Vor- und Nachteile Schwerbehinderung

Hallo,

Wir brauchen dringend mal einen Expertenrat. Meine kleine Tochter hat seit einem Jahr Diabetes. Einen Antrag auf Schwerbehinderung haben wir gestellt und 30% zugesprochen bekommen. Da Pia erst 4 Jahre alt ist und ihre Blutzuckerwerte enorm schwanken muss sie unter ständiger Beobachtung bleiben. Nun haben wir überlegt gegen den Bescheid Widerspruch einzulegen, um die 50% zu erhalten. Unsere Frage ist nun, was hat das für Vor- und Nachteile? Pia geht in den Kindergarten und 3x am Tag kommt die häusliche Krankenpflege. Im nächsten Jahr kommt sie in die Vorschule (Kindergarten in Vorbereitung auf die Schulzeit) und im Jahr darauf wird sie eingeschult. Der steuerliche Vorteil an dieser Sache ist uns total egal. Uns geht es darum, ob man Pia durch die 50%ige Schwerbehinderung den Zugang zu diesem Kindergarten verweigern kann oder sogar die Einschulung in eine "normale" Grundschule? Wird sie in irgendwelchen anderen Dingen benachteiligt? Den Widerspruch wollten wir eigentlich nur stellen, weil man dann im Notfall Anspruch auf Leistungen wie z.B. die Integrationshilfe hat! Vielen Dank für Ihre/Eure Hilfe!

LG,
Pia, Erik & Janet

Kann uns hier keiner etwas zu sagen ?

Hallo Janet,

durch die Schwerbehinderung (genau dies bedeutet die Höherstufung auf 50%) darf kein Kind vom Besuch einer Regelschule ausgeschlossen werden, allerdings entsteht durch die festgestellte Schwerbehinderung Anspruch auf ggf. notwendige Hilfe in Form von "Eingliederungshilfe" (dieser Begriff faßt alle nicht unmittelbar medizinischen Hilfeleistngen zusammen, die notwendig sind, damit ein Schwerbehinderter so normal wie möglich am Alltag teilhaben kann, das klassische Beispiel ist der Zivi, der ein rollstuhlfrahrendes Kind den gesamten Schultag über in der Regelschule begleitet).

Also: Der Besuch der Vorschule und der Regelschule darf nicht aufgrund der Schwerbehinderung verwehrt werden, allerdings kann bei der Einschulung durch die Schulbehörde die Empfehlung erfolgen, das Kind in eine Integrationsklasse zu nehmen. Das ist aber auf jeden Fall nicht verpflichtend (allerdings ggf. sehr hilfreich).

Lieben Gruß

Gottwalt

Vielen Dank, Gottwald, dann ist es vielleicht ganz sinnvoll gegen den 30%-Bescheid Widerspruch einzulegen. Uns geht es wie gesagt nicht um den steuerlichen Vorteil. Wenn Pia damit allerdings der Schulaltag ggf. durch eine Integrationshilfe erleichtert werden kann, dann werden wir es wohl versuchen! Vielen Dank nochmal!

LG
Janet

Liebe Janet!

Meine Tochter hat seit sechs Jahren Diabetes und wir haben damals auch einen Schwerbehindertenausweis beantragt. Zuerst ist sie auch nur mit 40%eingestuft worden, nach einem einfachen Widerspruch unsererseits dann mit 50%.

Habt ihr schon Widerspruch gegen den Bescheid eingelegt? Das würde ich als erstes mal tun.

Wir haben keinerlei Nachteile durch den Schwerbehindertenausweis gehabt, allerdings war meine Tochter da ja schon in der dritten Klasse. Die Schule und insbesondere ihre Lehrerin ist prima damit umgegangen, hat sich informiert und war dann echt fit. Hat sogar auf einer Klassenfahrt kurz nach Ausbruch des Diabetes ganz toll geklappt. Dafür bin ich der Frau heute noch dankbar :kiss:

Wie geht denn der jetzige Kindergarten damit um und habt ihr schonmal ein Gespräch mit der Vorschule gesucht?

Lieben Gruß!
Katja

Hallöchen Katja,

einen einfachen Widerspruch haben wir schon eingelegt, nun mal sehen was kommt. Der jetzige Kindergarten ist toll, insbesondere Pia's Erzieherin. Sie kümmert sich einfach um alles, mißt zwischendurch den BZ und wiegt zum Mittag das Essen ab. Die Häusliche Krankenpflege muss dann nur noch spritzen. Ich kann mich voll und ganz auf alle verlassen und hab auch volles Vertrauen. Malsehn wie es im nächsten Jahr wird. Ich habe da echt riesen Angst vor. Die Vorschule ist halt größer und nicht so familiär! Wir werden frühzeitig das Gespräch mit der Einrichtung suchen! Drück uns die Daumen

Ganz liebe Grüße,
Janet!