Pflegegrad Antrag, Kind 14 Jahre

Hallo ihr Lieben zusammen,

ich habe mal eine Frage an euch. Bei unserer Tochter, 14 Jahre alt, wurde Mitte Februar diesen Jahres Diabetes Typ 1 festgestellt. Nach der ersten schwierigen Zeit kommen wir immer mehr in unserem neuen Alltag an. Viele Arzttermine haben wir bewältigt und immer noch zu bewältigen und natürlich viel bürokratisches. So habe ich neben den Antrag für einen Behindertenausweis auch einen Antrag zum Pflegegrad gestellt. Mein Mann ist Vollzeit berufstätig und ich gehe Montag-Donnerstag in Vollzeit (32 Stunden/Woche) arbeiten, Freitags (auf der Arbeit ist dies ein halber Tag) habe ich frei. Aufgrund der Diabetes und meiner fast gleichzeitig aufgetretenen Rheumaerkrankung vergeht fast keine Woche ohne Arzttermine oder bürokratischen Schreibkram. Nun war vor 10 Tagen Freitags der medizinische Dienst bei uns und hat uns 10 Punkte von mind. 12,5 zu erreichenden Punkten für den Pflegegrad 1 zugesprochen, also Absage. Momentan kämpfe ich an mehreren Baustellen, dann die vielen Arzttermine und dann mal eben arbeiten... Unsere Tochter leidet an einer ganz empfindlichen und ständig entzündeten Haut, was ich neben der Pubertät auch dem Blutzucker zuschreibe. In 6 Monaten mussten wir schon zweimal einen eitrigen Abzess beim Gesichtschirugen entfernen lassen. Beim ersten Mal musste ich sage und schreibe 3 Kliniken und 6 Arztpraxen aufsuchen, bis wir den Arzt gefunden hatten, der den Abzess (nah am Auge) entfernte. Nach dem Eingriff war eine Woche täglich ein Drainagewechsel von Nöten, wie gesagt alles neben der Arbeit, die ich nachzuholen hatte. Ich frage mich nun wirklich, ob ich gegen die Absage der Pflegestufe 1 mit Widerspruch reagieren soll oder ob ich mir meine Kraft spare und wir es hinnehmen. Von der Pflege/Ersatzleistung hätte ich unsere Tochter gerne wiederkehren zu einer medizinischen Hautpflege geschickt, da wir uns dies momentan finanziell nicht leisten können. 

Was meint ihr? Was sind eure Erfahrungen? Lohnt es sich weiter zu kämpfen? Wie sind eure Einschätzungen?

Vorab vielen Dank über euer Feedback und liebe Grüße von

Cindy

Hallo @Ci_Cas_Mar,

hattest dich vor dem Termin vorbereitet? hier gibts ja ein großen Beitrag mit vielen Infos.
Was für Pflege/Ersatzleistung, relevantes gibts erst ab PG2 und da bist ja Welten entfernt.
Die frage ist ja, wo meinst, könnte es realistisch Punkte geben und PG1 oder gar PG2 zu bekommen in dem alter?

Die Chancen sind recht gering, das sich da echt was lohnt aber sag wa mal so, ohne Widerspruch ändert sich ganz sicher nichts, mit hast wenigsten geringe Chancen.

Cheffchen

Hallo.
kämpfen ist der richtige Ausdruck. Denn es ist evht ein kampf irgenwas zu erreichen. 
Dir muss allerdings bewusst sein, dass du bei PG 1 keine Geldleistungen bekommst. Du hast Anspruch auf häusliche Entlastung in vorm einer Reinigungskraft. Für 125 Euro. Im Regelfall kommt dann jemand alle 14 Tage für je 2 Stunden. Das ist nicht viel für das Geld. Wenn man das selber ausgeben könnte würde da mehr rauskommen an Unterstützung. Aber so verdient halt nochmal wer dazwischen. Was du nix bekommst ist eine Pflegemittelpaket im Monat im Wert von 40 Euro. Desinfektionsmittel, Handschuhen und so Zeug. 

Wenn es dir diese 2 Dinge wert sind zu kämpfen würd ich es natürlich tun. Aber mit 14 denk ich wird es sehr schwer. Denn die Bewertungen sind so gestaltet und den Begutachtern vorgegeben, dass du kaum Punkte erreichen wirst. 
Unser Sohn ist 3 und in so gut wie allen Modulen müsste er Punkte bekommen, die ausreichen für einen PG 2 ( wenn man es ganz genau nimmt sogar 3) aber die reden sich bei der Punktevergabe so raus, dass es dann heißt, die Frage ist quasi anders gemeint. Oder da bekommt man in dem Alter noch keine Punkte. 
Das weicht von Alter zu Alter extrem ab. 
Solltest du dich für den Widerspruch entscheiden drück ich dir ganz fest die Daumen. 

LG 

Hallo.
kämpfen ist der richtige Ausdruck. Denn es ist evht ein kampf irgenwas zu erreichen. 
Dir muss allerdings bewusst sein, dass du bei PG 1 keine Geldleistungen bekommst. Du hast Anspruch auf häusliche Entlastung in vorm einer Reinigungskraft. Für 125 Euro. Im Regelfall kommt dann jemand alle 14 Tage für je 2 Stunden. Das ist nicht viel für das Geld. Wenn man das selber ausgeben könnte würde da mehr rauskommen an Unterstützung. Aber so verdient halt nochmal wer dazwischen. Was du nix bekommst ist eine Pflegemittelpaket im Monat im Wert von 40 Euro. Desinfektionsmittel, Handschuhen und so Zeug. 

Wenn es dir diese 2 Dinge wert sind zu kämpfen würd ich es natürlich tun. Aber mit 14 denk ich wird es sehr schwer. Denn die Bewertungen sind so gestaltet und den Begutachtern vorgegeben, dass du kaum Punkte erreichen wirst. 
Unser Sohn ist 3 und in so gut wie allen Modulen müsste er Punkte bekommen, die ausreichen für einen PG 2 ( wenn man es ganz genau nimmt sogar 3) aber die reden sich bei der Punktevergabe so raus, dass es dann heißt, die Frage ist quasi anders gemeint. Oder da bekommt man in dem Alter noch keine Punkte. 
Das weicht von Alter zu Alter extrem ab. 
Solltest du dich für den Widerspruch entscheiden drück ich dir ganz fest die Daumen. 

LG 

Vielen Dank ihr Lieben für eure ehrliche Antwort !

Ich habe mich wirklich sehr gut darauf vorbereitet und vorab viel gelesen, mir 4 Seiten Notizen gemacht, Unterlagen bereit gelegt, Foto´s (wegen der Hautgeschichte) gezeigt. Der Witz ist, dass der Gutachter sich sogar sehr positiv auf PG 1 für zwei Jahre geäußert hat. Mehr wollte ich auch nicht, da ich wusste, dass alles andere unrealistisch ist zu erreichen.

Ich glaube ich spare mir den weiteren Aufwand und Belastung für uns und unsere Tochter, die mittlerweile so musterhaft und gewissenhaft und organisiert mit der Diabetes umgeht. Wir versuchen ihr so viel, wie es nur geht, abzunehmen und entscheiden meistens zusammen die Insulineinheiten.

Euch auch allen weiterhin alles Gute! Toll und danke, dass es diese Seite mit diesem regen Austausch gibt.

Liebe Grüße

Cindy