Schulschwimmen im 2. Schuljahr

Na super,

so lassen sich manche Probleme doch zum Glück auf dem „kleinen Dienstweg" sinnvoll lösen.
Durch den Status „körperbehindert" (formal tatsächlich zutreffend) kann die Schule sehr unbureaukratisch notwendige Hilfen bekommen. Wie schön, wenn eine Rektorin das so pragmatisch sinnvoll handhabt!

Zum Kathetersetzen vielleicht noch: Während S... da bei uns immer ein Riesentheater veranstaltete, ging es bei seiner Eingliederungshilfe immer völlig unspektakulär und nebensächlich ...

Lieben Gruß

Gottwalt

Wenke schrieb: Update:
Habe eben mit der Rektorin gesprochen. Sie kümmert sich um eine Begleitung für Lars. Außerdem geht sie selber sowieso (zusammen mit der Sportlehrerin) auch mit, sodass schonmal 2 Lehrer dabei sind.

Das An- und Abkoppeln würde sie auch selbst übernehmen (über Katheter setzen haben wir jetzt nicht näher gesprochen...), es wäre ihr aber lieber, wenn noch jemand dabei ist.
Ferner wird sie sich um eine vernünftige Aufbewahrungsmöglichkeit für die Pumpe während des Schwimmens kümmern.

Sie sorgt auch dafür, dass Lars' Klasse erst im 2. Halbjahr schwimmt (die Parallelklasse kommt dann zuerst dran), sodass wir alle noch etwas Zeit haben.

Lars wird künftig in der Schule als "KB" (körperbehindert) geführt, was ich nicht als Problem ansehe, da es ja zutreffend ist.

LG Heike

Na also - nix wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird

Ich bin damals mitgefahren, einfach weil ich das unseren Lehrerluschen, die für's Schwimmen zuständig waren, nicht zugetraut habe. Wobei bei Meryem nicht mal der Katheter das Problem war, den setzt sie sich seit dem 1. Tag selbst, sondern ich hatte Schiss, dass was mit der Pumpe passiert (in der Umkleide liegenbleiben o. ä.) und dass sie nicht angemessen oft misst Beim Schwimmen geht ihr BZ manchmal innerhalb von 30 Min. steil abwärts, da war mir das Risiko einfach zu groß. Jetzt ist sie 12 und darf tatsächlich mit ihren Freundinnen oder ihrem Bruder (13)(was mir fast lieber ist, weil der dann mit aufpasst ) alleine ins Schwimmbad.

Hallo,
vielleicht regelt sich manches auch durch die Zeiten des Schwimmunterrichts. An unserer Grundschule ist das Schwimmen zwar erst in der 4. Klasse (so dass wir noch zwei Schuljahre vor uns haben bevor es ernst wird), aber die Hallenzeit ist seit jahren fest Montags in der 6. und 7. Stunde. Da die Kinder ja meist erst zum Schwimmbad hin müssen und die Wege Zeit kosten, liegt Schwimmen oft am Rand.
Vielleicht erledigt sich dadurch auch ein Teil des Problems. Meine Tochter ist auch 7 Jahre alt und kann sich die Nadel selbst abmachen, Pumpe stoppen usw. Wir konnten das jetzt im Strandurlaub ausgiebig üben. Nach dem Schwimmen ist sie sowieso eher niedrig als zu hoch, da würde es zur Not auch noch ein Stündchen ohne Pumpe gehen, bis sie dann zu Hause ist.
Nur im Schwimmbad vergessen wäre natürlich der Super-Gau, da hast du recht.
Aber vielleicht hilft es beim Organisieren, sich nach den Einzelheiten zu erkundigen. Vielleicht ist es bei euch ja so ähnlich?
Viele Grüße
Petra

Hallo Petra,

Schwimmen erst in der 4. Klasse! Das wäre mein Traum! Aber ich bin schon froh, dass es nicht schon in der 1. war, wie bei uns damals (ich war auf der gleichen Schule).

Ich denke auch, dass das Schwimmen eher am Ende oder am Anfang des Schultages ist. Sicher ist das allerdings nicht. Wir hatten zum Teil auch mittendrin schwimmen.

