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Spritzen-Phobie - was könnte helfen?

Kaktus
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Geschlecht: Mädchen
Geburtsjahr: 2000
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
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06 Mai 2009 23:13 #30313 von Kaktus
Spritzen-Phobie - was könnte helfen? wurde erstellt von Kaktus
Hallo liebe "Leidensgenossen"

Unsere 9 Jahre alte Tochter hat seit etwas mehr als einem Jahr DM. Von Anfang an war das Insulinspritzen ein großes Problem (in den ersten 4 Wochen, der blanke Horror). Wenn man mal von der etwa 4 monatigen Remisionphase absieht, begleitet uns die Angst von den Nadeln eigentlich täglich. Das äußert sich durch zittern, jammern, weinen, manchmal Wutausbrüche (das ist fast noch das beste). Das Spritzen dauert von ca. 2 Min. bis zum Teil 40 Min. Sie sitzt dann da und kann die Spritze nicht setzten, versucht es nach längerem Warten immer wieder neu, immer wieder kommt es vor daß sie die Spritze ansetzt, beginnt zu stechen (Sie sticht immer sehr langsam - das kann ich ihr nicht ausreden) und zieht dann wieder zurück und klagt bitterlich weinend über schmerzen. Das ganze schaukelt sich so meist immer mehr auf. Ich lasse Sie dann meist allein, das hilft immer wieder und sie schaft es dann irgenwie - aber manchmal nützt das auch nichts. Hin und wieder kommt es vor, daß eine oder sogar mehrere Injektionen problemlos klappen. Ein Grund bzw. Unterschied zu sonst läßt sich aus unserer Sicht (und auch aus Ihrer) dafür nicht finden. Auch nach 7 Monaten und über 1000 Injektionen stellte sich keine Veränderung ein. Aus diesem Grund haben wir im Nov. 08 ein Insulinpumpe mit der Begründung "Spritzen-Phobie" beantragt. Die Kasse verlangte ein Jungendpsychologisches Gutachten. Aufgrund dessen sie die Pumpe auch genehmigte. Seit 2 Monaten sind wir jetzt an der Pumpe. Es ist eine deutliche physische als auch psychische Verbesserung des Zustandes unserer Tochter festzustellen, was wir so auch erhofft und erwartet hatten. Unser Altes Problem holt uns jedoch jedesmal beim 2-3 mal wöchentlichen Katheter-Setzen wieder ein. Die Angstzustände sind wie eh und jeh, fast würde ich sagen oft stärken. Der Vorteil ist, daß die Häufigkeit auf fast ein Zehntel reduziet ist, und wir den Zeitpunkt frei wählen können (in Ruhe - ohne Druck).

Wir dürfen sie überhaupt nicht spritzen/Katheter setzen - das löst totale Panik aus. Wir benutzen Stahlkatheter 6 mm. Ich dachte Teflonkatheter und Setzhilfe wären für Sie das Richtige aber von der Setzhilfe hat sie auch Panik, weil sie durch das Auslösen des Knopfes keine Kontrolle mehr über den Vorgang und die Geschwindigkeit des Einführens mehr hat. Seit dem Gutachten beim Kinderpsychologen ist sie auch weiterhin einmal im Monat in Kinderpsychologischer Behandlung. Sie geht dort gerne hin und freut sich auf jeden Termin. Die Psychologin scheint einen wirklich guten Draht zu iht gefunden zu haben und macht auch auf uns einen sympatischen Eindruck. Jedoch konnten wir bis jetzt diesbezüglich noch keinen Erfolg erzielen.

Der langen Rede kurzer Sinn: Wer weiß noch einen Tipp, der uns helfen könnte.

Danke für's lesen dieses wirklich langen Beitrags.


