Hallo Martin,
Martin E. schrieb: Bekommt ihr einen höheren Satz in der Erziehungspauschale des Pflegegeldes?
Na ja, grundsätzlich ist selbstverständlich von einem erhöhten Erziehungs-/Pflegeaufwand auszugehen.
Hinsichtlich des Erziehungsanteils wäre daran zu denken, dass ein diabetisches Kind, dass in eine Pflegestelle kommt, ja ausser der sicher zu erwartenden "normalen" Pflegekinderproblem auch noch die Krankheitsbewältigung/das Diab-Management hinbekommen soll und natürlich einen erheblichen Mehraufwand in der allgemeinen Versorgung/Betreuung/Pflege benötigt.
(So wird bei Kindern/Jugendlichen im Schwerbehinderenrecht grundsätzlich Hilflosigkeit und der Bedarf ständiger Begleitung bis zum 16. Lj. anerkannt.)
Die Handhabungen unterscheiden sich jedoch hinsichtlich der allgemeinen Ausgestaltung der Pflegekindervorschriften von Bundesland zu Bundesland, teils erheblich, und sie werden auch noch mal in den "Fürstentümern" der einzelnen Jugendämter nach örtlichem Landesrecht gehandhabt.
Für Euch sind die geltenden Vorschriften Eures (wohn)örtlich zuständigen Jugendamtes, auch hinsichtlich der Entgelte, anzuwenden. Setze Dich also mal einfach mit denen in Verbindung und lasse Dich eingehend und verbindlich beraten.
Vielleicht noch zur Klarstellung sei gesagt, dass Du wohl hier nicht das Pfelgegeld nach SGB XI (Pflegeversicherung) gemeint hast, sondern das Erziehungsgeld?
Vielleicht noch ein heißer Tipp vorab, vereinbare mit dem Jugendamt (vor Vertragsabschluss), dass dieses ärztlich befürwortete Behandlungsmaßnahmen und Hilfsmittel, sofern diese nicht von der gKV oder anderen vorrangig zu fragenden Kostenträgern getragen werden, übernimmt.
Hier ist besonders an Einstellungs- und Schulungsmaßnahmen (z.B. Diabetes Dorf Althausen), Hilfsmittel (z.B. Einsatz einer kontinuierlichen Glucosemessung, ggf. temporär), Kosten für zusätzliche Betreuungsmaßnahmen (z.B. Schulhelfereinsatz), etc. pp. zu denken.
Falls sich das Jugendamt dreht und windet, solltet Ihr Euch die Frage stellen, ob ihr bereit seid, diese Kosten ggf. aus Euren Mitteln zu decken, oder den Mehraufwand einfach unter humanitärem Aspekt abdecken wollt.
Gruß
Joa