Bolusrechner Combo
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ich bin gerade am Neuprogramieren unseres Bolusrechners.Der Korrekturfaktor macht mir Sorgen.Der von der Klinik vorgegebene bringt nicht genug Leistung.
Nachts, also wenn die stärkste Insulinempfindlichkeit da ist, senkt 0,1 E den BZ um
1 mmol.(also von 10 auf 9 mmol)
Tagsüber ist das doch anders oder?
Da Georg aber tagsüber in der Schule ist, und am Wochenende nicht bereit für Experimente ist,frage ich einfach mal nach Euren Erfahrungen.
Mir ist klar, dass jedes Kind anders reagiert. Aber vielleicht zeichnet sich ja ein brauchbares Schema ab.
Danke!
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Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
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es kann gut sein, dass der nächtliche Korrekturbolus angehoben werden muss.
ABER: Genauso gut kann es sein, das die nächtliche Basalrate zu niedrig eingestellt ist.
EMPFEHLUNG: Mit dem Diabetes-Team besprechen und/oder einen nächtlichen Basalraten_Test durchführen.
Gruß, Egon
Achtung: Mein Beitrag / meine Antwort ist meist nur eine Kurzfassung und kann daher i.d.R. nicht alle möglichen Aspekte zu dem jeweiligen Thema berücksichtigen.
Häufig geben meine Beiträge nicht meine persönliche Meinung wieder, sondern beruhen auf Tatsachen bzw. fachlich anerkannte Meinungen....
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Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
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0- 2.00 Uhr 1E um 11 mmol
2- 8.oo Uhr 1E um 9 mmol
8-14.00 Uhr 1E um 10 mmol
14-20.30 Uhr 1E um 9 mmol
20.30-0.00 Uhr 1E um 11 mmol
Die Basalrate ist eigentlich ganz gut eingestellt.
Höhere Werte (10-15 mmol)entstehen wahrscheinlich durch ungenaues Schätzen, bzw unbekanntes Essen, z.B. bei Freunden.
Wenn wir dann so zart korrigieren passiert gar nichts.
Korrigieren sollen wir tagsüber erst ab einem Wert < 10 mmol und nachts < 12 mmol.
Ich verstehe das nicht, mit der Pumpe kann ich doch eher in ganz kleinen Schritten korrigieren. Oder bin ich zu ehrgeizig? Ich dachte immer, dass der Bolusrechner da eine Hilfe ist.
Unser angestrebter Zielbereich ist 6 - 7 mmol.
Immer noch nicht schlauer, Elisabeth
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also ich habe bei meinem Sohn(13) die Korrekturfaktoren so angepasst, dass sie der Basalrate und den Essensfaktoren ähneln. Heißt, wenn er laut Basalrate eine größere Menge Insulin zu gewissen Tageszeiten benötigt, ist zu dieser Zeit auch der Korrekturfaktor höher.
Ich finde bei eurer Einstellung erstmal nur die Zeitintervalle komisch, kann ja aber daran liegen, dass der Insulinbedarf ganz anders verteilt ist. Mein Sohn braucht von 4-7 und vom späten Nachmittag an bis 23 Uhr viel Insulin. Heißt, ab 4 ist die Korrektur höher, ab 7 wieder niedriger und dann ab dem Nachmittag bis 23 wieder höher.
Vielleicht hilft so eine Anpassung bei euch ja.
Wir habe allerdings auch mal Nächte, in denen der BZ sich trotz richtiger Korrekturen nicht senken lässt, das ist dann halt durch die Pupertät bedingt und er braucht dann vorrübergehend mehr Basal.
Grüße, Svenja
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Mit den hohen Werten haben wir auch bemerkt, dass je höher der Wert, desto schlechter wirkt die Korrektur, aber nachts sind wir da trotzdem lieber vorsichtig und korrigieren auch nicht so tief runter, sondern nur auf maximal 180 (Teilweise wirkt es dann so gut, dass sie trotzdem unterzuckert, manchmal aber eben auch nicht). Tagsüber korrigieren wir eher forsch drauf los, die nächste Mahlzeit steht ja ohnehin an.
