Nie mehr ohne Spritze/Pen aus dem Haus

Hallo,

heute gab es kurzfristigen Katastrophenalarm: Meine Tochter war mit ihrer Freundin im Spaßbad. Nach 1 Stunde rief sie an: jemand ist an ihren Pod gekommen (Omnipod-Pumpe) und hat ihn aus Versehen abgerissen. Nun also weder Basal- noch Essensinsulin vorhanden. Sie hat dann auf meine Geheiß Wasser getrunken und sich auf den Heimweg gemacht. Der Zug lag aus welchen Gründen auch immer 1 Stunde am Bahnhof fest, so dass sie insgesamt fast 3 Stunden ohne Pod war. Glücklicherweise neigt sie aktuell zu massiven Hypos, so dass der Wert nur bei 92 lag. Pod gewechselt (erst gestern wurde der alte gelegt :sick: ) und bisher alles gut.

Das wird uns eine Lehre sein: Bei Ausflügen nie ohne Spritze/Pen gehen. Da fehlt dann zwar auch noch das Basal, aber man kan wenigstens Blutzuckerspitzen korrigieren, bis man wieder daheim ist.

Gut, dass meine Tochter nicht alleine war, ein Handy dabei hatte und eben aktuell eher niedrig liegt.....

Teresa

Hallo Teresa,
diese Erfahrung möchte man nicht gern durchmachen - manchmal tut sie für den Lerneffekt (die Therapie-Verantwortung liegt auch bei deiner Tochter) gut.

Was diese Situation auch zeigt ist das ihr beide ein gutes Team seid. Sie meldet sich wenn es ein Problem gibt. Sie hat sich dann auch auf den Heimweg gemacht - obwohl sie bestimmt lieber im Spaßbad bei ihren Freunden geblieben wäre.
Es gibt Kinder / Jugendliche die hätten so einen Vorfall evt. das Abends nebenbei beim Abendessen erwähnt.... Oder wenn die Eltern sich über den früheren Pod-/Katheterwechsel wundern.
Sieh es als Motiviation bei den ganzen Sorgen die Du dir machst - sie meldet sich wenn es Probleme gibt.
Und vielleicht könnt ihr beide den Augenblick genießen wenn keine "Alarme" vom PDM und/oder Pod kommen ?!
Das hilft dann wieder Kraft schöpfen.

Liebe Grüsse

StefanieL

@ Tessa:
Oh je, was für ein Schreck! Aber dann ist mir so durch den Kopf gegangen, dass mein Sohn zwar im Schulranzen immer seinen Pen dabei hat, ich aber durch dieses Papa- Mama Pendeln durchaus nicht immer den Überblick habe, ob die Ampulle noch "frisch" ist
Da mein Großer eher ein bisschen zurückgezogen ist, macht er seltener Ausflüge mit Freunden... Aber ich werde es im Hinterkopf behalten!!!!

@ StefanieL:
Stimmt, eigentlich sollte man es zumindest ein bisschen positiv sehen- solange die Vertrauensbasis stimmt und im Zweifelsfall ein Anruf kommt, kann man das Schlimmste meist verhüten und sich etwas sicherer als Mutter fühlen und vielleicht dann auch ein Stück weit mehr altersgemäß loslassen!
Danke für diese "Erinnerung" - ich bemühe mich
Lg, Heike

Hallo Heike,

danke für Deine Antwort. Also in der Schule hat Kati ihren Pen nicht dabei. Sollte da mal was ausfallen, kann sie sich zur Not in ein Taxi setzen oder abholen lassen.

Mit fällt noch eine Panne aus den letzten Tagen ein. Am Mittwoch waren wir mit ihrer Freundin und deren Mutter shoppen, Kati hatte mehrere Hypos (hat sie seltsamerweise immer beim Shoppen trotz Eis etc.) und bei der letzten waren wir schon im Auto und hatten nur noch 2 Traubenzuckerbonbons (0,5 KE). Zum Glück war Mc D. in der Nähe, dort musste ich zwar auch wieder ewig warten, aber da sie unter Aufsicht im Auto saß, konnte ich ruhig bleiben.

Hoffen wir, dass möglichst wenig Aufregungen dieser Art bei unseren Kindern auftauchen. Der Alltag mit DM, Pubertät, Job und Haushalt ist schon aufregend genug.

LG Teresa

Hallo Tessa,

das hat mich jetzt doch nachdenklich gestimmt...

Wir sind ja immer ohne Pen unterwegs. Der kommt gerademal mit in den Urlaub. Sonst bleibt er immer zu Hause, auch wenn die Kids ein Wochenende ohne Eltern bei den 100 km entfernt wohnenden Großeltern verbringen.

Müssten wir vielleicht mal ändern...

LG Heike

Hallo Ihr Lieben,
für solche Situationen ist es immer hilfreich wenn an Einmalspritzen dabei hat.
So kann man das Insulin aus dem Reservoir der Pumpe aufziehen und dann spritzen.

Uns hat es so schon mal über einen Tag gerettet,
an dem wir von morgens bis abends unterweges sein wollten.

Der Tag begann mit einer Aufführung im Rahmen der Kinderbibelwoche.
Wärend der Aufführung bekam unser Candygirl sehr starken durst.
Eine Messung ergab dann einen Wert der über 350 lag. :blush:
Wir haben den auf die Aufregung wegen der Aufführung zurückgeführt.
Also haben wir korrigiert, und gedacht es sei gut.

