Katheterwechsel evtl. durch Pflegepersonal?

Hallo zusammen,

unsere Tochter ist 7 Jahre alt und hat seit 2 Jahren eine Pumpe. Wir sind absolut zufrieden mit der Pumpentherapie. Nur die Katheterwechsel bereiten uns regelmäßig Bauchschmerzen. Unsere Tochter macht jedes Mal während - spätestens nach dem Katheterlegen ein Riesentheater, das wir nervlich bald nicht mehr aushalten können. Ich habe mir daher überlegt, ob es denn zwingend notwendig ist, dass die Eltern den Katheter wechseln müssen oder ob nicht auch die Möglichkeit besteht, dies durch einen Pflegedienst machen zu lassen.
Hat hiermit von euch jemand Erfahrung?

LG
Sabine

Hallo,

grundsätzlich gehe ich davon aus, das Pflegepersonal (Krankenschwestern/Altenpfleger) nicht mit einer Insulinpumpe umgehen können. Ob sie das Erlernen wollen kommt wahrscheinlich auf den jeweiligen Pfleger an.
Verordnen zu Lasten der Krankenkasse ist sicherlich möglich. Man kann ja auch Insulingaben verordnen, oder Pflege bei offenen Wunden.
Habt ihr es einmal mit Emla-Pflaster oder Salbe versucht. Sie betäubt die Einstichstelle und wird vorher aufgetragen und einwirken gelassen. Tut dann nicht mehr so weh.
Liebe Grüße
Andrea

Hallo Sabine,

meinst Du, damit würdet Ihr das Problem lösen? Ihr verlagert es doch nur auf andere Menschen und müsstet wahrscheinlich die Pflegekraft dennoch beim Setzen unterstützen. Und für das "Theater danach" ist das Pflegepersonal ja gar nicht zuständig. Ihr wollt doch, dass Eure Tochter kooperiert, oder? ...

Die Probleme liegen bei Deiner Tochter sicher etwas tiefer und beziehen nicht auf die "Schmerzen" beim Katheterwechsel, nehme ich an. Denn das sind ja keine Schmerzen, sondern eher ein kurzes kleines Zwicken.

Habt Ihr die klassischen Tricks schon ausprobiert wie Emla, den Katheter im Schlaf wechseln, anderen Katheter benutzen, selbst mal einen Katheter für zwei Tage tragen (von Eurer Tochter gesetzt), ... ?

Lg, Maja

Hallo,

grundsätzlich kann man den Katheterwechsel verordnen lassen, er wird dann planmäßig vom Pflegedienst durchgeführt. Das kann auch erstmal helfen, wenn dadurch der Vorgang „neutralisiert" wird. Dauerhaft ist das sicherlich aber keine Lösung. Wir haben bei S... ähnliche Probleme und versuchen es mit einer Mischung aus Bestechung, stoischer Bestimmtheit („sei vernünftig, es hilft doch nichts, es muß halt sein"), Ablenkung, Vernunft, Setzen im Schlaf ... und Hilfe vom Psychiater. Dadurch schaffen wir das.

Generell gilt sicherlich: Je mehr Schwierigkeiten die Eltern selbst damit haben, desto schwieriger wirds auch fürs Kind. Und sicherlich, wenn die Situation schon so angespannt ist, wird es vielleicht wirklich helfen, wenn das erstmal extern durch den Pflegedienst erledigt wird.

Wir haben hier einen Kinderkrankenpflegedienst mit pumpenerfahrenen Schwestern, die teilweise selbst in der Familie Pumpenträger haben, teilweise auf der Kinderdiabetesstation gearbeitet hatten oder in Teilzeit dort tätig sind. Und eine ist selbst Diabetikerin, allerdings trägt sie selbt derzeit keine Pumpe, hat aber reichlich eigene Pumpenerfahrung. Vielleicht gibts ja sowas auch bei Euch?

Und nochwas: Laßt sie doch mal mit anderen Pumpenträgern zusammen sich selbst den Katheter setzen, vielleicht hilft das?

Lieben Gruß

Gottwalt

Hallo,

vielen Dank für eure Antworten. Von Emla habe ich bisher noch nichts gehört. Meine Tochter war ganz begeistert von der Idee. Vielleicht wäre das auch eine Hilfe für uns. Ich werde es auf alle Fälle probieren.

Kurz zu den Hintergründen wie diese Idee aufkam. Wir machen wegen der ganzen Problematik eine Familientherapie. Bei der Schilderung unseres Problems kam der Therapeutin heute die Idee diese Aufgabe auf jemanden anderen zu verlagern, da dieses für unsere Tochter negative Ereignis "Katheterwechsel" auch unsere Beziehung negativ belastet. In dem Moment wo dies eine andere Person machen würde, wäre es vielleicht die böse Krankenschwester und nicht mehr ich die böse Mama....

Ich hatte auch schon überlegt Nina den Katheter selbst setzen zu lassen, aber das wollte sie zum einen selbst nicht und zum anderen war die Ärztin dagegen und meinte dass sie dafür noch zu jung sei

Nochmals vielen Dank!

LG
Sabine