Grüße Kaktus411

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Gottwalt
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07 Mai 2009 01:02 #30315 von Gottwalt
Hallo Kaktus,

oh man, das kann ich soooo gut nachfühlen ...
Wir haben die Verabredung, daß wir (Eltern) den Katheterwechsel machen, er sich nicht überwinden muß. Dennoch ist es jedesmal ein Riesenproblem, und gar nicht wegen des Schmerzes (den findet er nicht schlimm und ist sonst auch wirklich sehr schmerzunempfindlich). Es ist für ihn kaum zu ertragen.
Früher, beim Spritzen, mußten wir ihn zu zweit fixieren, um ihn überhaupt spritzen zu können. Und dann stand dieses fünfjährige Kind mit großen Augen vor mir und sagte: "Papa, laß mich doch lieber sterben, dann muß ich nicht mehr gespritzt werden". Ich konnte gerade in Erinnerung daran wieder nicht weiterschreiben ...

Liebe Grüße und viel Kraft

Gottwalt

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Drusillaloony
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07 Mai 2009 19:31 #30325 von Drusillaloony
Drusillaloony antwortete auf Re:Spritzen-Phobie - was könnte helfen?
Hallo Kaktus!
Man das klingt ja echt nicht schön für euch alle.
Habt ihr es schon mal mit der Emla-Salbe oder den Emla-Pflastern probiert? Die betäuben die Stelle, so dass sie schmerzunempfindlich ist.
Ich weiß, das sie viele hier im Forum nutzen und bestimmt noch eine Menge Tips dazu haben. Ich glaube man sollte sie eine Stunde einwirken lassen, dann ist die Wirkung am stärksten. Ich selber habe sie an mir aber noch nicht ausprobiert, daher wäre es schön wenn jemand mit eigenen Erfahrungen oder mit älteren Kindern noch mal darüber berichten könnten.
Lieben Gruß und lasst den Kopf nicht hängen,
Alexa

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Kaktus
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08 Mai 2009 06:53 #30331 von Kaktus
Hallo Alexa,

haben die Emla Salbe schon zu Hause, und auch schon mehrfach versucht. Beim ersten mal wars super! Haben uns riesieg gefreut, doch leider hats nur 1 x funktioniert, danach alles beim Alten, trotz Emla. Nach 5-6 Fehlversuchen machen wirs jetzt wieder ohne.

Grüße Karin

PS: Unsere Tochter heißt übrigens Alexandra

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s_eusi
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08 Mai 2009 21:50 #30337 von s_eusi
oh mann,

bei mir krampft immer alles zusammen, wenn ich solche geschichten lese...
wir haben dieses problem gott sei dank nicht und ich kann somit auch keine tipps geben, ich möchte euch nur viel kraft wünschen.
alles gute und liebe grüße

beate & ella

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Eli
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09 Mai 2009 00:27 #30341 von Eli
Hallo Kaktus,

wir haben das gleiche Problem!
Dustin hat von Anfang an alles selbst gemacht. Auch ich durfte nicht spritzen oder Katheter setzen.
Irgendwann begann es, dass er immer größere Hemmungen bekam und er bis 2 Stunden (!) mit dem Serter in der Hand völlig verzweifelt, oft auch weinend, da saß und sich einfach nicht überwinden konnte. Den Auslöser für die Angst haben wir im Gespräch ermitteln können. Schlussendlich lagen die Katheter bis zu 6 Tagen und die Werte wurden logischerweise immer schlechter!
Ein unhaltbarer Zustand!
Wir vereinbarten dann, dass ich die Kath. im Schlaf setze (da durfte ich dann plötzlich doch, weil er offensichtlich so arg verzweifelt war).
Das ging auch eine kurze Zeit gut, dann war er allerdings so darauf fixiert, dass er sich sofort eng in die Bettdecke (während des Schlafes) wickelte, sobald ich nur mit einem kleinen Pinzettengriffchen an der Decke zupfte, um ans Bein zu gelangen.
Also war auch diese Möglichkeit ausgeschöpft!
Wir bekamen die Überweisung zum Psychologen.
Diagnose: Angststörung
Es wurde im Gespräch nochmals ermittelt, wo die Angst herkam und ein Plan aufgestellt, sich stückchenweise an das magische nicht-auslösen-können heranzupirschen. Die Vorbereitung des Katheters etc. war eigentlich nie ein Problem, sondern immer nur das Auslösen. - Und dabei ist es bis jetzt geblieben!!! Das geht jetzt bereits einige Monate so.
Dustin wurde mit jeder Therapiestunde etwas verschlossener,weil er sich relativ schnell eine Verbesserung erhofft hatte, doch sein Problem ist eben bisher immer noch nicht gelöst. Wir bekamen jetzt eine sog. "Pause" verordnet.
Er ist wahnsinnig enttäuscht momentan und meinte vor 2 Tagen zu mir: "Also lehnen wir uns jetzt zurück und warten auf ein Wunder oder was?!"
Ich versuche ihm immer wieder Mut zu machen - aber da war ich dann auch mal kurz sprachlos, dass er so resigniert hat.

