Frage zu Urlaub

Hallo,

Wir haben bei unseren bisherigen Urlauben immer die Pumpe mit am Strand bzw.mit am Pool gehabt. Ich empfand es bisher auch nicht als störend , wenn er im Wasser ist , kommt die Pumpe ab und dann kommt sie wieder ran, Elias trägt eine Pumpentasche und die kann er auch am Strand tragen.
Bisher trägt er sie auch bei Fußballspielen und Turnieren, damit gab es noch keine Probleme .
Aber für Elias ist seine Pumpe sowieso so etwas wie ein weiteres Körperteil , sie gehört einfach seitdem er 10 Monate alt ist zu ihm.
Wir haben m Sommerurlaub bisher auch meistens mit niedrigen Werten zu tun außer im Flugzeug, da steigt der Blutzucker.
@Wenke wo verbringt ihr denn Euren Nordseeurlaub ?

LG
Verena

verenamario schrieb: @Wenke wo verbringt ihr denn Euren Nordseeurlaub ?

LG
Verena

Hallo Verena,

dieses Jahr auf Borkum. Letztes Jahr hatten wir Regen auf Föhr, davor in Norddeich...

LG Heike

Hallo, Anja. Das klingt sehr interessant und effektiv bei euch. Kannst Du bitte bischen in Detaill erklären- ihr macht die Pumpe weg-spritz Protaphane, die 4 Std wirkt. Wieviel habt ihr die ganze Basalrate? Wieviel spritz ihr dann Protaphane? Wann kommt wieder die Pumpe zum Einsatz? Wieso nimmt ihr dann Novorapid(Pen) und nicht die Pumpe zum bolen?
Hm...Protaphane-Wirkeintrit nach 2 Std? Und diese 2 Std. bis de Wirkung eintritt? Mein Gott! Soviele Fragen...hoffentlich habe dich nicht damit überfordet. Danke.liliana

Also uns hat man gesagt, dass die Basalrate bei der Pumpentherapie nicht identisch ist mit den IE eines Langszeitinsulins. Ich würde da nicht alleine dran rumdoktern, sondern eueren Dia-Arzt hinzuziehen. Die können zwar meinen, dass es am besten sei, wenn die Pumpe dran bleibt ... wenn ihr das aber im Urlaub anders handhaben möchtet, dann haben sie das m. M. nach gefälligst zu akzeptieren und weiterzuhelfen.

Ich würd das auch besser mit dem Dia-Doc klären. Wir hatten das auch mal überlegt (ich weiß gerade nicht mehr wieso) und unser Dia-Doc meinte, wenn es nicht anders geht ok, ABER bei ICT muss man neben der richtigen Insulinmenge auch noch den richtigen Spritzzeitpunkt herausfinden. Also wenn du einfach Protaphane nimmst und spritzt das morgens, koppelst dann ab, dann weißt du noch nicht sicher, wann der Wirkhöhepunkt kommt und wie darauf reagiert wird.
Vielleicht ist das bei uns problematischer, weil wir keinen Verlauf haben, der langsam ansteigt und dann langsam wieder abflaut, wie das Langzeitinsulin das ja macht.
Aber ihr braucht ja so einen Plan eh, falls die Pumpe im Ausland ausfällt. Also lass ihn dir geben. Wenn nicht für den Strand, dann für den Notfall.

@liliana
Dominik hat 21 IE Novorapid für 24 Std. als Basalrate in der Pumpe.

Beispiel Schwimmbadbesuch für einen Nachmittag:
Dominik spritzt ca. 1 Std vor Abnahme der Pumpe 7 IE Protaphane.
Er nimmt ins Schwimmbad keine Pumpe mit, sondern nur 2 Pens (Novorapid + Protaphane).
Er rechnet sich die ungefähre Wirkungsdauer (für ihn persönlich aus). Erfahrungsgemäß bei ihm: 5 Stunden. (Geht er um 15.00 Uhr ins Schwimmbad reicht das Basal bis ca. 20.00 Uhr) Ißt er in der Zeit etwas, spritzt er mit dem Pen. (Er könnte aber auch die Pumpe ankoppelt und bolen. Ihm ist das An- und Abkoppeln zu umständlich. Er spritzt dann lieber.) Zwischendurch misst er natürlich ganz normal und korrigiert notfalls auch mit dem Pen. (Auch das könntet Ihr natürlich mit der Pumpe machen.)
Wenn er dann gegen 19.00/20.00 Uhr merkt, dass sein Blutzucker steigt, koppelt er die Pumpe wieder an. Die läuft dann gleich wieder auf 100%. Man könnte auch mit 80% beginnen, wenn das Protaphane noch etwas nachwirkt.

