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Pumpenpause - Hat jemand Erfahrung mit Levemir?

Susanna
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05 Aug. 2010 22:26 #40131 von Susanna
Hallo Ihr Lieben!

Ich poste meine Frage hier nochmal, weil ich nicht weiß, ob im ICT-Forum genügend Leute mit der Erfahrung mitlesen, um die ich hier bitte. Also entschuldigt, falls Ihr zweimal über meine Frage stolpert.


Wir machen nach 6 Jahren Pumpe mal eine 3wöchige Pumpenpause. Unsere Ärztin hat die Basalrate (16 IE NovoRapid)umgerechnet und etwas draufgeschlagen und dann 12 IE Levemir für morgens und 12 IE Levemir für abends aufgeschrieben.
Das war viel zu wenig, unser Sohn kam von 300 gar nicht mehr runter. Wir sind inzwischen - nach 5 Tagen - bei je 18 IE. Selbst das scheint entweder zu wenig zu sein oder zu kurz zu wirken, denn er geht nach dem Frühstück auf 400 hoch und vor dem Abendessen auf 200. Wir spritzen zu den Mahlzeiten NovoRapid mit einem höheren BE-Faktor als vorher (2 IE pro BE).

Meine Frage: kennt sich jemand mit Levemir aus? Ist die Wirkdauer doch kürzer als 12 Stunden?
Außerdem kommt mir die Insulinmenge enorm vor: allein morgens schon müssen wir fast 40 Einheiten spritzen, damit er 8 BE frühstücken kann (18 + 16 + Korrektur)!!! Mit Pumpe waren es pro Tag 30-50 IE.
Er ist 12, wiegt 50 kg und ißt gerne viel.

Wie viel Insulin brauchen Eure Kinder? Ich bin schon etwas entsetzt... andererseits ist es auch mal ganz schön, nicht immer beim Baden und Schwimmen an den Katheter denken zu müssen und überhaupt keinen Katheterwechsel machen zu müssen, nie mehr über Verstopfung oder vergessene Boli zu grübeln und so weiter.
Riesen-Nachteil allerdings: wenn ich um 3.00 nachts 200 messe, kann ich nicht korrigieren. Mein Kind läßt sich nicht im Schlaf spritzen. Da kann ich dann nur hoffen, dass das Levemir ihn noch ein bißchen runterholt... was es jedoch bisher nicht tut...

Vielen Dank schon mal für Eure Erfahrungen!

Susanna

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Juli
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Diamant Schreiber
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08 Aug. 2010 12:58 #40179 von Juli
Erfahrung habe ich da nicht und wäre wohl genauso aufgeschmissen. Dass sich die Basalratenmenge etwas verändert kann ich ja noch nachvollziehen. Und berücksichtigen musst du hier sicher auch, dass das Levemir nicht über 12 Stunden gleich stark wirkt. Aber wieso sollte jetzt der Mahlzeitenfaktor ein anderer werden als bei der Pumpe?

Wieso macht ihr eigentlich eine Pumpenpause? Wegen 3 Wochen jetzt diesen ganzen Einstellungsaufwand ... das dauert ja viel länger als 3 Wochen bis das alles wieder so passt, wie es soll. Da müsste es aber bei mir einen sehr driftigen Grund dafür geben ...!

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EgonManhold
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08 Aug. 2010 15:57 #40182 von EgonManhold
Hallo,

ohne auf einen Einzelfall einzugehen:

+ i.d.R. wird bei der Umstellung von der ICT auf die Pumpentherapie etwas weniger Basal- und Bolusinsulin benötigt
+ wieviel weniger, ist sehr unterschiedlich, meist beginnt man mit 10 - 20% weinger, um die IE-Menge dann anzupassen

+ Therapieumstellung in umgekehrter Richtung = etwas mehr Insulin notwendig als bisher

+ Idealfall: IMMER vor der Pumpentherapie einige Zeit (wenigstens ca 1/2 Jahr) ICT
(das ist meine persönliche, erfahrungsbedingte Meinung dazu)
+ ICT-Plan aufbewahren, um die IE-Mangen auch später noch poarat zu haben
+ wobei sich natürlich (insbesondere bei Kindern/Jgdl.) die IE-Mengen/-Faktoren auch mit der Zeit ändern

Gruß, Egon

Achtung: Mein Beitrag / meine Antwort ist meist nur eine Kurzfassung und kann daher i.d.R. nicht alle möglichen Aspekte zu dem jeweiligen Thema berücksichtigen.
Häufig geben meine Beiträge nicht meine persönliche Meinung wieder, sondern beruhen auf Tatsachen bzw. fachlich anerkannte Meinungen....

