Unser Kind (3,5) soll eine Insulimpumpe bekommen

Hallo alle,
unser Kind hat trotz intensivem Messverfahren, Dokumentation und spritzen mittels Pens einen Kurvenverlauf wie die Schweizer Alpen

Jetzt hat uns unser Diab.Team zu einer Pumpe geraten. Wir sollen die neuste bekommen, mit autom. BZ-Messung und Übertragung.

Unser Kind ist 3,5 und teils ziemlich aktiv

Unsere Fragen sind:
- Was sind Eure Erfahrungen mit einer Pumpe ?
- WO trägt das Kind die Pumpe ?
- Wie ist es, wenn das Kind am Strand spielt oder sonst herumtollt, sich
umherwirft, herumkugelt - also kurz - Kind ist ...
- Wie ist es, wenn das Kind nachts schläft und sich dabei dreht, wie
ein Brummkreisel ?

Bisher waren wir der Auffassung, mit Pens sind wir flexibler, müssen allerdings auch mehr messen und pieken ...

WIE IST EURE MEINUNG / ERFAHRUNG. Wir bitten wirklich um Hilfe.
Vielen Dank im Voraus
herzliche Grüße aus Südhessen
Hanne und Michael

Hallo,

wenn ihr eine Pumpe mit gleichzeitiger BZ-Messung (also CGM, d.h. kontinuierliche Glukose Messung) und Übertragung an die Pumpe haben sollt bzw. wollt, dann sind eure Wahlmöglichkeiten eingeschränkt. Denn soweit ich weiß bieten dass nur wenige an. Ich selber weiß zur Zeit nur, dass es bei der Firma Medtronic geht. Mit der Pumpe Accu Check von Roche geht das nicht.

Was man aber auf jeden Fall über die CGM wissen muss ist, dass die Messung nicht mit dem gleichen Katheter stattfindet wie die Insulinabgabe. Das ist technisch wohl noch nicht möglich. Das heißt also, dass euer Kind alle 2-3 Tage einen neuen Katheter benötigt und alle 5-6 Tage einen neuen Sensor für die CGM. Also muss man 2-mal stechen. Pia läßt sich ihren Stahlkatheter sehr gut legen, aber vor der Setzhilfe für den Sensor (der wohl einen Teflonkatheter hat), hatte sie eine Heidenangst. Aber wenn ihr wirklich einen so schwankenden BZ habt und der auch nicht mit der Pumpentherapie ohne CGM in den Griff zu bekommen ist, dann ist das bestimmt eine ganz tolle Sache. Bei Medtronic kann die Pumpe wohl auf zu niedrige Werte mit einer vorrübergehenden Abschaltung reagieren, so dass der BZ wieder steigt. Ein Überzucker wird aber nicht selbständig von der Pumpe korrigiert. Aber man kann mit Hilfe der CGM auch immer die Tendenz des BZ sehen, d.h. ob er eher steigt oder fällt.

Es wurde hier schon in diversen Beiträgen über die Vor- und Nachteile der diversen Pumpenmodellen gesprochen. Versuch einfach mal ein wenig im Insulinpumpenforum zu stöbern und suche nach Medtronic, Accu Check, Omnipod usw. Ich hoffe ihr findet für euch die beste Pumpe. Lasst euch einfach auch mal von den Herstellerfirmen beraten. Die haben alle Aussendienstmitarbeiter und vielleicht können die ja mal bei euch vorbeikommen.

Achja, noch zu euren Fragen:
Pia trägt die Pumpe immer (tags und nachts) an einem Bauchgurt. Dabei mag sie die Pumpe lieber vorne am Bauch als am Rücken. Beim Toben und auch Nachts scheint es sie selten zu stören. Manchmal (sehr selten) ruft sie mich Nachts und bittet mich ihr die Pumpe wieder auf den Bauch zu schieben. Tagsüber sagt sie eigentlich nie etwas. Gelegentlich kommt es wohl vor, dass der Katheter an einer "blöden" Stelle sitzt, dann beschwert sie sich manchmal. Das kommt aber vielleicht alle 2 Monate einmal vor.
Wenn sich ein Kind dreht wie ein Brummkreisel, dann würde ich die Pumpe auf jeden Fall am Köper befestigen, z.B. mit dem Bauchgurt oder im Schlafanzug eingenäht (da verwenden wohl einige eingenähte Handysocken.). Dann ist die Gefahr, dass er sich im Schlaf im Schlauch verheddert nicht mehr gegeben.

Viel Glück Astrid

Hallo, Astrid,
danke für die Antwort. Wo trägt Pia den den Katheter und wie die Pumpe (Tasche, BAnd, Gürtel...)? Unser grösstes Bedenken ist, was macht man mit der Pumpe bzw. dem Katheter am Strand. Langer Strandtag und dann? Hat deine Tochter damit Probleme beim spielen, rumtoben usw.?

Danke für deine Geduld Liebe Grüsse Hanne und Michael.

P.S. Wie alt ist Pia eigentlich?

