach viel genauer auf die einzelnen Tagesabschnitte abgestimmt dosieren als mit Pen. Es gibt deinem Kind - gerade beim Essen - viel mehr Freiheiten und es entfallen nunmal etliche Piekse.

Aber ja, eine Pumpe hat auch Nachteile und das ist für mich klar die Gefahr einer Ketoazidose. Das kannten wir unter der ICT nicht, haben das aber bei der Pumpe 2 x (wohl nur im Anfangsstadium) erlebt und das ist nicht lustig und auch erschreckend, wie schnell das geht. Im Klartext hieß das für mich, die Pumpe hat mir wesentlich unruhigere Nächte beschert, weil ich mich nicht getraut habe, 8 Stunden nicht nach den Werten zu schauen. Diese Zeit reicht für eine Entgleisung halt einfach aus. Das gab sich dann aber mit der Zeit auch, nachdem die Einstellung gut funktionierte, sind auch die Nächte ruhiger geworden.

Trotzdem habe ich das gern in Kauf genommen, für die mehr gewonnene Flexibilität, die mein Kind dadurch hat. Leslie wollte zu Beginn übrigens keine Pumpe (9 Jahre), ein gutes Jahr später hat sie das bei einem anderen Mädchen gesehen und wollte so ein Teil unbedingt. Sie würde sie heute nie mehr hergeben ...!