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Susanna
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10 Aug. 2010 00:01 #40221 von Susanna
Hallo Juli, die Pumpenpause ist bei uns nach fast 6 Jahren mal notwendig geworden, weil wir

1. das Problem haben, dass unser Kind jeden Tag mindestens einmal den Bolus vergißt und einfach futtert, ohne nachzudenken. Wie sein BZ ist, weiß er schon Sekunden nach dem Testen nicht mehr. Er lebt so, als ob er keinen Diabetes hätte - und ich immer hinterher, fragen, "nerven", korrigieren, diskutieren...
Auch den Katheterwechsel vergißt er, manchmal macht er ihn erst am 5. Tag trotz aller Erinnerungen, und da hatten wir letztend mal eine unschöne eitrige Entzündung. Das habe ich dann zum Anlaß genommen, ihn zu fragen, ob er die Pumpe nicht mal los sein möchte...

2. Psychologisch betrachtet bewirkt das Spritzen, dass dert Diabetes einfach wieder mehr wahrgenommen wird, ich führe Tagebuch (was in der Schulzeit undenkbar ist, da weder ich noch er wissen, was er wann gegessen hat...)

3. Wir müssen auch mal von diesen Katheterproblemen weg, denn mein Sohn läßt sich nur mit Emla den Katheter legen und macht Riesen-Theater, wenn aufgrund einer Verstopfung mal ein Pen-Pieks notwendig ist. Heiße Diskussionen bei 400 BZ um 2.00 nachts - das vertragen wir alle nicht so gut.

4. Wir sind am Meer, wollen baden, schwitzen, es ist sandig, und da ist es mal ganz gut, keine Pumpe zu haben. Wenn das Gaze klappt und wir wieder einen aktuellen Spritzplan haben, kann man das in den Sommerferien auch mal machen - Pumpe ab, Pen dabei. Das ist bei uns Jahre her und unser Kind ist ein "Gewohnheitstier".

5. Gleichaltrige haben schon die erste Freundin. Mädchen finden die Katheterstelle grudelig oder eklig, und ich will, dass wir dann (vielleicht auch erst in 2 Jahren?) kein Riesen-Theater haben, sondern auch mal sagen können "gut, mach sie ab, spritz dich halt, hier ist der Plan - du weißt ja, wie das geht." Wenn das unvorbereitet kommt, fürchte ich, dass er Frust und Liebeskummer wütend auf die Pumpe schiebt, so nach dem Motto NUR WEGEN DER PUMPE....

Inzwischen haben wir es raus, dass er 20 Einheiten nachts und 20 tagsüber braucht. Das hat 3 Tage gedauert, jetzt läuft es gut. Mal schauen, was er nach der Pause sagt...

Viele Grüße, Susanna

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AstridK
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10 Aug. 2010 07:34 #40225 von AstridK
Hallo Susanne,

ich kann wirklich verstehen, dass dein Sohn keine Lust mehr auf die Diabetes hat und vielleicht auch einmal weg von der offensichtlichen Pumpe will. Aber ich glaube, dass die Pumpenpause nicht all deine Probleme lösen wird.

1. Wenn dein Sohn schon keinen Penpieks mag wenn der Katheter verstopft ist, wie wird er dann auf mehrere Penpieks am Tag reagieren.

