Klage weil "B" nicht anerkannt wird!

Wer kann uns helfen.
Wir haben unseren Behindertenausweis bekommen.
50% aber kein "B".
Unser Junge ist 6 und kommt erst dieses Jahr in die Schule!
Das heisst er kann weder rechnen noch kann er selbst die Unterzuckerung feststellen.
Deswegen ist es für uns völlig unverständlich!
Wie seht ihr das?

Und................
......... kann uns jemand helfen wie wir die Klageschrift machen müssen?

(Der Widerspruch wurde auch schon abgewiesen und nun sollen wir klagen wenn wir nicht damit einverstanden sind!)

Ich hoffe uns kann jemand helfen!
Liebe Grüße manu

Hallo Manu,

das "B" wird bei Diabetes eigentlich nie anerkannt.


Dieses Thema wurd vor nicht allzu langer Zeit hier schon einmal diskutiert.
"Schwerbehindertenausweis Merkmal "B""

Vielleicht schaust Du hier einmal nach.

Gruß Margret

Hallo Manu,
ich bin noch nicht ganz bei der Klage angekommen. Aber streite mich auch schon eine Weile mit dem Versorgungsamt um das B. Bis jetzt wurde es auch noch nicht genehmigt. Habe gerade letzte Woche meine Begründung für den Widerspruch losgeschickt. Nun warte ich gespannt auf die Antwort.
Ich würde an deiner Stelle auf alle Fälle Klage einreichen. Denn ich bin der Meinung, das wir als Eltern nur etwas bewegen können, wenn wir uns für die Rechte unserer Kleinen einsetzten. Beim Pflegegeld habe ich bereits Klage eingereicht. Ich habe hier auch versucht Gleichgesinnte zu finden, bis jetzt aber nicht so wirklich erfolgreich. So eine Klage schreiben ist gar nicht so schlimm. Also wenn du mir deine Mail-Adresse schickst, dann kann ich dir gerne meine Klage zukommen lassen. Und wenn du willst auch meine Begründung für das Versorgungsamt bezüglich des Merkzeichen B.
Auf alle Fälle wünsche ich dir viel Erfolg und Kraft.
LG Manu

Hallo Manu,

um es kurz zu machen: Das Merkzeichen "B" wird nur in seltenen Fällen bei Diabetes beschieden, und dann nur, wenn konkret dargelegt werden kann, daß zusätzlich zur altersgemäßen Begleitung noch eine Diabetes-Begleitung erforderlich ist.

Dies wäre z. B. dann gegeben, wenn das Kind regelmäßig im Rahmen einer Fahrgemeinschaft in Bus und Bahn unterwegs ist, die dort tätigen Aufsichtspersonen aber den Diabetes nicht betreuen können und deshalb eine zusätzliche Person nur wegen der Diabetesbetreuung begleiten muß. Oder wenn z. B. Kindergarten oder Schule häufig Ausflüge unternehmen und diese nur mit zusätzlicher diabeteskompetenter Begleitung möglich sind.
Ansonsten geht das Versorgungsamt mit gewisser Berechtigung davon aus, daß Kinder dieses Alters sowieso noch nicht allein in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein dürfen und daß die Aufsichtsperson, die sowieso dabei sein muß, gleichzeitig auch noch die Diabetesbetreuung übernehmen kann.

Also, kurz und knapp: Nur wenn Ihr konkrete Wege in öffentlichen Verkehrsmitteln habt, bei denen zusätzlich zur real gewährleisteten altersgemäßen Betreuung wirklich unbedingt noch jemand zur Betreuung des Diabetes mit muß, habt Ihr überhaupt eine Chance, das "B" zu bekommen.
Ein verstärkendes Kriterium dafür kann ICT oder Pumpe sein, denn dann muß ja bei jeder Mahlzeit Insulin gegeben werden. Damit sind sehr viel mehr Aufsichtspersonen überfordert als mit dem bei CT üblichen Messen und Verabreichen der definierten vorabgemessenen BEs.

Lieben Gruß

Gottwalt

Hallo,

wir haben das gleiche Problem.Unser Sohn, 5 Jahre, hat kurz nach seinem 4. Geburtstag die Diagnose: Diabetes Typ 1 erhalten. Ihm wurde ein GdB von 40% und das Merkzeichen "H" zugesprochen. Alle Widersprüche wurden abgelehnt. Dann haben wir uns an den VdK (Sozialverband) gewandt. Wir mußten zwar dort eintreten aber nach gut 1 1/2 Jahren haben wir endlich die 50% zugesprochen bekommen. Um das "B" kämpfen wir immer noch. Die Behörden tun gerade so als wenn man von Ihnen persönlich etwas will. Sie sollten lieber mal an die Betroffenen denken.
Ich wünsche euch viel Glück bei eurer Klage.