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Ich verstehe das nicht, mit der Pumpe kann ich doch eher in ganz kleinen Schritten korrigieren. Oder bin ich zu ehrgeizig? Ich dachte immer, dass der Bolusrechner da eine Hilfe ist.
Unser angestrebter Zielbereich ist 6 - 7
Liebe Elisabeth,
sicherlich bist Du nicht zu ehrgeizig!
Ich war gerade für einige Zeit selbst stationär im Krankenhaus und hatte da ein ganz interessantes Gespräch mit einem Diabetologen. Der sagte mir ganz offen folgendes:
Sicherlich ist immer und in jeder Lebenssituation ein normnaher Blutzuckerverlauf anzustreben. Aber:
Würde man als Arzt entsprechende Zielwerte und Korrekturschemata verordnen, hätte dies zur Folge, daß
- die von der Krankenkasse gezahlten Teststreifen nicht ausreichen
- erhebliche Fingerkuppenpflege erforderlich wird
- regelmäßig (und bei Anlässen wie Wachstumsschub oder Erkrankung zusätzlich) Nachtwachen tätig werden müßten (damit die Eltern auch mal schlafen können)
- regelmäßig kontinuierliche Blutzuckermessung, wenigstens jeweils über 3 Tage gemacht werden
- regelmäßige Schulungen stattfinden
- kontinuierliche auch psychologische Betreuung stattfindet, um einen angstfreien Umgang mit normnahen Werten zu lernen (dies gilt insbesondere auch für die Diabetologen selbst!)
Mit anderen Worten: Würden die Diabetologen eine Einstellung verordnen, wie sie eigentlich notwendig und sinnvoll ist (vom Gesichtspunkt des Blutzuckerverlaufs), so hätte dies einerseits weitreichende Folgen für den Alltag, und andererseits würden daraus zusätzliche Bedürfnisse erwachsen, die gar nicht regelmäßig abgedeckt werden können. Deshalb strebt man immer einen Kompromiß zwischen aktueller Lebensqualität, Blutzuckereinstellung und Kostenaufwand an.
Allerdings gab er mir auch folgendes zu bedenken: Die Lebensqualität mit getrübtem Augenlicht oder gar dialysepfllichtig sinkt erheblich, und ein Diabetiker mit kaputten Nieren steht bei Transplantationen ganz weit hinten, denn es sind die Heilungschancen geringer als bei anderen als auch die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Schädigung der Spenderniere höher. Und allein unter diesem Gesichtspunkt fand er es selbst im Gespräch eigentlich unverantwortlich, nicht alles Mögliche dafür zu tun, daß ein Diabetiker möglichst gesund lebt. Dazu gehört natürlich nicht nur, aber auch ein weitgehend normnaher Blutzuckerverlauf.
Unser Diabetologe überläßt uns das gesamte Blutzuckermanagement weitestgehend selbst, unter der Prämisse, daß S... keine häufigen Hypos hat (zwei bis drei im Quartal akzeptiert er). Das macht er natürlich auch, weil unser Materialverbrauch sein Budget NICHT belastet (wir werden durch einen Rahmenvertrag zwischen Diabetesbedarf-Versender und Krankenkasse versorgt, benötigen KEINE Verordnungen!), und weil der Hba1c bisher immer gut ist. Andererseits nehmen wir ihn auch in die Pflicht und ließen uns die Nachtwache (zwei Nächte pro Woche durch den Pflegedienst) und die Schulbegleitperson für die erste Klasse verordnen.
Lieben Gruß
Gottwalt
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ein BZ-Durchschnitt von 6 - 7 mmol/l (108 - 126 mg/dl) lässt sich -gerade bei Kindern- m.E. nur mit häufigen sehr niedrigen BZ-Werten erreichen. Auf gut deutsch also mit häufigen Hypoglykämien.
