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Kopplung Insulinpumpe mit Glucosemessung

joschi
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Neuling
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Therapieform: CT (Konventionelle Therapie 2-4 Spritzen am Tag)
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28 Mai 2009 09:52 #30905 von joschi
Kopplung Insulinpumpe mit Glucosemessung wurde erstellt von joschi
Hallo zusammen,

seit einiger Zeit kann die Insulinpumpe MiniMed Paradigm von Medtronic an die kontinuierliche Glucosemessung mit dem Monitoringsystem Guardian Real-Time von Medtronic gekoppelt werden.
Gibt es Erfahrungen mit dem Gesamtsystem? Wie zuverlässig sind die Glucosemessungen?

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Gottwalt
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Diamant Schreiber
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Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
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28 Mai 2009 10:08 #30907 von Gottwalt
Hallo Joschi,

zu diesem Thema gibt es hier umfangreiche Threads, die sich durchzulesen lohnt. Ich versuche dennoch eine Zusammenfassung:
Die kontinuierliche Glucosemessung, wie sie derzeit mit den Produkten von Medtronic und Abbott (Freestyle Navigator) möglich ist, mißt nicht im Blut, sondern im Interstitium (Zwischenzellwasser). Der Zuckerspiegel des Zwischenzellwassers gleicht sich mit einer gewissen Verzögerung an den Blutzucker an, deshalb ist die Echtzeitmessung immer ein wenig "glattgebügelt", und nicht wirklich als Warnsystem für sehr kurzfristig auftretende Hypoglykämien geeignet. Dies versuchen beide Systeme durch Tendenzwarnungen zu kompensieren ("Blutzucker fällt schnell ab" bzw. "Blutzucker steigt rasch an", obwohl die gesetzten Grenzen nicht überschritten werden). Auch sind die Systeme durchaus fehleranfällig. Deshalb wird z. B. beim Bolus-Expert der Paradigm-Pumpen der Wert des Glucose-Sensors NICHT berücksichtigt, sondern nur der mit dem Meßgerät Contour Link übertragene oder der manuell eingegebene Wert.

Was können diese Systeme dann leisten? Sie können eine wertvolle Einstellhilfe sein, um ohne engmaschige Messungen dennoch eine kontinuierliche Blutzuckerkurve zu bekommen, die man allerdings interpretieren können muß (also sowohl die Verzögerung als auch die Glättung "herausrechnen" muß). Dies kann wesentlich helfen, die Basalrate sinnvoll einzustellen. Und natürlich ist es so, daß mit gutsitzendem Sensor ein Kind durchaus ohne Messungen den Schulalltag verbringen kann und sich geeignet aufgrund der Sensorwerte UND DER ERFAHRUNGSWERTE bolt und entsprechend ißt, falls das Kind entsprechend routiniert damit umgehen kann und weiß, bei welchen Warnzeichen es trotz scheinbar guter Werte doch mit Blut messen muß.

Also: Der Sensor kann sowohl bei der Einstellung der Basalrate sowie beim Ermitteln des geeigneten Bolus-Eß-Abstandes helfen als auch diverse Zwischenmessungen im Tagesverlauf einsparen helfen. Aber: Die Meßwerte sind im Allgemeinen nicht so zuverlässig wie die (sowieso nicht wirklich zuverlässigen) Blutmessungen, weshalb keine therapeutischen Entscheidungen (Korrekturgaben z. B.) aufgrund der Meßwerte des Glucose-Sensors getroffen werden sollen. Du findest hier im Forum z. B. Berichte von mehrfacher Traubenzuckergabe wegen angeblicher Hypoglykämien, die sich dann als Meßfehler herausstellten, weshalb die Traubenzuckergabe zu einer kurzfristigen erheblichen Hyperglykämie führte und mühsam wieder korrigiert werden mußte ...

Hoffentllich hilfts weiter ...

Lieben Gruß

Gottwalt

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MarieR
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01 Juni 2009 20:48 #30986 von MarieR
Hallo Joschi,
Gottwalt´s Ausführungen möchte ich bestätigen. Wir haben den Sensor Probe getragen und seit drei Wochen auch genehmigt bekommen (hat drei Monate Diskussion mit der KV gedauert). Die erste Woche mit dem Sensor war gut,wir haben ihn zur Überprüfung der Basalrate eingesetzt und wesentliche Erkenntisse daraus gewonnen.
Letzte Woche bekam Marie Fieber, da war der Sensor Gold wert! Trotz "normalem" Korrekturbolen hatte ich Maries BZ-Werte nicht unter 280 bekommen, was im Kurvenverlauf auch deutlich zu sehen war. Dank Sensor habe ich weitaus mehr gebolt als die Vorschlagswerte, Basalrate lief eh bei 200%, aber nur durch den Sensor habe ich den Überblick über den BZ-Verlauf behalten und hatte ihre Werte dann auch schnell im Griff. Abweichungen von 50 hatten wir trotz eigentlich konstanten BZ-Kurven, sprich, das System ist noch nicht top-ausgereift, kann aber eine wertvolle Hilfe sein.
Maja

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Marianne
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Diamant Schreiber
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02 Juni 2009 15:35 #30997 von Marianne
MarieR schrieb:

Abweichungen von 50 hatten wir trotz eigentlich konstanten BZ-Kurven, sprich, das System ist noch nicht top-ausgereift, kann aber eine wertvolle Hilfe sein.
Maja

Wenn du jedoch bedenkst, dass das "normale" Blutzuckermessgerät auch Toleranzen bis zu einer Abweichung von ca. 15-20 % nach oben UND unten hat, dann hast du bei einem Blutzucker von 280 auch eine Schwankungsbreite von 42- 56 x 2 - d. h. der tatsächliche Blutzucker könnte um 50 höher, bei 330 oder um 50 niedriger bei 230 liegen.

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Wibbel
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02 Juni 2009 17:17 #31001 von Wibbel
Hallo!

Dann will ich jetzt mal nicht meine ausführlichen Erfahrungen niederschreiben. Die würden das Forum sprengen ;)

Aber ich kann noch ein positives Feedback abgeben. Die Beiträge von Gottwalt, Maja und Marianne erhalten meine volle Zustimmung! Genauso geht es uns auch. Mareile hat den Sensor jetzt fast 2 Jahre kontinuierlich getragen, weil sie ihn in einer Studie zusammen mit der Pumpe gleich von der Diagnose an bekommen hat. Zu Anfang wollte ich das Ding partout nicht, dann kamen die Hürden und die Zeit, die Kniffe und Tricks zu lernen. Mittlerweile möchten wir den Sensor nicht mehr missen. Er ist einfach ideal vor allem auch für eine Fremdbetreuung im Kiga, bei Oma oder bei Freundinnen. Außerdem messen wir dadurch nur viermal täglich "richtig" Blutzucker.

Man muss mit den Abweichungen kalkulieren können bzw. bei sehr hohem oder sehr niedrigen BZ einfach einen richtigen Blutwert ermitteln. Aber durch den Sensor konnten wir die Basalrate von Anfang an gut bestimmen und auch die Anpassung von Mahlzeiteninsulin oder in der Basalrate fallen jetzt leichter, weil wir tagtäglich den Kurvenverlauf haben.

Lieben Gruß
Nina

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