Stabilere Werte durch Pumpe statt Pen??

Hallo
bin gerade neu angemeldet und schreibe nun einfach mal
Merles WErte waren immer eigentlich recht stabil sind aber in den letzten Monaten nicht wirklich gut.
Der Langzeitwert entsprechend unbefriedigend bei ca. 7 (vorher immer ca6)
Wir haben hier nicht so den fruchtbaren Austausch mit anderen Eltern und so habe ich wenig Vergleichsmöglichkeiten - aber vielleicht hier.
Nun ist die Überlegung doch auf PUmpe umzusteigen - Merle spritzt von anfang an selber mit Pen Novorapid und mittlerweile Lantus (auf Levemir hat sie allergisch reagiert)
Sie hat stets einen hohen Morgenwert BZ um 200.
Könnte ja der DawnEffekt sein.
Wer kann mir sagen, ob wir eine Chance haben, dass sich die WErte durch das Umsteigen auf eine Pumpe stabilisieren.
UND
Merle möchte eigentlich keine Pumpe - sie macht total viel Sport in allen Varianten - und wenn, möchte sie nur den Omnipod!!
Ist der wirklich Sportgeeignet??
Wie lange dauert so eine Umstellung auf PUmpe? bzw. die Schulung?
Über jegliche Hilfe freue ich mich
UlliB

Hallo Ulli!

Erstmal: Willkommen im Club...
Ihr seid ja keine Neulinge mehr, aber ich denke, ihr werdet hier trotzdem Antworten auf eure Fragen finden.

Könnte ja der Dawn Effekt sein.

Was sagt denn euer Dia-Doc dazu?
Natürlich könnte es ein Dawn Effekt sein, aber um dies zu sichern, müsstet ihr vermutlich mal in den sauren Apfel beißen, und ein paar Nächte lang ab 3.00 Uhr die BZ kontrolliern.
Eventuell hat ja euer Dia-Doc auch ein Gerät zur CGM (kontinuierliche Glucose Messung), dass er für diesen Zweck an euch "verleiht".
Wenn es sich tatsächlich um einen Dawn handelt, kannst du dem eigentlich nur mit der Pumpe entegen steuern. Dawn ist DIE Pumpenindikation schlechthin.
Habt ihr es schon mit dem Nach-Hinten-Schieben der abendlichen Basaldosis probiert?
Aber das sind auch Dinge, die du vielleicht mal mit dem Dia-Doc besprechen solltest.

Wer kann mir sagen, ob wir eine Chance haben, dass sich die WErte durch das Umsteigen auf eine Pumpe stabilisieren.

Sagen wir mal so: eine Chance habt ihr mit der Pumpe auf jeden Fall, wenn ihr euch auf die Pumpentherapie "eingeschossen" habt. Aber natürlich haben unsere Pumpenkinder auch ihre Schwankungen, z.B. durch Infekte, Wachstumsschübe, Pubertät und anderem Kleinkram. Mit der Pumpe hat man nur viel bessere Möglichkeiten, auf diese Schwankungen zu reagieren. Die Insulineinheiten, die zur Korrektur gegeben werden, können viel genauer dosiert werden, als mit dem Pen. Die kleinstmögliche Abgabeeinheit einer Pumpe sind 0,05 IE. Mit der Pumpe ist also ein "Feintuning" möglich.
Daher sind die Chancen, die BZ stabiler zu bekommen, schon gegeben.

Zum Omnipod können hier andere ihre Einschätzungen geben.
Mein Sohn trägt eine "normale" Pumpe und treibt auch damit 4-5x/Woche Sport. Die Pumpe behindert ihn dabei nicht. Sport unter ICT war für ihn schwieriger zu handeln, da er bei Bewegung schnell unterzuckert. Mit der Pumpe haben wir das aber gut in den Griff bekommen.

Wie lange dauert so eine Umstellung auf PUmpe? bzw. die Schulung?