2. Korrekturen in der Nacht sind doch dann auch weiterhin notwendig, vielleicht nicht wegen verstopftem Katheter, sondern vielleicht wegen falsch berechnetem Essen oder Infektion oder so. Wir hatten in der Anfangszeit auch häufiger eine Meldung, dass der Katheter verstopft war und haben dann einen neuen Katheter gesetzt, was Pia immer sehr aufgeregt hat. Nun machen wir es anders, wenn die Meldung kommt, koppeln wir die Pumpe kurz ab, spülen kurz den Transferschlauch und koppeln wieder an, wenn Insulin durchkommt (was bisher immer der Fall war). Danach korrigiere ich mit der Pumpe und nicht mit Pen und schaue 1-2 Stunden später nach, ob die Korrektur Wirkung zeigt. Bisher hatten wir danach noch nie eine weiter Meldung und konnten den Katheter ruhig bis zum Ende der Tragezeit weiterverwenden und die Werte waren nicht schlechter.

Ich glaube deine Punkte 4 und 5 sind der wichtigste für die Pause, denn so kann er so lange er nichts isst) völlig frei sein und keiner sieht, dass er "anders" ist. Aber wenn ihr das nur in den Ferien plant, dann ist es für ihn vielleicht schwierig danach wieder die Pumpe zu akzeptieren. Bist du denn bereit danach auch weiter zu spritzen (ihn spritzen zu lassen), wenn für ihn diese Punkte so wichtig sind?

Aber egal wie ihr euch entscheidet, es wird für euch bestimmt das richtige sein und ich wünsche Euch viel Spaß und Erfolg im Urlaub.

LG Astrid

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Gottwalt
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10 Aug. 2010 11:21 #40228 von Gottwalt
Hallo Susanna,

die genannten Probleme haben wir zum Glück noch nicht, aber sie werden sicherlich kommen ...

Aber nun im Detail:
1. Das wird nach Aussage aller mir bekannten Diabetologen und erwachsenen Diabetiker im Laufe der Pubertät nur noch schlimmer, bis dann endlich die Vernunft wiederkommt ... beim einen früher, beim anderen später. Eine Bekannte stieg deshalb für etwas mehr als zwei Jahre wieder komplett auf CT um (also nur morgens und abends eine Spritze, jeweils gemischt mit Mahlzeiten- und Langzeitinsulin) und futterte den Tag mehr oder weniger nach Lust und Laune. Da sie dabei aber -wohl eher typisch für Mädchen als für Jungs- immer wieder mal auch eine Mahlzeit "vergaß", hatte sie relativ viele relativ schwere Unterzuckerungen. Ein anderer Bekannter bekam gerade in diesem Alter dann endlich seine erste Pumpe, für ihn war das die pure Erlösung, weil er endlich nicht mehr nach Plan leben mußte sondern mit seinen Freunden unterwegs sein konnte, essen konnte, wenn gegessen wurde und nicht, wenn es nach Plan dran war etc. ...

2. Ob das mittelfristig hilft? Die Vergesslichkeit für alles, was man sich nicht merken will, ist in diesem Alter einfach unglaublich. Oder, um es mit unserer Diabetologin zu sagen: "Pubertät und Diabetes mögen sich einfach nicht ..."

3. Das wäre nach unserer bisherigen Erfahrung tatsächlich eine Indikation entweder für andere Katheter (bei uns am besten diesbezüglich waren die Cleo90 von Smith Medical, die leider damals heftige Probleme mit den Pflastern hatten), oder gar für den Omnipod. Da muß er sich ja gar nicht mehr selbst pieksen, somit ist das viel einfacher. Selbst S... mit seiner Spritzphobie macht das problemlos mit.

4. Das ist wirklich richtig!

5. Das ist wohl unterschiedlich ;-) Unser Nachbar meinte, er wäre gerade wegen des Diabetes für Mädchen immer besonders interessant gewesen, hätte deren Beschützerinstinkte geweckt, und mit dem Zeigen der Katheterstellen etc. wäre man immer sehr schnell sehr körperbetont gewesen und hätte dadurch viel weniger Hemmungen gehabt ... gibt halt wohl beides, kommt wohl sehr darauf an, wie man selbst damit zurechtkommt ...

Ich denke, es ist auf jeden Fall vorteilhaft, wenn er sich selbst mit Pen versorgen kann, allein fürs Selbstwertgefühl! Und wenn er sich dann tatsächlich eine Zeitlang weniger "unnormal" fühlt als mit der Pumpe, dann ist das gerade in diesem Alter sicherlich richtig und wichtig.

Lieben Gruß

Gottwalt

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