Tuniersport Voltigieren mit oder ohne Pumpe

Hallo ihr Lieben, unsere Tochter ist 8 Jahre und hat seit gut einem Jahr Dia T1 da wir im Tagesablauf durch viel Aktivität und Trainingsaktivitäten große Probleme mit der ICT Theraphie haben, soll in diesem Frühjahr auf eine Pumpe umgestellt werden. Die Freude ist groß bei allen, aber schon kommen die ersten Fragen auf... Ob Pumpe oder gibt es doch noch andere Möglichkeiten, wenn Pumpe welche bzw welche Möglichkeiten hat man dann zu wählen. Da das Voltigieren, wie unsere Tochter es mittlerweile betreibt recht aufwendig und umfangreich ist, suchen wir dringend Erfahrungsausstausch zum Thema Pumpe ja nein- mit Hintergrund Voltigieren als Leistungs-und Turniersport. Pumpe beim Volti raus ja nein, was passiert bei Sturz mit Pumpe, drei mal die Woche Training mit welcher Pumpe könnte es Ideal gemanaged werden, können Therapieformen kombiniert werden. Vielleicht gibt es jemanden unter Euch der uns helfen kann bin über jede Info dankbar! Mama Ulrike

Hallo,
Wir haben gerade erst angefangen mit Voltigieren und ich sehe aktuell keinen Grund die Medtronic Pumpe, die wir nutzen nicht dauerhaft beim Voltigieren dran zu lassen. Klar bei enger Kleidung auf Turnieren könnte sie auftragen, aber da kann man sie vielleicht für den Auftritt kurz abkoppeln. Sturz vom Pferd in den weichen Sand sollte die Pumpe abkönnen, ist halt die Frage, wo man sie hinsteckt, dass man sich nicht was tut oder ob man sie generell zum Training kurz abkoppelt.
Meine Tochter ist noch nie aus so einer Höhe gestürzt, nur mal von ner Rutsche eine der unteren Stufen und ist da auf die Pumpe gefallen, das hat weder Pumpe noch Kind was getan, aber war halt nicht so hoch.
Die Omnipod dürfte sonst auch geeignet sein, aber die trägt mit sicherheit auf unter enger Kleidung und ist nicht abkoppelbar, die würd ich erstmal ausprobieren. Es gibt die Möglichkeit die Omnipod probe zu tragen. Dann bekommt man eine Attrappe und kann schauen, ob die bei Aktivitäten stört. Bei anderen Pumpen geht das nicht.
LG
Nadine

Hallo Ulrike!

Meine Tochter Julie ist auch 8 Jahre alt, hat seit fast 4 Jahren DM1 und trägt seit 2,5 Jahren eine Pumpe.
Seit über drei Jahren voltigiert sie. Beim Volti koppeln wir die Pumpe ab, bei anderen sportlichen Aktivitäten läßt sie die Pumpe dran. Beim Volti finde ich würde die Pumpe bei versch. Übungen schon sehr stören, z.B. Schwingen, Schere, oder auch bei Stürzen. Außerdem ist Julies Kleidung nach dem Training sehr staubig, dieser Feinstaub wäre für die Pumpe vielleicht auch nicht so gut.
Soweit klappt das alles sehr gut.
Sie hat 1,5 h Training, ca. nach der Hälfte messen wir sie, da hat sie meistens Werte um die 80. Kurze Zeit später gebe ich ihr ein wenig Basal ab. Aber leider schießt sie nach dem Training immer gewaltig in die Höhe.
Warum weiß ich nicht. :huh:
Ich erhöhe jetzt ihre Basalrate auf 180% und gebe ihr nach dem Training schon quasie auf Verdacht eine kleine Menge Insulin ab, dann bleiben die Werte ganz ok. Muß man halt ausprobieren. Aber das ist ja auch bei jedem Kind unterschiedlich.
Das An- und Abkoppeln der Pumpe ist übrigens nur ein kurzer Handgriff, da mußt Du Dir keine Gedanken machen.

Falls ihr eine Pumpe bekommt würde ich mich sehr über einen "Volti-Pumpen-Austausch freuen!" :silly:

Liebe Grüße von Julie und Katrin

Hallo Katrin, danke für deine Info, bestärkt mich doch wieder alles für diese Pumpe zu tun. War schon hin und her gerissen.. Unsere trainiert die Woche dreimal. Einmal Turntraining, 1,5h, einmal 1h Volti am Pferd und einmal wir auch bei Euch 1,5h am Pferd das mit dem Abkoppeln der Pumpe macht Sinn, ich hab mir schon versucht auszumalen wie das wohl funktionieren könnte mit kompletter Gerätschaft am Fräulein , leider weiß ich deine 180% Prozent noch nicht zu deuten aber das wird wohl nach der Schulung kommen bis auf unser Training mit 1ner Stunde, haben wir ähnliche Probleme mit unseren Werten an den zwei anderen Trainingstagen mit längerer aktiver Dauer. Da steigen unsere Werte seit geraumer Zeit auch extrem an- daraufhin habe ich zwei dreimal den Fehler gemacht dann mit dem Essen zu korrigieren, mit dem Ergebnis, daraufhin plötzlich extremste niedrige Werte zu haben. Anfangs der Diabetes hat unsere Große wahnsinnig viel weggepowered beim Sport, jetzt hab ich ein bisschen das Gefühl, das mit ihrem steigenden Bedarf an Insulin, sich das irgendwie zu drehen scheint. Aber soweit durchdringen kann ich das ein oder andere einfach noch nicht. Ich geb uns noch Zeit um da tiefer durchzublicken :woohoo: haben heute einen Termin fürs testen und aussuchen einer Pumpe bekommen und es würde ebenfalls schon ein Termin für die Pumpenschulung stehen, nun muss die Krankenkasse noch mit ziehen. Wir hoffen das Beste und würden uns sehr über einen "Volti-Pumpenaustausch" freuen. Lässt es Euch gut gehen!

Ich war zu schnell, wie heißt den Euer Pumpenmodell, und wie zufrieden seid ihr damit?

Hallo,

also wir haben die Accu-chek spirit combo und sind sehr, sehr zufrieden damit. Wir würden sie jederzeit wiedernehmen.
Mit den 180% meine ich eine Erhöhung der Basalrate. Mit der Pumpe ist man viel flexibler und kann viel schneller auf schwankende Werte eingehen.
Was man beachten muß: In der Pumpe ist nur kurzwirkendes Insulin, d.h. die Kinder können nicht solange abgekoppelt bleiben, da sonst die Werte steigen. Bei nur einer Stunde Training dürfte das aber keine Problem sein. Deswegen gebe ich Julie bei 1,5 h Training einen kleinen Bolus ab. Aber wie gesagt, daß muß jeder für sich selber ausprobieren.
Grundsätzlich meine persönliche Meinung Pumpe ja oder nein: Wir haben es nie bereut, man kann wieder viel normaler leben. Julie würde ihre Pumpe freiwillig nie wieder hergeben. Würde meine Sohn auch DM bekommen würden wir in sofort vom ersten Tag auf Pumpe einstellen.

LG Katrin