Erstmal muss vom Dia Doc der Antrag bei der KK gestellt werden. Je nach KK dauert die Genehmigung (oder Ablehnung :sick: ) bis zu ein paar Wochen. Anschließend benötigt ihr einen Termin zur Pumpeneinstellung im KH. Der Krankenhausaufenthalt zur Schulung beläuft sich meist auf 5 Tage. Manche haben hier auch ambulant eingestellt, aber da kommt es immer sehr auf die Dia-Praxis an, wie weit die dabei mitspielen.

Ansonsten findest du hier im Forum auch viele Antworten auf deine Fragen, wenn du dich durch die "Pumpenabteilung" liest.

Ich wünsche euch alles Gute und halt uns mal hier auf dem Laufenden! LG, Cordula

Morgen!
Also Manus Werte sind mit der Pumpe (omnipod) VIIIEEEL gleichmäßiger geworden, durch die Anpassung der Basalrate an den tageszeitlich schwankenden Bedarf klappt es echt besser. Allerdings ist er auch in der Pubertät- wir müssen uns also im Moment damit arrangieren, dass die Hormone echt immer wieder mal alles "zerschießen"
Der Hba1C war jetzt auch nur bei 7,1... Aber trotzdem sind wir sehr zufrieden! Zum Thema Sport und "Haltbarkeit" des Pods: Manuel trägt ihn entweder auf der Rückseite des Arms oder am Bauch. Bein will er nicht und am Po reisst er ihn regelmäßig ab, da er die Hose beim hoch-/ runterziehen nie aufmacht (geht nur bei so ner Spargelfigur, wie er sie hat )
Am Arm kleben wir schon manchmal zusätzlich nen Streifen Fixomull stretch drüber, damit er, wenn er die Kurve eng nimmt, nicht den Pod an der Tür/Wand abreisst. Aber auch das geht nicht sooo schnell, die Dinger sind echt stabil! Am Bauch ist eigentlich ideal, da ist noch nie was passiert! Und den Katheter mit Schlauch der anderen Pumpen kann man sich sicher auch rausziehen
Lg, Heike
Ach ja, in einem anderen Beitrag fragte auch jemand nach Pod und Judo- also Sportarten mit engem Körperkontakt wären glaube ich mit Pod nicht so günstig- dann wohl eher eine herkömmliche Pumpe zum Abkoppeln. Aber Schwimmen geht problemlos!

Hallo,

Wie haben seit 2 wochen eine Pumpe und wollen sie nicht mehr hergeben. Lisa ist 4 Jahre und sehr sktiv, wir haben eine "normale" Pumpe und bis jetzt sitzt alles bomben fest.Werte sind besser wie vorher. Müssen jetzt nur noch die Probezeit rumgriegen und die KK muss weiter mitspielen. Hatten vorher auch fast 2 jahre Pens und ich will sie nicht mehr haben.

waren nur 4 tage im KH.

Es gibt für jede Therapieform ein Pro und ein Contra ... aber ich kenne kaum jemanden, der seine Pumpe frewillig wieder hegeben würde. Das muss ja einen Grund haben!
Auch meine Tochter wollte zunächst auf keinen Fall eine Pumpe - kam gar nicht in die Tüte für sie, ständig so ein Ding anhängen zu haben. Und dann lernte sie zufällig auf einem Kindergeburtstag ein anderes Mädchen mit Pumpe kennen. Und hey, die drückte gerade mal kurz auf ihre Knöpfe für ein Stück Kuchen. Und später noch ein Ein ... wieder nur kurz die Knöpfe gedrückt, wo meine Tochter sich halt jedes Mal piecksen musste. DAS hat überzeugt und von dem Tag an wollte meine Tochter UNBEDINGT eine Pumpe.

Sie trägt sie nun seit mehr als 2 Jahren und würde sie auch nicht wieder hergeben. Ihre größte Angst, dass sie mit dem Teil nicht schlafen kann, sich den Katheter rausziehen könnte, o.ä. hat sich als vollkommen unbegründet herausgestellt. Aber stabile Werte hatten wir unter der ICT eigentlich auch. Ein Dawn-Phenomen bekommst du aber halt mit einer Pumpe genauer eingestellt, weil du ja die stündliche Insulindosis bestimmen kannst. Das kannst du eben bei keinem Langzeitinsulin beeinflussen - das wirkt wie es wirkt.