Wir sind dann nach der Kirche, sofort zu einer Familienfeier gefahren,
die über 100km von hier weg lag.
Beim Mittagessen lag der Wert dann bereits über 500. :woohoo:
Also hat die Korrektur nicht angeschlagen.

Einen Ersatzkatheder hatte ich leider vergessen, aber im Mäppchen mit dem Messgerät hatte ich 3 U100-Einmalspritzen. Damit haben wir uns dann über den Tag gerettet. :whistle:
Zuhause ergab dann der Kahtederwechsel, das der Katheder leider nicht mehr in, sondern auf der Haut lag. Es konnte also gar kein Insulin in den Körper gelangen. :sick:

Ohne die Einmalspritzen, wären wir an dem Tag wohl direkt nach dem Mittagessen nach Hause gefahren. Auf die Idee, dort in der Stadt in die Kinderklinik zu fahren, die auch eine Kinderdiabetologische Abteilung hat, sind wir nätürlich nicht gekommen.
Aber es ging ja mit den Spritzen auch mal so.

Die Einmalspritzen sind schon wichtig, finde ich, denn es kann ja auch mal plötzlich ein Pumpenausfall kommen, dann nützt ein evt. mitgeführter Ersatzkatheder auch nichts.

Leider gibt es die Spritzen aber nur in großen Einheiten, und jetzt habe ich wohl bis zum Sankt Nimmerleinstag genügend dieser Spritzen im Haus. :silly:

Grüßchen

Tigerflocke

Hallo!

Wir hatten immer Glück und sind ohne Ausfälle durchs Leben gezogen. Irgendwann bekam ich ein schlechtes Gewissen, und seit dem bekommt er bei "weiteren" Entfernungen einen Pen mit. Und schwups...eine Verstopfung kam und wir brauchten den Pen! Haben wir uns gefreut, dass wir einen bei hatten!

Wenn er allein unterwegs ist (soll heißen, wenn ich als Mami bei meinem 12 Jährigen nicht dabei bin), hat er einen Pen bei, wenn ich mit fahre, dann habe ich eine kleine Tasche mit Ersatzkatheter dabei. Pen dann meistens nicht, weil es mir einfach zu viel wird (will nicht immer eine schwere Tasche tragen).

Die Einmalspritzen sind wahrscheinlich echt eine Alternative...klein und leicht! Und mit denen kannst du aus der Ampulle Insulin aufziehen?

Mein Johannes hat so eine kleine JW-Gürteltasche, die Spritze würde reinpassen, der Pen nicht.

Gruß,
Rika

Hallo Petra,

leider "hakt" es bei uns schon daran, dass Lars das Spritzen ja nicht wirklich akzeptiert. Mit echten Spritzen schon mal definitiv nicht! Der Tag wäre also auf jeden Fall im Eimer. "Spritzwerkzeug" dabei zu haben würde bei uns also nur verhüten, dass man auf dem Rückweg im Stau irgendwann eine Ausfahrt nehmen muss um das nächste Krankenhaus aufzusuchen... :woohoo:

Außerdem (und das ist das Problem, wenn er bei Oma und Opa ist...) kann Lars selbst nicht spritzen und die Großeltern können es auch nicht bzw. sie bringen es nicht über sich (sie können natürlich auch keinen Katheter wechseln).

Lars kann zwar super basteln und baut die "wildesten" Legobauwerke, aber trotzdem kann er bei "Feinarbeiten" die rechte und die linke Hand nicht ausreichend koordinieren (also wenn er sich auf eine Hand konzentriert, "vergisst" er die andere). Er nimmt mit der linken Hand eine Hautfalte und in dem Moment, wo er mit dem Pen in der rechten Hand reinsticht, "vergisst" er die Hautfalte und lässt los. Ergebnis: das Meiste geht daneben!

Ich werde aber vielleicht den Pen doch künktig mal öfter einpacken.

LG Heike

@Rika
ja du kannst aus dem Reservoire Insulin in die Spritze aufziehen.
Dafür machst du das Reservoire aus der Pumpe, machst den Schlauch am Reservoire ab
und kannst dann dort wo du es normalerweise auffüllst, Insulin entnehmen.
Das geht prima.
Eine Einmalspritze wiegt gerade mal 3g. Im Gegensatz dazu ist ein Pen ja ein echtes Schwergewicht. Ausserdem musst du für einen Pen ja auch immer noch Patronen mit Insulin haben, und da muss dann immer drauf geachtet werden das es nicht zu alt wird.
Das Insulin im Reservoire ist immer dabei und kann dann auch nicht zu alt sein.

Hallo Petra,

das Insulin Aufziehen aus der Pumpe hilft aber nicht, wenn das Insulin kaputt ist!
Ich finde es wichtig,dass im Pen eben auch anderes Insulin ist, welches z.B. im Schwimmbad nicht der Sonne ausgesetzt war!

Valentin hat ja den Pen immer dabei in der Messgerät-Tasche.
Er kommt bei uns immer wieder mal zum Einsatz, bei unklaren hohen Werten, wenn sich der Katheter löst, oder eben auch, wenn der Verdacht besteht, dass das Insulin in der Pumpe zu heiß/kalt geworden ist!
Wir befüllen das Pumpenreservoir mit Penfill Patronen. Dabei lassen wir ca. 20 Einheiten übrig für den "Notfall-Pen", das ist dann auch nicht alt!
LG
Andrea