Die Pumpe abkoppeln könnte Lars ja noch allein, wieder dran aber schon weniger. Wenn er nervös ist, gelingt ihm sowas nicht und wenn die ganze Klasse dabei ist, dann ist er nervös . Vom Katheter neu setzten wollen wir mal gar nicht reden. Davor hat er zumindest im Augenblick noch einige Angst und es geht gerade so, dass es ein anderer macht. Selbst versuchen wollte er es noch nie.

Pumpe vergessen, das kann ich mir bei ihm gut vorstellen. Lars kann so herrlich mit den Gedanken überall sein nur nicht bei der Sache. Kürzlich ist er mit zwei verschiedenen Schuhen aus dem Haus gegangen.
Ich kann mir so richtig vorstellen, wie er beim Mittagessen die Pumpe sucht und sagt: "Upsi! Die liegt wohl noch im Schwimmbad...!" :blush: :woohoo: :blush:

Aber die Rektorin will sich ja um eine Begleitperson kümmern und darüber bin ich heilfroh. Ich kann zwar noch nicht so ganz glauben, dass das so einfach gehen soll, ohne großen Papierkram und ohne dass ich hundert Leute anrufen muss und zweihundert Briefe schreiben. Aber vielleicht klappt ja echt mal was einfach und unbürokratisch... so wie es eigentlich immer sein sollte. :S
Wir lassen es auf uns zukommen...

So, wie die Wettervorhersage ist, wird Lars bei unserem bevorstehenden "Strandurlaub" an der Nordsee wohl nicht so oft das An- und Abkoppeln üben können/dürfen/müsen. :lol: :silly:

LG Heike

Mal ein kurzes Update:

Nicht nur bei der OGS werden Zusagen gemacht und wieder zurückgenommen, auch beim Thema Schwimmen geht's hin und her... und ich habe so langsam meine Zweifel, ob das bis Februar wirklich in trockenen Tüchern ist. Sind zwar noch 3,5 Monate hin, aber gut 4 Wochen davon fallen ja auch in die Ferien...

Die Klassenlehrerin ist seit einiger Zeit sehr engagiert und wollte das mit dem an- und abkoppeln und ggf. Katheter erneuern selbst übernehmen, möchte jetzt aber doch nicht (aus Haftungsgründen), was ich voll verstehen kann.

Das an- und abkoppeln hat Lars inzwischen ziemlich gut drauf. Neuen Katheter setzen sehe ich aber nicht so. Er nimmt zwar dann und wann selbst die Setzhilfe in die Hand und drückt ab, aber den ganzen Vorgang (Schlauch füllen etc.) korrekt ausführen und das dann noch, wenn zwei Dutzend Mitschüler um ihn herum wuseln... na das wird wohl eher nichts werden.

Und schon sind wir wieder an dem Punkt, wo es heißt, der Schwimmunterricht sei in den ersten beiden Stunden und ich könnte dann ja um 8.30 Uhr zur Schule kommen, wenn der Bus abfährt und wieder, wenn er um 10 Uhr zurück kommt.

Das ist zwar besser, als wenn ich zum Schwimmbad muss, aber ehrlich gesagt, würde ich das trotzdem gern vermeiden. Vor allem, weiß ich nicht, ob ich es pünktlich um 8.30 Uhr zur Schule schaffe mit den beiden Kleinen. Wenn Arne bockig ist, zieht er sich die Schuhe nicht nur nicht an, sondern auch schneller wieder aus, als ich sie ihm anziehen kann. Und Jette hat auch immer die Windeln genau dann voll, wenn es am allerwenigsten passt....
Das einzig Gute daran wäre:ich bräuchtemir keine Sorgen um die Pumpe zu machen, weil ich sie dann mit nach Hause nehmen würde.

Da wegen der OGS ja eh ein Schulbegleiter beantragt werden soll, rief ich für das nötige Attest die Klinik an. Da hieß es jetzt, ich sollte mir das überlegen, das könnte ja Folgen haben... wenn wir jetzt attestieren ließen, dass Lars Hilfe beim Essen und Schwimmen braucht, würde man das so schnell nicht wieder los. Ich war so baff, dass ich vergessen habe zu fragen, was das denn heißen soll, denn es ist doch klar, dass sie diese Hilfsbedürftigkeit mit zunehmendem Alter von allein erledigt.
Anstatt uns ein Attest zu schicken, wollen die jetzt erstmal mit der Schule reden... und so gehen die Wochen ins Land...