Das sind unsere persönlichen Erfahrungen mit dem Protaphane. Du musst das unbedingt mit Deinem Arzt absprechen. Wir haben aber immer die Erfahrung gemacht, dass die Ärzte einem die Richtung weisen und die Anfangsinsulinmenge nennen, aber bisher mussten wir immer selbst herausfinden mit welcher Menge und Wirkungsdauer wir gut zurecht kommen.
Nun sind wir aber auch "alte Hasen" und unserer Arzt untersützt uns bei Fragen, lässt uns aber sonst machen. Woher sollte der Arzt wissen, dass Dominik bei einem Judoturnier die doppelte Menge an Protaphane benötigt, vermutlich wegen der Aufregung etc. Da haben wir uns ganz langsam herangetastet durch ausprobieren. (Natürlich schon im Einverständnis mit unserem Arzt.)

Es hört sich auch alles kompliziert an, ist es aber gar nicht. Für uns und vor allem für Dominik ist das viel entspannter so. Ostern hat er das auf der Klassenreise auch ganz alleine so gemacht, weil eine Kanufahrt gemacht wurde und er Angst hatte er könnte mit der Pumpe ins Wasser fallen.

LG, Anja

Hallo Liliana,

unsere Diabetesberaterin hat zum Thema Strandurlaub folgenden Vorschlag gemacht:

In der Nacht und bis nach dem Frühstück(bei uns eh meist schon 10 Uhr): Pumpe
Danach Pumpe und Katheter abnehmen.
Da bei Valentin auch Novorapid mindestens 3 Stunden wirkt, reicht das Frühstücksinsulin dann in Kombination mit Schwimmen bis Mittag.
Zu Mittag (ca 13 Uhr) gibts dann meist eh einen kleinen Snack, für den könnte er dann mit dem Pen Normalinsulin spritzen, das wirkt dann ca. bis 18 Uhr.
Vor dem Abendessen müßte er dann einen neuen Katheter setzen und hätte für Abendessen und Nacht wieder die Pumpe.

Soweit der Vorschlag, ich muss aber gestehen, dass wir ihn noch nie versucht haben, weil es Valentin lieber ist, er läßt den Katheter dran.
Er setzt ihn dann bevorzugt am Oberschenkel, wo er mit einer langen Badeshort besser geschützt ist. Solange Valentin für Snacks, Eis und Cola zwischendurch immer wieder mal ankoppelt, macht sich dann auch das fehlende Basalinsulin nicht bemerkbar.

Zur Berechnung der benötigten Menge Basalinsulin möchte ich noch anmerken, dass sich bei Valentin der Bedarf mit der Pumpe um 1/3 im Vergleich zum Pen reduziert hat.
Ich würde im Urlaub aber trotzdem erst einmal vorsichtig sein, weil durch Schwimmen, Toben, Sonne, Wasser,.. sich der Insulinbedarf auch fast halbiert- bei uns zumindest!

LG
Andrea

Hallo,
nun sind wir selbst dran: Marie will im Strandurlaub tagsüber Pumpenpause machen und stattdessen mit dem Pen spritzen.
Nun war ich heute in der Ambulanz und hat mir erstmal die Handhabung vom Pen erklären lassen. Okidokey, alles klar.
Bei der Insulin-Wahl bin ich mir nicht sicher. In der Pumpe ist Novorapid drin, Wirkdauer bei Marie 2h.Unser Tagesablauf wird ungefähr so aussehen:

Frühstücken mit Pumpe
10h Pumpe abkoppeln
13h Mittagessen
Mittagsruhe
16h Apfelschorle o.ä.
18h Pumpe ankoppeln, umziehen, Abendessen usw

Letztes Jahr im Urlaub war der BZ bis zum Mittagessen ok und ist dann ab 15h immer um die 300 gewesen. Somit schliessen wir daraus, dass das Abkoppeln am Vormittag kein Problem darstellt und die Basalrate noch gut genug nachwirkt. Nachmittags macht sich dann das fehlende Basal nachträglich bemerkbar (ist ja auch logisch).