Hallo,
zu deiner Bemerkung über unsere "tollen" Behörden muss ich dir voll und ganz zustimmen. Das allerletzte an was dort gedacht wird sind unsere kleinen Mäuse. Die haben ihre Paragraphen und Beschlüsse. Und dahinter können die sich prima verstecken. Viele scheuen bestimmt lange und aufwendige Streitverfahren und geben sich mit dem ersten NEIN zufrieden. Alle die in Widerspruch gehen machen es meiner Meinung nach genau richtig. Denn nur wenn wirklich alle sich nicht einfach abspeisen lassen, dann geht vielleicht mal ein Ruck durch die Behörden. Dieser Willkür der man ausgesetzt ist, ist echt ohne Worte. Wenn man alleine in diesem Forum liest, wie 3 verschiedenen Behörden auch 3 verschiedene Bescheide erlassen, dann sträuben sich mir die Nackenhaare. Besonders wenn alle 3 Antragsteller auch noch im Vorschulalter sind.
Also viel Glück für alle die sich für die Rechte ihrer Kinder einsetzen.

LG Manu

Hallo an alle Betroffenen,

gestern hatten wir aus verschiedenen Gründen einen Termin bei Dr. med. Mario Bauer, seines Zeichens Leiter des Gutachtenwesens beim Hamburger Gesundheitsamt. Natürlich kamen wir auch auf das "B" im Behindertenausweis zu sprechen, und seine sehr deutliche Aussage dazu ist folgende:
Falls das Kind auch nur gelegentlich durch die Behinderung, also den Diabetes in Situationen kommt, in denen es ohne Hilfe sich im öffentlichen Straßenverkehr NICHT orientieren kann, und falls mit dieser Situation (also z. B. Hypo mit Bewußtseinstrübung) die "normale" altersgemäße Begleitung (also z. B. Oma oder große Schwester etc.) überfordert ist, so besteht Anspruch auf das Merkmal "B", denn dann ist aufgrund des Diabetes eine zusätzliche Begleitung erforderlich. Dies gilt ebenso, wenn das Kind ansonsten alleine unterwegs sein könnte (also z. B. schon etwas älter ist), aber immer wieder an Tagen mit stark schwankendem BZ dennoch eine "Diabetesbegleitung" benötigt.
Begründung: Das Merkmal "B" steht allen behinderten Menschen zu, die aufgrund der Behinderung in Situationen kommen, in denen sie den Anforderungen des öffentlichen (Straßen-)Verkehrs nicht gewachsen sind. Dies sind insbesondere Blinde, geistig Behinderte, gehbehinderte und Menschen mit Anfallsleiden. Hypoglycämien mit Bewußtseinstrübung gelten hierbei als Anfallsleiden!

Ich hoffe, das hilft weiter!

Lieben Gruß

Gottwalt

Um euch mal auf dem laufendem zu halten.
äHaben mittlerweile unsere erste distanz beim sozialgericht hinter uns.
die klage wurde abgelehnt.
also auch die sind davon überzeugt das unserer sohnemann kein "B" braucht.

Ich verstehe diese bekl... Bürokratie nicht.
Aber was will man machen.

Nur wie geht man weiter?
Aufgegeben oder weiter kämpfen?

Musste letztens sogar nen Tag Urlaub nehmen um mit zum Ausflug von der Kita dabei zu sein, weil die Erzieher Angst hatten allein mit seinem Diabetes da zu stehen.
Und bei sowas fängt es ja eigentlich auch schon an, alles zusätzliche Kosten.
Ich mein für mein Sohn tu ich es, gerne sogar, aber dennoch der Staat sieht sowas als selbstverständlich.
Irgendwie ungerecht°!

Hallo Manu,
ich lese gerade deinen neuen Eintrag. Also ich bin ganz klar der Meinung weiterkämpfen. Was hast du denn schon zu verlieren? Mir ging es auch gerade vor kurzem so. Auf dem letzen Kita Ausflug musste ich auch mit. Zahlen durfte ich natürlich auch. Jetzt steht ja bald die Einschulung an, und schon bei der Schulunteruchung kam die Frage: ja wer kümmert sich denn um den Diabetes? Sind sie abrufbereit? Bin mal gespannt was das noch wird.
Also lass dich nicht unterkriegen.
LG Manu

Wir haben seit 1 Monat das gleiche Problem:
Unser Kleiner (3,5 Jahre), der seit Februar Diabetes Typ1 hat, hat zwar 50% zugestanden bekommen, aber das B nicht, was wir ebenfalls für einen Farce halten. Es ist etwas anderes, ob ein 3-Jähriger mit befreundeten Leuten in öffentlichen Verkehrsmitteln fahren kann, oder aber eben unerwartet eine Hypo bekommen kann und dann auf geschulte Hilfe angewiesen ist!
Da der Kindergarten aber zwingend auf eine Integrationshilfe angewiesen ist für sämtliche Ausflüge und den wöchentlichen Waldtag (was wir Eltern im Moment übernehmen müssen), haben wir den Widerspruch auch so begründet und warten noch auf die Antwort.

Lasse Euch gern wissen, wie es ausgeht.
Katharina