Wie macht ihr das nachts?

Die "späten" Gegenreaktionen, wie ich sie immer nenne, kommen bei uns 6-8 Std. nach der Hypo und idR. nicht zu einer Zeit, wo Bolusinsulin aktiv ist, also am späten Nachmittag oder nach 22:00 Uhr.

Vermehrte Hypos im 2er Bereich sind Mist. Die musst du unbedingt wegkriegen. Lässt sich da kein Muster erkennen?

Du kannst einen Pseudo-Basalratentest versuchen. Wenn es bei euch abends immer das gleiche zu essen gibt, zur gleichen Zeit, dann muss die BR dafür ja auch stimmen. Und wenn ihr um 18:00 esst, dann kannst du trotzdem um 19, 20, 21, 22, .. messen. Auch wenn es erst ab ca. 22:00 ein echter BR-Test ist, kannst du aus den Werten vorher ablesen, ob was geändert werden muss (ggf. auch der Faktor).
Wenn du mal einen "normalen" Abend (ohne Hypos, guter Ausgangswert, wie bei BR-Test) so durchgemessen hast, kann dir eure Ärztin vielleicht auch ganz schnell helfen, ist ja eigentlich ihre Aufgabe. Auch dir Schlaf zu ermöglichen

lg
Tina

Hallo Hoya,
ich dachte am Anfang es ginge um hohe BZ und schlecht nicht ausreichende Insulinkorrekturen... Nun scheint es aber eher um rezidivierend niedrige BZ über Tag & in der Nacht zu gehen.
Wie ist den der BZ-Verlauf am Abend bevor es in die Nacht geht?

Fragen zur Nacht
- in welchem Bereich liegen die Werte vor der Nacht??
- evt. unterzuckerungen / niedrige Werte vor der Nacht die mit
profiklaktischen BEs/KEs behandelt werden?
- wieviel stunden vor dem schlafen gehen gibt es den letzten Bolus
für wieviele BEs/KEs?

Lieben Gruss

StefanieL

Erst noch mal danke für eure Antworten. Wir waren zwischenzeitlich im Urlaub, aber ich wollte noch mal eine kurze Rückmeldung geben.

Ich habe 2 BRT für abends und nachts gemacht tatsächlich etwas anpassen müssen. Außerdem versuche ich,die 2er-Hypos wegzubekommen. Denn die sorgen, auch wenns unsere Ärztin nicht so recht glauben mag, für prächtige Spitzen nach 6-8 h. Und das Thema FPE werden wir abends wohl richtig angehen müssen. Wenn dann Ruhe eingekehrt ist und es Tags und Nachts nicht mehr wie Achterbahn aussieht, kann ich Anstiege in der Nacht auf Wachstumshormone schieben :silly:

Hallo hoya

Das mit den BZ-Spitzen kennen wir auch. Wenn Elyas einen Wert unter etwa 3.5 mmol (60) hat, steigt der BZ ca. 6 Stunden nachher an. Also ähnlich wie bei euch. Es ist ja bekannt, dass der Körper nach einer Hypo mit einer Gegenreaktion reagiert, wieso will das euer Arzt nicht glauben?

Gruss, Farid

Hallo Farid,

Elyas2007 schrieb: Das mit den BZ-Spitzen kennen wir auch. Wenn Elyas einen Wert unter etwa 3.5 mmol (60) hat, steigt der BZ ca. 6 Stunden nachher an. ... Also ähnlich wie bei euch. Es ist ja bekannt, dass der Körper nach einer Hypo mit einer Gegenreaktion reagiert, wieso will das euer Arzt nicht glauben?

Na ja, vielleicht weil es schon recht verbreitet ist, die Gegenregulation, etwas zu häufig, als "Hauptsündenbock" am Strick heranzuziehen?

Ist aber schon eine spannende Frage. Was ist Hypofolgeresistenz, was kommt (im Wesentlichen) von anderen Ursachen.

Gruß
Joa

Eher, weil sie noch davon ausgeht, dass eine Gegenregulation nur bis zu 4 h nach einer Hypo eintritt und nicht erst 6-8h später. Wenn ich aber recht zuverlässig, um nicht zu sagen jedes Mal, nach einer Hypo im niedrigen 3er und 2er-Bereich 6-8 h später unerklärliche Werte ab 14 mmol habe, dann wird's wohl so sein. Zumal andere im Forum ebenfalls davon berichten.
Schön, wenn Erfahrungen der Betroffenen mal bei den Ärzten Gehör finden würden...

hoya schrieb: Eher, weil sie noch davon ausgeht, dass eine Gegenregulation nur bis zu 4 h nach einer Hypo eintritt und nicht erst 6-8h später.

Gegenregulation ist nicht gleich Gegenregulation. Es kommt darauf an, welche Hormone der Körper ausschüttet, um den BZ zu stabilisieren. Das hängt zum einen davon ab, wie tiefgehend die Hypo ist, zum anderen davon, ob ausreichend Glucagon und Adrenalin mobilisiert wird. Glucagon und Adrenalin machen keine längerfristigen Resistenzen, sondern treiben den BZ nur, eher moderat, ein Stück nach oben. Wenn, dann sollte da auch nur sehr vorsichtig korrigiert werden.

Nur wenn die schweren Hormongeschütze, Endorphine, WH, Cortisol, Level 6 der GR verstärkt aufgefahren wurden, kommt es zu den nachwirkenden und längfristigeren Resistenzen.

Es gibt eine Reihe Diabetiker, die unter solchen längeren Resistenzen stark zu leiden haben, meist die, die auch kein Glucagon mehr produzieren. Das sind auch oft die Leute, die von plötzlichen Bewußtlosigkeiten betroffen sind. Den "schweren" Hypoglykämien, die einer Fremdhilfe bedürfen.
Da reagiert das System dann zu früh und zu heftig auf ggf. auch nur gering niedrige Werte.
Das wäre dann die posthypoglykämische Insulinresistenz (phIR).

Grade bei Kindern wird aber auch die Basalversorung recht schnell unterdimensioniert versorgt.

Dann wirkt ein geringer Anteil der Level6-Hormone, hat er erst mal eine Resistenz wegen knapper Basis implantieren können, hintendran auch phIR symptomatisch.

Es wäre also zu unterscheiden zwischen einer "echten" GR-Resistenz und einer durch eine grundsätzlich eher zu knappe Basaldefinition provozierten GR-Symptomatik.

Gruß
Joa