Natürlich hat Gottwalt und der Klinik-Diabetologe recht, mit dem Hinweis darauf, dass sich Komplikationen durch den Diabetes am ehesten mit normnahen BZ-Werten vermeiden lassen. Aber es stimmt eben auch, dass das mit erheblichen Unannehmlichkeiten verbunden ist, solch eine BZ-Einstellung zu erreichen.
Wobei es z.B. in der Pubertät illusorisch ist, solche eine Einstellu8ng zu erreichen.
Typ 1 - Diabetiker erhalten bei Nierentransplantationen i.d.R. gleichzeitig auch die Bauchspeicheldrüse transplantiert. Leider ist es heute immer noch so, dass solche Transplantate bei Diabetikern weniger lange "Dienst tun", als bei Nicht-Diabetikern.
Gruß, Egon
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Hallo,
ein BZ-Durchschnitt von 6 - 7 mmol/l (108 - 126 mg/dl) lässt sich -gerade bei Kindern- m.E. nur mit häufigen sehr niedrigen BZ-Werten erreichen. Auf gut deutsch also mit häufigen Hypoglykämien.
Die andere Alternative zu den häufigen Unterzuckerungen sind häufige Messungen bzw. eine relativ gute Beobachtung des Kindes (die Beobachtung kann ja häufig die Messung ersetzen, da man ja relativ rasch lernt, gut einzuschätzen, ob der BZ halbwegs im Zielkorridor liegt). Wir liegen inzwischen bei durchschnittlich 14 Messungen in 24 Stunden und sind damit wieder völlig hypo-frei, bei einem Durchschnittsblutzucker (da sind auch hohe postprandiale Werte dabei) von 124mg/dl und einem Hba1c von 6,3%
Ob es im Einzelfall erstrebenswert ist, so nah immer am Kind zu sein, oder ob das überhaupt mit den sonstigen Lebensumständen vereinbar ist, das ist wiederum eine völlig andere Frage, die auch wieder im Einzelfall betrachtet und beantwortet werden muß.
Sicherlich wäre es utopisch, derartige Werte in der Pubertät anzustreben. Aber bis dahin haben wir ja zum Glück noch reichlich Zeit ...
Lieben Gruß
Gottwalt
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Ob es im Einzelfall erstrebenswert ist, so nah immer am Kind zu sein, oder ob das überhaupt mit den sonstigen Lebensumständen vereinbar ist, das ist wiederum eine völlig andere Frage, die auch wieder im Einzelfall betrachtet und beantwortet werden muß.
Genau das meine ich mit den "Unannehmlichkeiten": Für das Kind, für die Eltern/das Elternteil. Und abhängig davon, ob solch eine intensive Betreuung organisierbar ist.
Gruß, Egon
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Sie war auch, weil ich in einer Schulung sitze, allein beim Arzt. Ihre Oma hat sie nur hingefahren. Am nächsten Tag habe ich mit unserer lieben Diaschwester gesprochen und sie war sehr zufrieden. Vivian wusste gut Bescheid, Tagebuch war geführt.Und sie konnte alles logisch erklären.
Jetzt im Moment schreibt sie es mal wieder nicht, aber insgesamt wird es besser. Und ich muss sagen ich weiß, wenn ich mich mehr reinhängen würde, wären die Werte besser. Aber muss ich das , ist es das wert. Ja klar sie soll gesund bleiben, aber sie soll auch psychisch gesund bleiben. Und wenn ich sie zu sehr kontrolliere und bevormunde verweigert sie vielleicht irgendwann.Ich behalte weiter ein Auge drauf und gebe ab und an mal nen Tipp und berate sie wenn sie Hilfe braucht.Sollte der Wert im Gerät oder der HbA1c steigen kann ich immer noch aktiv werden.
LG Bettina mit Vivian*1995, DM seit 1999
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