Die Angst, das Teil würde beim Sport hinderlich sein, die braucht sie wirklich nicht haben. Auch Leslie ist sehr sportlich. Zu Beginn hat sie die Pumpe beim Sport immer abgenommen, das funktioniert prima, da passiert nix, wenn du mal 1 Stunde die Insulinzufuhr unterbrichst. Mittlerweile hat sie die Pumpe teilweise auch beim Sport an und das stört sie nicht - kommt immer drauf an, was sie gerade macht.

Hat Merle wirklich das Dwan-Phenomen, dann bekommt ihr das nur mit Pumpe gut eingestellt. Aber bitte nicht vermischen: Auch bei der Pumpentherapie gibt´s immer wieder Schwankungen und Tage, die du lieber nicht hättest. Das schenkt sich zur ICT nix! Ausschlaggebend wäre, dass deine Tochter da offen ist und das auch einfach mal ausprobieren würde, um selbst beurteilen zu können, ob das was ist oder nicht.

Achso, und den Ominipod empfinden gerade viele Kinder als nicht wirklich ideal, weil er für ein Kind halt doch noch recht groß ist. Und gerade für sportliche Kinder hier halt auch die Einschränkung: Den kann man nicht abkoppeln und weglegen und später wieder anstöpseln. Und wir haben z. B. noch eine recht niedrige Basalrate und dadurch auch einen noch nicht sehr hohen Insulinverbrauch ... wir müssten da auch jede Menge Insulin wegschmeißen. Finde ich jetzt auch nicht sooo prikelnd.

das kuriose ist ja, dass Merle - wieder eine Nacht mit dem Tanzverein außerhalb geschlafen - da super WErte hat und gottseidank heute auch noch hat.
Sie will eher eben keine Pumpe.
sie kennt noch zwei Mädchen mit Diabetes, die beide eine Pumpe haben. Aber das ist kein PRO-Grund für sie für eine Pumpe. Eine hat jetzt auch seit kurzem den Omnipod und Merle hat gemerkt, dass der für sie auch nicht nur von Vorteil sein könnte - die Klebestelle am Arm ist doch manchmal hinderlich beim Anziehen.
Wir warten weiter ab, haben das Lantus auf 7 erhöht und den Faktor umgekehrt heruntergesetzt. Die WErte sind die letzten Tage super.
Merle stört das Spritzen nicht - im Gegenteil sie findet es gerade von Vorteil, weil sie eben nie etwas an sich hat außer die Bauchtasche mit dem Messgerät, was sie aber beim Sport ablegt. Sonst ist sie total frei
Aber man muss eben immer neu überlegen und am Ball bleiben.
UlliB

Hallo,

ich kann zu dem Thema "Pumpe - ja oder nein" nur noch folgendes sagen:

Solange das Kind die Pumpe nicht möchte bzw. sich dagegen ausspricht, macht sie auch keinen Sinn.
Man kann natürlich versuchen, über Aufklärung, Probetragen u.ä. eine Meinungsänderung zu erreichen.
Überreden oder gar zwingen sollte man das Kind aber auf keinen Fall.
Es gibt ja auch -gerade für Kinder/Jugendliche- eine Menge Gründe, die gegen das Tragen einer Pumpe sprechen. Das sollte man als Eltern/med. Betreuer dann auch akzeptieren. Insbesondere dann, wenn nicht wirklich medizinische Gründe für eine Pumpen-Therapie sprechen bzw. notwendig erscheinen lassen.

Gruß, Egon

Hallo
Merles Werte sind zur Zeit auch weiterhin super.
Wie schön - ich hoffe es bleibt jetzt einige zeit so.
Einen schönen Wochenanfang
UlliB