Hole vorab schonmal Tipps ein.

Hallo ihr Lieben,
in 5 Tagen (wenn nichts dazwischen kommt, klopf auf Holz) kriegt mein Sohn die langersehnte Pumpe.
Wir haben vorab mal drei Seiten Info bekommen (über Ablauf der Einstellung und so) und da stand auch, dass er nach der Entlassung eine Zeit lang (keine Ahnung wie lange) zur Dosierungsfindung ganz regelmäßig alle 2,5 h essen soll (3 Haupt-, 3 Zwischenmahlzeiten).
Erscheint mir logisch. Ich habe auch nichts dagegen, bin ja zu allen Schandtaten bereit, nur frage ich mich (wenn die das wirklich wörtlich meinen, was ich noch nicht hinterfragen konnte, aber nächste Woche freilich nachholen werde), wie soll das gehen??

Problemlos umsetztbar dürfte das ja nur für Privatiers sein. Wir frühstücken für gewöhnlich gegen 7 Uhr (+/- 10 min). Das Zweite Frühstück in der Schule gibt es um 9 Uhr. Eigentlich wäre es erst um 9.30 Uhr, aber die Lehrerin will es früher, weil einige Kinder zu Hause gar nichts essen. Sie lässt Lars vielleicht zu einer anderen Zeit essen, aber ich weiß auch, dass er das auf keinen Fall möchte...

Schlechter steht es mit dem Mittagessen. Lars kommt um 12 Uhr aus der Schule, aber genau in den Moment, muss ich los, um Arne vom Kindergarten abzuholen. Der Kindergarten ist in seinen Abholzeiten absolut unflexibel (da haben schon andere Eltern auf Granit gebissen) und ich kann auch nicht so megagut mit der Leiterin. Und wenn 5 Stunden Schule sind, kommt Lars erst um 13 Uhr aus der Schule. Kann ihm ja ein Brot für 12 Uhr einpacken, aber eine Hauptmahlzeit ist das dann freilich nicht...

Zwischenmahlzeit am Nachmittag ist kein Problem, wohl aber die Naschereien, die ihm von Freunden zugesteckt werden, wenn er draußen spielt. Und außerdem müssten wir früh zu Abend essen, was Lars sicher wieder nicht schätzen wird, weil er 1. solange draußen sein will, wie die Freunde und 2. warten will, bis Papa kommt (kurz vor 18 Uhr manchmal später).

Wie gesagt, ich weiß ja noch nicht, wie streng das gemeint ist (musste schon feststellen, dass einige andere Sachen in dem Schreiben auch nicht mehr aktuell sind, wurde z.B. gebeten für diese Woche noch einen Ambulanz-Termin zu vereinbaren und als ich anrief, hieß es: "Nö, nicht nötig, da machen wir nicht mehr." ...), aber nur für den Fall das: wem wurde ebenfalls so ein strenger Plan zur Dosierungsfindung auferlegt und wie habt ihr den umgesetzt? Hat wer ein paar Tipps?

LG Heike

Liebe Heike,
wir mussten uns nicht an einen so bescheuerten :woohoo: Plan halten. Dda kann man ja gleich weiter spritzen.(dda komme ich doch glatt beim schreiben ins stottern)- Ich kann auch nicht nachvollziehen, welcher Sinn dahinterstecken soll?!!!! DA bekommt ihr doch megastress und die Werte werden dann vielleicht durch den Stress beeinflusst.
In meinen Augen macht es viel mehr Sinn, eure normalen Mahlzeiten zu euren Zeiten einzunehmen und die Pumpentherapie darauf abzustimmen. Sonst seid ihr dann auf diese komischen Uhrzeiten eingestellt und dann wollt ihr euren normalen Lebenswandel führen und könnt ihn gleich wieder komplett neu einstellen.
Das tolle an der Pumpe ist doch unter anderem, dass man mit ihr die Mahlzeiten flexibel gestalten kann. Wenn es zur Einstellung eine gewisse Regelmäßigkeit geben soll, kann ich das nachvollziehen, aber dann nicht zu so komischen Bedingungen. Das wäre für deinen Sohn doch auch blöde und nicht im Sinne der ICT.
DA würde ich mich nicht drauf einlassen. Wir mussten so etwas auch nicht. Frag doch einfach, ob die im Krankenhaus ihm nicht die Mahlzeiten zu euren Zeiten bringen können, so wurde das nämlich bei uns mal gemacht. Dann ist er im KH schon auf eure Zeiten engestellt. Frühstück und Abendbrot ist da eh kein Problem und das Mitagessen wurde für dsie in der Mikrowelle auf der Station aufgewärmt. Und sie haben ihre Regelmäßigkeit.
Lieben Gruß , drüke euch die Daumen
Vera