Positiv ist, dass es inzwischen kaum Diskussionen gibt, wenn ich den Katheter setze.
Das Bein hat er wieder völlig verweigert
Auch neulich, als wir, um den Po zu entlasten, mal wieder zum Bein wechseln wollten.
Er hat natürlich auch so dünne "Hüpfstelzen" mit fast keinem Fett. Da tut ihm der Kath. einfach weh. In der Therapie wurde vereinbart das dann doch mit Druck durchzusetzen. Naja mein Ding war es allerdings nicht, mit dem Kind einen Ringkampf zu vollziehen, eigentlich ziehe ich die Einsicht-Vernunft-Variante vor.
Ich hab mich jetzt nochmal etwas mit den Verlauf der Muskulatur beschäftigt und ein Loch zwischen den Muskelbahnen gefunden. Das habe ich dann mit Dustin so besprochen, ihn die Muskeln anspannen und fühlen lassen. Dort hinein haben wir vor 2 Tagen den Kath. gesetzt und er schmerzte mal zur Abwechselung nicht. Man hats auch an der Teflonspitze gesehen, dass da nichts abgeknickt war.

Du siehst, es läuft bei uns ähnlich wie bei euch.
Mit guten Tipps kann ich leider auch nicht dienen, weil wir das Problem auch noch nicht gelöst haben.
Sich aber einfach mal auszutauschen ist auch schon mal angenehm.
Übrigens Emla benutzen wir auch, obwohl für Dustin nicht der Schmerz das Problem ist, sondern der Gedanke, wie die Nadel ins Fleisch schießt. Aber Emla nimmt doch etwas die Schmerzerwartungshaltung - also eher für den Kopf und weniger für die Haut!

Wenn du dich noch weiter austauschen möchtest, schreib mir ruhig mal eine private Nachricht.

Versucht ein bisschen optimistisch zu sein, auch wenn´s manchmal schwer fällt und knuddelt die Maus extra viel, denn die Geschichte baut mächtig Spannung im zwischenmenschlichen Bereich auf. Da kann eine Extraportion Liebe nicht falsch sein und Alexandra merkt auch, dass ihr nicht böse auf sie seid oder euch ärgert.

Viele liebe Grüße
Yvonne

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Kaktus
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Junior Schreiber
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09 Mai 2009 18:15 #30346 von Kaktus
Hallo an alle,

danke für die netten Antworten und für Euer Mitgefühl - da tut auch schon gut! Werden wohl oder übel weiter am Ball bleiben. Der Katheter heut früh hat nach vielen Fehlschlägen endlich mal wieder sehr gut funktioniert(nach 3 Min. war's erledigt). Ab und zu klappt es dann einfach wieder super - das ist zwar kein bleibender Zustand, aber es gibt einem wieder mal Zeit zum Luft holen.