Der Dia-Doc schlägt daher vor, mittags ACTRAPID zu spritzen, quasi als Basal- und Bolusinsulin gleichzeitig. Bei den kleinen Mengen, die Marie braucht, wird die Wirkung nur 4h statt 6h dauern mit dem Wirkmax nach 2h. Wenn Marie mehr isst als geplant, könnten wir nachspritzen und damit auch Wirkprofil verlängern. Soweit so gut.
Nachmittags, wenn die Werte hoch sind, müsste ja korrigiert werden. Der Dia-Doc meinte, dass man das auch mit ACTRAPID machen würde. Aber das finde ich blöd, denn wenn ich zB um 16h nen 300er Wert korrigiere, kann ich doch Sport+Schwimmen nachmittags vergessen. Denn bis der Wert wieder unten ist, nämlich nach 2h, koppeln wir die Pumpe ja wieder dran und hätten dann doppelt INsulin wirken.
Ich habe dann vorgeschlagen, nachmittags, wenn nötig, mit Novorapid zu spritzen. Da kann ich die Wirkdauer besser einschätzen. Für den Doc ist das ok.

Unser Doc meint, dass für so eine Ausnahmesituation wie Urlaub möglichst wenige Spritzen sein sollten, daher also auch keine Unterscheidung zwischen Basal- und Bolusinsulin.

Je später wir mittags essen, umso besser müsste die Rechnung eigentlich aufgehen. Trotzdem bin ich total verwirrt, denn wenn wir ACTRAPID nutzen, muß ich irgendwie ganz neu anfangen zu denken wegen des veränderten Wirkprofils. Aber ich möchte es schon ausprobieren, weil es ja andere Freiheiten schafft (zB kann Marie sich die Klamotten vom Leib reissen und einfach ins Wasser hüpfen, ohne dass ich noch abkoppeln muss usw). Wenn´s nicht klappt, machen wir es halt wie sonst mit der Pumpe auch. Herrje, wie kompliziert. Wer hat damit schon Erfahrung?

Lg, Maja

Hallo Maja,

also am Nachmittag mit Actrapid korrigieren würde ich auch nicht, aus genau den Gründen, die du genannt hast.

Erfahrung mit spritzen im Urlaub haben wir nun gerade nicht. Bei uns regnet's ja immer, da erübrigt sich das (leider).

Unsere Erfahrungen mit Actrapid waren nur: man muss es auf jeden Fall in den Bauch spritzen (und das ist Marie doch nicht gewöhnt, also ich meine, sie hat den Katheter nie am Bauch).
Das wollte Lars zuerst nicht (wir hatten zuerst ja ein U40-Insulin, das wir ins Bein gespritzt haben). Deshalb habe wir entgegen Anweisung ins Bein gespritzt. Das Resulat war: 3 Stunden lang nur Werte über 300, dann von jetzt auf gleich auf 60 runtergeknallt. Das ging tagelang so (wir haben öfter nachgemessen, weil Lars sich damals bei 300 immer "niedrig" fühlte). Als ich ihn dazu überredet habe, doch in den Bauch zu spritzen wurde es deutlich besser.

Ansonsten bin ich gespannt auf euren Bericht, wenn ihr zurück seid. Vielleicht haben wir ja irgendwann auch mal wieder einen Urlaub ohne Regen.

LG Heike

Hallo

Es gibt auch die Möglichkeit wie wir es handhaben:
Stündlich kurz ankoppeln, stündliche Basalrate abgeben und wieder weg damit.
gehen schon 4 Jahre nach Aegypten und wir haben die Pumpe währendessen auch nicht an der Kühle sonder einfach in der Badetasche. Ich fülle zwar die Ampulle nur halb voll damit ich früher neues Insulin nachfüllen muss, aber es würde sicher auch anderst gehen.
Wir haben damit nie hohe BLutzucker wegen Insulinmangel. Tobt sie viel, reduziere ich einfach etwas die Basalrate und fertig.
Da wir zu Hause einen Pool haben läuft es bei uns auch zu Hause immer so und klappt hervorragend.

Sandy