Ja, mal sehen, vielleicht ist das ja auch genauso wenig ernst gemeint, wie das mit dem besagten Termin. Es stand wie gesagt auch in keiner Weise da, welchen Zeitraum sie sich da vorstellen... eine Woche... einen Monat... mal sehen. Wenn das für länger sein soll, geht es ja echt am Sinn der Pumpe vorbei.
Werde (falls sie es ernst meinen) auf jeden Fall sagen, dass das kaum umzusetzten ist. Und das ist es ja wohl echt für niemanden.

Hallo Heike,
ich sehe das genau wie Vera.
Die Therapie muss auf euren Tagesablauf eingestellt werden,
und nicht ihr müsst euch auf den Abauf der Pumpe einstellen.
Auch bei uns war es sogar so, das wir wärend des Einstellens
Aufgaben bekamen, die wir "bewältigen" mussten.
Wir sollen einmal schwimmen gehen, und einmal aus zum Pizza essen.
Das war zum üben eine tolle Sache, denn Abends waren wir dann wieder
in der Klinik und so fühlte ich mich nicht so alleingelassen mit
der neuen Aufgabe.

Ich wünsche euch alles gute für die nächste Zeit.
Das haben schon viele geschafft das schafft ihr auch!!!

Grüßchen
Petra

Hallo Heike,
ich kann nachvollziehen, dass man zur besseren Insulinanpassung einem geregelten Tagesablauf folgen soll - dieser soll aber EUREN Ansprüchen gerecht werden und nicht der Klinik.
Du könntest evtl mal vorab einen Wochenplan machen, aus dem hervorgeht, wann Ihr normalerweise mittags/abends esst, wann Lars beim Sport ist usw . Denn danach wird evtl sogar auch das Basalinsulin angepasst!
Ich freu mich, dass es für Lars nun endlich soweit ist und er die Pumpe bekommt. Die Welt wird nicht rosarot, aber zumindest hellblau
Maja

Hallo Heike!

Glückwunsch vorab zur Pumpe - habe gar nicht mitbekommen, dass es jetzt bei euch doch klappt! :whistle:

Die Vorgaben der Klinik halte ich auch für unnötig - außerdem bist du ja auch 'ne Schlaue und wirst auch im Alltag gut mit der Pumpe zurechtkommen.
Wir wurden nach der Pumpeneinstellung mal Freitags mittags entlassen und sind direkt danach zur Oma zum Kaffeetrinken gefahren. Die hatte Zuckerkuchen und Justus hat sich genüsslich Stück für Stück nacheinander gebolt um den Luxus der Pumpe mal so richtig auszukosten. Sehr demonstrativ aber auch echt beeindruckend. Hat auch alles supergut geklappt.

Mach' mal, wie du denkst! Die Parxis sieht sowieso immer anders aus als die schnöde Theorie...:laugh:

Freue mich sehr für euch!
LG, Cordula

Danke für eure Antworten. Bin also sehr gespannt.
Kann mir auch nicht vorstellen, dass die das absolut so meinen. Eigentlich wirkten die Leutchen dort auf mich bisher recht "realitätsnah".

Ha, eine rosarote Welt würde Lars auch gar nicht gefallen: weil er 1. gerne meckert :silly: und 2. rosa ja bekanntlich für Mädchen ist. Sogar wenn man ihm z.B. einen Sonnenuntergang zeigt, sagt er: "Iiiihhh, Mädchenfarbe! Mach, dass das weggeht."

Wenn er in letzter Zeit mal wieder völlig neben der Spur war (z.B. versucht hat, ob man Hausaufgaben nicht doch kleinquengeln kann), habe ich im Scherz immer gesagt: "Wenn du dich nicht gleich wieder einkriegst, rufe ich die Klinik an und sage, die sollen die Pumpe doch lieber in rosa bestellen!" :woohoo: :silly: :woohoo:

LG Heike