Bei Alexandra scheint der Schmerz auch nicht das Hauptproblem zu sein. Sie sagt zwar sie hat Angst von den Schmerzen aber auch sont. Ich denke es ist ähnlich wie bei Dustin - die Angst vor dem Eindringen der Nadel. Wenns nur der Schmerz wäre, würde ja Emla funktionieren. Bei uns geht das Setzen des Katheters inzwischen nur noch an den Außenseiten der Oberschenkels ganz oben (so knapp seitlich unter dem Po). Am Bauch setzt sie gar nicht mehr aus Angst und auch weil sie sagt, daß der Katheter dort immer wieder beim Bewegen und bücken piekst). Hinten über dem Po läßt sie mich auch nicht ran und selber funktionierts nicht. Ich halte übrigens auch nichts vom Mutter-Kind-Ringkampf, außerdem habe ich gemerkt, daß Zwang das Problem deutlch verschärft.

Ich kann sehr gut nachempfinden wie das ist, wenn Dein Kind 2 Stunden mit dem Setter in der Hand dasitzt und es einfach nicht schaft "das Ding reinzumachen". Die ersten Wochen nach der Diagnose (noch mit Pen) hat JEDE Injektion 1 - 2 Stunden gedauert. Es ist ein Scheißgefühl wenn dein Kind seit einer Ewigkeit vor dem Frühstück sitzt, den Pen nicht reinkriegt, Panik hat und du weißt ganz genau in 10 Min. fährt der Schulbus.

So schlimm ist es jetzt nicht mehr, aber so 30 - 40 Min. sind immer wieder mal drin. Das gute ist nur, daß wir uns jetzt das Setzen so einteilen können, daß wir nicht unter Zeitdruck stehen. Und ich lass sie jetzt auch einfach machen und denke mir: "Es dauert eben so lange wie es dauert". Sie sagt zwar oft sie möchte, daß ich dabei bin - helfen läßst sie mich zwar nicht - aber ich lasse sie soviel wie möglich alleine (bin im Nebenzimmer oder so). Hatt lange gedauert bis ich kapiert habe, daß es ohne mich merklich besser geht, obwohl Alexandra das nicht so mag.

Vielleicht starten wir in nächster Zeit doch mal wieder einen Anlauf mit Emla-Salbe, wer weiß vielleicht nützt es ja doch was.

Das sind so die Probleme mit denen wir kämpfen, andere haben ganz andere Sorgen, die auch nicht einfacher zu bewältigen sind. Wir wünschen auch allen Viel Kraft, Geduld, und natürlich VIEL ERFOLG und behaltet den Optimismus bei Ihr werdet Ihn noch dringend brauen. Knuddelt alle Eure Kinder, Sie könnens brauchen - mit und ohne Spritzen-Phobie! Von uns nochmal herzlichen Dank für Euer Enfühlvermögen.

Güße Karin
und Alexandra

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notoria
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25 Mai 2009 15:02 #30823 von notoria
huhu

wir machen bei robin (2) immer erst das pflaster nach dem baden ab das geht besser.danach machen wir tv an und er is etwas abgelenkt.er will zwar nicht und jammert auch bisschen aber ich denke da müssen sie durch.
macht ihr das am po? die ärztin meinte wir sollen erst am po wegen speck aber später am bauch.kinder haben meist angst am po weil sie nicht sehen was passiert.

das mit nachts find ich nicht gut,dann bekommst du sie irgendwann nicht mehr zum schlafen weil sie jedes mal angst haben sie werden gepickst.
macht eurem kind es doch mal vor an euch, zeigt es euch gegenseitig.


emla kenn ich nur von mir,ich nehme das wenn ich mich tattowieren lasse. die stelle muss aber eingecremt werden und dann folie drüber.
ich denke der katheter 6mm macht nicht mehr schmerzen als BZ messen is is halt die angst der nadel.


lg und viel glück
vielleicht auch nicht so viel diskutieren,sagen das es nötig ist weil man sonst krank wird,es nicht lange dauert usw. sonst zieht sich das ja irgendwann hin.


lg domi

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