Hallo Hanne und Michael,

mit der Pumpe ist vieles einfacher unter anderem, dass die ständige Piekserei aufhört und euer Kind einfach essen kann und nicht überlegen muss, ob es sich lohnt sich dafür stechen zu lassen. Oder wenn ihr scon abgegebn habt und euer Kind möchte plötzlich noch etwas essen ist das nur ein Knopfdruck...man braucht nicht mehr so viel "Nein" sagen.
Gerade Eltern von kleineren Kindern schwören auf die Pumpe, das tun eigentlich alle , die ich mit Insulinpumpe kenne und alle hatten am Anfang Bedenken. Meine Tochter fand es vorher auch befremdlich, so einen Schlauch im Körper zu haben, aber sie würde ihre Pumpe nur gegen gar keinen Diabetes eintauschen.
Ichhabe mal mit einer Familie gesprochen, wo Vater und Tochter Diabetes hatten, der Vater hat mit Pens gespritzt, weil er damit gut klar kam, für die Tochter hatten sie eine Pumpe eben weil das mit kleineren Kindern einfacher ist.
Mit der Pumpe lassen sich die "Schweizer Alpen" sicherlich Richtung Ostfriesland glätten, wenn man gelernt hat mit der Pumpe umzugehen. Das sieht am Anfang schwieriger aus, als es ist. Man muss ziemlich genau sein und man lernt mit der Zeit, wie sein Kind auf welches Essen/ Sport/ Stress reagiert und weiß das zu berücksichtigen. Nicht immer aber immer öfter..und immer besser.
Ich kenne einige kleinere Kinder, die tragen die Pumpe in einer Art Rucksacktasche am Rücken. Es gibt auch Brustbeutel, aber um den Hals getragene Sachen finde ich für Kinder sicherheitstechnisch nicht so gut. Habe aber diesbezüglich sleber keine Erfahrung mit den Pumpentaschen. Meine Tochter hat die Pumpe am Anfang in der mitgelieferten Pumpentasche seitlich am Gürtel getragen. Mittlerweile wandert sie in die Hosentasche. Nachts liegt die Pumpe einfach neben ihr. Am Anfang hatte sie sie am Schlafanzug getragen. Die Kinder gewöhnen sich daran, damit zu schlafen.
Am Strand ist es schon schwieriger, da die Pumpe ja versanden kann. Es gibt Taschen von frio, da bleibt die Pumpe gleichzeitig kühl oder es gibt wasserdichte Dosen, da kommt dann natürlich auch kein Sand durch, aber die Dose an der Badehose zu haben ist vielleicht lästig.Viele lassen die Pumpe am Strand ab und koppeln sie zwischendurch an, um Insulin abzugeben oder spritzen ansolchen Strandtagen mit dem Pen. SOnstiges herumtollem ist problemlos, weil die Pumpe dann ja unter der Kleidung ist und man sollte nur darauf achten, dass der Schlauch nicht so herausguckt. Bei meiner tochter war es einmal so und ein Mädchen ist daran hängengeblieben, es ist außer einem schmerzhaften Ziehen nichts passiert.
Für uns ist das Leben mit der Pumpe wesentlich einfacher geworden, ich rate euch, probiert es einfach aus. Zurückgeben könnt ihr sie immer noch.
Gruß Vera

Hallo,

ich kann Euch eine Pumpe wirklich nur empfehlen. Elias hat seine Pumpe bereits bekommen, als er 10 Monate alt war. Jetzt ist er gerade 4 Jahre alt geworden.Für ihn gehört die Pumpe zu seinem Leben dazu. Er trägt seine Pumpe am Bauchgurt direkt vor dem Bauch.
Sie stört ihn überhaupt nicht. Er kann damit toben, klettern, Fussball spielen , alles machen, was ihm Spaß bringt. Auch am Strand gibt es keine Probleme. Wir koppeln die Pumpe ab, machen die Badekappe drauf und er kann im Sand und im Wasser spielen. Wenn er etwas ißt, machen wir die Pumpe kurz wieder dran, alles ohne Probleme.

Lg
Verena

Hi, vielen Dank für die Antwort. Das macht die Entscheidung doch einfach etwas leichter .
Schöne Ostern wünschen Kim, Hanne und Michael

Hallo Ihr Drei,

also Pia ist jetzt knapp 3,5 und hat Diabetes seit etwa 15 Monaten. Wir haben die Pumpe von Anfang an und Pia schien sie nie viel zu stören.

Wir haben die Accu Check Kombo mit den 6mm Rapid D-Link Stahlkathetern. Den Katheter setzen wir in den Bauch. Nie in den Po oder Beine. Den Po fanden wir in der Windelzeit irgendwie komisch und ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass man sich "daraufsetzt". An den Beinen stößt man sich ja immer mal wieder. Keine Ahnung, warum wir es nie ausprobiert haben. Aber am Bauch scheint es sie auch nicht zu stören, selbst wenn ich sie beim Toben dort hochhebe.

Der Schlauch ist 50cm lang und ich "wickle" ihn immer um den Bauch herum, die Pumpe selber sitzt so meistens vorne am Bauch. Das ist auch ihre bevorzugte stelle. Am Rücken mag sie es gar nicht. Seitlich ist auch ok. Wir haben auch einen Pumpenrucksack, aber auch den mag sie nicht.

Den Bauchgurt trägt sie auch nachts und sie hat sich noch nie verheddert und sie bleibt auch sonst selten irgendwo hängen. Selbst wenn sie mal hängengeblieben ist, hat sich der Katheter so noch nie gelöst.

Frohe Ostern Astrid

Hallo Astrid,
vielen Dank für Deine Antwort und Beschreibungen
Euch auch frohe Ostern
LG
HaMiKi